Unser Autor Micheal Bücken war mit seiner Freundin auf den Malediven und fing dort eine kunterbunte Fischmischung. Alles über die Reise, die Gegebenheiten vor Ort und die exotische Angelei schildert er in diesem Artikel. Viel Spaß beim Lesen!

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Michael mit tollem Fang

Anfang Februar wollte ich, Michael Bücken mal wieder dem Winter mit seinem deutschen Schmuddlewetter entkommen. Dieses mal waren es die Malediven, für zehn Tage. Das dies nicht ohne Angeln geht, ist für mich grundsätzlich immer klar. An meiner Seite war meine neue Freundin Julia Vidojevic, welche sich auch für das Angeln interessiert . Für Sie ist das die erste große Reise hinaus in die weite Welt.

Vorfreude
Bereits beim Koffer packen wurde ein bisschen Reiseangel-Equipment berücksichtigt. Natürlich hatten wir uns im Vorfeld erkundigt, wie es mit dem Angeln dort aussieht. Die Aussichten von Land zu angeln sahen nicht gut aus, da auf vielen Inseln dort das Angeln untersagt ist. Dies ist aber auch vollkommen ok, alleine schon zum Schutze der Korallen! Ich dachte, naja wird auch kein Problem sein ein Boot zu chartern, dann halt so.
Endlich der Tag des Abflugs. Meine Freundin war total nervös. Der lange Flug und so weit weg von Zuhause, was wird mich da wohl erwarten. Ich allerdings war wie immer die Ruhe selbst. Ein schönes Schläfchen über den Wolken dann sind wir im Paradies :)
Nach dem Flug und einem Speedboottransfer sind wir nach 16 Stunden endlich auf unserer wunderschönen Insel Bandos, im Nord-Male-Atoll angekommen.

Big Game ohne Fisch
Bereits beim Check-In im Hotel erkundigten wir uns ob das Angeln auf der Insel möglich ist. Wie bereits befürchtet ist das Angeln untersagt. Am nächsten Tag erkundeten wir Bandos und schauten nach Chartermöglichkeiten. Wir wurden fündig und es sollte eine Big Game Fishing Tour werden, nur wenige Tage später.
Der Tag der Tour war gekommen und wieder einmal starker Wind. Dieses Glück (Pech) habe ich immer, egal wo ich auf der Welt zum Angeln raus fahre, es ist immer windig. Wir Trollten mit sechs Ruten 4,5 Stunden mit unterschiedlichsten Ködern, außer einen Fehlbiss passierte nichts. Wir waren etwas geknickt, vor allem meine Freundin die sich Großes von dieser Fahrt versprochen hatte und auch die 550 Euro für die Tour waren weg.
Wieder an Land schauten wir was es noch für Angebote gibt. Vom Hotel wurden Smal Fishing Touren zum Abend hin angeboten. Diese buchten wir gleich für den nächsten Tag.
Wir dachten uns, dass wir wenigstens kleine Fische fangen. Denn schon beim Schnorcheln sind an den Riffkanten wirklich gute Barscharten zu sehen und ganz abgesehen von der fantastischen Unterwasserwelt der Malediven mit ihrer extremen Fischvielfalt.

Small Fishing Tour
Am nächsten Abend ging die Fahrt los. Drei Stunden waren angesetzt, zwei Stunden davon zum Angeln. Gefischt wurde mit Handleinen, typisch für die Tradition der Malediven. Diese bestanden aus 0,90 mm Handschnur mit 50 g Blei und 0,35er Vorfächern am 1er Harken. Als Köder dienten Thunfischstreifen. Wir hatten in der Nähe eines Riffes geankert, mehr als 20 Meter tiefe. Meine Freundin lies Ihre Montage als erste zum Grund und nach nur zehn Sekunden ein harter Biss mit ein paar guten Fluchten. Allerdings kam bei Ihr als Anfängerin etwas zu viel Nervosität mit ins Spiel. Sie nahm den Fisch etwas zu hart ran und das sehr dünne 0,35er Vorfach riss. Als Andenken hatte sich allerdings die doch recht dicke 0,90er Schnur in Ihren Finger geschnitten. Das sagt ja auch was über die Größe des Gegners aus!

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Guter Fang für Michaels Freundin

Doch ganz groß
Nun lies ich meine Montage zu Boden und ebenfalls nach nur ca. 30 Sekinden hatte ich einen guten Schlag in der Handleine. Anhieb sitzt und Ich dachte mir jetzt mal ganz langsam. Immer hatte ich das dünne Vorfach im Kopf. Der Fisch flüchtete mehrmals mit vielen Metern, kombiniert mit guten Kopfstößen. Mir war klar es muss was Barschähnliches sein. Ich meldete bei der Crew (drei Mann), dass ein Big Fish am Band sei. Allerdings blickte ich in ratlose und erstaunte Gesichter. Einer griff mir kurz in die Schnur und sprach irgend etwas in der Landessprache. Sofort kam Hektik auf ich sah wie sie irgend etwas suchten um den Fisch zu landen. Meine Gedanken waren, oh nein kein Gaff, kein Kescher. Einer fand einen großen Eimer. Das kann ja was werden. Zwei Crew Mitglieder legten sich hinten auf den Bootsboden und warteten bis ich den Fisch dort hoch brachte. Nach einiger Zeit zeigte sich ein wunderschöner großer Red Snapper an der Oberfläche. Sie landeten den Fisch mit Hilfe des Eimers und einem Kiemengriff. Endlich hatte ich meinen gut fünf Kilo schweren wunderschönen Red Snapper in der Hand.

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Michael ist glücklich

Ich war überglücklich über diesen schönen Fisch. Die Crew war auch sehr erstaunt über diesen großen Fisch und sagten mir es sei der größte Fisch der je bei der Smal Fishing Tour gefangen wurde. Ich war Stolz. Erst jetzt bemerkte ich eine Verbrennung am Zeigefinger. Entstanden ist die Verbrennung von der Schnur und den starken Fluchten meines Gegners. Im weiteren Verlauf der Tour fing meine Freundin so wie ich auch noch jeder einen schönen 2 Kilo schweren Gelbrand Doctorfisch, sowie einige kleine Fische. So kam auch meine Freundin Julia noch zu Ihrem guten und außergewöhnlichen Fang. Wir beendeten die Fahrt überglücklich und freuten uns doch noch einige schöne und farbenfrohe Fische gefangen zu haben, das bei der eigentlichen Smal Fishing Tour schon ungewöhnlich ist. Abends wurden uns die gefangenen Fische, in einem wunderschönen Restaurant direkt am Wasser, in romantischer Atmosphäre zubereitet. Das war wirklich ein Traum.

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Kleine Fische machen auch Spaß

Im weiterem Urlaubsverlauf machten wir noch eine solche Tour. Dort fingen wir zwar keine übergroßen Fische, aber auch einige schöne Exemplare. Unter anderem einige Wahoos wenn auch keine Riesen. So beendeten wir nach 10 Tagen unseren Urlaub im Paradies und flogen mit tollen Erinnerungen und Bildern zurück in das graue Deutschland.

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Julia und Michael im Fangglück