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In Norwegen stehen die Chancen auf einen großen Dorsch gut. In der Ostsee gehen eher kleinere Exemplare an die Haken

Steckbrief
Wesentliche Merkmale:
Der Dorsch hat einen langgestreckten Körper mit drei Rücken- und zwei Afterflossen. Charakteristisch ist das unterständige Maul mit einer kräftigen Bartel am Unterkiefer. Er besitzt ein großes Maul mit vielen Zähnen. Seine Farbe variiert: Auffällig ist die helle Seitenlinie, welche sich von der restlichen Farbe gut abhebt. Auf der Rückenseite und an den Seiten sandfarben, bräunlich bis leicht grünlich gefärbt. Je nach Lebensraum auch kräftig ausgeprägte Farben beispielsweise rötlich bis goldbraun in Tangwäldern (Tangdorsch).

Lebensräume:
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über den gesamten Nordatlantik: Im Westen von der Ungava Bay (Kanada) entlang der Atlantikküste Nordamerikas bis Cape Hatteras (North Carolina, USA), an der West- und Ostküste Grönlands. Im östlichen Nordatlantik um Island und von der Barentssee entlang der norwegischen Küste, der Nord- und Ostsee bis südlich zur Biscaya.

Lebensweise:
Dorsche leben in der Regel in Grundnähe. Sie halten sich vorzugsweise in zwei bis zehn Grad kalten Wasserschichten in bis zu 600 Meter Tiefe auf. Dort sind sie in Schwärmen unterwegs. Spannende Stellen zum Angeln auf Dorsch sind Untiefen, Unterwasserberge, Wracks oder Steinansammlungen, an denen sich Nahrung sammelt.

Nahrung:
Der Dorsch ist ein Raubfisch. Er frisst kleine bis mittlere Fische, Krebse, Krabben, Garnelen, Muscheln und Würmer

Größe:
Durchschnittlich messen Dorsche 31 bis 74 Zentimeter. Fänge von Berufsfischer zeigen das Dorsche wahre Giganten werden können. Längen über 1,60 Meter und ein Gewicht von 50 bis 60 Kilo sind durchaus realistisch. Michael Eisele ging 2013 in Nordnorwegen ein 1,60 Meter langer und 47,025 Kilo schwerer Rekord-Dorsch an den Haken. Der deutsche Rekord-Fisch wurde 2005 mit einem Gewicht von 28,9 Kilo in der Ostsee geangelt.

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Der Rekord-Dorsch von Michael Eisele mit einem Gewicht von 47,025 Kilo (Quelle: Michael Eisele; http://www.sea-fishing.de/)

Alter:

Dorsche erreichen ein Alter von bis zu 25 Jahren

Laichzeit:
Die Laichzeit des Dorsches erstreckt sich von Januar bis in den Mai. Es kann zu regionalen Abweichungen kommen. Weibchen legen bei vier bis sechs Grad zwischen 500.000 bis 5.000.000 Eier ab, die eine Größe von 1,5 Millimetern haben. Eier und Larven sind Anfangs pelagisch. Postlarven leben in Grundnähe.

Tipps zum Angeln auf Dorsch
Der Dorsch ist für viele Meeresangler der Zielfisch Nummer eins. Er lässt sich sowohl vom Ufer als auch vom Boot gut beangeln. Die gängigste Methode zum Angeln auf Dorsch ist das Pilken. Neben dem Pilker können Beifänger als weitere Anbissstellen eingesetzt werden. Bei Pilken gilt die Devise: So schwer wie nötig und so leicht wie möglich. An der Küste der Ostsee gehen die „Ostseeleoparden“ auch beim Brandungs- oder Spinnfischen vom Ufer an die Haken. Je nach Revier und Gegebenheiten unterscheiden sich die Angelmethoden und das verwendete Gerät. Bekannte Gebiete zum Dorschangeln sind die westliche Ostsee, entlang der gesamten norwegischen Küste oder in der Nordsee das „Gelbe Riff“ oder „Jyske Rev“ vor der dänischen Küste in Jütland.

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In Norwegen sind Großgummis ein guter Köder zum Angeln auf Dorsch

Angelmethoden:

Pilken, Gummifischangeln, Naturköderangeln, Spinnfischen, Brandungsangeln

Geräteempfehlung:
Zum Angeln auf Dorsch muss das Gerät der Angelregion und dem Gewässer angepasst sein. In der Ostsee ist eine kräftige Spinn- oder leichte Pilkrute ausreichend. In Norwegen oder der Nordsee sollte das Gerät schwerer Ausfallen. Schwere Pilk- und Bootsruten mit einer 30-Pfund-Testkurve sind dann gefragt.

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Kleine Seltenheit: Wer mit Beifänger angelt, drillt nicht selten mehrere Dorsche auf einmal. (Das Anglerboard empfiehlt höchstens drei Anbissstellen!)

Empfohlene Köder:

Pilker, Beifänger (Twister, Dorschfliege, Gummioktopus, Gummifisch, Blinker, Wobbler, Naturköder (Fischfetzen oder kleine Köderfische); beim Brandungsangeln u.a. Wattwürmer und Seeringelwürmer

Beste Fangzeit:
Dorsche lassen sich das ganze Jahr beangeln. Die beste Fangzeit zum Dorschangeln erstreckt sich vom Frühjahr bis Anfang Winter. Wieder gilt es regionale Unterschiede zu beachten. Brandungsangler haben im Herbst gute Chancen, Dorsche vom Strand zu fangen.

Schonzeiten und Mindestmaße:
Aufgrund starker Bestandsschwankungen und zum Schutz des Dorsches gilt für den Ostseedorsch eine Fangbeschränkung (Baglimit) von fünf Dorschen pro Angler/Tag; in den Monaten Februar und März ist die Fanggrenze auf zwei Fische reduziert.
Mindestmaße: Mecklenburg-Vorpommern 35 Zentimeter; Schleswig-Holstein 38 Zentimeter (Ostsee) und 35 Zentimeter (Nordsee); Niedersachsen kein Mindestmaß.
In Norwegen gilt für Dorsch (nördlich vom 62. Breitengrad) ein Mindestmaß von 44 Zentimetern und für (südlich vom 62. Breitengrad): 40 Zentimetern.
Wichtig: Erkundigt Euch bitte im Fanggebiet nach den dort geltenden Bestimmungen.

Küchentipp/Rezept:
Das weiße Fleisch vom Dorsch ist mager und sehr fein im Geschmack. Es ist mild und bringt eine dezent-salzig Meeresnote mit. Mit 77 Kilokalorien pro 100 Gramm und einem Fettgehalt von weniger als ein Prozent ist das Dorschfleisch sehr kalorien- und fettarm. Das Fleisch verfügt über einen hohen Gehalt an Vitamin A und Vitamin D. Besondere Beliebtheit genießt der arktische Wanderkabeljau – auch als Skrei bekannt – der in den Wintermonaten in Küstennähe Nordnorwegens zieht. Getrocknet wird er als Stockfisch in die ganze Welt exportiert.
Das Fleisch vom Dorsch kann vielfältig zubereitet werden. Es lässt sich braten, dünsten, confieren, frittieren und vieles mehr.

Weitere Informationen:
Der Dorsch zählt zu den Wichtigste Speisefischen und besitzt eine große Bedeutung für die Fischindustrie. Die Bestände vom Kabeljau/Dorsch werden inzwischen durch starke Überfischung der Industriefischer als gefährdet eingeschätzt. Kabeljau und Dorsch sind Synonyme und bezeichnen ein und dieselbe Fischart. Allerdings werden die Bergriffe regional auch unterschiedlich genutzt. Fische in der Ostsee tragen ihr gesamtes Leben den Namen Dorsch. In der Nordsee wird nur der Jungfisch bis zur Geschlechtsreife als Dorsch bezeichnet. Mit der Laichreife wird der Name Kabeljau verwendet.

Namen:
Dänemark: torsk
England: cod
Estland: tursk
Finnland: turska
Frankreich: morue, cabillaud
Island: þorskur
Italien: merluzzo
Lettland: menca
Litauen: menkė
Niederlande: kabeljauw, gul
Norwegen: torsk, skrei (geschlechtsreifer arktischer Wanderkabeljau)
Polen: dorsz
Portugal: bacalhau
Russland: треска
Schweden: torsk
Spanien: bacalao