ProtectWater: Angler für saubere Gewässer und gesunde Fischbestände

G

Gelöschte Mitglieder 12701

Guest
Ich formuliere aber meine Frage an Olaf jetzt noch einmal anders bzw. ergänze meine ursprüngliche Frage. Kann der DAFV negative Folgen für Angler durch die WRRL ausschließen, da ja für die Unterstützung der WRRL durch Angler geworben und die Kampagne durch den DAFV finanziell und personell unterstützt wird?

Ich denke durch nicht antworten auf diese Frage ist die Antwort deutlich- der DAFV ist hier mit finanzieller Unterstützung durch Angler nur für den Naturschutz und NICHT für Angler aktiv. Jetzt versucht man hier also auch noch Angler für dieses Projekt als Unterstützer zu gewinnen und später werden wir unter Umständen von unseren Gewässern durch die WRRL ausgesperrt. Herzlichen Glückwunsch, danke DAFV!
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo Fishhawk,



Ich denke es ist keine Lösung die Gewässer abzusperren, sondern die Population in Europa zu insgesamt zu reduzieren. Dazu haben wir letzte Woche im Europäischen Parlament einen Vorstoss gemacht:

https://dafv.de/projekte/kormoran/i...einen-gesamteuropaeischen-loesungsansatz.html

LG,

Olaf

Die Forderung nach Bestandsreduzierung ist auch nach meiner Meinung der einzige zielführende Weg. Sonst werden die Probleme eben nur verschoben.

Das Gewässer, das ich meine , war vor der Renaturierung etwas durch durch steile Ufer mit dichtem Baumbewuchs geschützt, dann wurden die Ufer großflächig abgeflacht und Gräser und Büsche gepflanzt. Ne Einladung für die schwarzen Geschwader.

Jedenfalls gibt seit dem Umbau keine Äschen mehr, Barben und Forellen nur noch wenige, dafür dominieren Weißfische und Hechte. Die Fließgeschwindigkeit ging zurück, es lagert sich mehr Sediment ab .
Ja, es wurde auch ein Querbauwerk beseitigt, was aber eben auch dazu geführt hat, dass andere Arten bis hin zum Wels eingewandert sind.

Ob die Renaturierung nun den Zielen der WRRL entsprochen hat, kann ich nicht beurteilen.

Früher fand ich persönlich es dort jedenfalls besser.
 

Grünknochen

Natur schützender Angler
In stillem Gedenken
Lars,
so pauschal kann man das nicht sagen, es sei denn, man ist der Meinung, das Angeln selbst habe mit Naturschutz nichts zu tun (was ich für falsch halte).
Allerdings sollte man sich klar machen, dass das vorliegende Engagement vergleichbar ist mit einem solchen für Natura 2000, nur in der Sache zumindest für mich ein absolut sinnvolles, wenn nicht sogar zwingend erforderliches Projekt. Und spätestens jetzt wissen wir, dass das wirkliche Problem in der Umsetzung liegt. Man muss also auf allen Ebenen eine verdammt gewichtige Stimme in Konzert der Beteiligten haben, wenn man diese Umsetzung so gestalten will, dass sie nicht einseitig zulasten derer geht, deren Interessen man vertritt.
 

Laichzeit

Well-Known Member
Ich denke durch nicht antworten auf diese Frage ist die Antwort deutlich- der DAFV ist hier mit finanzieller Unterstützung durch Angler nur für den Naturschutz und NICHT für Angler aktiv. Jetzt versucht man hier also auch noch Angler für dieses Projekt als Unterstützer zu gewinnen und später werden wir unter Umständen von unseren Gewässern durch die WRRL ausgesperrt. Herzlichen Glückwunsch, danke DAFV!

Das kann dir keiner garantieren, da die Ziele der WRRL durch Maßnahmen erreicht werden, die oft an sich in keinem direkten Zusammenhang mit der WRRL stehen. Das war zum Beispiel die Düngeverordnung, Regeln zu Gewässerrandstreifen, Grünlandumbruch, Pflügen an Hanglagen. Alles Beispiele aus der Landwirtschaft, anderes gibt es auch beim Gewässerbau und nirgends steht WRRL drauf, ist aber überall mit drin.
Dass da nicht mal ein Fischereigesetz mit dem Hintergedanken "Qualitätskomponente Fische" umgearbeitet wird, kann dir niemand versichern und auch nicht im Voraus ausschließen.
 
G

Gelöschte Mitglieder 12701

Guest
Die WRRL ist wichtig, habe ich mehrfach geschrieben. Auch Naturschutz allgemein ist wichtig, keine Frage. Ich möchte jetzt auch nicht wieder darauf hinweisen, dass man für Naturschutz weder Angler noch eine Angel benötigt. Sicherlich sind viele Konstrukte dafür verantwortlich, dass wir Angler in der Vergangenheit,aktuell und auch in der Zukunft - sicherlich noch häufiger - von der Nutzung unserer Gewässer ausgesperrt wurden und werden.Häufig leider ohne einen wissenschaftlichen Nachweis und ohne Gegenwehr. Die Verbote wurden häufig aus ideologischen Ansichten erlassen- der Ursprung lag in der Regel bei den Naturschutzorganisationen und zwar bei den Organisationen, mit denen der DAFV jetzt dieses Projekt gemeinsam auf den Weg gebracht hat. Eine Aussage, dass hierbei auch die Interessen der Angler berücksichtigt worden sind, vermisse ich einfach wieder. Der DAFV ist ein Naturschutzverband und arbeitet bei diesem Projekt halt genauso- die Angler werden vergessen, außer bei der Finanzierung des Projektes.

Ich frage mich ernsthaft, ob die anderen Naturschutzverbände wie WWF, NABU und Co vor Lachen über uns Angler noch schlafen können- oder sitzen die gar gemeinsam mit dem DAFV bei Schampus am Tisch und stoßen auf die Angler, die sich das alles gefallen lassen, an? Da überlege ich gerade, ob man den DAFV deshalb mit ins Boot genommen hat- eventuell fehlte noch ein finanzieller Unterstützer, der nicht viele Fragen stellt? Dann können NABU und Co die eingesparte Kohle für Kampagnen gegen Angler einsetzen....
 

Grünknochen

Natur schützender Angler
In stillem Gedenken
Lars,
das ist schon reichlich einseitig. Grundsätzlich macht es ne Menge Sinn, sich an den Stellschrauben einzubringen, die im Ergebnis und am Ende der Nahrungskette für den Angler höchst relevant sind. Natürlich hat ProtectWater auf den ersten Blick eher weniger mit der Angelei zu tun. Es handelt sich um ein Naturschutz/ Umweltschutzprojekt, bei dem die Interessen einzelner Nutzer überhaupt nicht verhandelt werden. Gut zusammengefasst in folgendem Thesenpapier:
https://www.dnr.de/fileadmin/Positionen/2018-05-30_KURZ_Eckpunkte_WRRLFitnessCheck.pdf

Ich selbst unterstütze dieses Projekt selbstverständlich. Spätestens dann aber, wenn es um die konkrete Umsetzung geht, würde ich mir gerade als Angelverband ne Menge Gedanken darüber machen, an welchen Stellen es zu einem Bruch mit den Interessen kommen kann, die ich prioritär vertrete. Was die WRRL betrifft, fällt mir ne Menge hierzu ein ( wie bei Natura 2000 auch), was - grob ausgedrückt - etwas damit zu tun hat, dass man in D mit sog. partizipatorischem Naturschutz eher weniger am Hut hat. Allzu sehr überwiegen die von Verboten träumenden Schützer, und die sitzen nun mal in den Chefetagen der vielen Naturschutzverbände.
 
G

Gelöschte Mitglieder 12701

Guest
Lars,
das ist schon reichlich einseitig.

NEIN, nicht einseitig! Hätten wir eine kompetente Vertretung und eine Lobby, ja, dann wäre ich bei solchen Projekten zuversichtlich- so kann ich mich aus Erfahrung nur schütteln, denn die Ergebnisse sind klar. Wenn ein Angelverbot irgendwo gefordert wird, dann wird es ohne Gegenwehr kommen. Einseitig ist hierbei lediglich die Stärke unserer Gegner...
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

gegen die Zielsetzung der WRRL hat wohl kaum jemand was einzuwenden, bei der Umsetzung vor Ort wird es dann riskant.

Wenn durch weniger Nährstoffeintrag die Ertragskraft eines Gewässers abnimmt, aber neben Anglern auch Kormoran, Reiher, Gänsesäger, Fischotter etc. ihren Anteil an der Biomasse holen, müssen Fangverbote her, da ja der Bestand nicht absinken darf. Unwahrscheinlich, dass man diese dann den Tieren auferlegt.

Wenn man Querbauwerke beseitigt um die Durchgängigkeit zu erhöhen, klingt das eigentlich gut.

Wenn man damit aber das letzte Bollwerk gegen invasive Arten beseitigt, fände ich das schlecht. Wenn man dann anschließend statt Edelkrebsen eben Kamber- und Signalkrebse, oder statt Koppen drei verschiedene Grundelarten im Gewässer hat, nimmt zwar die Artenvielfalt zu, würde mir aber trotzdem nicht gefallen.
 
Danke fürs teilen. Ob der Verband dies mitinitiiert hat oder nicht, wen juckt es. Hauptsache die WRR wird nicht geschwächt, dies sollte im Interesse aller Angler liegen. Dafür darf der Verband auch gerne als Verstärker dienen.

PS: Für den ganzen Sermon "Buh der böse Verband schmückt sich mit fremden Lorbeeren / Macht seine Arbeit nicht / Ist kein Naturschutzverein / Wenn angeln drauf steht solls auch drin sein /Ja nicht über den Tellerrand schauen" schlage ich einen eignen fixierten Thread vor. Dort könnte das Ganze mal kurz und knapp zusammengefasst werden. Dann kann man in Zukunft drauf verlinken und muss sich hier nicht jedes mal die Finger wundscrollen um die thematisch relevanten und vielleicht auch neuen Ideen zu finden.
 

tibulski

Well-Known Member
Lieben Dank belgischer Angler,

ich habe eben ein update der Zahlen bekommen. Wir liegen bei der Beteiligung an der Kampagne mittlerweile vor dem NABU, aber leider noch weit hinter dem WWF und BUND.

Danke an das Anglerbord und alle, die das bisher schon unterstützt haben. Aber die Kampagne geht noch bis März, hoffe wir holen da noch kräftig auf. Wir erwarten die nächsten Tage noch tatkräftige Unterstützung in diversen Medienkanälen ...

Wir haben auch noch ein neues Video auf der Kampganenseite eingebettet: https://protectwater.dafv.de

LG,

Olaf
 

Grünknochen

Natur schützender Angler
In stillem Gedenken
Lieben Dank belgischer Angler,

ich habe eben ein update der Zahlen bekommen. Wir liegen bei der Beteiligung an der Kampagne mittlerweile vor dem NABU, aber leider noch weit hinter dem WWF und BUND.

Danke an das Anglerbord und alle, die das bisher schon unterstützt haben. Aber die Kampagne geht noch bis März, hoffe wir holen da noch kräftig auf. Wir erwarten die nächsten Tage noch tatkräftige Unterstützung in diversen Medienkanälen ...

Wir haben auch noch ein neues Video auf der Kampganenseite eingebettet: https://protectwater.dafv.de

LG,

Olaf

Hallo Olaf,
wir wissen, die WRRL gibt es seit 2000. In innerstaatliches Wasserrecht umgesetzt wurde sie 2002. Bedeutet: Die WRRL befindet sich seit weitaus mehr als 10 Jahren in der Umsetzung, in D übrigens mit sehr bescheidenem Erfolg.
Beispiel: https://www.fgg-weser.de/oeffentlichkeitsbeteiligung/veroeffentlichungen/eg-wrrl.
Frage: Seit ihr oder einer der assozierten Landesverbände an der Erstellung der dort genannten Maßnahmen/ Bewirtschaftungspläne beteiligt gewesen?

Nächster Punkt: Die Sache mit der WRRL (Wasserrecht, Naturschutzrecht) ist etwas kompliziert. Mir ist das klar. Habt ihr beim DAfV mal im Wege eines Rechtsgutachtens untersuchen lassen, welche Auswirkungen die Richtlinie auf das eigentliche Fischereirecht (Landesebene), schlussendlich auch auf die Ausübung der Freizeitfischerei mittels einer Handangel, umgangssprachlich Angeln genannt, hat? Falls ja, würde ich das mal gerne sehen, selbstverständlich offiziell über meine Fachhochschule und im Kontext meiner ''Forschung'' zum Thema Fischereirecht. Forschung in Anführungsstrichen übrigens nur deshalb, weil ich mir nicht ganz sicher bin, ob die §§ Welt mit klassischer Forschung etwas zu tun hat...
 
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