Der anglerische Werdegang

Bis 1981 angelte er auf alles mit allem. Ein klassischer Allrounder. Auf einer Irlandreise servierte er seinen Blinker Wurf für Wurf, aber kein Fisch interessierte sich dafür. „Und dann trat er auf den Plan: hüfthohe Gummistiefel, die speckigste Lederjacke, die ich in meinem Leben je gesehen habe, Bart, Pfeife, Schiebermütze – und so eine komische Angel, die er immer hin und her schwang.“ So schreibt Meyer über seine erste Begegnung mit dem Fliegenfischen. Er fing einen Fisch nach dem anderen und sie verschwanden alle in der Unendlichkeit dieser besagten Lederjacke. „Er“ hieß Pattrik Joy und war Fliegenfischer. Der Ire rief zu dem erfolglosen Musiker rüber, was er dort machen würde. „Na, angeln!“, antwortete er. Pattrick konnte sich vor Lachen kaum halten und bot ihm eine seiner Forellen an. So „drillte“ Walter Meyer seine erste irische Forelle, nachdem er den Blinker zu ihm rüber geworfen und er einen Fisch daran befestigt hatte. Dass sie bereits tot war, war beim Essen schnell vergessen. Am Nachmittag stiefelten beide in den örtlichen „Gemischtwarenladen“ und kauften eine komplette Fliegenfischerausrüstung für den Anfänger aus Deutschland. „Dank Pattricks Hilfe bekam ich eine Rute, Rolle, Backing, Flugschnur, zwei Vorfächer, zehn Fliegen und noch Hüftstiefel für ziemlich genau 100 Mark“, schreibt Meyer weiter in seiner Mail. Er konnte nicht werfen, ließ die Fliege mit der Strömung abtreiben, zupfte das Muster dann zurück und fing seine ersten beiden irischen Forellen!
Seit 1981 fischt Walter Meyer nur noch mit der Fliege. Er war in Irland, Alaska, Kanada, Finnland, Norwegen, Schweden, Frankreich, Dänemark, England, Österreich, Slowenien und Bosnien. Fischte in Flüsse wie Mörrum, Gaula, Ljöra, Storan, Itchen, Test, Liffey, Laune, Vellach, Sava, Radovna, Una, Ribnik, Yellowstone, Madison, Ruby, Yukon und vielen anderen. Fly only eröffnete ihm eine ganz neue Welt, in der er herrliche Gewässer, fantastische Landschaften und wundervolle Menschen kennen lernen durfte. „Fliegenfischen ist für mich eine Lebensphilosophie geworden, insbesondere auch durch die C&R-Möglichkeiten“, schreibt er.

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Ein Traum war auch die Fischerei am Yellowstone River

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Schwedische Äschen haben es ihm ebenfalls angetan