womit wir vor 40-50 Jahren fischten

Brillendorsch

Teilzeitangler
angeregt durch den Trööt "Weizen als Köder" kamen mir die Erinnerungen, womit ich damals durchaus erfolgreich fischte.
Zunächst einmal durfte es nichts kosten, weil Geld hatte ich keins.
Nun hatte ich das Glück, in der Landwirtschaft groß zu werden und Großmutters Küchenvorräte wurden auch heimlich erforscht.
So experimentierte ich mit allem möglichen Getreide.
Körnermais fand ich im Hühnerfutter, dieser eignete sich gequollen als Köder für Karpfen und dicke Brassen.
Absoluter Topköder für Karpfen war und sind immer noch die ganz dicken Saubohnen, man kann sie beim Quellen nach Belieben aromatisieren und sind meiner Meinung nach fängiger als jeder Boily.
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
altes Weißbrot wurde in Zuckerwasser eingeweicht und mit etwas Zahnpaste vermischt zu einer Paste geknetet. Kleine Kügelchen an einen 12er Haken waren für Gründlinge und andere Köderfische
 

nobbi1962

Moin Moin Leute
P9021727.JPG
P9021726.JPG
Ja aber ,hab ich vor Wochen doch gemacht.

einfach mit Mehl und Wasser aus dem Löschteich mit ner Bambusrute iner Hand.
P9021726.JPG


wie vor 50ig Jahren.
 

hanzz

Master of "steht noch nicht fest"
altes Weißbrot wurde in Zuckerwasser eingeweicht und mit etwas Zahnpaste vermischt zu einer Paste geknetet. Kleine Kügelchen an einen 12er Haken waren für Gründlinge und andere Köderfische

Hab ich mit Zwieback gemacht.
Vanillezucker rein, Wasser, kneten, fertig.
Gab Rotaugen/-federn im Freiwasser am laufenden Band.
Wenn's kein Zwieback gab, musst ich mir die roten Maden vom Oppa stiebitzen.
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
rote Maden?
ich wußte zwar, dass es so etwas gab, aber die konnten sich nur wenige leisten.
Manche haben Fleischmaden selbst produziert, das war mir aber denn doch zu eklig.
Da wurden auch Rinderknochen und altes Fleisch an einen übers Wasser ragenden Ast gebunden>>> eine automatische Madenanfütterung.
Das roch allerdings ziemlich streng
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
Teig war die Macht, oder eine Krume frisches Weisbrot zwischen den Fingern gerollt und dann als zähe Kugel auf den Haken gesteckt. Später mit etwas Schmelzkäse wurde der Teig nicht so trocken und spröde. ich hatte eine dreiteilige Bambusrute.
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
Überhaupt hatten wir als junge Bengel schnell raus, was die Fische mögen, sei es durch ausprobieren oder durch Beobachtung.
So beobachtete ich als junger Knirps wie sich Döbel Brombeeren vom Zweig zupften.
Somit steckte ich die Beeren natürlich auch an den Haken und fing richtig fette Döbel.
 

hanzz

Master of "steht noch nicht fest"
rote Maden?
ich wußte zwar, dass es so etwas gab, aber die konnten sich nur wenige leisten.
Manche haben Fleischmaden selbst produziert, das war mir aber denn doch zu eklig.
Da wurden auch Rinderknochen und altes Fleisch an einen übers Wasser ragenden Ast gebunden>>> eine automatische Madenanfütterung.
Das roch allerdings ziemlich streng
Keine Ahnung, wo Oppa die her hatte.
Der hatte auch immer knallrotes Futter, welches er fast flüssig angerührt hat.
Sein Angelkahn war also auch immer rot.
Auf jeden Fall hat er damit gefangen wie sau.
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
der Mageninhalt eines jeden gefangenen Fisches wurde genauestens untersucht und so fand ich bei Forellen häufig Grashüpfer und diese stellten sich ebenfalls als ausgesprochen gute Köder heraus
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
ich hab alles an den Haken gesteckt, was ich nur irgendwie entfernt als sinnvoll erachtete.
Sogar Kaninchenköttel und was soll ich sagen, ich hab damit einen handlangen Döbel gefangen, mehr aber auch nicht.
Rote Wegschnecken waren noch recht gut.
Kirschen sind heute noch als Döbelköder bekannt.
 

Forelle74

Well-Known Member
Hallo
Mein Opa hat immer einen Camenbert mit ner frischen Semmel verknetet.
Dann Golfballgroße Kugeln geformt und etwas angetrocknet.
Drilling rein fertig .
Das war Boilie zum anfüttern ,Futterkorb und Köder in einem.

Oder eingelegte Kartoffeln.
Gibts die heute noch?

Er hat meist große Karpfen oder Barben gefangen.
 

jochen68

Zupfangler
Der erste Fisch, ein Barsch auf Bambusrute, Weinkorken, Haken aus gebogener Stecknadel mit Wurm ;-) Das ganze auf Sicht unten drin in einer Tongrube. Die ist heute vollgelaufen und rund 20m tiefer.

Dann bekam ich von Vater eine Vollglas-Spinnrute mit einer Mitchell-Rolle. Wahnsinn! Damit wurden kleine Mepps-Spinner geworfen, deren Verlust ein kleiner Weltuntergang war. Renner waren aber Brutfische auf Barsch, mit selbst gebauten Senken gefangen. Das war Fanggarantie!

Noch etwas später: frische Weißbrotkrumen um den Haken gedrückt waren im Sommer der Renner, besser als Teig, der auch sehr beliebt war. Im Frühjahr 2 Maden am 14er Haken. Futter: Paniermehl, und wenn man Geld hatte, dieser DAM (?) Beutel mit dem roten Zeugs dazu, weiß nicht mehr wie es hieß... Die Stachelschweinpose war ja Pflicht ;-) Das ganze an einer weiß-nicht-mehr-wie-langen (um 5m) Stipp-Teleskoprute, die soviel wog, dass einem der Arm abfiel. Weißfisch in Tonnen ...

Kartoffeln gingen auf Karpfen, gekocht und in Vierteln aufgefädelt, dann ohne jede Montage in Ufernähe reingeschlenzt, den Stuhl vom Ufer weggerückt und die Schnur beobachtet. Jaja, einfach, einfach.
 
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