Zanderpopulation und die Grundel

Chuldogg

Rookie :)
Hallo zusammen,
Im NOK ist die Zanderpopulation ja durch die Grundel explodiert.
Mich würde mal interessieren ob ihr diese Erfahrung teilen könnt?
Wie sieht es aus am Rhein oder am Mittellandkanal? Mehr Zander oder kein merkbarer Unterschied?
LG Martin
 

Fr33

Gummi Getier Dompteur
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Wenn du ne ehrliche Antwort willst - der NOK ist gegenüber dem Rhein ne trübe Brühe. Der Rhein war mal DER Zanderfluss - das ist aber schon ne Weile her. Immer klareres Wasser und weniger Futter waren am Rhein die Folge. Wer noch regelmäßig Zander fängt, passt die guten Tage mit trüberen Wasser ab und kraxelt Nachts auf den Steinpackungen rum. Ich hatte 2012 und 2013 ein ganz gutes Zanderjahr. Vorallem viel Jungfische um die 25-30cm fing mal regelmäßig. Das war aber schnell vorbei.... den kurzen Push den die Grundelwelle den Zandern als Nahrungsgrundlage gab - und der Buschfunkt brachte mehr Angler denn je ans Wasser. Vorzugsweise mit der Spinnrute. Inzwischen würde ich sagen, ist keine nennenswerte Zunahme von Zandern entstanden. Durch das klarere Wasser kommen Hecht, Rapfen und Barsch immer öfters vor. Ziehe ich allerdings ein paar KM woanders hin - an den trüberen Main - so scheinen sich hier die Zander generell wohler zu fühlen. Ob es an der Grundel liegt? Vielleicht....
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Hallo,

beim Zander gibt es 2 gegenläufige Entwicklungen. Eine positive durch zusätzliche Nahrung wie Grundeln und eine negative durch Veränderungen an den Gewässern.

Die Flüsse sind längst nicht mehr so reich an Nahrung wie in den 1990er Jahren. Die Gewässer werden immer klarer, das begünstigt den Hecht, ist aber nicht so gut für den Zander.
Ich vermute, das mit den Grundeln ist eher ein Strohfeuer.
Der Zander profitiert davon, dass sein Hauptrivale, der Hecht die Grundeln nicht nutzen kann.

Von der Tendenz geht es weiter bergab mit dem Zander.
Bei den zahlreichen Grundeln darf man nicht vergessen, dass ein Zander früher viel mehr Fisch zum fressen hatte. Das verteilte sich nur auf mehr Arten wie Ukelei, junge Weißfische diverser Arten usw.

Für die Maas würde ich das so sehen. Eine kleine Gegenreaktion, aber der langfristige Abwärtstrend bleibt bestehen.

SneEp
 

Fr33

Gummi Getier Dompteur
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Ich hab was die allgemeine Biomasse im Bezug auf Nährstoffreicheres Wasser angeht immer den direkten Vergleich vom Rhein zum Main. An der Mainmündung sieht man das immer wieder schön, wie das trübere Mainwasser da ne Fahne in den Rhein hinterlässt.

Am Rhein erlebe ich es nicht selten, dass das Wasser wie ein Spiegel vor einem liegt. Keinerlei Bewegung an der Oberfläche. Die Zeiten von damals wo riesige Laubenschwärme immer Ringe usw. gezeigt haben sind vorbei. Am Main siehst du Fische an der Oberfläche steigen. Rapfen rauben usw... als wäre gefühlt 2x soviel Leben drinnen....

Dennoch hat der Rhein nen Charme, der mit der Main irgendwie nicht geben kann. Ich kann es schwer beschreiben.....
 

Chuldogg

Rookie :)
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Ok, also bringt es dem zander im Rhein nichts, weil dass Wasser immer klarer wird. Wie sieht es dann mit den Raubfischbeständen allgemein aus? Ich würde halt gerne wissen ob man die Grundel als plage oder eher als Segen sehen kann. Klar als friedfischangler ist es natürlich ne Katastrophe. Wie sieht es an anderen Gewässern aus wie MLK oder Weser?
 

kati48268

Well-Known Member
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Im DEK Höhe Münsterland hab ich persönlich keinen Unterschied zur Vor-Grundel-Zeit bei Zander oder Barsch feststellen können, weder mengenmässig noch beim Ernährungszustand der Fische.
Aber so wirklich können so was wohl auch nur richtige Untersuchungen sagen.
 

Fr33

Gummi Getier Dompteur
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Was man halt auch nicht vergessen darf - Grundeln sind ja auch kleine Räuber. Zanderbrut oder eben ein ungeschützes Gelege sind hier auch schnell weg gefuttert. Ist halt ne andere Hausnummer als Rotaugen oder Lauben.....
 
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Hallo,

beim Zander gibt es 2 gegenläufige Entwicklungen. Eine positive durch zusätzliche Nahrung wie Grundeln und eine negative durch Veränderungen an den Gewässern.

Die Flüsse sind längst nicht mehr so reich an Nahrung wie in den 1990er Jahren. Die Gewässer werden immer klarer, das begünstigt den Hecht, ist aber nicht so gut für den Zander.
Ich vermute, das mit den Grundeln ist eher ein Strohfeuer.
Der Zander profitiert davon, dass sein Hauptrivale, der Hecht die Grundeln nicht nutzen kann.

Von der Tendenz geht es weiter bergab mit dem Zander.
Bei den zahlreichen Grundeln darf man nicht vergessen, dass ein Zander früher viel mehr Fisch zum fressen hatte. Das verteilte sich nur auf mehr Arten wie Ukelei, junge Weißfische diverser Arten usw.

Für die Maas würde ich das so sehen. Eine kleine Gegenreaktion, aber der langfristige Abwärtstrend bleibt bestehen.

SneEp


Woher stammt dieses ganze Wissen? Nur Erfahrung oder habt ihr spezielle Literatur, in der ihr sowas erfahrt?

Möchte auch mehr über meine Gewässer lernen.
 

Fr33

Gummi Getier Dompteur
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Vieles sind eher persönliche Erfahrungen.... die dennoch im großen und ganzen die Richtung zeigen.
 

Fr33

Gummi Getier Dompteur
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Er nutzt Sie auch - aber nicht so wie man es jetzt vom Zander und Barsch her kennt. Der Hecht ist mehr oder weniger der klassische Lauerjäger. Meist steht dabei eher flach und nicht hart am Grund wie Barsch oder Zander.

Das Hechte auch Grundeln futtern ist klar - Sie müssen Sie aber erwischen bzw. in deren Bereich kommen. Am meisten profitieren nach dem was ich so gehört habe die Barsche von den Snacks.
 

Darket

nequaquam vacuum
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Hier im Osten ist die Grundel mittlerweile wohl auch eingetroffen. Das Berliner Fischereiamt führt sie jetzt auch offiziell. Mein Tackledealer meinte neulich,dass die Zanderangler alle am feiern sind, weil sie sich wachsende Populationen erhoffen. Halte ich ja für etwas kurzsichtig. Allerdings zumindest im Berliner Stadtgebiet gibt es die klassischen Steinpackungen eigentlich nicht. Insofern weiß ich nicht, ob die Biester sich hier wirklich so wohl fühlen werden.
 

Fr33

Gummi Getier Dompteur
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Grundeln sind leider echte "Lückenbesetzer". Ich hab schon welche am Rhein im Altarm gefangen. Da gibt es auch keine Packsteine etc. Sondern nur Schlamm, Laub und halt paar Äste im Wasser und am Grund. Das reicht denen anscheinend auch schon aus....
 
AW: Zanderpopulation und die Grundel


vereinzelte tests letztes jahr haben zumindest erkennen lassen, dass grundeln als köder, egal ob am jig oder an der naturköderrute super angenommen werden.

von ner bestandsexplosion wie im nok kann man allerdings auf meiner strecke noch nicht reden. wobei die saison ja auch noch jung ist und bei mir leider noch jungfräulich.

aber letztes jahr bei nem kontrollfischen seitens einer umweltverträglichkeitsstudie bzgl erines hafenausbaus würde in dem kanalabschnitt beim e-fischen fast gar nichts gefangen auf ner 500 meter strecke.
 
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Am meisten profitieren nach dem was ich so gehört habe die Barsche von den Snacks.

Quappen sollen der Top Grundelgegenspieler sein, gibt da paar Berichte zu und irgendwo läuft meine ich bereits ne Studie dazu. zumindest wird bei uns im verein überlegt quappen zu besetzen.

ansonsten, barsch, zander und wahrscheinlich auch das top futter für raubaale und junge welse
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Hallo,

weil der Hecht ein tagaktiver Lauerjäger ist, der als Sinnesorgan stark auf seine Augen angewiesen ist. Wenn die wichtigsten Grundelarten, Kessler und Schwarzmaul" aktiv werden, und ihre Verstecke verlassen pennt ein Hecht noch


@mittellandchannel

Ich fische viel für Biologenbüros, vor allem in NL. Dann ist man bei der Datenerfassung teilweise selbst dabei und bekommt auch die Ergebnisse mit. Das war zuletzt eine Arbeit zum Waller auf der Maas. Man spricht deshalb dauern über solche Sachen und erfährt auch, was andere so machen. Zudem arbeite ich an einer Fangstation bei Roermond mit und wir haben mit freiwilligen Helfern 6 Jahre lang den durchziehenden Fisch erfasst. Dort arbeiten auch 2 Niederländer mit, die in der Hegekommision der Maas als Vertreter der Angler sitzen.

Du siehst, im Prinzip alles ganz einfach.
Man vernetzt sich auf Dauer ganz automatisch.

Man muss im AB nur aufpassen, dass man nicht Ergebnisse kostenlos ausplaudert, für die ein anderer bezahlt hat.
Ich mache das aber nur als Hobby.

sneep
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Quappen sollen der Top Grundelgegenspieler sein, gibt da paar Berichte zu und irgendwo läuft meine ich bereits ne Studie dazu. zumindest wird bei uns im verein überlegt quappen zu besetzen.

ansonsten, barsch, zander und wahrscheinlich auch das top futter für raubaale und junge welse


Hallo,

zur Zeit im Rhein, ist wohl nicht wie erwartet der Zander, sondern der Barsch der Gegenspieler Nr.1 für die Grundelarten.

Das mit den Quappen ist nicht so einfach. Da reicht es nicht, 1 Zentner Quappen rein zu kippen. Die Fortpflanzung ist wenig erforscht. Vermutlich gibt es große Unterschiede beim laichen zwischen Fluss- und See-Quappen.
Es gibt zwischen Oder- und Rheinquappen z.B. schon erkennbare genetische Unterschiede.

Ich gehe nicht davon aus, dass es viele Fischzüchter gibt, die Herkunft und den Gewässertyp nennen können. Im Zweifel bekommt ihr zu hören, was ihr hören wollt. Die Masse der angebotenen Quappen sind Wildfänge aus Polen. Sind also in keiner Hinsicht geeignet.Wenn ihr damit besetzt, werdet ihr nie wieder was von den Fischen sehen. Quappen bitte nur mit fachlicher Unterstützung und Tieren aus der Umgebung oder es sein lassen.

snEEp
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Grundeln sind leider echte "Lückenbesetzer". Ich hab schon welche am Rhein im Altarm gefangen. Da gibt es auch keine Packsteine etc. Sondern nur Schlamm, Laub und halt paar Äste im Wasser und am Grund. Das reicht denen anscheinend auch schon aus....
Kenn ich auch vom Neckar - die fängste, jede Größe, mitten in der schlammigen Fahrrinne (nicht vereinzelt, massenhaft, wenns länger wie ne Minute nicht zuppelt, haste nicht ins Wasser geworfen).
 

Polarfuchs

Fischosoph
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Hallo,

weil der Hecht ein tagaktiver Lauerjäger ist, der als Sinnesorgan stark auf seine Augen angewiesen ist. Wenn die wichtigsten Grundelarten, Kessler und Schwarzmaul" aktiv werden, und ihre Verstecke verlassen pennt ein Hecht noch

sneep

Werden die Grundeln bei dir echt nachts aktiv?
.....hier ist das komplett anders rum#c
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Werden die Grundeln bei dir echt nachts aktiv?
.....hier ist das komplett anders rum#c
Kenn das auch so (aber ich bin ja nur Angler, kein Profi oder Wissenschaftler):
Gerade große Hechte fängste bevorzugt nachts mit totem Köfi, Grundeln stellen das Beissen nachts definitiv ein, so dass erst da (z. B. Donau) feedern auf andere Arten überhaupt erst sinnvoll möglich wird.
Das kannste auch in den vielen Grundelthreads hier lesen, dass die Grundeln erst nachts nicht mehr so nerven, musste mir nicht glauben..
 
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