Ein echter Klassiker, der am Forellensee immer punktet, ist das Schleppen mit Pose und Paste. Nicht umsonst setzen die meisten Angler auf das Posenschleppen. Worauf es ankommt und wie Ihr die passende Teigform an den Haken bekommt, verrät Forellenexperte Sebastian Hiebsch.
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Posenschleppen mit Teig zählt zu den erfolgreichsten Methoden am Forellenteich

Zielsicher schnappt sich Sebastian das Glas mit dem lilafarbenen Forellenteig, öffnet es und nimmt die richtige Menge Paste heraus. Anschließend knetet er eine Kugel und formt aus dem neuen Berkley PowerBait in der Geschmacksrichtung Pflaume eine fängige Form. Der Löffel aus Teig dreht sich bei der Kontrolle im Uferbereich wie ein kleiner Propeller um die eigene Achse. „Genauso muss der Teig rotieren. Das lieben Regenbogenforellen!“, erklärt der Profi. Wie Ihr den Teig richtig formt, lest Ihr auf Seite X. Vorab erklärt Sebastian, worauf es beim Posenschleppen ankommt, denn hinter der Angelei stecke mehr als nur Auswerfen und Einholen.

Was macht das Schleppen mit der Pose aus?
Das Schleppen mit der Posenmontage am Forellensee bietet uns einige Vorteile. Wir können den Köder konstant und in einer Tiefe führen und anbieten. Wichtig dabei ist es, mit einer gleichmäßigen Einholgeschwindigkeit den Köder in Rotation zu versetzen. Ist erst einmal die fängigste Tiefe gefunden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine Regenbogenforelle zupackt und die Pose auf Tauchstation schickt. Darüber hinaus können wir die Geschwindigkeit variieren. Je nachdem, ob die Fische auf eine schnelle oder langsame Köderführung ansprechen. „In kleineren Pausen beim Einholen dreht sich der Teig aus und kann träge Fische aus der Reserve locken“, sagt Sebastian.

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Eine konstante Einholgeschwindigkeit ist beim Angeln entscheidend

Ein weiterer Vorteil der Methode ist die sehr sensible Bissanzeige über die Pose. Der Profi bekommt mit, wenn ein Fisch den Köder nur festhält und reagiert entsprechend. Wie Ihr bei einem Biss richtig reagiert, folgt im weiteren Verlauf des Artikels. Außerdem sucht Ihr beim Schleppen auf Forelle, ähnlich wie beim Spinnangeln, eine große Wasserfläche.

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Rute, Rolle und Montage

Das richtige Gerät
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Ruten in Längen von vier Metern sind ideal zum Schleppen mit der Pose

Für Sebastian sind kleine Details jedoch entscheidender, denn sie machen den Unterschied aus und bestimmen über Schneider- oder Fangtag. Dabei legt er großen Wert auf eine feine und passende Abstimmung des Geräts. An diesem Tag fischt der Forellenexperte mit der Mitchell Suprema 3.0 Troutista in der Ausführung 4. Die Rute besitzt ein Wurfgewicht von vier bis acht Gramm und misst vier Meter. Diese kombiniert er mit einer Mitchell MX5-Stationärrolle in 3000er Größe, welche mit einer 0,16er monofilen Schnur bespult ist. Längere Ruten besitzen beim Schleppen mit Pose auf Forelle Vorteile, da sich lange Vorfächer auf diese Weise besser auf Weite bringen lassen.

Pose mit Glas oder Blei?
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Mit Glas als Gewicht lassen sich feine Pose fischen und trotzdem gute Wurfweiten erzielen

In puncto Montage macht der Berkley-Teamangler keine Experimente. Zum Einsatz kommt eine klassische Schlepppose mit einer innenliegenden Schnurführung und Stoppergummis am Posenstiel. Mit diesem feststehenden Modell lässt sich einfach die Angeltiefe einstellen und Ihr könnt schnell auf veränderte Bedingungen reagieren.
Als Beschwerung greift Sebastian zu Glas anstatt Blei. Gewichte aus Glas sind unauffälliger und – das ist entscheidender –Glas besitzt eine andere spezifische Dichte als Blei. In der Praxis heißt das, dass wir eine Drei-Gramm-Pose mit fünf Gramm Glas beschweren können. Das Ergebnis: Wir erzielen höhere Wurfweiten und erhalten dennoch eine sensible Bissanzeige durch die feine Pose. „Blei setze ich lieber in der kalten Jahreszeit ein, wenn die Fische tief am Grund der Forellenseen stehen“, erklärt Sebastian.
Ein Gummistopper als Knotenschutz, ein Dreifachwirbel und ein 80 Zentimeter langes Vorfach mit einem 4er oder 6er Haken vollenden die Montage.

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Führung und Teig

Führung bis zum Biss
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Beim Biss geht Sebastian mit der Rute hinterher oder öffnet sogar den Rollenbügel

Achtet beim Auswerfen der Montage darauf, dass sich nichts vertüdelt. „Kurz vor der Landung greife ich in die Schnur und stoppe den Wurf“, sagt der Experte. Auf diese Weise streckt sich die gesamte Montage und legt sich sauber ab. Anschließend lasst ihr den Köder auf Tiefe absinken und beginnt langsam, mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit, die Schnur einzuholen.
Sobald ein Biss erfolgt, geht Ihr mit der Rute nach vorne. Manchmal hilft es auch , einfach den Bügel der Rolle zu öffnen. Auf diese Weise kann der Fisch abziehen und den Köder richtig einsaugen.
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Erst im Anschluss erfolgt der Anhieb

Er setzt dann den Anhieb, wenn die Forelle richtig abzieht. Das hängt meist davon ab, ob die Fische in Beißlaune sind oder nicht. Als Faustregel kann man festhalten: Je aggressiver die Fische beißen, desto kürzer ist die Zeit bis zum Anhieb. Damit es überhaupt zum Biss kommt, muss jedoch der richtige Köder her.

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Dank der langen Rute gelingt die Landung trotz der langen Montage

Teig gut, alles gut!
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Berkley erweitert seine PowerBait-Reihe um sechs Fruchtsorten

Die Forellen mögen es an diesem Angeltag fruchtig: Sebastian greift zu den neuen Berkley PowerBait-Sorten in den Geschmacksrichtungen Erdbeere, Apfel, Pfirsich/Pfeffer, Banane, Pflaume und Tuttifrutti. Die knalligen Farben und der starke Geruch sprechen die Fische an. Beim Kneten des Forellenteigs achtet Sebastian bei allen Formen darauf, dass die Vorfachschnur genau mittig in der Paste sitzt. „Wer unsauber arbeitet und auf diesen Punkt nicht achtet, nimmt einen eiernden Lauf und schlecht haltenden Teig am Haken in Kauf“, verrät der Forellenspezi.
Kaum eine andere Methode ist so vielseitig einsetzbar am Forellensee wie das Schleppen mit Pose und Paste. Und damit Euer Teig perfekt durchs Forellenrevier rotiert, zeigt Sebastian noch eine einfache Form, die nahezu immer fängt!

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Forellenteig richtig formen

Forellenteig richtig formen!
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Ausgangsform aller Teigformen ist eine Kugel. In diese drückt Ihr mittig den Forellenhaken. Anschließend bildet Ihr eine Art Trichter oder Tropfen. So ist der Teig vorne dünner und hinten dicker.

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Nun legt Ihr die Form auf Euren Zeigefinger und drückt ihn platt. Macht Euch die Fingerform zu nutze.

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Im folgenden Schritt nehmt Ihr den Teig am dünnen Ende zwischen die Finger der anderen Hand und knickt die Paste über den Zeigefinger nach hinten weg.

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Zuletzt bildet Ihr noch einen sauberen Abschluss, sodass der Teig mittig auf dem Vorfach sitzt und sich unter Wasser sauber drehen kann.

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Fertig ist eine einfache und fängige Form für die Schleppmontage mit Pose.

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Dieselbe Form könnt Ihr auch nutzen, um zweifarbige Köder zu kneten. Nehmt dazu einfach zwei unterschiedliche Teige und legt diese vorher nebeneinander.

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Schleppen mit Pose und Paste war auch an diesem Tag die Erfolgsmontage am Forellensee


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Anglerboard TV

Den Clip zum Artikel Forellenangeln: Schleppen mit Pose und Paste findet Ihr auf unserem YouTube-Kanal ANGLERBOARD TV!

Der Forellensee

Die Produktion fand am Forellensee "Angelteiche Dinker" statt.

Angelteiche Dinker
Schwannemühle 6
59514 Welver
Tel. (02384) 18 08
Internet: www.angelteiche-dinker.de