Havgløtt Rorbuer: Hütten im Fisch

In Mittelnorwegen lauern zahlreiche Fischarten. Für Jan Schilling und Timo Keibel ging es zur Erkundungstour nach Roan in die Anlage Havgløtt Rorbuer. Sie erlebten abwechslungsreiche Tage zwischen Fangfrust und -freude.

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Die Anlage Havgløtt Rorbuer in der Region Roan in Mittelnorwegen ist im Programm von Angelreisen Teltow

Gerade haben Kumpel Jan und ich unsere Pause am Storelgen (deutsch: großer Elch) am Rastplatz Bjøråa in Ostnorwegen beendet und wieder Fahrt aufgenommen, da sagt Jan: „Da steht einer!“ Tatsächlich. Unweit der Fahrbahn am Waldrand lässt sich ein Jungelch sein Fressen schmecken. Nach diesem Erlebnis geht es weiter Richtung Norden.

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Nach einer kurzen Pause beim Storelgen geht es weiter in den Norden

Unser Ziel – die Anlage Havgløtt Rorbuer in Nesvalen in der Region Roan (Mittelnorwegen) aus dem Programm von Sportreisen Teltow – liegt noch rund sechs Stunden Fahrt entfernt. Nach einer kurzen Pause auf der Fähre von Flakk nach Rørvik, die uns über den Trondheimfjord bringt, erreichen wir am Abend unser Ziel. Wir sind gespannt, was die kommenden Tage für uns bereithalten und tanken im Schlaf neue Kräfte.

Beginn in der Nachtschicht
Frohen Mutes starten wir in den ersten Tag. Nach der Bootseinweisung und einer ersten Ausfahrt macht sich Ernüchterung breit. Wegen aufbrisendem Wind und spinnender Technik geht’s nach einigen Stunden zurück in den Hafen. Beim Zwischenstopp an den Filetierbänken schnacken wir mit anderen Reisegruppen. Wie sich herausstellen sollte, eine gute Entscheidung. Ein Stammgast meint: „Wenn Ihr diese Woche einmal Offshore an den heißen Ecken fischen wollt, dann müsst Ihr heute Nacht los.“ Also ab in die Hütte, aufs Ohr hauen und um 22 Uhr stehen wir wieder an Bord unseres 19-Fuß-Kvernø-Alubootes. Bei herrlicher Mitternachtssonne geht es aus dem kleinen Hafen, entlang der schönen, roten Rorbuer mit Balkon über dem Wasser, Richtung offene See. Diese liegt glatt wie ein Spiegel vor uns und der 50-PSer im Heck bringt uns schön in Gleitfahrt. Wir orientieren uns nördlich, steuern bei Farmannsøya durch die Inselketten die vorgelagerten Plateaus an. Rund um Fåklakken (64° 13.568‘ N 10° 3.524‘ E) sausen unsere Pilker und Gummifische hinab in die Tiefe. Die ersten Bisse lassen nicht lange auf sich warten. Bereits beim Ablassen schnappen sich die ersten Köderfisch-Köhler die Köder. Doch wir hoffen auf Dorsch, Pollack & Co. Erneut setzen wir eine Drift an.

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Zahlreiche tolle Dorsche beißen bei Mitternachtssonne

Ich werfe meinen schwarzen Gummifisch aus. Am Grund in 23 Meter Tiefe angekommen, beginne ich mit dem ultra langsamen Einholen. Ich verspüre ein deutliches „Nubb, nubb, nubb …“ und verkneife mir den Anhieb, bis der Fisch die Rute krumm zieht. „FISCH!“ – und dieser legt direkt ein paar schöne Fluchten hin. Ein prächtig gefärbter Pollack zeigt sich an der Oberfläche. Auch Jan hat einen Interessenten am Haken und der bockt ordentlich im Drill. Der erste von zahlreichen Dorschen in toller Küchengröße landet in der Bütt. Drift auf Drift sind die Ruten krumm. Dorsche und Pollacks wechseln sich ab.

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Den Sonnenuntergang und -aufgang erleben Jan und Timo auf dem Atlantik

Zum Morgen schwinden unsere Kräfte, Jan kämpft mit der lang gezogenen Atlantik-Dünung, die Augen werden schwer, Wind und Wellen frischen auf. Da wir noch den Fisch versorgen müssen, geht’s zurück in den Hafen.

Suchen, Probieren und Fangen
Erneut nutzen wir ein kurzes Windfenster, um die Offshore-Plätze zu befischen. Den ersten Stopp legen wir wieder am Plateau des Vortages – Fåklakken – ein und verhaften die ersten Räuber. Da die Bedingungen fischbar sind, arbeiten wir uns Schritt für Schritt raus. Südlich von Låkjen (64° 15.140‘ N 10° 4.034‘ E) gibt es dann wieder Dorsche und Pollacks beim Pilken. Da der Wind bereits merklich zunimmt und wir noch weitere Stellen probieren wollen, drängt die Zeit. Wir versetzen und steuern die lang gezogene Untiefe Revtaren (64° 13.015‘ N 10° 0.805‘ E) an. Wieder sind es kampfstarke Dorsche in Küchengröße und vereinzelt Pollacks, die sich über unsere Köder hermachen. Ein richtiger Knaller bleibt jedoch nicht hängen. Da das gesamte Revier auch eine Topecke für Tiefseeräuber wie Leng, Lumb und Rotbarsch ist, nutzen wir die restliche Zeit, um unsere Naturködermontagen in die Tiefe zu schicken. ...

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