Das Angeln auf Pollack in Norwegen mit leichtem Gerät bringt Spaß. Wer in seinem Angelurlaub rasante Drills und volle Fischkisten möchte, der sollte diese spannende Angelei mal ausprobieren.

Wer nach Norwegen fährt und in einem gemütlichen Ferienhaus direkt am Wasser unterkommt, will in seinem Urlaub nicht nur Fisch fangen, sondern auch etwas dabei erleben. Ich kann jedem das Angeln auf Pollack empfehlen. Diese rasanten Räuber sind in vielen Revieren anzutreffen und machen am leichten Tackle echt Laune. Hier möchte ich Euch nun zeigen, wie Ihr die schmackhaften Speisefische am besten an den Köder lockt.

Ein Pollack, der beim Angeln in Norwegen auf Gummiköder biss

Pollackangeln in Norwegen ist eine tolle Sache (Foto: Jesco Peschutter)

Reviere für Pollack
Wer Pollack fangen möchte, ist in Südnorwegen, Westnorwegen und mittlerweile auch vermehrt in Nordnorwegen gut aufgehoben. Ich persönlich bevorzuge allerdings den Süden und Westen des Landes, wo ich schon wahre Traumstunden auf dem Boot erlebte. Aber auch in Nordnorwegen häufen sich immer mehr die Fänge. So hört man zum Beispiel auf den Lofoten von einer immer besser werdenden Pollackfischerei. Noch weiter Richtung Norden sieht es dann allerdings meiner Meinung nach mau aus. Hier füllt Ihr Eure Kisten zwar super mit Dorsch, Heilbutt oder Seelachs, doch das gezielte Angeln auf Pollack macht dort wenig Sinn. Das kann sich aber in der Zukunft sicher auch noch ändern, wenn die Temperaturen weiter steigen sollten.

Sonnenuntergang in einem Revier für Pollack in Westnorwegen.

Gerade der Süden und Westen von Norwegen bietet viele tolle Reviere zum Angeln auf Pollack (Foto: Jesco Peschutter)

Pollackstellen
Gute Ecken zum Pollackangeln sind zum Beispiel steil abfallende Uferkanten, die mit Tang bewachsen sind. Wer seine Köder direkt an der Wand entlangführt, wird oft mit brutalen Bissen belohnt. Auch Untiefen oder Unterwasserberge mit Tiefen von 10 bis 20 Metern sind immer sehr spannende Stellen, an denen sich ein Versuch lohnt. Hier schwimmen die bronzefarbenen Gesellen in der gesamten Wassersäule und folgen den angebotenen Kunstködern sogar bis zur Oberfläche. Ein kleiner Geheimtipp: Probiert es auch mal an Brückenpfeilern. An diesen Stellen herrscht meist eine größere Strömung und im Schutz der Betonbauwerke halten sich Pollacks gerne auf.

Steile Uferkante zum Angeln auf Pollack in Norwegen.

Steile Uferkanten sind immer einen Versuch wert, wenn es auf Pollack gehen soll (Foto: Tobias Norff)

Ein Brückenpfeiler aus Beton in Norwegen zum Pollackfischen.

Brückenpfeiler aus Beton bieten dem Pollack Schutz und ein optimales Jagdrevier (Foto: Jesco Peschutter)

Jesco Peschutter mit Pollack, den er an einem Brückenpfeiler fing.

Dieser prächtige Pollack biss genau an einem Brückenpfeiler (Foto: Andree Hörmann)

Köder zum Pollackangeln
Beim Angeln auf Pollack könnt Ihr leichte Spinnruten nehmen, die Ihr zu Hause zum Zander- oder Meerforellenangeln verwendet. Dazu passt eine 4000er Stationärrolle, die mit 0,15er geflochtener Schnur bespult ist. An dem Vorfach aus Fluorocarbon hängen wir unsere Köder in den Karabiner ein. Doch welche Baits eignen sich zum Fischen auf Pollack? Da wären zum Beispiel Gummiköder in allen erdenklichen Variationen. An Bleiköpfen mit Gewichten von 20 bis 60 Gramm machen sie eine gute Figur. Die Länge der Happen darf zwischen 10 und 15 Zentimetern betragen. Worauf die Meeresräuber gerade stehen, müsst Ihr beim Fischen herausfinden. An einem Tag laufen Gummifische mit Schaufelschwanz besser, am anderen welche, die einen Keil- oder Sichelschwanz besitzen. Auch Fransenköder sind immer einen Versuch wert. Sehr gute Erfolge hatte ich übrigens mit Sandaal-Modellen und der Farbe Pink. Aber nicht nur Weichköder machen Pollack wild. Nein, auch mit kleinen 30 bis 50 Gramm schweren Pilkern könnt Ihr Fische fangen. Führt diese aber nicht direkt am Grund, sondern mit wilden Sprüngen durch die Wassersäule und sucht somit die spritzigen Räuber. Auch mit Fischfetzen lassen sich Pollack fangen. Meine bevorzugten Köder sind allerdings die künstlichen Modelle.

Zwei Pollack, die auf Gummifisch und Pilker bissen.

Gummifische und kleine Pilker sind Topköder zum Angeln auf Pollack (Foto: Jesco Peschutter)

Jesco Peschutter fing diesen Pollack auf einen schlanken Gummifisch.

Vor allem schlanke Gummifische sind echte Waffen bei der Jagd nach den Fjordräubern (Foto: Ole Meyer-Klaeden)

Dieser Pollack schnappte sich einen Fischfetzen an der Naturködermontage.

Auch mit Fischfetzen an der Naturködermontage lassen sich Pollack überlisten (Foto: Jesco Peschutter)

Köderführung
Wie schon beschrieben, sollten die Pilker mit wilden Sprüngen durch die Wassersäule geführt werden. Ihr könnt diese allerdings auch einfach einleiern und immer wieder mal kurze Spinnstopps einlegen. Gummifische werden ausgeworfen, ebenfalls bis zum Grund hinabgelassen und anschließend monoton durch den Wasserkörper zurück zur Oberfläche geführt. Erhaltet Ihr Bisse, schlagt nicht sofort an. Kurbelt einfach weiter, bis Ihr einen deutlichen Widerstand spürt. Erst dann wird ein Anhieb gesetzt. Achtet im Drill darauf, dass die Rollenbremse gut eingestellt ist. Das gilt besonders in der ersten Phase des Drills. Pollack haben extrem viel Power und nehmen mal schnell etliche Meter Schnur von der Rolle.

Jesco Peschutter mit Angelrute und beim monotonen Einleiern seines Köders.

Monotones Einleiern der Gummifische ist beim Pollackangeln eine gute Methode (Foto: Tobias Norff)

Ein Pollack kommt selten alleine
Habt Ihr den ersten Pollack gefangen, sollte der Platz weiter befischt werden. Denn es gilt: Ein Pollack kommt selten alleine! Fischt den spannenden Bereich gründlich ab. So werdet Ihr schnell weitere Fische fangen. Erst wenn die Bisse und Fänge deutlich nachlassen, solltet Ihr den Spot wechseln. Hat sich ein Platz an einem Tag als vielversprechend herausgestellt, macht es durchaus Sinn, diesen auch die nächsten Tage wieder anzufahren. Denn häufig sind gute Ecken über einen längeren Zeitraum produktiv. Probiert doch auch mal das Pollackangeln mit leichtem Gerät aus. Es macht echt richtig viel Spaß!

Echolot mit Anzeige von Pollack im Freiwasser.

Hier stehen die Pollack dicht an dicht im Freiwasser (Foto: Tobias Norff)

Zwei glückliche Angler mit Pollacks.

Zwei Pollacks, die sich fast gleichzeitig die angebotenen Kunstköder schnappten (Foto: Sebastian Boch)

Euer
Jesco