Thomas9904
Well-Known Member
Mein neuer Traum - "Vertretung für Angler und das Angeln"
Kennt ihr noch?
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=293762
Träume werden ja oft nicht wahr....
Manchmal vergisst man sie dann einfach, manchmal träumt man sie einfach nicht mehr - und manchmal träumt man dann zum gleichen Thema einen anderen Traum.
Nach den Erfahrungen jetzt mit über 3 Jahren DAFV, und damit, dass sich das die verbliebenen Landesverbände alles gefallen lassen, wie da Anglergeld für nichts verbrannt wurde, habe ich schon lange rumgeeiert und drüber sinniert, in wie weit mein Traum der harten, anglerfeindlichen Realität in den deutschen Verbänden der organisierten Sport- und Angelfischerei angepasst werden muss.
Ich hatte das ja mal so erstellt (http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=293762) , dass alte VDSF wie alte DAV-Verbände sich grundsätzlich hinter eine solche Umgestaltung häten stellen können, indem sowohl Aspekte von Schutz und Bewirtschaftung wie auch der konkrete Kampf, Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit für Angeln und Angler bedacht werden, um evtl. eine breit getragene Grundlage für einen vernünftigen Verband zu bekommen. ..
Da stellte ich (mir) auch die Frage, in wie weit Ehrenamtsstrukturen gemeinnütziger Vereine, die hier als Verbände agieren, in der Lage sind, solche komplexen Sachverhalte zielführend in Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit umzusetzen, wenn der "Gegner" hier mit absolut professionellen Strukturen arbeitet.
Zumal es ja immer noch keinen Verband für Angler oder das Angeln gibt, sondern nur den von organisierten Sport- und Angelfischern finanzierten und von den Landesverbännden der organisierten Sport- und Angelfischerei getragenen, im Kern auch anglerfeindlichen Naturschutzverband DAFV.
Spätestens als ich dann die Geschichte mit dem "Offenen Brief" des Landesfischereiverband Baden-Württemberg zum Wiedereintritt in den DAFV nach dem Treffen mit der kompetenten Nichtanglerin der FDP, der Präsidentin des DAFV, Frau Dr. Happach-Kasan, mitbekommen und veröffentlicht hatte (http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=321468), wusste ich, ich muss meinen Traum ändern und anpassen, um nicht am Ende im Alptraum zu landen
Die vielen Versäumnisse, schlechter Führungsstil im DAFV, ein zerstrittenes Präsidium, keinerlei positive Ergebnisse für Angler und das Angeln in über 3 Jahren, nur mehr Verschlechterung und dazu genauso unfähige und im Kern anglerfeindliche Landesverbände, die das nun fast 4 Jahre laufen liessen...
Naturschutzverband?
In dieser Zeit wurde auch eines klar:
Es nützt der viel beschworene Status eines Naturschutzverbandes gar nichts, wenn Inkompetenz regiert.
Ob bei Natura2000, Angelverbot in FFH-Zonen, Dorschmanagement etc.:
Immer waren wir lange vor dem DAFV an den Themen dran, teilweise kann ich auch nachweisen, dass die nach und letztlich durch unsere Veröffentlichung erst davon erfahren haben (weil sie Dokumente vom Ministerium zwar bekamen, aber nicht wie wir die Anhänge durchackerten, wie bei den Angelverboten in den AWZ).
Der Status des Naturschutzverbandes behindert dagegen die Arbeit für Angler und das Angeln, da laut Satzung und konkreter Arbeit dieser Zweck Naturschutz IMMER Vorrang vor Angeln und Anglern haben MUSS, wie ja Frau Dr. Happach-Kasan auch schon richtig bemerkt hatte in Reden.
Auch, dass unter anderem wegen der schlechten Arbeit des DAFV und der ihn tragenden Landesverbände schon viele Landesverbände gekündigt haben und noch am kündigen sind, ist ja ein klares Zeichen für Missmanagement wie auch für wachsende Bedeutungslosigkeit des DAFV und seiner Mitgliedsverbände.
Dass von 5 Mio. Anglern in Deutschland (Studien Allensbach Institut und Arlinghaus) spätestens ab 2018 nur noch wohl weniger als 500.000 gemeldete Zahler (reale Personen noch zwischen 15- 20% weniger) im DAFV organisiert sein werden, spricht zum einen Bände und zum anderen nicht für die organisierte Sport- und Angelfischerei - und Angler und das Angeln können nur froh sein, dass nicht mehr in diesen im Kern anglerfeindlichen Verbänden organisiert sind..
Wenn das alles klar wird, ist auch die Frage nach Gemeinnützigkeit nur noch die der steuerlichen Gestaltung und in keinster Art und Weise relevant für gute Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit.
Verband? Oder was...
Daher ist es mir inzwischen wurscht, ob man eine Organisation, gemeinnützig oder nicht, oder eine Firma mit klarem Auftrag zur Wahrnehmung der Interessen der Angler und des Angelns allgemein in Deutschland und Europa beauftragt.
Solange Grundsätze eingehalten und umgesetzt werden.
Daher werde ich auch nicht mehr von Verband reden, sondern nur allgemein von "Vertretung der Angler"
Die ich nachfolgend in einem Traum zusammen gefasst habe.
Ich habe in http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=293762 noch so formuliert, dass man eigentlich die Landesverbände bei einer Umgestaltung des DAFV hätte mitnehmen können. Da weder auf den DAFV noch auf die den DAFV stützenden Landesverbände zu setzen ist, wenn es um Interessen der Angler und des Angeln geht, habe ich dieses Mal keine Rüccksicht auf deren Befindlichkeiten genommen, sondern klare Argumente und Zielsetzungen gebracht.
Natürlich weiss ich auch, dass dieser Traum kaum zu realisieren ist, solange es weiter den DAFV gibt, und die ihn tragenden, ihre organisierten Sport- und Angelfischer abzockenden und unterdrückenden Landesverbände.
Hatte ich früher mal noch die Hoffnung, man könnte mit klaren Argumenten und Vorgaben Funktionäre und Delegierte erreichen, ist mir heute klar:
Solange nur ein organisierter Sport- oder Angelfischer die Summen aufbringt, welche diese zu Erhaltung ihrer Strukturen und zum bezahlen ihrer Funktionäre brauchen (haupt- wie ehrenamtlich), solange wird sich nicht ein Funktionär, Delegierter oder Verband an dem orientieren, was Angeln oder Angler brauchen würden, sondern stumpf weiter am Erhalt ihrer anglerfeindlichen Strukturen arbeiten.
Damit aber NIEMAND sagen kann, es hätte keine anderen Vorschläge gegeben oder es würde an Konstruktivem fehlen, empfehle ich nachfolgende Lektüre..
Ich hab einen neuen Traum einer guten
"Vertretung für Angler und das Angeln"
Es ist egal, wer endlich die notwendige Arbeit für Angler und das Angeln im Bund und in Europa macht, Verband, Verein, Stiftung oder auch eine Firma:Es MUSS geschehen und finanziert werden.
Fakt ist, wenn das Erfolg haben soll, benötigt es im Bund und in Europa im Gegensatz zu heute kompetente, zielgerichtete Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit für Angler und das Angeln.
Definition Angeln
Angeln ist zunächst nur der Versuch - als sinnvolle Freizeitbeschäftigung - mit Rute, Schnur und Köder Fische zu fangen.
Zielsetzung, Grundsatzpositionen, Subsidiarität
Das Ziel einer "Vertretung für Angler und das Angeln" ist die Förderung der freien und eigenverantwortlichen Ausübung des Angelns, im Rahmen möglichst wenig restriktiver Gesetze und nach dem Prinzip der Subsidiarität.
Als kulturell und gesellschaftlich anerkannte, sowie rechtlich legitime Nutzung der natürlichen Lebensgrundlagen zur sinnvollen Freizeitbeschäftigung in der Natur.
Dazu soll vor allem die Beseitigung aller dem entgegenstehender Hindernisse, sowie das Einbringen im Sinne dieser Zielsetzung gegenüber bei allen politischen Organen, Verbänden und Organisationen helfen.
Als Werkzeug dient vor allem zielgerichtete Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit, um Gesellschaft, Medien und Politik die Vorteile des Angelns als solches näher zu bringen.
Jede Art von Angelverbot oder einer weiteren Einschränkung von Anglern und dem Angeln über jetzt bestehende Regelungen hinaus, ob von EU, Bund, Verbänden oder Bewirtschaftergruppen (Genossenschaften, Hegegemeinschaften) etc. wird hinterfragt, auf reale Wirkung, negative Folgen etc. abgeklopft und nur zugelassen, wenn der Verbietende das zeitlich befristet, ein klare Zielsetzung damit verknüpft und diese auf seine Kosten in einem unabhängigen Monitoringprozeß begleiten lässt.
Wenn nicht relevante Verbesserungen der angemeldeten Ziele erreicht werden, wird die Maßnahme/Verbot spätestens nach erreichen der zeitlichen Begrenzung (max. 3 Jahre) ersatzlos gestrichen.
"Gesinnungs"vorschriften (Du darfst nur angeln zur Verwertung, sinnvoller Grund etc. ) werden abgelehnt.
Angeln an sich ist auf Grund seiner Vorteile in kultureller, ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht per se sinnvoll, wertvoll und zu fördern.
Nur der Angler kann letzten Endes selbst entscheiden, welchen Fisch er im Rahmen geltender Bestimmungen töten will, um ihn sinnvoll zu verwerten, oder welcher lebensfähig genug ist, um ihn zurück zu setzen. Vorschriften und Gesetze zur Entnahme aller nicht geschonten Fische sind zu bekämpfen und zu ersetzen zu durch fischbestandsschonendere Regelungen.
Bei Natur-, Arten-, Biotopschutz stärker europäische und internationale Sichtweise beachten und einbringen.
Verhindern bzw. abschaffen deutscher Sonderwege, MAXIMAL EU-Vorgaben so umsetzen, wie von der EU vorgeschrieben.
Wo möglich, auch legale Ausweich- und Umgehungsmöglichkeiten schaffen.
Naturschutz
Angeln ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz § 1 (1), Satz 2 und 3, zu fördern.
Abgeschlossene Gewässer (Kiesgruben, Weiher, kleinere abgeschlossene (Seen etc.) müssen nicht alle im Sinne des Naturschutzes bewirtschaftet werden.
Sie können auch gerade dazu dienen, den Angeldruck auf ökologisch empfindlichere Gewässer zu reduzieren.
Nachdrücklicher Einsatz für Angelanlagen und rein anglerisch bewirtschaftete Gewässer (Paylakes etc.) ist damit Voraussetzung.
Kooperation mit Naturschutzverbänden, um im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes (§ 1 (1), Satz 2 und 3) gemeinsame Konzepte zu erarbeiten und umzusetzen, sofern Naturschutzverbände zugeben (ob richtige oder die der organisierten Sport- und Angelfischerei), dass Angeln per se nicht naturschutzschädlich ist, sondern nur nicht gesteuerte Entnahme.
Tierschutz
Öffentliches Entgegentreten, wenn Tierrechtler/-schützer falsche Propaganda über Angler verbreiten.
Ziel, wie im englischen Tierschutzgesetz:
Traditionelle und kulturgeschichtliche Naturnutzung wie Jagd und Angeln ist wegen der impliziten Ethik („Waidgerechtigkeit“, gute fachliche Praxis) sowie der vielfältigen Vorteile für Gesellschaft und Natur nicht vom Tierschutzgesetz betroffen, um Rechtsirrtümer zu vermeiden.
Vorrang von Natur- Biotop- und Artenschutz (nach BNatSchG § 1 (1), Satz 2 und 3) vor individuellem Tierschutz (vergleiche Schweiz) mit individueller Entscheidungsmöglichkeit der Angler
Kooperationen und Dialog
Wo möglich und sinnvoll und BEI AKZEPTIEREN DER GRUNDLINIEN HIER der jeweiligen Kooperationspartner ist die Kooperation mit Verbänden der Angler, mit Verbänden der organisierten Sport- und Angelfischerei, mit Verbänden des anglerfreundlichen Naturschutzes sowie mit allen Organisationen, welche die vielen Vorteile des Angelns an sich sehen (kulturell, ökologisch, ökonomisch, sozial) und unterstützen wollen, anzustreben und zu fördern.
Wissenschaft, sofern sie nachweisen kann, Zahlen und Fakten seriös zu erheben und nicht im Kern anglerfeindlich zu sein oder von Anglerfeinden finanziert zu werden, kann ein Dialogpartner sein.
Auch mit (wenigstens in Teilen noch) ernstzunehmenden, angelkritischen Gruppierungen ist der Dialog zu suchen, Standpunkte abzugleichen, Gemeinsamkeiten fest zu stellen, Unvereinbares aufzuzeigen.
Sektiererische Gruppen wie Tierrechtler etc, gehören explizit NICHT zu Dialogpartnern.
Wichtigst ist der Dialog mit Medien, Gesellschaft und Politk
Widerstand und Bekämpfung von Einschränkungen und Verboten
Sowohl fachlich in Zusammenarbeit mit geeigneten Landesverbänden der Angler oder der organisierten Angel- und Sportfischer wie auch als Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit, indem über Angler- und Bürgerfeindlichkeit entsprechender Organisationen, Ministerien und Behörden offensiv aufgeklärt wird.
Insbesondere dann, wenn es geht um:
Angel- und Betretungsverbote
Weitere Einschränkungen von Gesetzgeber, Behörde, Verbänden jeder Art
Tierrechts/schutzorganisationen
Zusätzlich, wenn möglich:
Pool an Anwälten, die sich in Straf- und Fischereirecht auskennen
"Rechtsschutzversicherung" für Angler bez. ungerechtfertigten Anzeigen wie von Tierrechssektierern, etc..
Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit
Herausstellen der positiven Aspekte von Anglern und Angeln (kulturell, ökologisch, ökonomisch, sozial), das in strukturierter Öffentlichkeitsarbeit an alle Medien tragen und in strukturierter Lobbyarbeit in Politik, Ministerien und Behörden.
Herausarbeiten von Widersprüchen in der Argumentation von Anglerfeinden, aufzeigen deren Fehler (vor allem, wenn es die gleichen sind, welche Anglern vorgeworfen werden), Stärkung der "Expertise und Feldforschung in Gummistiefeln" (Angler merken oft lange vor der Wissenschaft oder Schützern, wenn was am Wasser nicht stimmt).
Konkrete Pressearbeit mit regelmäßiger Information aller relevanten Medien.
Einladungen relevanter Dialogpartner aus Medien, Gesellschaft und Politik zum praktischen Angeln (keine Wiederansiedlungs/Schützerprojekte etc.), praktisches Angeln, um denen begreiflich zu machen, wie toll Angeln ist.
Pflege der politischen Landschaft in BRD wie in Europa mit ALLEN Parteien in Bezug auf Angeln und Angler
Nicht zwangsweise notwendig, würde aber klares Zeichen setzen und wäre um Klassen besser als seltsame Messeauftritte des DAFV (bzw. seiner Vorgängerverbände) auf der Grünen Woche oder sonstwo:
Tag des Anglers
Es ist jährlich eine Veranstaltung auszurichten (evtl. auch im Rahmen einer Messe), bei dem der Angler des Jahres gekürt wird (für Leistungen, die das praktische Angeln fördern und unterstützen, NICHT für irgendwelche Naturschutzleistungen), der Angelverein des Jahres, der "Anglerfreundliche Politiker des Jahres" sowie einen Preis für Medien oder Organisationen, die sich in besonderer Weise ums Angeln verdient gemacht haben.
Eine Organisation oder Firma, welche diese Grundsätze beherzigt und als Handlungsmaxime nutzt, würde sowohl den Landesverbänden bei ihrer Arbeit helfen wie Vereine stützen.
Ebenso würde das den Weg öffnen, bisher nicht organisierte Angler zu gewinnen, um ein dem Angeln angemessenes, größeres Gewicht in Gesellschaft, Medien und Politik zu finden.
Thomas Finkbeiner