AW: Zeit.de, Merkel, Angeln und Verbände.......
Na endlich. Jetzt haben wir die Erklärung für das Demokratiedefizit des VDSF: Es wird gemacht und nicht geredet. Der Vergleich mit Helmut Kohl im Zeit-Artikel ist daher viel zu kurz gegriffen. Da muss schon Wilhelm II. her. Der hielt den Reichstag auch für eine Schwatzbude.
Da macht also einer seit Jahren vor sich hin. Und die anderen, denen immer wieder mal tüchtig über's Maul gefahren wurde (schönen Gruß an Herrn Kuhr in Kiel), die haben daneben gestanden und zugeschaut, wie mit ihnen gemacht wurde, was sie nicht wollten. Die peinliche Dorschkampagne etwa, die eher nach Personenkult aussah als nach fundierter Lobbyarbeit. Die kindischen Rechtsstreitigkeiten gegen alles mögliche (Peta), nur nicht gegen die wichtigen Dinge. Die Liste lässt sich endlos fortsetzen. Das alles haben sie ertragen und erduldet, als gäbe es keine Alternativen. Und das System hatte ja auch Biss, nicht wenige haben die Zahnabdrücke zu spüren bekommen. Da rettet man doch lieber die Macht im eigenen Landesverband und verzichtet auf die Wahrnehmung der Kontrolle im Bund. Und deswegen wurde schon zu "meinen" aktiven Zeiten auf den Versammlungen von Jahr zu Jahr weniger diskutiert. Kann man es jemand übelnehmen, dass einer macht was er will, wenn die anderen ihn lassen?
Erinnern wir uns an den Fusions-Zick-Zack. Wer war es, der den Kurs immer wieder einseitig verändert hat!? Die Gremien waren nur dazu da, um gefällte Entscheidungen zur Kenntnis zu nehmen.
Dass ausgerechnet Peter Mohnert meine fundamentale Kritik am Demokratiedefizit höchstpersönlich und dann auch noch in meiner Leib- und Magen-Zeitung bestätigt, das ist schon einen ordentlichen Champus wert.
Die, die das Ende seiner Amts- (und hoffentlich auch Einfluss-) Zeit überdauern, sollten sich fragen, ob sie weiterhin ihre Mitbestimmungspflichten vernachlässigen und andere einseitig über ihre Köpfe hinweg entscheiden lassen wollen. Ein Präsident ist ein Vorsitzender, also ein Leiter von Gremiensitzungen, nicht mehr. Kein König, nicht einmal ein Kanzler.