Steckbrief
Wesentliche Merkmale:
Der Köhler hat einen lang gestreckten Körper mit drei Rücken- und zwei Afterflossen. Seine Schwanzflosse ist tief eingeschnitten. Die helle, fast weiße Seitenlinie verläuft parallel zum Rücken. Die Färbung ist am Rücken fast schwarz, die Flanken sind heller und gehen in eine silbrig-weiße Unterseite über. Ein Kinnfaden ist nur rudimentär und höchstens sehr klein Vorhanden, in der Regel fehlt er ganz. Um Verwechslungen mit dem Pollack zu vermeiden, hilft ein Blick auf die Seitenlinie. Diese ist beim Köhler weiß und gerade, beim Pollack ist sie dunkel und gebogen.

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Köhler entwickeln im Drill extreme Power. Die Fische legen rasante, teils brachiale Fluchten hin

Lebensräume:

Wir treffen den Köhler im gesamten Nordatlantik an. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich auch über die Nordsee bis ins Kattegat. Immer häufiger gehen die Fische auch in der westlichen Ostsee an die Haken.

Lebensweise:
Der Köhler ist ein pelagisch lebender Schwarmfisch. Der auch gerne im letzten Drittel über Grund steht. Er lebt in Tiefen bis zu 300 Metern. Jungfische halten sich auch gerne in Küstennähe und im flachen Wasser auf.

Nahrung:
Jungfischer ernähren sich von kleinen Krebstieren, Fischlaich und -brut. Ausgewachsene Köhler sind Räuber und jagen Kleinfische wie Heringe, Sprotten oder Lodden.

Größe:
Im Durschnitt sind Köhler 60 Zentimeter lang. Sie können Längen bis 1,30 Meter und Gewichte bis um die 30 Kilo erreichen. Der norwegische Rekordköhler ging einem Angler im Saltstraumen an den Haken und brachte es auf 22,3 Kilo.

Alter:
Köhler werden bis zu 25 Jahre alt.

Laichzeit:
Die Laichzeit vom Köhler erstreckt sich von Januar bis April. Die Eiabgabe findet zwischen 100 und 200 Metern statt in stark salzigen Wasserregionen ab. Die Wassertemperatur muss zwischen sechs bis acht Grad liegen.

Tipps zum Angeln auf Köhler
Köhler lieben tiefes Wasser. Gerne ziehen die Dorschverwandten in diesen Regionen auf der Suche nach Beute umher. Eine erfolgreiche Methode ist das Pilken. Hierzu den Bleifisch zum Grundablassen und mit hohem Tempo einholen. Immer wieder Pilk-Stopps einlegen. Kleinköhler schwimmen in großen Schwärmen und sind ein guter Naturköder. Diese Fische lassen sich einfach mit einem Makrelenpaternoster fangen. Großköhler hingegen gilt es zu Suchen. Sind sie gefunden, geht der heiße Drill los. Die Fische geben im Drill richtig Gas und starten brachiale Fluchten. Gutes Gerät ist daher ein Muss.

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Große Gummifische zählen neben Pilkern zu guten Ködern für Großköhler

Angelmethoden:

Beim Uferangeln gehen nur Kleinfische an den Haken. Bootsangeln ist die erfolgreiche Variante.

Geräteempfehlung:
Zum Angeln auf Köhler eignen sich schwere Spinnruten in Längen von 2,10 bis 2,50 Metern und mit einem Wurfgewicht bis 150 oder 200 Gramm. Passend dazu kommen stabile Stationärrollen in den Größen 4000 bis 5000 oder solide Multirollen an die Rute.

Empfohlene Köder:
Pilker, Beifänger (Twister, Dorschfliege, Gummioktopus, Gummifisch, Blinker oder Wobbler), Makrelenpaternoster, Naturköder (Wurm, Fischfetzen oder kleine Köderfische)

Beste Fangzeit:
Kleine Fische gehen das ganze Jahr über an die Haken. Die besten Chancen für große Köhler habt Ihr in den Sommermonaten. Regionale Unterschiede sind möglich. Eine gute Fangzeit erstreckt sich von Ende August bis Ende September.

Schonzeiten und Mindestmaße:
Erkundigt Euch bitte im Fanggebiet nach den dort geltenden Bestimmungen.

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Im Sommer folgen große Köhlerschwärme Futterfischen in die Fjorde. Auch hier gehen die Räuber an die Haken

Küchentipp/Rezept:
Das Fleisch des Köhlers ist perlgrau und rechtfest. Beim Garen wird es hell. Es eignet sich für viele Zubereitungsmethoden in der Küche: Backen, Braten, frittieren, Dünsten, Kochen, Grillen oder Räuchern. Der Köhler ist in Deutschland der achtwichtigste Speisefisch.

Weitere Informationen:
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Fleisch des Köhlers rot eingefärbt und als Lachsersatz auf dem Markt verkauft. Dadurch erhielt er seinen bekannten und weitverbreiteten Verkaufsnamen Seelachs. Die Vermarktungsmethode war erfolgreich, sodass der Köhler häufig als Seelachs verkauft wird. Dabei ist der Fisch kein Verwandter der Salmoniden. Der Köhler zählt zu den dorschartigen Fischen.

Namen:
andere Namen: Seelachs, Kohlfisch

Dänemark: Sej, Gråsej, Mørksej
England: Coalfish, Saithe, Pollock (US)
Finnland: Seiti
Frankreich: Lieu noir, Colin noir
Island: Ufsi
Italien: Merluzzo carbonaro
Niederlande: Koolvis
Norwegen: Sei
Polen: Czarniak
Portugal: Escamudo
Russland: Сайда
Schweden: Gråsej, Sej
Spanien: Carbonero, Fogonero
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