Neues Bag-Limit für Dorsch – ein Kurzinterview mit Olaf Lindner vom DAFV

[Edit Mod - Themen zusammengeführt]

Vor ein paar Tagen habe ich, in der Schweriner Volkszeitung gelesen, daß das Baglimit für Dorsch in der westlichen Ostsee auf 7 angehoben wird. Soweit so gut! Allerdings wurden die Quoten für Dorsch für die Berufsfischerei, in der westlichen Ostsee, ebenfalls deutlich erhöht(+70%). Außerdem entfällt die Dorschschonzeit, in den Monaten Februar und März! Die Heringsfangquote wird in der westlichen Ostsee um 48% erneut reduziert.
Meine Befürchtung ist , 2019 wird ein schlechteres Angeljahr, auf Ostseedorsch, vor Allem durch den Wegfall der Schonzeit im Februar und März, aber auch weil übers Jahr verteilt 70% mehr Dorsche rausgefischt werden dürfen.
Was meint Ihr? Gern auch die Meinungen der Kutterkapitäine unter uns!
Petri
thomas19
 
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G
Lars ich finde eure Arbeit im Prinzip gut, aber folgendes Zitat absolut daneben.
Thünen hat uns nach unserem 2017'er Baglimit kontaktiert- man fand unsere Berechnungen gut und nachvollziehbar. Natürlich hat ma uns auch nach den Zahlen gefragt, die wir jedoch nicht rausgeben durften (Datenschutz). Gerne haben wir aber die Kontaktdaten der Verantwortlichen (u.a. Hafenämter) für die Zahlen weitergegeben.

Wenn man ernsthaft kooperieren will, findet man einen Modus und wenn nicht, aus welchen Gründen auch immer, kommen u.U. solche Statements.

Wenn Thünen die Zahlen nicht bekommt, forschen die auf Basis ihrer Werte einfach weiter. Wem könnte das nochmal schaden?
:eek::eek: nur uns und den Kutterkapitänen?

Von Thünen wird das wohl niemand den Schlaf rauben, die vermerken höchstens, das man nicht kooperiert hat.

Ist dass das Ziel?
 
G
Sorry Frank, Datenschutz ist Datenschutz. Diese Zahlen unterliegen den Hafenämtern (Behörde!) und da sind gewisse Regeln einzuhalten. Den entscheidenen Satz hast Du leider nicht zitiert- dass wir gemeinsam mit dem TI nach Alternativen suchen. Wir stehen mit Thünen im Kontakt!
 
G
"Eure Berechnungen" unterliegen also dem Datenschutz und müssten bei den Hafenämtern angefragt werden?

Lars lass gut sein, mit solchen Ausführungen verplempert man nur wertvolle Lebenszeit.

Ihr macht das schon.
 
G
Wir nutzen hierfür die offizillen Fahrgastzahlen, die die Reederein melden! Die sind sicherlich nicht öffentlich zugänglich und entsprechend vertraulich! Hättest mal alles gelesen und nicht nur ein paar Beiträge- oder nachgefragt, bevor Du einfach mal wieder einen Angriff gegen mich/ uns startest. Und dann wirft man mir am Ende wieder vor, warum ich stinkig antworte...
 
Lars. und ich wollte Dir schon lange sagen: DANKE und WEITER SO. Laß doch die Klugscheixxer und moralinsauren Baglimitgutfinder.
 
G
genau, lass die ganzen baglimit-befürworter hier an der küste mal reden. komisch das ich selten welche treffe:schock

Ja, ein ähnliches Feedback erhalte ich auch. Natürlich müssen wir zwischen der Herkunft der Angler unterscheiden, aber auch zwischen den Anglern selbst.

Ich war gerstern auf einem der Hochseeangelschiffe unterwegs, da ich ja gerne auch persönliche Gespräche mit den Anglern führe. Mittlerweile (er)kennen mich doch einige Angler und ich stelle fest, dass es immer noch verdammt viel Unsicherheit und viele Fragen zum Baglimit und Angelverboten gibt. Ich habe gestern auf einem sehr gut besetzten Kutter KEINEN Angler gesprochen, der das Baglimit und die Festlegung für 2019 als fair oder richtig empfand. Natürlich war es manchmal erforderlich, den Anglern die Situation um die Bestände zu erklären oder auch wie die Festlegung der Fangmengen abläuft. Ich verweise ja auch immer darauf, dass kaum ein Angler bei jeder Ausfahrt das Baglimit erreicht. So hatte ich gestern das Paradebeispiel an Bord- Mittwoch "Schneider" auf dem Schiff, gestern Baglimit in der 3. Drift erreicht. Und dann?

Den Brandunsgangler stört das Baglimit eher weniger, den Karpfenangler vermutlich auch nicht. Die Fragestellung ist zudem von großer Bedeutung, denn auch damit kann man falsche oder verzehrte Ergebnisse erzielen. Ein Bootsangler aus Hamburg, der Familienurlaub auf einem Campingplatz macht und nur 2 Stunden täglich vor dem Campingplatz mit einem Schlauchbooot rausfährt, wird die Frage nach dem Baglimit mit hoher Wahrscheinlichkeit anders beantworten, als ein Angler der für einen Tag aus NRW zum Hochseeangeln anreist.

Fakt ist, dass viele Stammgäste aus den letzten Jahren wegbleiben und wir stattdessen viele "neue Gesichter" auf den Schiffen finden. Sicherlich auch ein Ergebnis unserer Kampagnen und ÖA. Fakt ist anscheind leider auch, dass nach aktuellen (aber noch nicht bestätigten) Infos ein weiteres Schiff aufgeben musste. Ein Grund ist sicherlich das Baglimit- wie können sich dann manche Angler hinstellen und sagen "die meisten Angler finden das in Ordnung". Ist das so? Warum bleiben die Angler dann seit der Einführung weg? Leider meinen viele in den Medien das ohne wirkliche Fakten beurteilen und einschätzen zu können. Facebook ist das Paradebeispiel. Da stellt sich einer hin und behauptet mal wieder, dass die meisten Angler das Baglimit für richtig halten. Auf meine Nachfrage, wie dieses Aussagen zustande kommt, war die Antwort typisch, nämlich "liest man doch im Internet". Ich fragte dann, wann er das letzte Mal in Ostholstein zum Dorschangeln war. Die Antwort "Noch nie. Dorschangeln ist nicht so seins." Hurra... Naja, und dann kommen noch einige daher, die einfach nur unsere Arbeit oder mich persönlich - mit welcher Motivation auch immer - schlecht machen wollen.

Es geht uns wirklich darum, die letzten Hochseeangelschiffe zu erhalten, bevor der Angeltourismus irgendwann vollständig einbricht. Das betrifft dann alle Angler.

PS. Der gestrige Tag hat gezeigt, dass die Angler auf den Schiffen mit den Fängen zufrieden sind- und unser Hobby einfach nur geil ist!
 
Neben dem Baglimit ist dieses Jahr auch der 2018er Jahrgang ein spannendes Thema. Haben sich auf den Schiffen schon kleine Dorsche beim Ausnehmen oder am Beifänger gezeigt?
 
G
Kleine Dorsche fangen wir regelmäßig, auch gestern wieder und tatsächlich werden die auch mal ausgespuckt. Welcher Jahrgang das ist, können wir natürlich nicht beantworten. Der für uns vermeintliche 2015'er Jahrgang ist ja laut Wissenschaftler ein schnellwachsender 2016'er Jahrgang. Eventuelll ist der ja sogar so flexibel, dass diese Dorsche halt langsamwachsende 2016'er sind ;-). Im Ernst- vorhanden sind die Dorsche, aber tatsächlich für Angler nicht in den Stückzahlen um Rückschlüsse zu ziehen. Das wird nächstes Jahr sicherlich interessanter zu beurteilen.

Ursprünglich wurde der 2015'er Jahrgang ja als "ausgefallen" bezeichnet, der 2016'er Jahrgang mit 65.000 Tonnen als sehr stark bezeichnet. Eine Korrektur des 2015'er Jahrgang gab es nicht, obwohl viele Angler und Fischer von Dorschen in dieser Größe berichtet haben. Später wurde dann der 2016'erJahrgang auf 85.000 Tonnen korrigiert und als sehr schnellwachsend dargestellt. Eventuell sind die Methoden zur Altersbestimmung doch nicht zu 100% aussagekräftig? Das ist kein Vorwurf, sondern lediglich eine Frage/ Anmerkung. Wenn es keine anderen zuverlässigeren Bestimmungsmethoden gibt, ist es so- aber sollte man die Unsicherheit eventuell auch berücksichtigen (wenn es die denn gibt!).
 
Die Altersbestimmung ist ganz sicher nicht 100% aussagekräftig und diese Unsicherheit wird bei der Jahrgangsstärke soweit ich weiß auch berücksichtigt. Wenn man das Alter genau wissen will, muss man die Jahresringe der Ohrsteine zählen. Dabei gibt es eine Unsicherheit durch falsche Jahresringe und das muss mit markierten Dorschen und über das bekannte Alter dieser Fische ausgeschlossen werden. Das alles ist ein sehr hoher Aufwand.
Aber es ist trotzdem interessant, dass kleine Dorsche da sind und regelmäßige Dorschangler können vielleicht auch Trends ausmachen, natürlich ohne wissenschaftlichen Anspruch.
Ein wenigstens durchschnittlich starker Nachwuchs dieses Jahr wäre jedenfalls gut, da wir dann von einer längerfristigen Erholung ausgehen könnten und das Baglimit mit gutem Gewissen hoffentlich für immer abschaffen könnten.
 
G
Klar hoffen wir auf einen durchschnittlichen Jahrgang, aber ich denke eher, das wird nichts. Jetzt wird langsam der 2016'er Jahrgang geschlechtsreif und sorgt für Nachwuchs. Wenn wir damit nachhaltig umgehen, wird sich der Dorschbestand bald im sechsstelligen Bereich befinden.

Zum Thema Alterbestimmung möchte ich noch anmerken, dass man vor der Gehörsteinbestimmung andere Methoden als sicher erachtet hat- und musste feststellen, dass es nicht so ist. Jetzt glaubt man an die Gehörsteine, bis sich die Wissenschaft weiterentwickelt. Das ist nicht nur beim Dorsch so. Das Autotelefon mit B-Netz war eine Revolution und heute?

Will sagen, aktuell ist es "die" Methode, aber in 5 Jahren? Keine Ahnung was dann ist, aber ich denke die Wissenschaft forscht weiter und wird bei all den Zahlen um die Bestände bessere Methoden entwickeln- und das ist gut so!
 
Ich dachte, dass mit den Gehörsteinen hätte sich auch schon wieder erledigt. Da gab es doch ein Interview wo Zimmermann (Thünen) eingestehen musste, dass die Gehörsteine keine zuverlässigen Aussagen über das Alter des Fisches geben!
 
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Gefunden: "Wenn man hört, wie selbst der Leiter des Thünen-Instituts im Interview zugeben muss, dass sie nicht in der Lage sind korrekte Zahlen zu liefern, weil z.B. ihnen nicht bekannt war, dass die Jahresringe in den Ohrsteinen der Dorsche eben keine Jahresringe sind, sondern durch den Wechsel zwischen verschieden salzigem Wasser entstehen (Quelle ARD Mediathek, SWR2 "Rettung für den Ostsee-Dorsch" bei 15:10 min vom 27.12.2016, https://www.swr.de/swr2/programm/se...74/did=18515424/nid=660374/125teqm/index.html O-Ton:"Das führte dazu, dass unsere Bestandsberechnung einfach nicht mehr funktioniert"). Und diese Erkenntnis kam erst 2014!"
 
G
Zu den Unwägbarkeiten die damalst die Einschätzungen schwierig erscheinen ließen, haben sich ein Einbruch der Heringsbestände und dieser unheimlich warme Sommer und damit einhergehend die ausbleibenden Niederschläge.

Eine Prognose macht das nicht einfacher, da kann man froh sein, wenn man zurückblickend die Zusammenhänge richtig einordnen kann.

Zum Wohlergehen der Wirtschaft scheint jedes Zugeständnis recht.
 
G
Zu den Unwägbarkeiten die damalst die Einschätzungen schwierig erscheinen ließen, haben sich ein Einbruch der Heringsbestände und dieser unheimlich warme Sommer und damit einhergehend die ausbleibenden Niederschläge.

Eine Prognose macht das nicht einfacher, da kann man froh sein, wenn man zurückblickend die Zusammenhänge richtig einordnen kann.

Zum Wohlergehen der Wirtschaft scheint jedes Zugeständnis recht.

Ich denke im Zweifel ist der Jahrhundertsommer und der ausbleibende Regen eine Folge des Angeltourismus und des CO² Ausstoss von Angelkuttern und Angelbooten...

Niemand hat wohl je behauptet, dass die Bestandsforschung ein einfacher Job sei. Bemängelt haben wir den Umgang mit den Ergebnissen und die "Hochrechnungen" der theoretischen Anglerfänge...
 
G
Ich denke im Zweifel ist der Jahrhundertsommer und der ausbleibende Regen eine Folge des Angeltourismus und des CO² Ausstoss von Angelkuttern und Angelbooten...

Lars ich habe selten so was strunzdoofes gelesen.

Mein Interesse ist auch in 20 Jahren noch meinem Hobby auf der Ostsee nachgehen zu können und wünsche das andren Anglern und folgenden Generationen ebenso.

Und ja ich finde die Erhöhung der Fangmenge für die BERUFSFISCHEREI und die ABSCHAFFUNG DER SCHONZEIT für die BERUFSFISCHEREI nicht schlau, NICHT NACHHALTIG, da ich mit weiteren Bestandsproblemen rechne.

Lass mich in Ruhe mit deinem schlichten schwarz-weiß-denken und, wie wäre es mich einfach auf deine Ignoreliste zu setzen, ich würde es begrüßen.
 
G
Lars ich habe selten so was strunzdoofes gelesen.

Mein Interesse ist auch in 20 Jahren noch meinem Hobby auf der Ostsee nachgehen zu können und wünsche das andren Anglern und folgenden Generationen ebenso.

Und ja ich finde die Erhöhung der Fangmenge für die BERUFSFISCHEREI und die ABSCHAFFUNG DER SCHONZEIT für die BERUFSFISCHEREI nicht schlau, NICHT NACHHALTIG, da ich mit weiteren Bestandsproblemen rechne.

Lass mich in Ruhe mit deinem schlichten schwarz-weiß-denken und, wie wäre es mich einfach auf deine Ignoreliste zu setzen, ich würde es begrüßen.

Strunzdoof? Wir haben in Deutschland viele Angelverbote, die jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehren. Sich nicht dagegen zu wehren ist strunzdoof! Natürlich ist das überspitzt von mir gewesen, aber die Realität ist doch nicht weniger haarsträubend oder um es mit Deinen Worten auszudrücken "strunzdoof". Siehe Fehmarnbelt- Angler schädigen gemäß der Verordnung sogar mit einer Posenangel das Riff, aber Schleppnetzfischer dürfen da durchziehen.

Was Du findest ist übrigens Banane, denn wenn Du rote Autos schön findest, werden schwarze Autos nicht verboten. Da kannst Du 1000mal Dein Bauchgefühl hier posten, die Fakten sprechen nun einmal eine andere Sprache.

Gerne wiederhole ich es noch einmal: Die Abschaffung der Schonzeit sowie die Erhöhung der Fangmengen ist wissenschaftlich vertretbar und die Fangmengen 2019 liegen sogar deutlich unter EU Map/ ICES. Somit ist die Entscheidung doch positiv zu sehen.

Aber schön das die Fangmengen der Fischer kritisiert werden, aber nicht die Ungleichbehandlung der Angler. Die Politik schafft die Sondermaßnahme für die Fischerei (Schonzeit) ab, nicht jedoch für Angler (Baglimit). Es geht mir also weiterhin ausschließlich um Fairness und Gerechtigkeit und ich werde einen Teufel tun und gegen unsere Fischerei schießen. Mit denen sitzen wir in einem Boot und die Schuldigen sitzen nicht an unseren Küsten, sondern in Berlin und Brüssel!
 
G
Ja und du kannst 1000 mal hier Gerechtigkeit einfordern, und deinen Samon wiederholen. Den dürften hier alle bereits x mal gelesen haben und ich glaube auch verstanden, aber du wirst es ertragen müssen, das es auch andere Meinungen zu dem Thema gibt.

Was wissenschaftlich vertretbar ist, muss uns die Zukunft zeigen.
 
G
Anscheinend haben es nicht alle verstanden, denn ansonsten müsste ich es ja nicht jedesmal wiederholen und meine Zeit verschwenden...

Gerne darfst Du Deinen Lieblingsköder nach Deinem Bauchgefühl auswählen, aber bitte bei solchen sensiblen Themen an Fakten orientieren. Denn auch das hat mit Respekt und Fairness zu tun- als erstes gegenüber den Fischern an unseren Küsten! Auch diese Bitte werde ich noch zig Millionen mal wiederholen, wenn ich es für erforderlich halte. Dann kannst Du "strunzdoof" sogar in fett, kursiv und rot schreiben :laugh2
 
Ich denke, dass es für die weitere Diskussion nicht zielführend ist, weiter von „Den Berufsfischern“ oder „Der Berufsfischerei“ zu reden, sondern diese Gruppe aufzuteilen in

nachhaltige, schonende Berufsfischerei und

maßlose, zerstörerische Berufsfischerei.

Der Einfachheit halber wäre vielleicht die Teilung in „Küstenfischer“ und „Hochseefischer“ sinnvoll. Denn genau diese hocheffizienten Fangmaschinen der Hochseefischer scheinen ja die Gefährder zu sein, die mit Ihren brachialen Fangmethoden den Schaden anrichten und in der westlichen Ostsee eigentlich nichts zu suchen haben.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Lars die Hochseefischer meint, wenn er von „Im gleichen Boot sitzen“ spricht!

Es kann doch nicht sein, dass immer weniger Küstenfischer in M-V immer mehr Fisch fangen! https://www.ndr.de/nachrichten/meck...her-in-Mecklenburg-Vorpommern,fischer920.html
 
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