Im Urlaub geht es für die meisten Meeresangler in Norwegen mit dem Boot raus auf die Fjorde und das offene Meer, um Fische zu fangen. Jesco Peschutter zeigt Euch, dass sich auch ein Versuch beim Uferangeln in Norwegen lohnt und dieser an den besten Plätzen sogar richtig Spaß bringt.

Das Angeln vom Ufer ist mehr als nur eine Notlösung bei zu viel Wind im Norwegenurlaub und bringt Laune sowie tolle Fänge

Das Angeln vom Ufer ist mehr als nur eine Notlösung bei zu viel Wind im Norwegenurlaub und bringt Laune sowie tolle Fänge

Zu windig zum Bootsangeln: Was nun?

Draußen auf dem Meer pustet ein kräftiger Wind übers Wasser. Die Hotspots und besten Plätze hier in Mittelnorwegen sind mit dem Boot nicht mehr zu erreichen, und damit auch nicht die Fische. Aber aufs Meeresangeln wollen wir nicht verzichten! Was also tun? In der Ferienwohnung bleiben ist keine Option. Schließlich gibt es auch am Ufer heiße Ecken, wo sich die Angelei lohnt. Also schnappen wir uns jeder eine Rute als Angelgerät und hoffen auf ein paar tolle Fänge auf die angebotenen Köder an den Montagen.

Beim Uferangeln vom Steg fing Jesco Peschutter in Mittelnorwegen eine Doublette mit Wittling und Kliesche an der Buttlöffelmontage

Beim Uferangeln vom Steg fing Jesco Peschutter in Mittelnorwegen eine Doublette mit Wittling und Kliesche an der Buttlöffelmontage

Gute Angelplätze zum Uferangeln in Norwegen

Wir, das sind mein Kumpel Oliver Schulte und ich, befinden uns in der Åfjord-Kommune und wollen eigentlich mit dem Boot auf Dorsch, Seelachs, Leng & Co angeln. Doch heute ist es uns ein wenig zu ungemütlich auf dem Meer, um die Köder an der Montage zu den Fischen hinunterzulassen. Also entschließen wir uns dazu, einen Tag in Norwegen vom Ufer aus zu angeln. Aber wo sind die besten Plätze? Mit dem Auto rumfahren und auf Entdeckungstour gehen, kostet wertvolle Angelzeit. Zum Glück gibt uns Sebastian Boch von Ferienhäuser Boch den entscheidenden Tipp: „Fahrt zum kleinen Sportboothafen in der Nähe. Dort erreicht Ihr von der Steganlage schnell tieferes Wasser.“ Dieser Ratschlag von Sebastian ist Gold wert, wie sich später herausstellt. Generell sind Stege, Kaimauern, Molen, Brücken, Sunde und felsige Plätze, an denen es auch unter der Wasseroberfläche schnell hinabgeht, immer für ein paar Meeresfische gut beim Uferangeln in Norwegen.

Gute Angelplätze zum Uferangeln in Norwegen liegen dort, wo schnell tieferes Wasser erreicht wird – wie von Stegen aus

Gute Angelplätze zum Uferangeln in Norwegen liegen dort, wo schnell tieferes Wasser erreicht wird – wie von Stegen aus

Beste Köder finden: Muscheln und Fischfetzen

Wir kommen an der Steganlage an und haben unsere Ruten mit Naturködermontagen als Angelgerät zum Uferangeln mit dabei. Uns fehlen aber noch die passenden Köder. Kein Problem, da die Schwimmstege unter Wasser überall mit Miesmuscheln bewachsen sind. Schnell sind einige gelöst und auf den Steg befördert. Wir suchen uns nur die größten Exemplare heraus, da diese am meisten Muschelfleisch enthalten. Mit einem alten Holzgaff, das wir vor Ort finden, knacken wir die Schalentiere und kommen so an unsere ersten Naturköder für die Montagen. Da das Muschelfleisch jedoch schlecht am Haken hält, ist es für uns nur eine Notlösung, um damit einen Fisch zu fangen, aus dem wir später Fetzen schneiden können. Relativ schnell gibt’s erste Bisse auf die Muschelköder an den Haken beim Angeln vom Ufer in Norwegen. Doch die Fische bleiben noch nicht hängen. Dann beißt ein kleiner Dorsch auf die Montage, der aber wieder schwimmen darf. Kurze Zeit später landet Oliver eine schöne Kliesche am Angelplatz, aus der sich perfekte Fischfetzen schneiden lassen. Lange, schmale Streifen aus dem Plattfisch halten viel besser am Haken als das Fleisch der Miesmuscheln und überstehen auch weite Würfe sowie Fehlbisse ohne Probleme.

Miesmuscheln sind super Köder zum Meeresangeln, halten aber schlecht am Haken. Besser geeignet sind Fischfetzen

Miesmuscheln sind super Köder zum Meeresangeln, halten aber schlecht am Haken. Besser geeignet sind Fischfetzen

Welche Fische beißen beim Uferangeln?

Das Schöne beim Angeln vom Ufer ist, dass man in Norwegen nie weiß, welche Fische als Nächstes am Haken hängen. Wir fangen auf Fischfetzen Wittlinge und Klieschen. Auch ein schöner Pollack kann dem Naturköder an Olivers Montage am Platz nicht widerstehen. Und bei mir wird es auf einmal richtig schwer am Gerät! Es erscheint aber kein Flossenträger an der Oberfläche. Nein, ein dicker Taschenkrebs ließ sich die fischige Kost schmecken. Das kommt übrigens gar nicht mal so selten vor: Beim Uferangeln in Norwegen während meines einjährigen Erasmus-Auslandsaufenthaltes an der Universität in Bergen fing ich an den verschiedensten Plätzen regelmäßig Taschenkrebse auf Makrelenfetzen am Grund. Und was ist außerdem möglich? In all den Jahren gingen mir in Norwegen schon die verschiedensten Lippfische, Rotzungen, Makrelen, Stöcker, Dorsche, Hornhechte, Meerforellen, Leng, Köhler und sogar ein Seeteufel, Knurrhahn und Nagelrochen sowie zwei Dornhaie beim Uferangeln an die Leine. Von anderen Anglern weiß ich, dass auch Heilbutte beim Angeln an Uferstellen möglich sind und das Angelgerät richtig fordern. Ihr seht, dass es nie langweilig wird, wenn Ihr Eure Köder vom Steg, Felsen, der Kaimauer oder anderen Uferplätzen auswerft.

Bunte Beute: Beim Angeln mit Fetzenködern gingen Wittling und Kliesche an die Buttlöffelmontage

Bunte Beute: Beim Angeln mit Fetzenködern gingen Wittling und Kliesche an die Buttlöffelmontage

Oliver freut sich über einen Pollack beim Angeln vom Steg

Oliver freut sich über einen Pollack beim Angeln vom Steg

Nicht nur Fische interessieren sich für die Naturköder beim Uferangeln in Norwegen – Jesco Peschutter mit großem Taschenkrebs

Nicht nur Fische interessieren sich für die Naturköder beim Uferangeln in Norwegen – Jesco Peschutter mit großem Taschenkrebs

Gerät fürs Angeln vom Ufer

Wer in Norwegen vom Ufer aus angeln möchte, braucht nicht zwingend extra Gerät mitzunehmen. Verwendet einfach das Tackle, welches Ihr auch beim Bootsangeln einsetzt. Die Rute zum Pollackangeln oder eine leichte bis mittelschwere Pilkrute reichen völlig aus, um auch beim Uferangeln Spaß zu haben. Wer noch Platz im Rutenrohr oder Auto hat, darf natürlich passende Grundruten zum Fischen mit nach Norwegen nehmen. Das Wurfgewicht sollte mindestens 60 bis 80 Gramm betragen, kann aber auch etwas höher ausfallen. Als Rollen eignen sich als Angelgerät Modelle in einer 4000er bis 5000er Größe mit 0,14 bis 0,17 Millimeter dicker Geflochtener auf der Spule. Viel wichtiger als Rute und Rolle als Gerät ist die Montage mit den Ködern am Ende der Hauptschnur. Wir fischten mit einer Buttlöffelmontage mit ein bis zwei Haken, die mit den Fischfetzen als Köder verziert wurden. Je nach Tiefe und Strömung reichen an den Angelplätzen in der Regel Gewichte von 40 bis 80 Gramm aus, um weit genug zu werfen und schnell zum Meeresboden und Fisch zu kommen. Neben dem Grundangeln könnt Ihr auch Fischfetzen als Angelköder unter einer Posenmontage anbieten. Dann besteht die Chance auf Fische wie Makrelen, Hornhechte und sogar Meerforellen beim Angeln in Norwegen. Wer lieber aktiv fischen möchte, darf vom Ufer auch gerne mal Kunstköder wie einen Blinker, Pilker oder Gummifisch anbieten. Aber auch beim Grundangeln macht eine aktive Angelei Sinn, bei der Ihr die Montage mit dem Buttlöffel plus Köder langsam über den Boden führt, um so deutlich mehr Bisse und Fische zu bekommen.

40 bis 80 Gramm schwere Buttlöffel und zwei Haken mit Fischfetzen als Köder bringen Bisse beim Angeln vom Ufer in Norwegen

40 bis 80 Gramm schwere Buttlöffel und zwei Haken mit Fischfetzen als Köder bringen Bisse beim Angeln vom Ufer in Norwegen

Langsam über Grund geführte Köder erwecken das Interesse der Plattfische: Jesco Peschutter mit schöner Kliesche beim Stegangeln in Mittelnorwegen

Langsam über Grund geführte Köder erwecken das Interesse der Plattfische: Jesco Peschutter mit schöner Kliesche beim Stegangeln in Mittelnorwegen

Angeln vom Steg

Wir hatten eine unvergessliche Zeit in Mittelnorwegen und konnten in wenigen Stunden einige schöne Fische vom Steg aus auf unsere Köder an den Naturködermontagen fangen. Uferangeln ist mehr als nur eine Notlösung, wenn Bootsangeln wegen zu viel Wind nicht möglich ist oder zu ungemütlich und gefährlich wird. Eine kurze Tour vom Ufer zu den besten Plätzen mit wenig Gerät lässt sich immer einrichten und auch für Familien ist diese Angelei eine super Sache. Viele Bisse auf die Naturköder und die unterschiedlichsten Fischarten lassen bei den Nachwuchsanglern bestimmt keine Langeweile aufkommen beim Angeln vom Steg. Klar, die ganz dicken Fische sind in Norwegen eher Offshore zu erwarten. Aber die Vielfalt und Kurzweiligkeit beim Angeln vom Ufer macht den Ausflug zu einem ganz besonderen Erlebnis. Und was gibt es Schöneres, als mit einem Kaffee und Kuchen in der Hand aufs Wasser und die Rutenspitze zu schauen? Probiert das Uferangeln mit Naturködern an Euren Montagen in Eurem nächsten Urlaub in Norwegen doch einfach mal aus. Es wird Euch bestimmt gefallen!

Der nächste Fisch hängt beim Uferangeln: Im Hintergrund fährt gerade ein Schiff der Hurtigruten am Angelplatz vorbei

Der nächste Fisch hängt beim Uferangeln: Im Hintergrund fährt gerade ein Schiff der Hurtigruten am Angelplatz vorbei

Revier zum Uferangeln in Norwegen

Wollt Ihr auch mal eine schöne Zeit beim Uferangeln erleben und tolle Fische an wunderschönen Uferplätzen auf Eure Köder fangen? Dieser Bericht und das Video dazu sind in der Åfjord-Kommune entstanden. Das einzigartige Revier in Mittelnorwegen bietet Euch super Stellen zum Angeln vom Ufer mit Buttlöffelmontage & Co. Aber auch das Bootsangeln auf dem Meer überzeugt mit fantastischen Fängen. So könnt Ihr zum Beispiel auf große Dorsche, Heilbutte, Rotbarsche, Pollack und Köhler angeln. Infos zu den am Wasser gelegenen Unterkünften, den gut ausgestatteten Booten und zur Buchung erhaltet Ihr über Ferienhäuser Boch auf www.fehwb.de oder telefonisch unter (02191) 60 89 87.

Perfekte Lage: Ferienhäuser in Norwegen direkt am Wasser

Perfekte Lage: Ferienhäuser in Norwegen direkt am Wasser

Das Video zum Uferangeln in Norwegen auf unserem YouTube-Kanal
ANGLERBOARD TV
Passend zu diesem Bericht findet Ihr auf unserem YouTube-Kanal ANGLERBOARD TV ein Video zum Uferangeln in Norwegen. Für Jesco Peschutter und Oliver Schulte ging es in der Åfjord-Kommune für einen Tag mit Naturköder auf Plattfisch, Wittling & Co.

Uferangeln in Norwegen ‒ Angeln vom Steg