SPOON vs. GUMMI – modern am Forellensee Teil 2

Von unten nach oben
So lautet Sebastians Motto beim Spoon-Angeln. Mit schweren Blinkern beginnt er in den unteren Wasserschichten und arbeitet sich Wurf für Wurf Richtung Oberfläche vor. Die Tiefe lässt sich recht gut über das Ködergewicht und die Einholgeschwindigkeit steuern. Somit ergeben sich unterschiedliche Kombinationen, mit denen man die Wasserschichten durchscannen kann, bis man die Fische gefunden hat. Stehen aktive Fische oberflächennah, wählt er einen leichten und aggressiv laufenden Spoon mit einem Gewicht zwischen 0,6 bis 1,8 Gramm. Dank der sehr dünnen geflochtenen Schnur lassen sich sogar diese Leichtgewichte noch gut werfen.

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Form und Gewicht der Spoons beeinflussen den Köderlauf

Bei der Führung kommt es auf eine konstante Einholgeschwindigkeit an. So lässt sich der Spoon in einer Wassertiefe fischen. Haben wir die richtige Tiefe mit den Forellen gefunden, gibt es in der Regel schnell Bisse. Beim Angeln mit kleinen Blinkern gehören Fehlattacken allerdings dazu. Sebastian weiß jedoch genau, worauf es ankommt: „Ich schlage bei Attacken oder einem Biss nicht an, sondern kurble stetig weiter. Dadurch fasst der Haken besser im Fischmaul.“ Er hat den Satz kaum ausgesprochen, da summt die Rollenbremse. Fisch! Die weiche Rute und fein justierte Bremse leisten ganze Arbeit. Gekonnt dirigiert der Experte die Forelle Richtung Kescher. „Da ich so feines Geflecht fische, muss die Bremse richtig eingestellt sein. So halte ich Spannung zum Fisch und verringere Aussteiger“, sagt er. Den idealen Bremsdruck habt Ihr, wenn der Spoon sauber im Wasser arbeitet, ohne dass sich die Spule dreht. Bei einem Biss sollte der Fisch jedoch einfach Schnur abziehen können.

Langsam mit Gummi
Zeit zum Wechsel: Anstelle des Spoons klinkt Sebastian nun einen leichten Cheburashka-Kopf mit einem unscheinbar wirkenden grünen Gummiköder auf dem Haken in den Karabiner. „Den Berkley Gulp! Honeyworm in einer Länge von 33 Millimetern kann man super an der Chebu führen!“, erklärt mir der Profi. Dank der Bewegungsfreiheit der Cheburashka haucht Sebastian dem Köder mit kleinen zittrigen Schlägen Leben ein.

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Kleine Bienenmadenimitate wie der Gulp! Honeyworm kommen am Cheburashka Rig auf Touren

Dabei führt er den Happen extrem langsam. Allerdings läuft ihm der Köder zu tief, weshalb er erneut das Gummi wechselt. „Ein Gummiwurm wie der Berkley PowerBait Mice Tail am Fliegenhaken und einem Mini-Tungsten-Kopf von 0,2 Gramm schwebt förmlich im Wasser und macht die Forellen verrückt“. Bei der Methode kommt es auf einen extrem langsamen Führungsstil an. Das Gummi muss Zeit zum Absinken haben.

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Fast schwerelos lassen sich Gummiwürmer am Fliegenhaken und kleinen Tungsten-Perlen präsentieren

Anschließend holen wir den Köder mit leichten Schlägen und weiteren Pausen langsam ein. Mit dem Gewicht der Tungsten-Perle können wir die Absinkrate erhöhen. Einziger Nachteil dieser Methode sind die geringen Wurfweiten. Bei einem Biss solltet Ihr außerdem dem Fisch Zeit zum Schlucken lassen. Der erneute Wechsel auf die Chebu bringt dann wieder einen Fisch.

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Diese Forelle schnappte sich den extrem langsam geführten Happen

Kombi punktet
An manchen Tagen hat aber auch eine Kombination aus beiden Köderarten die Nase vorne. Dann zieht Sebastian ein Stückchen Gummiwurm auf den Einzelhaken des Spoons. Dadurch reduziert sich das Laufverhalten vom Blech. Das Wurmimitat auf dem Haken lockt die Forellen dann direkt an den Haken. „Dadurch erhört Ihr die Bissausbeute erheblich. Besonders, wenn die Fische zickig sind, sendet der Happen einen zusätzlichen Reiz aus.“ Darüber hinaus lässt sich die Kombi weiter werfen. Bei der Führung ist wieder kontinuierliches Einholen gefragt. Kleine Twitche und kurze Pausen sorgen für zusätzliche Abwechslung.

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Kombiniere: Ein Gummi am Spoon als Trailer ist ein echter Trumpf

Auch diese Variante spricht die Forellen an. Nach wenigen Würfen hängt der nächste Fisch am Haken. Welcher Köder liegt vorne? Wir einigen uns auf ein klares Unentschieden. Jede Methode brachte Fisch. Es war spannend, die Techniken des modernen Forellenangelns im Vergleich zu sehen. Mit den zahlreichen Tipps gibt’s in der Zukunft sicherlich reichlich Fisch am Band. Egal, ob Ihr auf Spoon oder Gummi setzt.

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