Steckbrief: Zander (Sander lucioperca)

ZanderRotGelb1.JPG

Der Zander (Sander lucioperca)


Erkennungsmerkmale
Rücken garu-grünlich, hellere Flanken mit dunkleren Querstreifen, geblicher Bauch; zwei, voneinander getrennte, Rückenflossen, die vordere mit Stachelstrahlen; spitze Schnauze mit endständigem Maul, viele kleine Zähnen und zwei Paar größere, so genannte Hundszähne.

Andere Namen
Glasauge, Sander, Schill, Sandart, Hechtbarsch

Frankreich: Sandre
Italien: Sandra
England: Pike-perch
Spanien: Lucioperca
Niederlande: Snoekbaars
Dänemark: Sandart
Schweden: Gös
Norwegen: Gjørs
Tschechei: Candat obecny
Estland: Koha
Lettland: Zandarts
Litauen: Starkis
Ungarn: Fogasch, Süllo
Polen: Sandacz
Portugal: Lucioperca
Finnland: Kuha

Lebensräume
Die ursprüngliche Heimat des Zanders ist der Osten und Norden Europas. Besonders in Rußland spielt der Zander für die Fischversorgung eine große Rolle. Durch Zuchtversuche und den Einsatz von Jungfischen in andere Gewässer ist der Zander mittlerweile in ganz Mitteleuropa verbreitet. Man findet ihn auch in salzarmen Teilen der Ostsee, im sogenannten Haff („Haff-Zander“). Außerdem ist der Zander vom Aralsee über das Schwarze Meer bis in die oberen Teile der Donau sowie im ungarischen Balatonsee zu finden. In Nordeuropa ist er auch in einigen Regionen Finnlands und Schwedens heimisch. Zum Teil wird Zander auch in Teichanlagen gezüchtet.
In Nordamerika gibt es den Walleye stizostedion vitreum - ein naher Verwander des Zander.

Zander m. Wobbler1TN.JPG

Auch Wobbler fangen Zander

Lebensweise
Der Zander bevorzugt große Flüsse und Seen mit hartem, sandigen Grund und planktontrübem Wasser. Er ist ein Fisch der Freiwasserzone (Pelagial), der sich nur selten in ufernahen Flachwasserbereichen oder in pflanzenreichen Regionen aufhält. Der Zander ist ein dämmerungs- und nachtaktiver Fisch, der sich tagsüber in größeren Wassertiefen versteckt.

Nahrung
Er ist ein ausgesprochener Raubfisch, der sich vorwiegend von Ukelei, kleinen Rotaugen und Barschen ernährt, der aber auch Angehörige der eigenen Art nicht verschmäht. In der Jugend tierisches Plankton und Fischbrut.

Größe
Die Durchschnittsgrößen liegen bei 40 bis 70 Zentimetern, unter idealen Lebensbedingungen kann er bis über einen Meter lang und über 10 Kilo schwer werden.

Alter
ungefähr 15 Jahre

Laichzeit
Die Laichzeit fällt in die Zeit von April bis Juni, bei Wassertemperaturen von 12 bis 15 Grad. In 0,5 bis 3 Meter Wassertiefe mit hartem Untergrund und Wurzelwerk wird eine Art "Nest" angelegt (säubern des Laichplatzes), das gegenüber Artgenossen verteidigt wird. Hier werden die ca. 1,5 Millimeter großen, klebrigen Eier (150.000 bis 200.000/kg Körpergewicht) abgelegt. Das Gelege wird bis zum Schlupf der Jungen vom Männchen bewacht.

Geeignete Angelmethode(n)
Spinnfischen, Grund- oder Posenangeln mit Köderfisch

LegendPortrait2AE.JPG

Mit schlanken Gummifische macht ihr nie etwas verkehrt

Geräteempfehlung
Zum Grundangeln: 3,3 bis 3,6 Meter lange Ruten mit durchgehender Aktion und einer Testkurve von 1 1/2 lb., geflochtene oder monofile Schnur mit einer Tragkraft von ca. 6 bis 8 Kilo
Zum Spinnangeln: Ruten um die 2,40 bis 3 Meter mit einer straffen, schnellen Aktion. 3000er-4000er Rolle mit geflochtener Schnur um die 6 bis 8 Kilo Tragkraft.

Empfohlene Köder
Köderfisch (auch am System), Fischfetzen, schlanke Gummifische von 8 bis 15 Zentimeter, schlanke Wobbler um die 10 Zentimeter

Koefi Auftrieb1TN.JPG

Köderfische sind Topköder für Zander

Fangtipp
Zander stehen oft in kleinen Schwärmen zusammen, so dass dort wo ein Zander ist, sicher noch weitere lauern. Gute Fangstellen in Fließgewässern sind Vertiefungen an Buhnenkesseln, Absätze an Steinschüttungen, Spundwände und Strömungskanten. In Seen sind Sandbänke, Unterwasserberge, Bäume und Felskanten heiße Stellen.
Gute Fangchanchen hat man in Elbe, Oder, Rhein, aber auch an Donau oder Weser.

IMG_3594.JPG

Zander kommen oft in Schwärmen vor

Beste Fangzeit
Juni bis Oktober, fangbar aber das ganze Jahr über

Weitere Informationen
Der Zander ist in Europa der größte Süßwasserfisch unter den Barschen. Sein Körper ist für eine rasche Fortbewegung in verschiedenen Wasserschichten ideal gebaut. Die in kleinen Schwärmen lebenden Zander halten sich im Gegensatz zum Hecht weiter weg vom Ufer auf. Er gehört zu den wertvollsten und wirtschaftlich wichtigsten europäischen Süßwasserfischen. Zander können nachts hervorragend sehen, dank einer reflektierenden Pigmentschicht im Auge (Glasauge) findet er die Beute auch bei sehr schwachen Licht.

In einigen Gegenden wird der Zander auch “Hechtbarsch” genannt, obwohl beide in dieser Bezeichnung genannten Arten nichts mit dem Zander zu tun haben, Kreuzungen gibt es nicht. Im Ausland wird er teilweise auch so genannt, so in England (Pike-Perch) oder Holland (Snoekbaars) - beides heißt übersetzt eben “Hechtbarsch”.

Einige Tipps zum Zander-Angeln

ZanderDrachko1.JPG

Auch Köderfische am System sind superfängig
  • Zander jagen bevorzugt in der Dämmerung, bei trüben Wetter auch tagsüber
  • Zander mögen am Grund angebotene Köder, bei frischen Fischen die Schwimmblase anstechen
  • den Köderfisch nahe an einen möglichen Unterstand oder die Abbruchkante legen
  • beim Angeln mit Kunstködern,Stellen mit Unrat unter Wasser (z.B. Außenkurfen) suchen - hier stehen die Zander
  • Zander mögen harten Grund, Schotter, Kies oder auch Sand
  • Top-Stellen sind Spundwände und Ufermauern - hier ist es tief und Futterfische gibt es auch
  • sucht Zander dort, wo es viele Schwärme von Kleinfischen gibt
  • verwendet beim Zanderangeln immer ein flexibles Stahlvorfach! Hechte sind ein häufiger Beifang
  • Zander sind wetterfühlig, konstates Wetter (egal ob gut oder schlecht) ist ideal
  • Zander lieben trübes Wasser - bei leichtem Hochwasser gelingen oft die besten Fänge