Sehen nicht schick aus, fangen aber immer wieder zuverlässig Forellen. Gummibein-Fliegen machen Trutten munter!

1JPG.JPG

Nicht hübsch, aber fängig

Vor vielen Jahren fischte ich am Forellensee mit Gummibeinfliegen. So nannten wir die Muster, die meist mit einem Glitzer-Chenille-Körper gebunden wurden und vorne sowie hinten jeweils ein Paar Gummibeine besaßen. Sie waren ein Garant für Bisse und bei jedem Dänemark-Trip kaufte ich neue Varianten. Besonders spannend war und ist der Einsatz bei trägen Fischen an der Oberfläche, finde ich. Denn durch den Zug brechen die vorderen Beinchen die Oberflächenspannung – und das nehmen die Fische war. Häufig drehen sie sich dann blitzschnell um und schlagen zu! Ein gutes Schwimmmittel hilft, die Happen lange auf dem Wasser auftreiben zu lassen.Aber auch der Einsatz knapp über Grund im Winter bringt Forelle ans Band. Dann serviere ich die Muster an einem schnell sinkenden Poly Leader. Kurze Züge mit längeren Stopps machen die Fische in der Tiefe neugierig. Hier bringe ich beim Binden noch zusätzliches Gewicht auf dem Schenkel an. Zum Beispiel mit einer kleinen Tungsten-Perle. Sie sorgt auch dafür, dass die beiden Beinchen in einer perfekte V-Form sitzen.

2.JPG

Der Autor in jungen Jahren – mit „Gummibein-Fisch“

Top am Bach
Die Gummibeinchen dürfen aber nicht nur am kommerziellen Forellensee ihre Trümpfe ausspielen. Ich setze die fängigen Fliegen auch am klassischen Gebirgsbach ein. Dann aber in kleineren Größen und meist in natürlicheren Farbtönen. Damit sie optimal schwimmen, wähle ich auch mal Schaumstoffrücken. Eben irgendetwas, dass saugfähig ist. Gerade schnelle Passagen mit einer heißen Strömungskante sind dann mein Ziel. Erst abtreiben lassen und dann kurz anziehen, das reicht meist schon, um die Bachbewohner aus ihrem Versteck zu locken.

3.JPG

Ruhiges Wasser am Wasserfall ist immer ein Versuch wert

4.JPG

Top-Gewässer zum „Pocket-Fischen“

Variantenreich
Das Muster ähnelt einer Köcherfliegenimitation und wird deshalb auch so von mir gefischt. Ich mag an dem Muster, dass eine bewegte und unbewegte Präsentation zum Erfolg führt. Und gerade das Thema Fische reizen spielt immer wieder eine große Rolle, wenn es um Erfolg oder Schneidern geht.
Momentan überlege ich, ob nicht eine XXL-Variante mit mehreren Beinchen ein Top-Muster für Hecht sein könnte? Mal sehen, vielleicht tüdel ich da was zusammen …