Die Taktik

Da wir in aller Regel zwischen 15-20 m weit werfen und mit jedem Meter Wurfweite die Zielgenauigkeit abnimmt, müssen wir unsere Ankerplätze genau planen. Das Ankerseil wird so lang wie nötig und dabei so kurz wie möglich abgelassen, um lästiges Pendeln des Bootes zu minimieren. Häufiges Umsetzen erzeugt Unruhe und kostet den einen oder anderen guten Fisch.

Beeindruckend, wie vehemt die Zander beißen. In dem Video fischt Steffen vom Ufer

Je nach Strömungssituation müssen wir leicht stromauf werfen. Da unser Streamer so dicht wie möglich an die abfallende Kante bzw. den überhängenden Busch heran muss, wähle ich meistens ein etwas kürzeres, glattes Mono- oder Fluorocarbonvorfach von 0,40 mm von ca. 1 m Länge plus kurzer Stahlspitze. An dünnem und weichem Stahl spielt die Fliege besser als an 0,70-0,90er Fluorocarbon. Hechtsicherheit ist Pflicht! Das kurze Vorfach wird von der Intermediate- bzw. Sinkspitze schneller und dabei gleichmäßig auf Tiefe gebracht. Fischt man mit einem langen Vorfach, so ist die Hauptschnur bereits grundnah, während der Streamer irgendwo darüber umherdriftet.

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Alles richtig gemacht! Steffen mit einer tollen Zander-Granate

Schnell runter


Ich beginne mit einer Intermediateschnur und merke schnell, dass ich diesmal keinen Grundkontakt bekomme. Daher wechsel ich umgehend auf eine Intermediateschnur mit Sink-3-Spitze. Einerseits muss ich trotz Strömung schnell auf Tiefe kommen, andererseits muss ich langsam fischen können mit ausgeprägten Absinkphasen. Je nach Tagesform muss man den richtigen Stripprhythmus finden. Meistens strippe ich einmal hart an, gefolgt von einer 2-4 Sekunden langen Absinkphase. Bereits beim ersten Wurf erfolgt ein heftiger Biss und ein 76er Zander landet im Boot. Kurz danach folgt ein etwas kleinerer Zander.

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Nach dem Drill sieht der Streamer meist aus wie ein zerknautschtes Wollknäuel. Eine kleine Bürste hilft

Der zweite Platz erfordert einen Taktikwechsel. Vor einer Schilfkante verläuft eine schmale, tiefere Rinne. Wir parken unser Boot oberhalb und ich werfe stromab, um die ganze Zeit in ihr fischen zu können. Trotz der Strömung fische ich dank der Sinkspitze genau über Grund, ich bekomme keine Hänger und kann in Zeitlupe meinen Streamer präsentieren. Kurz darauf bekomme ich einen brachialen Biss, der Drill ist heftig und wenig später kann ich einen kapitalen Zander landen. Die Freude ist grenzenlos! Gegen Abend stehen die Zander deutlich über Grund und ich wechsel erneut auf eine Intermediate Schnur. Weitere kleinere Zander runden dein Traumtag ab.

Extratipp: Eine kleine Bürste mitnehmen!. Zander zerstören jede Fliege und schenken uns nach einem Fehlbiss eine Art Wollknäuel!