Zanderpopulation und die Grundel

AW: Zanderpopulation und die Grundel

Man muss doch eigentlich nur das Gerücht in Umlauf bringen, die Grundel sei eine exklusive Delikatesse (am besten in einer möglichst ekeligen Ausführung, also roh oder nur die Flossen, oder so ein Schmarrn), oder hätte gar potenzfördernde Eigenschaften. Das Problem wäre in ein Paar Jahren erledigt ;)
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Der Zander ist einfach der bessere Grundelräuber. Hechte fressen zwar auch welche, aber Zander sind auf kleinere, nachtaktive Fische besser ausgelegt und haben deshalb in der Nahrungsbeschaffung die Nase vorn.
Da Grundeln keine zusätzliche Nahrung ins Gewässer bringen, sondern anstelle von Weißfischen leben, verschärft sich die Situation für den Hecht. Die gesamte Fischbiomasse ist in Rhein relativ stabil, Grundeln verschieben eher das Artenspektrum. Fehlende Weißfische sind fehlende Hechtbeute. Der pflanzenarme Lebensraum bietet ihm auch keine guten Laichbedingungen.
Es reicht schon, dass der Zander etwas besser zurechtkommt, um den Hecht zurückzudrängen.
 

Fr33

Gummi Getier Dompteur
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Man muss doch eigentlich nur das Gerücht in Umlauf bringen, die Grundel sei eine exklusive Delikatesse (am besten in einer möglichst ekeligen Ausführung, also roh oder nur die Flossen, oder so ein Schmarrn), oder hätte gar potenzfördernde Eigenschaften. Das Problem wäre in ein Paar Jahren erledigt ;)

Nene die müssen schon getrocknet und dann gemahlen werden. Das dann täglich zum Frühstück in den Tee einrühren und schon willt einem der Lulu auf ein mächtiges Kaliber an..... wenn man dann noch beifügt, dass es ein altes Heilmittel gegen alles ist, wird es richtig amüstant....

So aber wieder mit etwas Ernst an die Sache - der Zug ist abgefahren. Die Grundeln werden wir nicht mehr los bis irgendwas kommt, was die Grundel ausrottet....dafür haben wir zu perfekte Lebensräume für die Steinritzenhocker geschaffen.....
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Ich glaub auch nicht, dass die Grundeln jemals gänzlich weg kommen. Viele Neozoen gehen nach massenhaftem Vorkommen wieder stark zurück, aber selten ganz weg.
Wegangeln verringert nur die Zahl der großen Grundeln, der stetige Tropfen wird diesen Stein nicht höhlen.
Sinnvolle Ansätze sind wahrscheinlich eher im Gewässerbau zu finden, da die Grundeln nur über den Lebensraum richtig regulierbar sind. Dazu gehört auch Fressfeinde, wie Aale zu stärken.

Der ganze Rest dürfte ziemlich sinnlos oder zerstörerisch sein, reines Ausrotten bringt nichts, wenn der Lebensraum schnell wieder besiedelt werden kann und alle Grundeln erwischt man nie.
Nochmal Sandoz abfackeln will eh keiner und genügend Rotenon gibt es auch nicht.;)

Das Risiko des Grundel-GAU vermindert man am Besten, indem man die Verbreitung durch Lebendköfi und Boote im Land, sowie die Einfuhr von neuen Spezies im Ballastwasser unterbindet.
 
Zuletzt bearbeitet:

Krabat_11

Active Member
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Ich hole diesen Tröt mal hoch, habe leider gerade die Zeit dazu |krank: kann nicht arbeiten und komme auch nicht ans Wasser :(

Da es die letzten Seiten eher un die Eindämmung der Population geht:
Welche Rolle spielt eigentlich der böse schwarze Vogel?

Es gibt ja nun Gegenden, in denen jener Vogel "gemanged" wird (was ich gut finde) und die Grundeln massenhaft vorkommen.

Wem nützt das?
Den Grundeln und unserer Psyche?

TL
Hauke
 

Fr33

Gummi Getier Dompteur
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Hmmm.... der schwarze Vogel wird sich kaum an Grundeln vergreifen (wenn das in etwa deine Intention war). Ich hab Kormorane schon beim Jagen gesehen (war im Mittelmeer). Die schwimmen zwar mit unter dicht am Grund - aber versuchen Beute auf Augenhöhe zu erwischen. Das wird im Fluss nicht anders sein. Da sind sämliche Arten die im Freiwasser zu finden sind eher im Beutespektrum.
 

feederbrassen

immer wieder neu
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Der Vogel wird sich an Schlundgerechte Nahrung halten die einfacher zu bekommen ist,bzw im Freiwasser schwimmt.
Grundeln verkriechen sich im Packwerk,da würde er viel zuviel Energie verbrauchen um da den Wanst voll zu bekommen.
 
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Naja, aber Kormorane lieben es Aale zu fressen (schon öfters gesehen). Die verstecken sich ja auch eher, insbesondere am Tage...
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Jede zugängliche Nahrungsquelle wird erschlossen. Früher, oder später. Punkt.
 

Fr33

Gummi Getier Dompteur
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Richtig - aber zuerst wird das genommen was leicht erreichbar ist.
 

Krabat_11

Active Member
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Bei den Mengen sind die Grundeln leicht erreichbar. Wenn ich Kormoran mit Fischen sehe, dann mit Aalen, was wohl daran liegt, dass die bei passendem Durchmesser eine Länge haben, die sie 1. so Widerstandsfähig machen dass die lange zu Tode gequält müssen und 2. nicht so schnell verschlungen sind.

Um Meine Frage zu präzisieren - Wo viele Grundeln, da wäre ein paar Kormorane ganz hilfreich??
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Hallo

Grundsätzlich geht der Kormoran bevorzugt auf die häufigste Art und die größte Biomasse. Das kann dann auch eine sehr kleine Art wie z.B. Kaulbarsche oder verbuttete Rotaugen sein. Bei der Grundel funktioniert diese Regel aber nicht.

Die Grundelarten gehen dem Kormoran aus dem Weg, weil sie Nacht-aktiv sind und die beiden wichtigsten Grundelarten, Schwarzmaul und Kessler in den Steinpackungen hervorragenden Schutz finden.
Der Kormoran wird immer mehr Grundelfresser als Grundeln erbeuten.
Zu den Aalen als Beute des Kormorans. Aale werden vom Kormoran bevorzugt gefressen. Die Ursache ist ihr hoher Fettgehalt. Der Kormoran nimmt über die Beute jede Menge Eiweiß auf, Fett ist dagegen in seiner Nahrung Mangelware

sneep
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Hallo,

das macht ja nichts.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das so ist.
Bei den wichtigen Arten wie Kessler- und Schwarzmaulgrundel die in den Steinpackungen leben, als auch bei der Pontischen Flussgrundel die auf den freien Sandflächen im Buhnenfeld zu Hause ist, kann man nicht nur beobachten, dass diese Arten Nachts ihre Wohnröhren verlassen und auf Nahrungssuche ihren Aktionsradius stark erweitern. Man kann sogar beobachten, dass bestimmte Arten und Altersstufen zu verschiedenen Nachtzeiten unterwegs sind um sich aus dem Weg zu gehen. So sind zu den aktiven Zeiten der Kesslergrundel keine jungen Grundeln aktiv um diesem Fischfresser aus dem Weg zu gehen
Man kann Grundeln sicher auch Tagsüber fangen. Die nehmen jede Chance war. Aber nur nachts streifen sie weit von ihrer Höhle entfernt aktiv auf der Nahrungssuche umher.

Das bezeichnet man als Nachtaktiv.

Auch ein Aal als Nachtaktive Art wird Tagsüber beißen, wenn ich einen Tauwurm vor das Maul lege. Der wird den Köder aber nicht aktiv suchen und den Schutz seiner Höhle verlassen, zumindest nicht im Regelfall.

sNeeP
 

bootszander

Member
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Also die grundeln bevorzugen die sicheren steinpackungen.
In der einsezenden dämmerung beißen die großen noch mal gut und nachts verstecken sie sich in ihren deckungen vor den dann rumstreifenden raubfischen. Ausnamen bei hochwasser und sehr trüben wasser. Petri
 

junglist1

Active Member
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Dann haben wir am Mlk komische Grundeln.... Tagsüber ne Plage Nachts ist ruhe. Dann nerven nur noch die Krabben. Würde also auch sagen Grundeln sind eher Tagaktiv.
 

KaroFisch

Member
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Jo,
in Hamburg fange ich Grundeln auch am besten am Tag.
 
R

RuhrfischerPG

Guest
AW: Zanderpopulation und die Grundel

Dann haben wir am Mlk komische Grundeln.... Tagsüber ne Plage Nachts ist ruhe. Dann nerven nur noch die Krabben. Würde also auch sagen Grundeln sind eher Tagaktiv.
Die sind nicht unbedingt komisch..nur nachts halt woanders und das auch noch in einem recht kleinen Bereich und in kleinerer Anzahl(dafür meist grösser) anzutreffen.

Man angelt quasi nachts i.d.R. an den Burschen vorbei.
 
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