Der wohl bekannteste und beliebteste Plattfisch in Norwegen ist der Heilbutt. Es gibt aber noch viel mehr Arten. Jesco Peschutter stellt Euch sieben Flachmänner vor, die immer wieder beim Angeln an Bord kommen.

Nicht nur Dorsch, Leng, Köhler und Rotbarsch gehören zur Beute eines Meeresanglers in Norwegen. Nein, es gibt viele flache Gesellen, auf die es sich lohnt, zu fischen. Manche Plattfische sind weit verbreitet, andere machen sich eher rar. Einige von ihnen sind nicht ganz leicht auseinanderzuhalten. Auch die Angelmethoden unterscheiden sich sehr. Aber fast alle Platten machen in der Küche eine gute Figur. Vorhang auf für die sieben wichtigsten Arten im hohen Norden, die immer wieder beim Meeresangeln in Norwegen an den Ködern knabbern: Heilbutt, Kliesche, Flunder, Scholle, Flügelbutt, Doggerscharbe und Steinbutt.

Plattfischangeln in Norwegen bringt Laune: zum Beispiel auf Klieschen

Plattfischangeln in Norwegen bringt Laune: zum Beispiel auf Klieschen

1. Heilbutt

Er kann bis 4,70 Meter lang und 320 Kilo schwer werden. Damit ist der Heilbutt die größte Plattfischart in Norwegen und ein beliebter Angelfisch. Der Plattenkönig ist bekannt für seine rasanten Fluchten, die das Angelgerät auf die Probe stellen. Heilbutte sind rechtsäugig und lieben strömungsreiche Rinnen mit sandigem Boden. Als Köder haben sich große Gummifische oder ganze Köderfische wie Seelachse am System zum Heilbuttangeln bewährt. Die optimale Angeltiefe liegt zwischen 10 und 100 Metern. Je weiter Ihr in den Norden Norwegens fahrt, desto besser sind die Chancen auf einen Heilbutt beim Bootsangeln.

Der Heilbutt ist ein wahrer Kämpfer und die größte Plattfischart in Norwegen

Der Heilbutt ist ein wahrer Kämpfer und die größte Plattfischart in Norwegen

2. Kliesche

Wer in sandigen Buchten in Tiefen von 8 bis 20 Metern mit Naturködern wie schmalen Fischfetzen oder Garnelen fischt, der fängt meist Klieschen. Die über der Brustflosse stark gebogene Seitenlinie ist das Markenzeichen dieser Plattfische. Bei Klieschen sind die Augen auf der rechten Körperseite. Von Süd- bis Nordnorwegen lassen sich bis über 40 Zentimeter lange Klieschen zum Beispiel beim Angeln mit der Buttlöffel-Montage fangen.

Wer eine Kliesche beim Meeresangeln in Norwegen fangen möchte, sollte es in sandigen Buchten probieren

Wer eine Kliesche beim Meeresangeln in Norwegen fangen möchte, sollte es in sandigen Buchten probieren

Jesco mit einer Kliesche, die beim Angeln mit Buttlöffel biss

Jesco mit einer Kliesche, die beim Angeln mit Buttlöffel biss

3. Flunder

Das eindeutigste Erkennungsmerkmal von Flundern ist, dass sie entlang der Seitenline und an der Basis der Rücken- und Afterflosse rau sind. Etwa 30 Prozent der Flundern haben die Augen auf der linken Körperseite. Mir selbst ist der Fang beim Angeln in Norwegen noch nicht geglückt. Ob es daran liegt, dass sich Flundern eher flach und in brackigem Wasser aufhalten, wo ich in Norwegen selten auf Plattfisch fische, weiß ich nicht. Brandungsanglern gehen Flundern aber immer mal wieder an die Leine.

Die Flunder ist gut daran zu erkennen, dass sie an vielen Stellen rau ist

Die Flunder ist gut daran zu erkennen, dass sie an vielen Stellen rau ist

4. Scholle

Im Vergleich zu unseren heimischen Ostsee-Schollen können diese Plattfische in Norwegen richtig groß werden. So sind Fänge von weit über 60 Zentimeter beim Boots- oder Uferangeln möglich. Diese XXL-Schollen leben meist räuberisch und beißen als Beifang beim Pilken oder Naturköderangeln mit Fischfetzen. Im Vergleich zur Kliesche sind Schollen häufig in etwas tieferem Wasser anzutreffen, lieben aber auch sandigen Boden. Die rechtsäugige Scholle hat eine glatte Haut und viele rote Flecken. Bei ihr befindet sich nur auf dem Kopf eine Reihe von Knochenhöckern.

Eine glatte Haut und rote Punkte zeichnet die Scholle aus

Eine glatte Haut und rote Punkte zeichnet die Scholle aus

5. Flügelbutt

Wenn Ihr beim Pilken im Freiwasser in größeren Tiefen von 50 bis 100 Metern einen Plattfisch fangt, dann ist es meist ein Flügelbutt. Ihn zeichnen das sehr große Maul und ein dünner, halb durchsichtiger Körper aus. Beide Augen befinden sich beim Flügelbutt auf der linken Körperseite. Der Ansatz der Rückenflosse liegt zwischen der Maulspitze und dem oberen Auge. Die meisten Flügelbutte gehen in Süd- und Westnorwegen als Beifang beim Angeln an die Leine.

Flügelbutte besitzen ein riesiges Maul

Flügelbutte besitzen ein riesiges Maul

Ein großer Flügelbutt aus Norwegen. Jesco freut sich über diesen Beifang

Ein großer Flügelbutt aus Norwegen. Jesco freut sich über diesen Beifang

6. Doggerscharbe

Viele verwechseln die Doggerscharbe mit dem Flügelbutt, weil beide eine sehr große Futterluke besitzen. Doch im Gegensatz zum Flügelbutt liegt bei der Doggerscharbe der Rückenflossenansatz über dem linken Auge und die Sehorgane sind auf der rechten Körperseite. Die Seitenlinie ist im Großen und Ganzen fast gerade und die Schuppen sind rau. Doggerscharben bevorzugen weiche Böden und fressen Wirbellose sowie kleinere Fischchen. Nur selten erreicht diese Plattfischart eine Länge von über 40 Zentimetern. Da der Körper recht dünn ist und das Fleisch als wässrig gilt, sind diese Fische ein eher ungewünschter Beifang beim Meeresangeln in Norwegen. Wer in flachen Buchten auf Klieschen fischt, der kann auch ab und an mal eine Doggerscharbe fangen.

Doggerscharben werden häufig mit dem Flügelbutt verwechselt

Doggerscharben werden häufig mit dem Flügelbutt verwechselt

7. Steinbutt

In der Küche ist der Steinbutt ein Genuss. Doch leider ist der Fang von Steinbutten in Norwegen nicht ganz einfach. Der hochrückige und fast kreisrunde Plattfisch besitzt große Knochenhöcker auf der Augenseite und kann bis zu einem Meter lang werden. Auf steinigen, sandigen oder auch gemischten Böden ist er zu finden. Steinbutte sind Räuber, sodass sie beim Salzwasserangeln auf Pilker, Fischfetzen oder kleinere Köderfische beißen. Meistens bleibt es aber beim Zufallsfang. Dann ist die Freude über den Steinbutt aber doppelt so groß.

Der Steinbutt ist nicht leicht beim Plattfischangeln in Norwegen zu fangen, aber verdammt lecker

Der Steinbutt ist nicht leicht beim Plattfischangeln in Norwegen zu fangen, aber verdammt lecker

Euer
Jesco