Gero Hocker ist Mitglied im Deutschen Bundestag und Sprecher im Ausschuss für Landwirtschaft und Ernährung der FDP Bundestagsfraktion. Vor Kurzem reichte er einen Antrag in den Bundestag ein, welcher zum Ziel hat, PETA die Gemeinnützigkeit abzuerkennen (Anglerboard berichtete darüber – hier geht’s zum Thread).
Georg Baumann vom ANGLERBOARD hat nun ein Interview zu diesem Thema mit Gero Hocker geführt:
Georg Baumnn (GB):
Ihr "Anti-PETA-Antrag" sorgt derzeit für reichlich Furore. Was hat Sie dazu bewogen, einen solchen Antrag einzubringen?
Gero Hocker (GH):
Als Landwirtschaftspolitiker und Angler bin ich viel auf Höfen, in der Natur und auf dem Land unterwegs und höre, was die Menschen umtreibt. Es gab noch nie mehr hoch ausgebildete, unternehmerisch denkende Landwirte, die offen sind für Innovationen, neue Technologie und ausdrücklich auch für Diskussionen zugunsten der Verbesserungen beim Tierwohl. Gleichzeitig hat Politik einen riesigen Nachholbedarf, auf dem Land vergleichbare Lebensumstände herbeizuführen wie in der Stadt. Ohne schnelle Datenverbindungen sind ganze Regionen von technischen Innovationen abgeschnitten, die aber gerade unsere Landwirte benötigen, um den aktuellen Herausforderungen gewachsen zu sein.
Häufig sind es Menschen in unseren Städten, die ein verklärtes, romantisches Bild von unserer Landwirtschaft besitzen, deren „Naturerlebnis“ und -kenntnis aber alleine aus Fernsehdokumentationen auf dem heimischen Sofa besteht. Wer aus der Stadt ist denn tatsächlich am Wochenende oder in den Ferien auf dem Land oder an unseren Gewässern unterwegs? Jedes zweite Kind im Alter von vierzehn Jahren ist heutzutage noch nie auf einen Baum geklettert, noch viel weniger haben jemals eine Angel in der Hand gehabt. Und wenn sie dasselbe Kind fragen, woran man im Wald die Himmelsrichtung erkennen oder ob es einen Aal von einer Forelle unterscheiden kann, zuckt es nur mit den Schultern. In einem solchen Milieu finden militante Tierrechtler einen dankbaren Nährboden für ihre Arbeit. Mit manipulierten Videos, Rechtsbrüchen und moralischer Arroganz wird ein ganzer Berufstand - unsere Tierhalter - und Freizeitbeschäftigungen mit Jahrhunderte langer Tradition wie das Angeln, Jagen oder Reiten diskreditiert, verurteilt oder pauschal verunglimpft von sogenannten Tierrechtlern, die selber häufig genug keinerlei Expertise oder Kenntnis hierüber besitzen. Das kann man nicht einfach hinnehmen.
Als Landwirtschaftspolitiker und Angler bin ich viel auf Höfen, in der Natur und auf dem Land unterwegs und höre, was die Menschen umtreibt. Es gab noch nie mehr hoch ausgebildete, unternehmerisch denkende Landwirte, die offen sind für Innovationen, neue Technologie und ausdrücklich auch für Diskussionen zugunsten der Verbesserungen beim Tierwohl. Gleichzeitig hat Politik einen riesigen Nachholbedarf, auf dem Land vergleichbare Lebensumstände herbeizuführen wie in der Stadt. Ohne schnelle Datenverbindungen sind ganze Regionen von technischen Innovationen abgeschnitten, die aber gerade unsere Landwirte benötigen, um den aktuellen Herausforderungen gewachsen zu sein.
Häufig sind es Menschen in unseren Städten, die ein verklärtes, romantisches Bild von unserer Landwirtschaft besitzen, deren „Naturerlebnis“ und -kenntnis aber alleine aus Fernsehdokumentationen auf dem heimischen Sofa besteht. Wer aus der Stadt ist denn tatsächlich am Wochenende oder in den Ferien auf dem Land oder an unseren Gewässern unterwegs? Jedes zweite Kind im Alter von vierzehn Jahren ist heutzutage noch nie auf einen Baum geklettert, noch viel weniger haben jemals eine Angel in der Hand gehabt. Und wenn sie dasselbe Kind fragen, woran man im Wald die Himmelsrichtung erkennen oder ob es einen Aal von einer Forelle unterscheiden kann, zuckt es nur mit den Schultern. In einem solchen Milieu finden militante Tierrechtler einen dankbaren Nährboden für ihre Arbeit. Mit manipulierten Videos, Rechtsbrüchen und moralischer Arroganz wird ein ganzer Berufstand - unsere Tierhalter - und Freizeitbeschäftigungen mit Jahrhunderte langer Tradition wie das Angeln, Jagen oder Reiten diskreditiert, verurteilt oder pauschal verunglimpft von sogenannten Tierrechtlern, die selber häufig genug keinerlei Expertise oder Kenntnis hierüber besitzen. Das kann man nicht einfach hinnehmen.
Wir haben ja dazu aufgerufen, die Bundestagsabgeordneten anzuschreiben und um Unterstützung für den Antrag zu bitten. Wurden Sie darauf schon von Parlamentskollegen angesprochen? Wie kommt diese Art der Mobilmachung an?
GH:
Über die immense Unterstützung für unseren Antrag bin ich sehr dankbar. Mich selber haben Anschreiben erreicht von Landwirten, Hundehaltern, Jägern, Reitern, Betreibern von Hundeschulen, Anglern und vielen anderen Naturnutzern und Tierfreunden, die es seit Jahren nicht nachvollziehen können, dass Organisationen, die Angel-AGs und Blindenhunde verbieten wollen, tatsächlich in den Genuss der Gemeinnützigkeit kommen.
Die Unterstützung ist tatsächlich enorm. Gleichzeitig müssen sich aber meine Mitarbeiter im Büro in diesen Tagen von wildfremden Tierrechtlern persönlich beschimpfen lassen und wird mir angedroht, ich sollte genau so getötet werden, wie dies mit Nutztieren geschieht und ich sollte „vorsichtig“ Motorrad fahren, jemand könne sich ja an den Bremsen zu schaffen machen. Dass eine Diskussion derart emotional geführt wird, hatte ich so nicht erwartet, schließlich habe ich doch lediglich die Streichung von Steuererleichterungen für bestimmte Vereine und Verbände gefordert. Anstatt so viel Energie in Hass und Hetze zu investieren, sollten diese selbst ernannten Tierrechtler lieber mal am Samstagmorgen mithelfen, Müll von den Gewässern zu entfernen, Besatzmaßnahmen zu unterstützen oder bei der Fischereiaufsicht aushelfen. Damit wäre dem Tierwohl und Naturschutz mehr gedient als Kampagnen in den sozialen Netzwerken zu fahren, die den, den sie erreichen sollen, vollständig kalt lassen.
Über die immense Unterstützung für unseren Antrag bin ich sehr dankbar. Mich selber haben Anschreiben erreicht von Landwirten, Hundehaltern, Jägern, Reitern, Betreibern von Hundeschulen, Anglern und vielen anderen Naturnutzern und Tierfreunden, die es seit Jahren nicht nachvollziehen können, dass Organisationen, die Angel-AGs und Blindenhunde verbieten wollen, tatsächlich in den Genuss der Gemeinnützigkeit kommen.
Die Unterstützung ist tatsächlich enorm. Gleichzeitig müssen sich aber meine Mitarbeiter im Büro in diesen Tagen von wildfremden Tierrechtlern persönlich beschimpfen lassen und wird mir angedroht, ich sollte genau so getötet werden, wie dies mit Nutztieren geschieht und ich sollte „vorsichtig“ Motorrad fahren, jemand könne sich ja an den Bremsen zu schaffen machen. Dass eine Diskussion derart emotional geführt wird, hatte ich so nicht erwartet, schließlich habe ich doch lediglich die Streichung von Steuererleichterungen für bestimmte Vereine und Verbände gefordert. Anstatt so viel Energie in Hass und Hetze zu investieren, sollten diese selbst ernannten Tierrechtler lieber mal am Samstagmorgen mithelfen, Müll von den Gewässern zu entfernen, Besatzmaßnahmen zu unterstützen oder bei der Fischereiaufsicht aushelfen. Damit wäre dem Tierwohl und Naturschutz mehr gedient als Kampagnen in den sozialen Netzwerken zu fahren, die den, den sie erreichen sollen, vollständig kalt lassen.
Wie schätzen Sie die Chancen ein, dass der Antrag tatsächlich angenommen wird?
GH:
Noch stehen wir ja erst am Anfang der Diskussion. Der Antrag wird noch vor der Sommerpause im Juni in den Deutschen Bundestag eingebracht werden. Nach dieser ersten Debatte wird das Stimmungsbild etwas klarer sein. Erst danach beginnen ja die Beratungen im Ausschuss. Positive Rückmeldungen habe ich bislang erhalten von den Kollegen der Union und sogar der Linken. Grüne scheinen diesem Antrag eher reserviert gegenüber zu stehen, aber das habe ich auch nicht anders erwartet.
Noch stehen wir ja erst am Anfang der Diskussion. Der Antrag wird noch vor der Sommerpause im Juni in den Deutschen Bundestag eingebracht werden. Nach dieser ersten Debatte wird das Stimmungsbild etwas klarer sein. Erst danach beginnen ja die Beratungen im Ausschuss. Positive Rückmeldungen habe ich bislang erhalten von den Kollegen der Union und sogar der Linken. Grüne scheinen diesem Antrag eher reserviert gegenüber zu stehen, aber das habe ich auch nicht anders erwartet.
Auf einer Veranstaltung des DAFV äußerte MdB Jan Korte von den LINKEN Bedenken. Er fürchtet, dass sich der Antrag ggf. auch gegen Angelvereine richten könnte, die z. B. wegen eines Gemeinschaftsangelns angezeigt werden. Sie schüttelten daraufhin vehement mit dem Kopf. Ist diese Sorge wirklich so unbegründet? Wenn ja, wieso?
GH:
Es geht nicht darum, ob eine Organisation angezeigt wird oder nicht - das kann ja niemals ein Kriterium für „Gemeinnützigkeit“ sein. Es gibt doch kaum noch Angelvereine in Deutschland, die von PETA und Konsorten nicht schon einmal angezeigt worden sind. Es geht vielmehr um die Frage, ob Organisationen, die rechtskräftig verurteilt worden sind, weil sie etwa den Holocaust relativiert haben wie etwa PETA mit ihrer Kampagne „der Holocaust auf Ihrem Teller“, tatsächlich von unserer Gesellschaft - dem Steuerzahler - gefördert werden sollen. Ich meine: „nein“. Am Ende müssen vor dem Gesetz natürlich alle gleich sein. Wenn ein Verein rechtskräftig verurteilt wird und damit die Regeln unserer Gesellschaft nicht akzeptiert, sollte er nicht auch noch von ihr gefördert werden. Das muss dann natürlich für alle Vereine und Organisationen gelten.
Es geht nicht darum, ob eine Organisation angezeigt wird oder nicht - das kann ja niemals ein Kriterium für „Gemeinnützigkeit“ sein. Es gibt doch kaum noch Angelvereine in Deutschland, die von PETA und Konsorten nicht schon einmal angezeigt worden sind. Es geht vielmehr um die Frage, ob Organisationen, die rechtskräftig verurteilt worden sind, weil sie etwa den Holocaust relativiert haben wie etwa PETA mit ihrer Kampagne „der Holocaust auf Ihrem Teller“, tatsächlich von unserer Gesellschaft - dem Steuerzahler - gefördert werden sollen. Ich meine: „nein“. Am Ende müssen vor dem Gesetz natürlich alle gleich sein. Wenn ein Verein rechtskräftig verurteilt wird und damit die Regeln unserer Gesellschaft nicht akzeptiert, sollte er nicht auch noch von ihr gefördert werden. Das muss dann natürlich für alle Vereine und Organisationen gelten.
Hat sich PETA schon bei Ihnen gemeldet? Zeigt man sich von deren Seite irritiert oder gar beeindruckt?
GH:
Mein Kollege und Landtagsabgeordnete Hermann Grupe aus Niedersachsen und ich hatten PETA aufgefordert, sich einer öffentlichen Diskussion zu stellen - immerhin wird dieses Thema in diesen Wochen ja auch außerhalb des Parlaments heiß diskutiert in Anglervereinen, bei Jägern und Reitern. Deswegen halte ich es für eine gute Idee, eine solche Veranstaltung durchzuführen, damit sich beide Seiten, die sich gerade besonders kontrovers gegenüberstehenden, nämlich Tierrechtler auf der einen und all die anderen Zielgruppen auf der anderen Seite, ein Bild machen können.
Mein Kollege und Landtagsabgeordnete Hermann Grupe aus Niedersachsen und ich hatten PETA aufgefordert, sich einer öffentlichen Diskussion zu stellen - immerhin wird dieses Thema in diesen Wochen ja auch außerhalb des Parlaments heiß diskutiert in Anglervereinen, bei Jägern und Reitern. Deswegen halte ich es für eine gute Idee, eine solche Veranstaltung durchzuführen, damit sich beide Seiten, die sich gerade besonders kontrovers gegenüberstehenden, nämlich Tierrechtler auf der einen und all die anderen Zielgruppen auf der anderen Seite, ein Bild machen können.
Derzeit drückt die Angler an vielen Stellen der Schuh. Die Sorgen reichen vom Bag Limit über die Bevormundung von Anglern (Zurücksetzverbot von maßigen Fischen) bis hin zu zahlreichen, drohenden Komplettverboten im Zuge von Natura2000. Was unternehmen Sie und Ihre Partei konkret, um das Leben der Angler zu erleichtern?
GH:
Zunächst ist die Sicht von uns Freien Demokraten auf das Angeln meiner Meinung nach eine andere als bei manch anderer Partei: Das große Engagement der Angler für den Umwelt- und Tierschutz erkennen wir ausdrücklich an. Als Angler reicht keine Mitgliedschaft in einem Verein aus, um sich "Naturschützer" zu nennen. Jeder Angler hat eine Prüfung als Nachweis seiner Sachkunde abgelegt. Statt Umweltschutz am grünen Tisch zu gestalten, muss wieder mehr Verantwortung übertragen werden auf diejenigen, die sich wirklich in der Natur auskennen. Diese Überzeugung steht im Mittelpunkt der Politik der FDP für die Angler.
Zunächst ist die Sicht von uns Freien Demokraten auf das Angeln meiner Meinung nach eine andere als bei manch anderer Partei: Das große Engagement der Angler für den Umwelt- und Tierschutz erkennen wir ausdrücklich an. Als Angler reicht keine Mitgliedschaft in einem Verein aus, um sich "Naturschützer" zu nennen. Jeder Angler hat eine Prüfung als Nachweis seiner Sachkunde abgelegt. Statt Umweltschutz am grünen Tisch zu gestalten, muss wieder mehr Verantwortung übertragen werden auf diejenigen, die sich wirklich in der Natur auskennen. Diese Überzeugung steht im Mittelpunkt der Politik der FDP für die Angler.
Wir Freie Demokraten setzen uns in Bund und Ländern gegen unverhältnismäßige und ideologische Beschränkungen des Angelns ein, seien sie zeitlicher oder örtlicher Art. Zum Beispiel sprechen wir uns gegen pauschale Angelverbote in Natura-2000-Gebieten aus, gerade auch in der Ausschließlichen Wirtschaftszone in Nord- und Ostsee. Auch die von politisch anderer Seite in den Ländern wiederholt geforderten bzw. verteidigten Nachtangelverbote lehnen wir entschieden ab. Fragwürdigen Klagen bestimmter, ideologisch motivierter Tierrechtsverbände können die Landesgesetzgeber mit möglichst klaren und praxisnahen Fischereigesetzen vorbeugen. Dafür setzen wir uns ein. Ein gutes Beispiel für erfolgreiche Politik aus der Opposition heraus war zu meinen Landtagszeiten der erfolgreiche Einsatz für die Verlängerung der Kormoranverordnung in Niedersachsen im Jahr 2016. Solche Akzente wollen wir jetzt auch im Bundestag wieder setzen. Mit dem Antrag zum Entzug der Gemeinnützigkeit für militante Tierrechtler sind wir gerade gut dabei.
Sie sprechen ja sicher mit Parlamentskollegen, bestimmt auch aus anderen Fraktionen. Was ist Ihr Eindruck - werden wir Angler als Wählermacht empfunden oder haben viele uns einfach nicht auf dem Schirm?
GH:
Ich finde es vielversprechend, dass ich von Kollegen aus fast allen Fraktionen positive Rückmeldungen zu unserer Initiative erhalte. Dies heißt natürlich ausdrücklich noch nicht, dass deren Fraktionen insgesamt zustimmen werden, aber häufig sind es gerade Angler, die es in allen anderen Fraktionen gibt, die sich positiv zurück melden. Am Ende geht es mir allerdings nicht um „Wählermächte“. Egal, wie groß die Gruppe ist, die von meinen Forderungen profitiert: Ich habe eine Überzeugung, eine Haltung zu bestimmten Fragen in der Politik und die bringe ich in Reden, Anfragen und Anträgen zum Ausdruck. Und weil ich selber Angler bin, kann ich halt viele Themen, die uns vor Ort umtreiben, nach Berlin transportieren.
Ich finde es vielversprechend, dass ich von Kollegen aus fast allen Fraktionen positive Rückmeldungen zu unserer Initiative erhalte. Dies heißt natürlich ausdrücklich noch nicht, dass deren Fraktionen insgesamt zustimmen werden, aber häufig sind es gerade Angler, die es in allen anderen Fraktionen gibt, die sich positiv zurück melden. Am Ende geht es mir allerdings nicht um „Wählermächte“. Egal, wie groß die Gruppe ist, die von meinen Forderungen profitiert: Ich habe eine Überzeugung, eine Haltung zu bestimmten Fragen in der Politik und die bringe ich in Reden, Anfragen und Anträgen zum Ausdruck. Und weil ich selber Angler bin, kann ich halt viele Themen, die uns vor Ort umtreiben, nach Berlin transportieren.
Natürlich treffen die Abgeordneten am Ende des Tages ihre Entscheidungen selbst. Aber Lobbyisten tragen die Interessen einzelner Gruppen gebündelt an die Mandatsträger heran und leisten damit einen Beitrag zum Ausgleich der Interessen. Wie häufig werden Sie von der Anglerlobby kontaktiert?
GH:
Gerade am vergangenen Wochenende hatte ich Gelegenheit, bei der Jahreshauptversammlung des DAFV ein Grußwort zu sprechen. Vor wenigen Wochen wurde ich als ehemaliger Abgeordneter des Niedersächsischen Landtags von meinen Anglerfreunden aus Niedersachsen zu ihrem Parlamentarischen Abend eingeladen. Es macht jedes Mal große Freude, nicht nur alte Freunde wieder zu treffen, sondern auch aus dieser Quelle zu erfahren, was uns Angler vor Ort gerade besonders umtreibt.
Gerade am vergangenen Wochenende hatte ich Gelegenheit, bei der Jahreshauptversammlung des DAFV ein Grußwort zu sprechen. Vor wenigen Wochen wurde ich als ehemaliger Abgeordneter des Niedersächsischen Landtags von meinen Anglerfreunden aus Niedersachsen zu ihrem Parlamentarischen Abend eingeladen. Es macht jedes Mal große Freude, nicht nur alte Freunde wieder zu treffen, sondern auch aus dieser Quelle zu erfahren, was uns Angler vor Ort gerade besonders umtreibt.
Wie nehmen Sie die Arbeit des DAFV auf Bundesebene wahr?
GH:
Wenn ich den Wunsch nach gegenseitigem Austausch adressiert habe, habe ich bislang immer einen Termin bekommen.
Wenn ich den Wunsch nach gegenseitigem Austausch adressiert habe, habe ich bislang immer einen Termin bekommen.
Zum Schluss eine ganz unpolitische Frage: Sind Sie selbst Angler?
GH:
Vor etwa zwei Jahren habe ich meine Prüfung abgelegt. Allerdings bringt es mein Beruf mit sich, dass ich leider viel zu selten selber am Wasser bin. Bei Sommerfesten, Versammlungen und vielen anderen Aktivitäten bin ich - so weit möglich - aber trotzdem mit dabei. Gestatten Sie mir aber einen Hinweis zu der Fragestellung: Wenn wir uns selber als „unpolitisch“ bezeichnen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn wir in der Politik nicht den Anklang finden, den wir uns wünschen. Häufig sind wir Angler Individualisten, die angeln gehen, weil sie einfach mal für ein paar Stunden ihre Ruhe haben, die Natur genießen und abschalten wollen. Deswegen ist „politisches Lobbying“ für eine solche Truppe wie uns auch alles andere als leicht. Trotzdem ist das, was wir am Gewässer tun, hochpolitisch: Sollte ehrenamtliches Engagement mit staatlicher Prüfung nicht mehr gewertschätzt werden? Und warum genießen dann gerade diejenigen, die niemals irgendeine Prüfung ihrer Sachkunde abgelegt haben, so großes Gehör in der Politik? Warum betrachtet Politik uns Angler häufig genug als Ursache eines Problems und nicht als deren Lösung? Statt Angelverbote zu verhängen, könnte man doch mit uns Hand in Hand zusammen arbeiten und gemeinsam könnte man mehr erreichen. Warum wird von vielen Naturschutz erst oberhalb der Wasseroberfläche wahrgenommen, so dass der Kormoran für einige als „heilig“ gilt und dabei völlig außer Acht gelassen wird, wie er das ökologische Gleichgewicht in Gewässern aus der Balance bringt? Warum können Fischtreppen von Wasserkraftanlagen nicht mit hinreichender Lockströmung ausgestattet werden, damit endlich nicht mehr 80% der Tiere von den Turbinen verletzt werden und sterben?
All dies sind hoch politische, aktuelle Fragen! Wenn wir Angler uns aber selber „verzwergen“ und uns selber als „unpolitisch“ bezeichnen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn niemand auf uns hört.
(Die Fragen wurden schriftlich gestellt und beantwortet)
Vor etwa zwei Jahren habe ich meine Prüfung abgelegt. Allerdings bringt es mein Beruf mit sich, dass ich leider viel zu selten selber am Wasser bin. Bei Sommerfesten, Versammlungen und vielen anderen Aktivitäten bin ich - so weit möglich - aber trotzdem mit dabei. Gestatten Sie mir aber einen Hinweis zu der Fragestellung: Wenn wir uns selber als „unpolitisch“ bezeichnen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn wir in der Politik nicht den Anklang finden, den wir uns wünschen. Häufig sind wir Angler Individualisten, die angeln gehen, weil sie einfach mal für ein paar Stunden ihre Ruhe haben, die Natur genießen und abschalten wollen. Deswegen ist „politisches Lobbying“ für eine solche Truppe wie uns auch alles andere als leicht. Trotzdem ist das, was wir am Gewässer tun, hochpolitisch: Sollte ehrenamtliches Engagement mit staatlicher Prüfung nicht mehr gewertschätzt werden? Und warum genießen dann gerade diejenigen, die niemals irgendeine Prüfung ihrer Sachkunde abgelegt haben, so großes Gehör in der Politik? Warum betrachtet Politik uns Angler häufig genug als Ursache eines Problems und nicht als deren Lösung? Statt Angelverbote zu verhängen, könnte man doch mit uns Hand in Hand zusammen arbeiten und gemeinsam könnte man mehr erreichen. Warum wird von vielen Naturschutz erst oberhalb der Wasseroberfläche wahrgenommen, so dass der Kormoran für einige als „heilig“ gilt und dabei völlig außer Acht gelassen wird, wie er das ökologische Gleichgewicht in Gewässern aus der Balance bringt? Warum können Fischtreppen von Wasserkraftanlagen nicht mit hinreichender Lockströmung ausgestattet werden, damit endlich nicht mehr 80% der Tiere von den Turbinen verletzt werden und sterben?
All dies sind hoch politische, aktuelle Fragen! Wenn wir Angler uns aber selber „verzwergen“ und uns selber als „unpolitisch“ bezeichnen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn niemand auf uns hört.
(Die Fragen wurden schriftlich gestellt und beantwortet)