G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
Vorstellbar wäre, daß die mit steigendem Eivolumen relativ kleiner werdende Eioberfläche eine Rolle spielt. Die Angriffsfläche für Keime z.B. ist bei kleinen Eiern im Verhältnis zum Volumen deutlich größer.

Vorstellbar wäre aber auch, daß Fisch, als wechselwarmes Lebewesen, so gar nicht in die Betrachtung herkömmlicher Fortpflanzungsfähigkeitsrelationen paßt. Wie verhält sich das eigentlich bei anderen "Kaltblütern"?
Bei Reptilien sieht es so aus, das größere Muttertiere in der Regel größere Nachkommen (Eier) haben. Bei einigen nimmt auch die Zahl der Eier zu, aber eben auch die Größe.
 
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MarkusZ

Well-Known Member
größere Mutterliebe in der Regel größere Nachkommen (Eier) haben.

Kann man das messen oder war die automatische Rechtschreibkorrektur zu voreilig?

Wenn eine Fischart in Deutschland nicht bedroht ist, ist das der Hecht. Wieso sollte der eine besondere Schonung erfahren?

Ich würde mir nicht anmaßen wollen, die Situation für alle Gewässer in D pauschal beurteilen zu können. Bin zwar schon ein bisschen rumgekommen, aber dazu kenne ich viel zu wenige.
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Hallo miteinander



Naja, das wird hier im Form seit einiger Zeit behauptet, dass da alles ganz klar wäre. Hält aber leider der Realität nicht stand.

Eigentlich sollten alle Alarmglocken angehen, wenn alle Profifischzüchter unisono sagen, dass ältere Fische keinen guten Laich abgeben. Ja, das Argument, dass Zuchtfische "verhaltensgestört" sind, muss dann herhalten. Richtig: Die Teile, die durch die Zuchtbedingungen konditioniert werden (Schwarmverhalten, Nähe zum Menschen, schlechte Schwimmfähigkeit ...) ändern sich rasch, Aber eben nicht die Genetik. Also müsste man hellhörig werden, wenn Züchter sagen, dass die Theorie von den guten alten Laichfischen nicht stimmt. Aber geschenkt: Darauf kommt es nicht an.

Bei uns wurden vor gut 3 Wochen die Wildfänge der Äschen abgestreift und dieser Tage sind die Nasen dran. Und bei all diesen Wildfischen zeigt sich seit Jahren. dass die Größen um die 40 cm die besten Laichergebnisse bringen. Der Laich der großen Fische ist praktisch unbrauchbar. In unserer Gegend war es weit verbreitet, dass man die Äsche ganzjährig geschont hat, in der Hoffnung die Bestandsdichte wieder hochzubringen. Seit einiger Zeit sind aber die meisten Vereine dazu übergegangen, dass Äschen ab 45 cm aufwärts entnommen werden dürfen weil deren Laich nichts mehr bringt.

Von diesem Sachverhalt hat die Fischereifachberatung Kenntnis (logisch: Muss ja die ganzjährige Schonung der Äsche genehmigen).

Wenn man in Bayern ernsthaft mit Zwischenschonmaßen arbeiten will ( ich mag das Wort "Küchenfenster" nicht sonderlich), dann wäre es klug, gut abgewachsene Fische zu schonen und die ganz großen wieder zur Entnahme frei zu geben.

Servus
Fischer am Inn
Du bist schon wieder bei Fischzucht gelandet....
Ich finde es ja interessant was Du schreibst, aber das kann man auch im Hinblick von Schadstoffen hinterfragen.
Der hohe Schlupferfolg ist draußen aber weniger wichtig...
Die künstliche Vermehrung braucht man immer dann, wenn die nachhaltige, naturnahe Bewirtschaftung von Wildfischen schon scheiterte.
Böse könnte man sagen in Deutschland immer öfter.....wei die Regeln der nachhaltigen Bewirtschaftung von Deutschland so erfolgreich sind.
Aber es stimmt einfach nicht das Fischzüchter nicht auch große Fische verwenden, beim Hecht und vielen Anderen tun sie es halt.
Aber von Bedeutung ist eher die natürliche Vermehrung.
Die wurde im Süßwasser halt selten untersucht, weil man erforscht wo es um Geld geht wie in der Fischzucht.
Vielleicht sollte man da mal auf die gut untersuchten Wirtschaftsfische der Hochseefischerei schauen.....
Dort wird auch nicht gezüchtet oder besetzt, aber dort brechen die Bestände ein wenn man sich darauf verlässt das die Jungfische den Nachwuchs schon liefern.
Dort vermisst man nun die alten Laichfische und hält sie für wertvoll.....
Dort hat das System Mindestmaß und staatlicher Schutz längst total versagt.
Was unterscheidet eigentlich Süß und Salzwasserfischbestände...?
Die Möglichkeit, mit Fischzucht und Besatz das Versagen zu verschleiern, wenn es genügend Ehrenamtliche Hilfe bekommt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
Kann man das messen oder war die automatische Rechtschreibkorrektur zu voreilig?



Ich würde mir nicht anmaßen wollen, die Situation für alle Gewässer in D pauschal beurteilen zu können. Bin zwar schon ein bisschen rumgekommen, aber dazu kenne ich viel zu wenige.


:XD eine Seuche
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo Bernd2000,

was die Wasserstrassen betrifft gebe ich Dir recht. Wir haben hier den RMD-Kanal auf 65 Kilometer zum Befischen. Das ist tatsächlich das schlechteste Hechtgewässer, welches ich kenne. Aber das schon von Anfang an (wird seit rund 45 Jahren befischt), das liegt aber daran, dass solche "Wasserstrassen" für den Hecht einen denkbar schlechten Lebensraum bieten und meiner Meinung nach da ein Hechtbesatz auch Blödsinn ist. Wenn ein Gewässer nicht für Hechte geeignet ist, dann sind es eben solche Wasserstrassen. Alle anderen Gewässer hier, welche ich kenne und befische haben einen guten bis sehr guten Hechtbestand (bis auf die Salmonidengewässer) und das schon seit ich das beurteilen kann (1960).
Ich finde daher nicht, dass der Hecht in solchen Wasserstrassen bedroht ist, das ist halt nur der denkbar schlechteste Lebensraum für diesen Fisch. Mit den Zandern sieht es da natürlich ganz anders aus.

Petri Heil

Lajos
 

Lajos1

Well-Known Member
Kann man das messen oder war die automatische Rechtschreibkorrektur zu voreilig?



Ich würde mir nicht anmaßen wollen, die Situation für alle Gewässer in D pauschal beurteilen zu können. Bin zwar schon ein bisschen rumgekommen, aber dazu kenne ich viel zu wenige.

Hallo,

das sollte auch keine pauschale Beurteilung sein, die ich ja auch nicht direkt abgeben kann. Aber was man so liest und hört, kann ich mir nicht vorstellen, das der Hecht besonders schützenswert sein sollte.
Welches Potential die Gewässer wirklich haben, auch bei uns, kann man sehen, wenn man da mit einem Hechtspezialisten (welcher ich nicht bin) mal unterwegs ist.

Petri Heil

Lajos
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
Moin,

vergesst doch bitte die Mär vom Kapitalen , besseren Laichfisch !

Es ist nicht logisch nachzuvollziehen , da die breite Masse auch die meisten Eier / Nachfahren produziert - NICHT die wenigen Altfische.

Fische mittlerer Größe haben im Vergleich zu den Kleinen Laichfischen deutlich weniger Fressfeinde.
Gleichzeitig steigt aber die Mortalität der Altfische an.

Es gibt gute Gründe, warum der 90er oder Meterzander so selten ist.

Als der eutrophe Rhein von mir befischt wurde und die Fische als ungeniessbar galten, waren die Durchschnittsfänge Fische zwischen 40und 50cm.

Diese breite Masse war reichlich vorhanden.

Es gab weniger 55-65 er Fische und selten einen 70er Zander zu fangen.

Der Fang von großen Altfischen 80++ war sehr selten...und Meterfische nat. seltene Zufälle.

Ein gesunder Bestand besteht in Pyramidenform und die wichtigesten Laichfische würde ich niemals an der kleinsten Stelle , der Spitze , verorten.

Die größten Fische im Gewässer zu schonen , ist Unsinn.

Nehmt kleinere und die ganz Großen mit und gut is.

Am großen Hecht erkennt man den schlechten Fischer ( Bewirtschafter ).

R.S.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Hallo Bernd2000,

was die Wasserstrassen betrifft gebe ich Dir recht. Wir haben hier den RMD-Kanal auf 65 Kilometer zum Befischen. Das ist tatsächlich das schlechteste Hechtgewässer, welches ich kenne. Aber das schon von Anfang an (wird seit rund 45 Jahren befischt), Mit den Zandern sieht es da natürlich ganz anders aus.

Petri Heil

Lajos

Tut mir Leid, aber das ist deine rein subjektive Wahrnehmung.

Ich hab in den 70/80ern dort sehr gut Hecht gefangen und ich bin auch kein "Spezialist". Durchschnitt so 70 - 90 cm. die größten so 100 -120cm, alles auf Kunstköder.

Laut Fangstatistik des Verbandes wurden zu dieser Zeit auch ungefähr so viele Hechte gefangen wie heutzutage Zander. Allerdings durfte man anfangs ja nur von Hausen bis Nürnberg fischen, also nur die Hälfte der heutigen Strecke.

Nach meiner Beobachtung ging es mit dem Hechtbestand bergab als der Kanal durchgängig befahrbar wurde man begann rund um die Uhr zu schleusen und zu fahren und die großen Schubverbände und Hotelschiffe kamen. Da hätte wohl auch ein Entnahmefenster nichts gebracht, das Habitat hat sich halt verändert.

Das 45er Äschen grundsätzlich unbrauchbare Laicher wären kann man m.E. auch nicht verallgemeinern. Mag zwar in manchen Gewässern so sein, aber das könnte da auch mehr am Alter und dem Stamm liegen. Wenn dort 45er schon im letzten Lebensabschnitt sind, könnte ich mir das schon vorstellen.

Es gibt aber sehr produktive Gewässer mit großwüchsigen Fischen, wie z.B. die Gmundner Traun, da wäre ne 45er noch im besten Alter und hätte noch so 15cm Wachstum vor sich.

Hatte auch mal nen Bericht eines kanadischen Biologen gelesen, dass eine 48er arktische Äsche sein allerbester Fisch für die hatchery gewesen.wäre.

Mit Pauschalurteilen sollte man vorsichtig sein.
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Moin,

vergesst doch bitte die Mär vom Kapitalen , besseren Laichfisch !

Es ist nicht logisch nachzuvollziehen , da die breite Masse auch die meisten Eier / Nachfahren produziert - NICHT die wenigen Altfische.

Fische mittlerer Größe haben im Vergleich zu den Kleinen Laichfischen deutlich weniger Fressfeinde.
Gleichzeitig steigt aber die Mortalität der Altfische an.

Es gibt gute Gründe, warum der 90er oder Meterzander so selten ist.

Als der eutrophe Rhein von mir befischt wurde und die Fische als ungeniessbar galten, waren die Durchschnittsfänge Fische zwischen 40und 50cm.

Diese breite Masse war reichlich vorhanden.

Es gab weniger 55-65 er Fische und selten einen 70er Zander zu fangen.

Der Fang von großen Altfischen 80++ war sehr selten...und Meterfische nat. seltene Zufälle.

Ein gesunder Bestand besteht in Pyramidenform und die wichtigesten Laichfische würde ich niemals an der kleinsten Stelle , der Spitze , verorten.

Die größten Fische im Gewässer zu schonen , ist Unsinn.

Nehmt kleinere und die ganz Großen mit und gut is.

Am großen Hecht erkennt man den schlechten Fischer ( Bewirtschafter ).

R.S.

Nur das der Zander halt im Rhein kaum länger vorkommt wie die Wollhandkrabbe...

Aber Egal ich denke Du stellst eine logische Theorie auf, wenn Du behauptest in der Natur würden Fische nur aus Versehen groß und Alt werden und das sei gar nicht nötig.
Ich Drehe die Fragestellung einfach mal um, kannst Du beweisen das Altfische in der Natur unnötig sind?
Denn so stellt sich die Frage wenn man die Natur achtet und wertschätzt und erhalten will.
Wenn nicht, dann sollte man das nicht anzweifeln das es einen Grund gibt...
Ich halte das für menschliche Selbstüberschätzung, klüger sein zu wollen als die erprobte Realität der Natur.
Mit der umgekehrten Betrachtung, werden wir nur immer neue Probleme erschaffen, die nicht alle wieder in wenigen Jahrzehnten zu beheben sind.

Auch in einem Wald sind alte große Baume unnötig, denn sie vermehren sich ja früh, wenn sie nicht gar gepflanzt werden.
Nur ist es dann ein Nutzwald und nicht der Lebensraum Ur-Wald.
Jetzt kann man sich fragen, wie viel Natur Wir wollen und zulassen.
Beim Wald haben wir uns längst darn gewöhnt das der sich nicht mehr selbst erhalten muss, da wird aufgeforstet.
Nur bei den Fischen erwartet man eigentlich immer noch das die sich selbst erhalten und finden Besatz nicht so toll.

Nicht einmal die alte Betrachtung der Pyramiede ist sicher, wenn Du die Natur betrachtest.
Oft sind es die Alten die Ihre erreichte Stellung sehr lange auskosten, bis sie am Alter sterben.
Der fitteste Nachwuchs steht dann in Reseve bereit, wenn oben was frei wird.

Die Mär ist, das es langfristig reicht das kaum noch ältere Laichfische erhalten bleiben.
Vemutlich hätte ein gesunder Hechtbestand unter deinen mitleren Zandern im Rhein ganz ordentlich aufgeräumt.
So wie der Hecht das oft tut, wenn es ein Hechtgewässer ist.
In guten Hechtgewässern tun sich Zander und Wels recht schwer große Zahlen zu erreichen oder?

Und diesen alten Spuch "Am großen Hecht erkennt man den schlechten Fischer" finde ich besonders gut.
Am fehlenden Großen Hecht erkennt man die Überfischung, Ertragsdenken und eine naturfehrne Bewirtschaftung.
Denn von der Natur, ist der Großhecht ja vorgesehen.

Junge Fische sind oft schon unglaublich fruchtbar, oft auch unglaublich früh fruchtbar wenn sie beste Bedingungen haben.
Aber die Eier und Larven sind dann auch kleiner, empfindlicher und brauchen kleineres Futter.
Ich meine im Aquarium auch oft zu erleben das sie zahlreicher schlüpfen.
In der Fischzucht ist das kein wirkliches Problem, aber draußen im Überlebenskampf und ums Futter.....geht es um kleinste Startvorteile.
Wenn dort Altfische größere Eier legen oder längere Laichfasen haben, vielleicht auch noch mehr Wert auf Partner, Laichzeitpunkt und Laichplatz legen.
Teilweise die Eier besser schützen können, ergeben sich multiplizierende Vorteile.
Dann kommt noch hin zu das, die diese Altfische erprobte Veteranen im Überlebenskampf sind, also viel unwahrscheinlicher verhungern, gefressen werden und vielleicht die langjährige Reseve sind, falls Halbstarke oder der Nachwuchs nicht überleben.
In den Alten schlummert der langjährige Erfahrungsschatz aus der Erprobung, da sind sie dann selbst die Reserve oder das "Genetische Gedächnis" der Population.

Werden immer mehr Erstlaicher und Halbstarke gefangen und die großen Altfische werden immer seltener, betrachtet man es eigentlich als erstes Alarmsignal der Überfischung.
Teilweise gibt es dann noch reichlich Nachwuchs, bis schwupp,huch....auch der dann einbricht.

Sagen wir mal so das System Mindestmaß hat seine Schwächen vor allem langfristig.
Aber es wurde ja auch für die Fischerei ersonnen und nicht für Millionen Freizeitangler und Hobyfischer, die das aus Freude am Fangen tun und die Großen und Seltenen ganz gezielt befischen.
Gleichzeitig wurde die Ausrüstung immer günstiger und besser, so das man nun auch Einzelfische suchen kann.
Dazu wurden einst die Fressfeinde der Fische im Binnenland kurz gehalten.
Da sollte man sich schon Gedanken machen ob alte Betrachtungen wie der Grund zum Fischen wäre nur Nahrungsgewinnung oder der Nachwuchs wird ja groß, nicht verfeinert werden müssen.
 

knutwuchtig

Well-Known Member
Wie das Futter gefertigt wurde ist ziemlich egal, entscheidend sind die Inhaltsstoffe.

stimmt auffallend , deshalb hat
eigentlich nix im wasser zu suchen!
man kann natürlich einen karpfen wie ein schwein mästen, dann düngt er auch das wasser wie ein schwein den acker.
oder das zeugs schimmelt am gewässergrund.
alles in allem hat man als angler den nährstoffeintrag ins gewässer zu unterlassen, wenn man probleme mit rückständen der agrarchemie und eutrophierung vermeiden will.
die gewässer sind auch so schon viel zu hoch belastet

https://www.scinexx.de/news/biowiss...0ufk0bVDqy4fNMXXDYl2cr8BCHdYJnNYEwPkEN7cg0P6A
 
Zuletzt bearbeitet:

MarkusZ

Well-Known Member
rückständen der agrarchemie

Sind aber eigentlich alles Naturprodukte und biologisch abbaubar. Aber natürlich muss man das trotzdem nicht zentnerweise verklappen.
Hängt aber immer von der Situation am jeweiligen Gewässer ab.

eigentlich nix im wasser zu suchen!

Wahrscheinlich angest du ohne deswegen ohne Blei, ohne Gummifische, ohne chemisch hergestellte Schnüre usw. ?

Die Mehrheit der Angler hatte kein Einsehen größere Forellen zurückzusetzen.

Da müsste man sich als Vereinsführung schon Gedanken machen, wenn die Mehrheit der Mitglieder sich nicht an beschlossene Hegemaßnahmen halten will.
Das spricht aus meiner Sicht eher gegen die Mitglieder als gegen die Hegemaßnahe.
Wurde nicht ausreichend aufgeklärt oder hat man bei der Mitgliederauswahl alles richtig gemacht?
Braucht man dann auch keine Fanglimits und Vereinsschonzeiten mehr?
 
Zuletzt bearbeitet:

Fischer am Inn

Active Member
Hallo MarkusZ,
Hallo miteinander

Da müsste man sich als Vereinsführung schon Gedanken machen, wenn die Mehrheit der Mitglieder sich nicht an beschlossene Hegemaßnahmen halten will.
Das spricht aus meiner Sicht eher gegen die Mitglieder als gegen die Hegemaßnahe.
Wurde nicht ausreichend aufgeklärt oder hat man bei der Mitgliederauswahl alles richtig gemacht?
Braucht man dann auch keine Fanglimits und Vereinsschonzeiten mehr?

Die Mitglieder sind eigentlich handverlesen. Man kann dem Verein noch nicht mal so einfach beitreten. Aufnahmegebühr im vierstelligen Bereich, Jahresbeitrag im oberen dreistelligen Bereich, bekanntes Salmonidengewässer.

Die Sache war vereinsintern genau besprochen und auf der Mitgliederversammlung mehrheitlich auch beschlossen. Aber es waren halt nur gut die Hälfte der Mitglieder auf der Versammlung.

Und wenn man dann merkt, dass der Widerstand groß ist, die Hälfte der Mitglieder das innerlich einfach nicht packt, dann muss man entscheiden ob man als Verein zusammen bleiben will oder nicht.

Und natürlich haben wir weiterhin Fanglimits:
1 Huchen pro Jahr Huchen 90 cm
5 Äschen pro Jahr Äsche 45 cm
80 Salmoniden (einschl. Huchen + Äsche) Bachforelle 35 cm
Regenbogen 28cm

Haben auch ansonsten zivilisierte Verhältnisse im Verein. Dürfen auch aus Hegegründen Salmoniden zurücksetzen, aber kein reines c+r betreiben.

Das Vereinsleben ist auch wieder harmonisch.

Servus
Fischer am Inn
 

Georg Baumann

Well-Known Member
Ich sag jetzt mal was ganz Ketzerisches. Träumen wir nicht alle davon, auch mal einen wirklich kapitalen Trophäenfisch zu fangen? Da hilft ein Zwischenschonmaß fernab von den ganzen Diskussionen um den Laicherfolg, etc. schon. Abgesehen davon sehe ich eigentlich keinen Grund, an den ganzen Forschungsergebnissen zu zweifeln - die stammen ja nicht nur aus Deutschland, sondern wie schon mehrfach geschrieben aus der ganzen Welt und sind da ziemlich eindeutig. Gerne können meinetwegen dann große Trophäenfische wieder entnommen werden, wenn's vereinsintern hilft, ein Zwischenmaß durchzusetzen.
 

Grünknochen

Natur schützender Angler
In stillem Gedenken
Absolut richtig. Bezweifeln kann man natürlich alles. Wenn man aber Dinge zu entscheiden hat, ist wissenschaftliche Expertise die einzig relevante Entscheidungsgrundlage. Exakt so ist das übrigens in Hamburg gelaufen.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Träumen wir nicht alle davon, auch mal einen wirklich kapitalen Trophäenfisch zu fangen?

Genau so auch in meinem Fall, seit Jahrzehnten auf der Jagd nach dem Großhecht (130+) und ich würde mich schlichtweg in den Arxxx beißen, wenn etwa mein Verein beschlossen hätte ein Fangfenster einzuführen und ich diesen Fisch dann nicht entnehmen dürfte!
Mir reicht nämlich ein Foto nicht, der Fisch würde definitiv als Präparat an meiner Wand seinen Platz finden und das Schönste ist, den Präparator müsste ich nicht mal zahlen.

Abgesehen davon sehe ich eigentlich keinen Grund, an den ganzen Forschungsergebnissen zu zweifeln - die stammen ja nicht nur aus Deutschland, sondern wie schon mehrfach geschrieben aus der ganzen Welt und sind da ziemlich eindeutig.

Ich eigentlich auch nicht, aber die genannten Forschungen werden doch nur entsprechend nach dem eigenen Gusto ausgelegt und sollen in der Regel nur dazu dienen um eine ausreichende Bevorratung von Großfischen sicher zu stellen, um z.B. zahlende Gastangler ans Gewässer zu ziehen, oder auch nur Releasers Traum zu verwirklichen!
So an der Mürritz, wo es noch nie an Großhechten mangelte, man jetzt aber den Gästen zumindest vorgaukeln kann, möglichst beste Chancen auf das ersehnte Foto mit dem Kapitalen zu haben.
Also Fangfenster unnötigerweise, aus wirtschaftlicher Erwägung.
Wenn dann noch ernsthaft versucht wird ein Fangfenster auf Karpfen zu rechtfertigen, wie hier im Thread zu lesen, dann wirds einfach irrwitzig.
Ich warte eigentlich noch auf den Vorschlag, doch bitte Fangfenster auf Waller zu installieren und das möglichst flächendeckend?

Jürgen
 

Taxidermist

Well-Known Member
Ich verstehe die ganze Diskussion nicht. Hier kann man doch so ziemlich alles nachlesen zum Thema Entnahmefenster:
https://www.igb-berlin.de/sites/def...wnload-files/IGB_Bericht_Heft_30_2017_web.pdf

Schön das du diese PDF als Argumentation hervorholst.
In deinem vorherigen Post beziehst du dich auf die Vorgänge in Hamburg.
Wie schon auf dem Titel dieser PDF ersichtlich ist, steht da "strukturloser Baggersee"!
Aus dieser Veröffentlichung geht nun hervor, das man zunächst erst mal Strukturverbesserungen am Gewässer vornehmen sollte und diese mindestens begleitend zum Fangfenster geschehen sollten?
Wo ist dies denn in Hamburg geschehen?
Im Gegenteil, man hat die Fahrrinne vertieft und so für ungünstige Strömungsverhältnisse gesorgt, um nicht sogar von Todeszonen für Fische zu sprechen.
Hier ist zu erkennen, dass wiedermal wissenschaftliche Ergebnisse/Veröffentlichungen beliebig ausgelegt werden, so wie es gerade mal passend erscheint!

Jürgen
 

Georg Baumann

Well-Known Member
@Taxidermist: Drücke Dir fest die Daumen, dass es mit dem 130+ irgendwann klappt und freue mich auf tolle Fotos, gerne auch vom Präparat. Ich persönlich plädiere ja auch dafür, dass die ganz großen Trophäenfische wieder entnommen werden dürfen. Wo die Grenze jeweils liegt, müsste aufs Gewässer angepasst werden.

Vielleicht sollten wir aus der Debatte auch keine Glaubensfrage machen, sondern einfach nur festhalten, dass es da Forschungsergebnisse gibt, die zeigen, dass große Fische für die Fortpflanzung ziemlich wichtig sind. Was dann die einzelnen Bewirtschafter daraus machen, bleibt doch ihnen überlassen. Wenn es ein Gewässer nicht nötig hat bzw. die Vereinsmitglieder das nicht wolle - fein. Dort, wo es gewollt und umgesetzt wird, finde ich persönlich es eine gute Sache.
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
@Taxidermist: Ich kann dich voll und ganz verstehen. Habe auch Jahrzehnte gebraucht, um auf 100+ zu kommen.
 

MarkusZ

Well-Known Member
Wo die Grenze jeweils liegt, müsste aufs Gewässer angepasst werden.

Das ist der Punkt, denn nicht in jedem Gewässer wachsen Fische gleich schnell und werden gleich groß. In einem Wasser könnte z.B. ein 1,20er Hecht schon ein Methusalem sein, woanders noch voll im Saft stehen. Und die Laichqualtät dürfte ja nicht wegen der Größe irgendwann wieder abnehmen, sondern wegen des Alters.
Selbst im gleichen Gewässer kann es bei manchen Fischen gleicher Größe beträchtliche Altersunterschiede geben.

Dürfen auch aus Hegegründen Salmoniden zurücksetzen, aber kein reines c+r betreiben.

Wenn ihr ne Ausnahmegenehmigung habt, muss man in dem Fall nicht unbedingt mit Zwang arbeiten, sondern eben versuchen die ablehnenden Mitglieder zu überzeugen. Manchmal muss man auf den Faktor Zeit und das Vorbild setzen. Egoisten sterben aber nie ganz aus.

Wichtig finde ich, dass dem Bewirtschafter eben die Möglichkeiten offen stehen. Ob er es dann auch macht sollte von der Situation abhängen.
 
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