Steckbrief: Brasse (Abramis brama)

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Die Brasse (Abramis brama)

Erkennungsmerkmale
Sehr hochrückiger und schmaler Körper (wird scherzhaft als “Klodeckel” bezeichnet); kleiner Kopf, Maulöffnung klein, unterständig und vorstülpbar; Brustflossen reichen bis zum Ansatz der Bauchflossen, tief eingeschnittene Schwanzflosse, der unterer Lappen ist länger als der obere; Augendurchmesser kleiner als Maulspalte; kleinere Exemplare haben eine eher silberne Färbung, größere dagegen einen bronzenen/oliven Rücken und hellgraue Flanken mit dunkelgrauen bis schwarzen Flossen.

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Gut zu erkennen: die tief eingeschnittene Schwanzflosse

andere Namen:
Brasse, Brachse, Blei, Bressen, Breitling oder Brachsmen

Frankreich: Brème
Italien: Abramide (Scardova)
England: Bream
Holland: Brasem
Luxemburg: Bréissem
Spanien: Brema común
Dänemark: Brasen
Schweden: Braxen
Norwegen: Brasme
Estland: Latikas
Lettland: Saldūdens plaudis
Litauen: Gėlavandenis karšis
Polen: Leszcz
Finnland: Lahna
Ungarn: Keszeg
Tschechien: Cejn velkỳ

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Brasse im Porträt

Lebensräume: Die Verbreitung des Brassens erstreckt sich vom Kaspischen Meer und vom Ural bis Westfrankreich, Irland und Skandinavien. Er fehlt auf der Pyrenäen-, Apeninnen- und Balkanhalbinsel.

Lebensweise: Der Brassen ist ein Standfisch von großen, stehenden und langsam fließenden Gewässern mit weichgründig und schlammigem Bodensubstrat. Er ist der Leitfisch der nach ihm benannten Brassenregion. Während die Jungfische vorwiegend in Ufernähe zwischen Wasserpflanzen auf Nahrungssuche gehen, halten sich die erwachsenen Tiere tagsüber schwarmweise in größeren Tiefen auf und kommen erst nachts in flache Wasserbereiche.

Nahrung: Verschiedene Bodentiere (Tubifex, Chironomiden, Schnecken und Muscheln) und pflanzliche Stoffe, der Brassen steht bei der Nahrungsaufnahme “kopfüber” am Gewässergrund.

Größe: die Durchschnittsgröße liegt bei 30 Zentimetern, unter günstigen Bedingungen sind Längen bis 85 Zentimeter und Gewichte bis acht Kilo möglich

Alter: 15 bis 20 Jahre

Laichzeit: Die Vermehrung erfolgt im Mai - Juli, sobald die Wassertemperatur ca. 15 Grad erreicht hat. Der Brassen wird mit fünf bis acht Jahren geschlechtsreif. Die Fische ziehen in Schwärmen zu flachen, pflanzenreichen Uferstellen. Unter heftigen Paarungsspielen (Nachtangler können dies gut hören) werden 150.000 bis 300.000 klebrige Eier (30.000 bis 40.000 Eier je kg Gewicht) von 1,6 - 2 Millimeter Durchmesser an Pflanzenstängeln oder auf Steinen im seichtem Gewässer abgelegt. Die Eier entwickeln sich in circa zwölf Tagen. Während der Laichzeit haben die Brassen einen körnigen, deutlich fühlbaren Laichausschlag.

Geeignete Angelmethode(n): Posenangeln mit Stift- oder Laufposen, Grundangeln mit schweren Blei und Futterkorb, klassisches Stippen.

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Typische Brassen-Montagen

empfohlene Köder: Maden, Würmer, Brot, Larven, Mais. Anfüttern mit braunem Paniermehl, Partikelködern und wahlweise diversen Geschmachszusätzen. Top-Köder ist ein Mistwurmbündel. Der Köder muss immer am Gewässergrund angeboten werden.

Fangtipp: Suchen Sie die Brassen in den tiefen und ruhigen Regionen der Fliessgewässer oder in Rinnen und Senken von Teichen und Seen. Anfüttern mit schwerem Futter, was sich erst am Grund auflöst. Brassen stehen auf “süß” - verwenden Sie bevorzugt als Futterzusätze die Richtungen Karamel, Marzipan, Lebkuchen oder Vanille.

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Füttern erhöht die Fangaussichten enorm

Beste Fangzeit: April bis Juni, September bis November, kapitale Brassen fängt man in stehenden Gewässern
oft nachts

Küchentipp / Zubereitung: In Norddeutschland ein beliebter Speisefisch, weiter südlicher auf Grund der zahlreichen Gräten eher verachtet. Brassen haben etwa einen Fettgehalt von 2-6 g/100 g essbaren Anteil.

weitere Informationen: Brachsen gehören zu den karpfenartigen Fischen (Gattung Abramis). Brachsen halten sich vorzugsweise in langsam fließenden Gewässern, aber auch in Teichen, Stauseen und größeren Weihern auf. Sie vertragen auch Brackwasser. Die Brachsen werden als wichtige Wirtschafts- und Angelfische angesehen. In den freien Gewässern stellen sie einen wesentlichen Teil der Biomasse.