Dickbarschalarm

Direkt am ersten Spot, einer Landzunge, die auf sechs Meter Tiefe abfällt, erhalte ich einen brachialen Biss. Ich kann einen schönen, über 40 Zentimeter langen Barsch landen. Sofort ankern wir, denn wo ein Barsch beißt, sind oft noch mehr Fische unterwegs. Wenige Würfe später knallt es wieder in meiner Rute und ein Endvierziger hängt an meinem Wobbler. Wahnsinn, was für ein Auftakt. Ich gehe nach hinten ins Boot, jetzt sind die anderen dran. Wenig später bekommt Tobi einen vehementen Biss und ein 45er Dickbarsch landet im Boot. Im Vergleich zum Winter sind die Fische deutlich schlanker, aber sie kämpfen dreimal so viel im warmen Wasser. Die Bisse und Drills sind spektakulär am leichten Spinngerät. Dirk ist noch nicht erfolgreich gewesen, freut sich aber mit uns. Er weiß, der Tag ist noch lang und die Fische scheinen sehr beißfreudig zu sein.

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Dirk (l.) und Tobi waren gleichzeitig erfolgreich. Das kommt bei dieser Angelei nicht selten vor

Wir entschließen uns, die Stelle zu wechseln. Sehr gute Entscheidung, denn es gibt den ersten Doppeldrill. Dirk fängt einen Barsch, Tobi einen Rapfen. Direkt danach kann ich einen weiteren großen Barsch fangen, Dirk fängt einen kleineren. Es geht nun Schlag auf Schlag. Der Wind hat etwas aufgefrischt, Sonne und Wolken wechseln sich ab. Das sind Tage, wo die Mittagszeit oft sehr gut sein kann. Herrlich, wenn man nicht einmal früh raus muss.
Der nächste Fisch kämpft deutlich besser. Na, diese Kopfstöße kenne ich doch? Genau, es ist ein schöner Zander, der meinen Twitchbait wollte. Dirk und Tobi fangen anschließend zwei Rapfen gleichzeitig. Die Silberbarren werden um uns herum richtig aktiv, was für eine coole Fischerei. Der Barsch-, Rapfen-, Zandermix hält an und wir können an diesem Tag so richtig abräumen.
Die schnelle Köderführung, gepaart mit ein bis zwei Sekunden langen Pausen, macht die Fische im warmen Wasser so richtig kirre. Wir treffen zwei weitere Angler, die mit Gummifischen unterwegs sind. Klar, sie fangen ihre Fische, aber nicht einmal annähernd so viele wie wir an diesem Tag. Eine Faustregel gibt es nicht, aber von Juni bis Oktober sind Hardbaits sehr oft anderen Kunstködern überlegen.

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Dass Barsche Oberflächenköder mögen, ist bekannt. Ob Stickbaits oder klassische Popper besser funktionieren, hängt auch vom Gewässer ab

Als die Sonne so langsam am Horizont verschwindet, liegen wir wieder an unserem Ausgangsspot des heutigen Angeltages. Wieder ist es ein dicker Barsch, der meinen Wobbler nimmt. Ich liebe die Warmwasser-Hardbait-Zeit!

Steffen präsentiert in RUTE & ROLLE 09/20 (EVT: 12. August 2020) seine Lieblings-Hardbaits.

Welche sind Eure Hardbait-Favoriten für den Sommer?