AW: VDSF: Wo das Geld so hinfliesst.....
@Torsten Hüter:
1.) Im Sportmanagement besteht ja zwischen VDSF LV BB und DAFV weitgehend Personalunion. Der Präsident des VDSF LV BB war „traditionell“ Präsidiumsmitglied des BCAV seit dessen Gründung. Der jetzige Präsident hat sich aufgrund einer bewussten Entscheidung aus dem Präsidium des BCAV zurückgezogen.
2.) Es geht nicht in erster Linie um die Verwendung von LSB-Geldern, sondern es geht um die Vorfinanzierung des Sportbetriebes während der Saison. Diese erfolgt nämlich einseitig durch den VDSF LV BB und nimmt ihm alle notwendigen finanziellen Spielräume. Sie geschieht aus „Rücklagen“, an deren Bildung sich der Sportbereich nicht beteiligt. Warum beteiligt sich eigentlich der LAV nicht an der Vorfinanzierung? Oder übernimmt diese nach so vielen Jahren einfach mal allein? Vor diesem Hintergrund ist das, was der LAV-Präsident da im Protokoll ablaicht, nicht wirklich kriegsentscheidend und aus meiner Sicht bewusst am Thema vorbei. Und obendrein falsch, wie ein Blick auf das BCAV-Logo, den Verbandsnamen und die Satzung des BCAV zeigt. Es war im Übrigen der LAV, der sich von Anfang an dafür eingesetzt hat, den BCAV eben auch als Anglerverband zu gestalten. Man darf, wenn man die LAV-Argumentation betrachtet, nicht vergessen, dass der LAV natürlich insofern profitiert, als er selbst nicht mit der Vorfinanzierung belastet ist – ein Zustand, den der LAV natürlich aufrecht erhalten wollte.
3.) Die vom LV-Präsidenten beantragte „abweichende Mittelverteilung“ war ja nur der Versuch einer Kompromissfindung und sollte dem LV nur ein wenig finanzielle Spielräume wiedergeben, die er durch die jahrelange anglerfinanzierte Vorfinanzierung verloren hat. Erstens bezog sich der Antrag nicht auf die zweckgebundenen Sportfördermittel, sondern ausschließlich auf die Verbandszuwendung. Zweitens beantragte der LV-Präsident nicht die gesamte Verbandszuwendung, was mE angemessen gewesen wäre, sondern lediglich einen kleinen Anteil von 25% davon. Drittens ist die Verbandszuwendung in der vorherigen Vergangenheit immer dem LV zugute gekommen und durch einseitigen „Beschluss“ des BCAV für den Sportbetrieb „vereinnahmt“ worden. Der Antrag des LV-Präsidenten zielte darauf ab, diese in meinen Augen skandalöse Entscheidung etwas zu korrigieren. Viertens haben Teile des Sportmanagements bei der Abstimmung im LV über die Zukunft des BCAV auch diesen Kompromiss verhindert. Es ist mir schleierhaft, wie man seine Hausbank ausplündern kann und sich anschließend wundert, dass sie einem keine Kredite mehr geben kann. Aber nochmal zur Klarstellung: Das, was Du „Quelle des momentanen Disputes“ nennst, ist nur eine Ersatzkrücke, um die Folgen der leidigen Vorfinanzierung abzumildern.
4.) Das eigentliche Problem ist die Vorfinanzierung durch einen der beiden BCAV-Trägerverbände. Man stelle sich einmal vor: Schon im Januar jeden Jahres kommen die ersten Mittelanforderungen des Sports, noch bevor der LV überhaupt das Gros seiner Beitragseinnahmen generiert hat. Das geht dann gleich richtig mit hohen Beträgen (siehe Veranstaltungskalender) weiter. Und wir reden hier nicht von 30 oder 40 % der flüssigen Landesmittel. Dadurch werden Verbindlichkeiten im Nichtsportbereich zurückgestellt, die dann spätestens zum Saisonende beglichen werden müssen. Verspätete Abrechnungen und verspätete Rückzahlungen überzahlter Beträge des Sports tun dann ein Übriges. Der Vorschlag von Dir, die Vorfinanzierung von den Sportlern zu erwirtschaften (das setzt natürlich Rücklagenbildung des Sports voraus), wäre eine gangbare Lösung.
5.) Zur Transparenz: Soweit ich sehe, werden die Haushaltsplanungen (das wäre das für die Öffentlichkeit wichtige Dokument) nicht von einem einzigen Landesverband und auch nicht vom Bundesverband auf der jeweiligen Homepage veröffentlicht. (Ausnahme ist natürlich, wenn fusioniert wird; dann müssen diese Informationen zugänglich gemacht werden - das gilt dann auch, falls der LAV und der VDSF LV fusionieren sollten.) Sicher wäre eine Veröffentlichung wünschenswert. Aber bevor sie „veröffentlichungsfähig“ sind, sollten sie in sich erst einmal schlüssig und transparent gestaltet werden. Es geht dabei nicht so sehr um die Frage der Ausgeglichenheit. Sondern vielmehr darum, für welche (satzungsmäßigen) Aufgaben und Tätigkeitsfelder real welches Geld in welcher Höhe eingesetzt wird. Das kann derzeit real in den mir bekannten Haushalten nicht zuverlässig ausgewiesen werden. Sie müssten umfassend umgestaltet werden. Bis dahin werden wir auf die Tortendiagramme mit den Tortenstücken Fischen, Casting, Naturschutz, Verwaltung etc. noch etwas warten müssen.