Quo vadis alter Angler

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Jetzt muss ich doch mal nachfragen.

Ich gehe recht altbacken zu Werke. Optisch und technisch nicht gerade wie Chris Yates, s.N.s.g., aber fast. Ich besitze weder ein Deeper, Futterboot, keine Powerbank, ja noch nicht einmal ein Smartphone für allerlei Apps. Ich gehe einfach nur angeln. Mit möglichst leichtem Gepäck, weil ich als fauler Mensch ungern sinnlos schleppe. Eine Angelrute dabei ist mir meistens mehr als genug.

Bin ich denn überhaupt noch zeitgemäß, ja rechtens, wenn ich mich so geräteindustriefeindlich verhalte? Ist es etwa schon Blasphemie an den Göttern Nash, Fox und allen anderen, wenn ich so dem Tacklewahn entsage? Habe ich es übersehen, dass nun nicht mehr der Angler den Fisch fängt, sondern nur noch der Gerät?

;););)
 

Kochtopf

Chub Niggurath
Du hast noch Tacklewahn, nur eben anders geartet ;) da kommt dann nicht die Cormoran Rute mit sondern die sonderanfertigung - die Industrie verdient an dir anhand der Nubbsies
 

Orothred

Well-Known Member
Jetzt muss ich doch mal nachfragen.

Ich gehe recht altbacken zu Werke. Optisch und technisch nicht gerade wie Chris Yates, s.N.s.g., aber fast. Ich besitze weder ein Deeper, Futterboot, keine Powerbank, ja noch nicht einmal ein Smartphone für allerlei Apps. Ich gehe einfach nur angeln. Mit möglichst leichtem Gepäck, weil ich als fauler Mensch ungern sinnlos schleppe. Eine Angelrute dabei ist mir meistens mehr als genug.

Bin ich denn überhaupt noch zeitgemäß, ja rechtens, wenn ich mich so geräteindustriefeindlich verhalte? Ist es etwa schon Blasphemie an den Göttern Nash, Fox und allen anderen, wenn ich so dem Tacklewahn entsage? Habe ich es übersehen, dass nun nicht mehr der Angler den Fisch fängt, sondern nur noch der Gerät?

;););)

Ich zähle mich mit 30 jetzt eher zu den jungen Anglern, aber viel anders siehts bei mir auch nicht aus. Das Smartphone ist eigentlich nur dabei, um beim Ansitzen gemütlich einem Hörbuch zu lauschen :)
 

Mikesch

Allrounder
Lieber alter Freund,
du gehst mit einer Rute und wenig Gepäck, ohne elektronischen Schnickschnack.
Ist doch gut für dich, oder?
Nur, was hast du nebenbei noch zu Hause in Schrank u. Zimmer? :D
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
...keine Angelelektronik. Ich gebe es auch offen zu, dass ich bis heute nicht einmal ein Rod Pod besitze. :D
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Altbackenheit ist doch kein Nachteil, man muss nicht auf jeden Zug aufspringen, den uns die Verkaufsstrategen in die Regale legen. Wenn ich ans Wasser fahre, frag meine Frau immer, willst du ausziehen. Liegt aber daran, dass ich mit mir selber nicht einig bin, auf was ich Angeln möchte. Also Karpfen-, Hecht-, Stippruten und den anderen Kladderadatsch in die Kiste und ab ans Wasser. Wenn mein Enkel mit am Wasser ist, ist natürlich für ihn der Deeper mit dem Smartphone das Nonplusultra, mir selber würde ein Nokia 6310 voll ausreichen, da unverwüstlich. Wenn man dann natürlich keine Powerbank hat, ist nach längstens 90 Minuten der Akku des Smartphones alle.
Letztens habe ich mir ein Rod Pod gekauft, eigentlich brauche ich es nicht. Aber ich habe so 4 Alu-Rutenhalter massiv verstellbar und 3 elektr. Bissanzeiger mit 9 V. Blockbatterie bekommen, wo die Einzelpreise teurer wären als das komplette Pod. Den Rest habe ich im Keller verbunkert.
 

Peter_Piper

Well-Known Member
ich würde Andals Darstellung nicht als altbacken bezeichnen.
Und was heißt schon zeitgemäß?
Ich wäre froh, wenn ich es schaffen würde, mit wenig Gerödel ans Wasser zu kommen. Dies gelingt mir aber nicht immer, um nicht zu sagen ganz selten. Mir geht es da ein bisschen wie Hecht100+, oft kann ich mich nicht entscheiden auf was ich angeln möchte. daher wird immer wieder zuviel mitgeschleppt.
Gerade in der heutigen Zeit finde ich eine Art von Entschleunigung enorm wichtig, da reicht es mir durchaus, mit nur einer Rute auf Rotfedern zu gehen, oder mit nur einer Stalkerrute den Karpfen auf Sicht nachzustellen.
Das ein oder andere Helferlein wie z.B. Bissanzeiger findeich durchaus sinnig, weniger allerdings so technische Errungenschaften wie Futterboote & Co. Ein Handy, bzw. Smartphone habe ich dabei, falls es mal zu einem Notfall kommt. Würde aber nicht auf die Idee kommen Spotify oder anderes zu hören.
 

angler1996

36Z Löffelschnitzer
Andal , äh völlig unmodern oder doch nur mit Technik an anderen Stellen ( so unter uns 2 Älteren;-))) die Piiep macht, bitte nicht beantworten, sorry

Dieses ganze Mitgeschleppe für relative kurze Tripps bringt nix, was willste fangen wenn du ständig wechselst? , nur weil da in 200 m Entfernung ein Fischmaul die Oberfläche kräuselt;-)) deshalb wechseln?
nö bei dem bleiben , was geplant ist -schont den Rücken und bringt meisst mehr Fisch,
 

sprogoe

-Privatier- sponsert by DRV
Da ich kaum noch angeln gehe, besitze ich ebenfalls keinerlei hochgelobtes Tackle, schon gar nichts elektronisches.
Als in den 80er Jahren die elektronischen Bißanzeiger aufkamen und ein Muß für den nächtlen Karpfenansitz darstellten,
hatte ich mir einen wohl einzigarten Bißanzeiger gebaut, mehr als Gag, hat aber immer zuverlässig funktioniert und für so manchen Lacher meiner damaligen Vereinskollegen gesorgt.
An einem Erdspieß war eine Glocke einer Fahradklingel montiert, ein Bügel aus Federdraht mit aufgeklebter Perle wurde zum oberen Ende des Erdspießes gespannt, ein Stück Kunststoffrohr mit einem leicht abgewinkelten und daran angeklebten Drahtbügel über diesen und den Erdspieß geschoben (die Schnur befand sich nun zwischen dem Erdspieß und dem Drahtbügel des Röhrchens).
Bei einem Biß wurde das Röhrchen nach oben gezogen und der Federdrahtbügel schlug mit der Kunststoffperle vehemennt auf die Glocke und unüberhöhrbar ertönte ein am ganzen nächtlichen Gewässer ein lautes "Plinnnnng". Daraufhin hörte man sofort den Ruf eines Mitanglers: "Siggi, du hast Biß".
So in etwa sah das Teil aus:
 

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Lajos1

Well-Known Member
Hallo,

bei mit gibts zwei "Hauptangelarten"; entweder mit der Fliegenrute auf Forellen und Co, in Mischgewässern auch noch auf Aitel, Hasel, Barbe und was da noch so kommt und mit der Spinnrute auf Hecht. Was ich dazu brauche, kann ich bequem bei mir tragen, obwohl ich da meist auch noch zuviel dabei habe. Gerade beim Fliegenfischen habe ich meist Ruten dabei, welche 20 Jahre und älter sind, warum? ich meine, die neuen sind auch nicht besser. Wenn man sich die Werbung von den Top-Rutenherstellern für ihre neuen Ruten so ansieht, kommt man zu dem Schluss, die müssen vor noch 3/5 Jahren ja nur Mist produziert haben;).
Mein Friedfischangel-Equipment stammt noch aus den 1970ern und frühen 1980ern (habe aber auch noch älteres). Damit gehe ich im Jahr so 2/3 mal auf Karpfen, da werden dann an ausgesuchten Stellen mit dem Schwimmer (Pose) ein paar Pfannenkarpfen gefangen (man ist ja Franke:)) und das wars dann mit der Friedfischangelei. Da bin ich auch nur mit einer Rute unterwegs, eine zweite wäre bei diesen Hot-Spots (ich kann auch modern:laugh2) nur störend und brächte auch nicht mehr Fisch.
Smartphone habe ich nicht und kommt mir auch nicht ins Haus, habe ein Uralt-Nokia Handy, am Wasser aber grundsätzlich nicht dabei.


Petri Heil

Lajos
 

alexpp

Well-Known Member
Andal, dem Konsum hast Du doch allgemein nicht abgeschworen ?
Ich neige leider zum Übertreiben, nicht nur beim Angelzeugs. Wie @Tricast so trefflich schrieb, Haben kommt von Sparen und nicht ausgeben, das sollte ich endlich mal mehr beherzigen. Beim Spinnfischen bin ich eher minimalistisch unterwegs, bei der Friedfischangelei gehts nicht ohne Wägelchen.
 

Kochtopf

Chub Niggurath
Das Problem sind die wachsenden Ansprüche. Hier mal ne Drennan in der Hand, da ne alte Silstar- und schon fassen sich DAlzeran Ruten an wie Müll
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Die ElBas kann man mal getrost aus dem Rennen nehmen. Das Zeug hat ja mittlerweile mehr Jahre auf dem Buckel, als der Durchschnitt der sie benutzenden Angler. ;)

Ich lache eher über die ellenlangen Erklärungen, warum man jetzt einen Deeper und Unmengen von Strom am Angelplatz so dringend braucht. Und dann denke ich mir (leise!), ihr armen Schweine. Nicht mal am Wasser fühlt ihr euch selbst genug. :)
 

hanzz

Master of "steht noch nicht fest"
Ich bin auch gern mal mit nem Kumpel und Boot mit Echo, E Motor, etc unterwegs. Es ist sauspannend nen Fisch auf dem Echo zu sehen, wie er aufsteigt und dann ein Einschlag in der Rute erfolgt und es sich anfühlt als wenn man beim Herd anschließen ein blankes Kabel berührt.
Aber es gibt doch nichts schöneres, als mal zu sich selber zu finden. Ne Stulle, n Eimerchen, die eine Rute steckt in der Steinpackung und das Platschern der Rhein Wellen gegen die Packung trägt dich und deine Seele in die Ruhe. Eine Stuhl gibt's manchmal gratis.
Wenn dann die Rutenauswahl nicht die beste war oder der Köder, der vielleicht besser gewesen wäre, zu Hause liegt. Was solls?
Klar hab ich n Telefon dabei und mach auch gern mal ein Foto, weil ich die Erinnerung auch gerne festhalte.
Wenn man dann doch den geliebten Fisch gefangen hat und mit wenig Gepäck heim spaziert, kommt der Frieden in dir hoch.
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Hering 58

Hamburger Jung
Da ich kaum noch angeln gehe, besitze ich ebenfalls keinerlei hochgelobtes Tackle, schon gar nichts elektronisches.
Als in den 80er Jahren die elektronischen Bißanzeiger aufkamen und ein Muß für den nächtlen Karpfenansitz darstellten,
hatte ich mir einen wohl einzigarten Bißanzeiger gebaut, mehr als Gag, hat aber immer zuverlässig funktioniert und für so manchen Lacher meiner damaligen Vereinskollegen gesorgt.
An einem Erdspieß war eine Glocke einer Fahradklingel montiert, ein Bügel aus Federdraht mit aufgeklebter Perle wurde zum oberen Ende des Erdspießes gespannt, ein Stück Kunststoffrohr mit einem leicht abgewinkelten und daran angeklebten Drahtbügel über diesen und den Erdspieß geschoben (die Schnur befand sich nun zwischen dem Erdspieß und dem Drahtbügel des Röhrchens).
Bei einem Biß wurde das Röhrchen nach oben gezogen und der Federdrahtbügel schlug mit der Kunststoffperle vehemennt auf die Glocke und unüberhöhrbar ertönte ein am ganzen nächtlichen Gewässer ein lautes "Plinnnnng". Daraufhin hörte man sofort den Ruf eines Mitanglers: "Siggi, du hast Biß".
So in etwa sah das Teil aus:
Siggi du hast immer so gute Iden.Hast du das als Patent angemeldet?:)
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Bin ich denn überhaupt noch zeitgemäß, ja rechtens, wenn ich mich so geräteindustriefeindlich verhalte?

Du bist mehr denn je zeitgemäß, denn du nimmst nur das mit was es zum Fischen brauch und nicht gleich den ganzen Keller.
Heutzutage neigen die meisten Angler immer mehr dazu, möglichst eine extrem breit gefächerte Auswahl ans Wasser zu schleppen, selbst wenn man nur 1-2h Zeit zum Angeln hat.
Und dann beschneiden sich jene Angler auch noch selbst in der begrenzten Zeit, indem sie möglichst alles Mögliche durchprobieren.

Ich hab zwar auch öfter mal nen Smartphone dabei und knippse auch mal, oft genug lasse ich es aber auch ganz einfach mal bewusst daheim liegen....einfach um mal nicht abgelenkt zu sein.
Ich erwische mich immer wieder zu oft, wie solche Dinge quasi schon ins Blut übergehen und man es als normal ansieht.
Und jedes Mal wenn ich so durch die Stadt tucker und Leute mit geneigtem Haupt über die Straßen watscheln und nur den Blick aufs "lebensnotwendige" Smartphone haben, frag ich mich zunehmend, ob ich eigentlich unter Zombies lebe, die keinen Gedanken an ihr Umfeld verschwenden....traurig aber leider wahr wie nie zuvor.
 

der matti

Active Member
Jetzt muss ich doch mal nachfragen.

Ich gehe recht altbacken zu Werke. Optisch und technisch nicht gerade wie Chris Yates, s.N.s.g., aber fast. Ich besitze weder ein Deeper, Futterboot, keine Powerbank, ja noch nicht einmal ein Smartphone für allerlei Apps. Ich gehe einfach nur angeln. Mit möglichst leichtem Gepäck, weil ich als fauler Mensch ungern sinnlos schleppe. Eine Angelrute dabei ist mir meistens mehr als genug.

Bin ich denn überhaupt noch zeitgemäß, ja rechtens, wenn ich mich so geräteindustriefeindlich verhalte? Ist es etwa schon Blasphemie an den Göttern Nash, Fox und allen anderen, wenn ich so dem Tacklewahn entsage? Habe ich es übersehen, dass nun nicht mehr der Angler den Fisch fängt, sondern nur noch der Gerät?

;););)
Ich bin wahrscheinlich halb so alt wie du und bin trotzdem in vielen Punkten ganz bei dir. Das Internetz bzw. das Bord vermittelt den Eindruck, dass nur der high end, ultra light gefischte Köder aus Japan, an der mit einer Bohrmaschine umgespulten 0.06 Schnur, auf einer überteuerten Baitcast Rolle, "den" Fisch" bringt. Vorher hast du hoffentlich mit 2 mm gekörnten Kies im Futter angefüttert und hast statt Blei, Glasgewichte montiert.
 

Nordlichtangler

Well-Known Member
Gelobt sei die Vielfalt - wie immer!

Soll doch jeder machen und probieren, was er oder sie will.
(Wobei die wenigen Frauen beim Angeln sind eh viel konzentrierter und effizienter unterwegs ...)

Der Gelegenheitscamper stemmt mit Wonne seine Gepäckkarre und baut das Biwak auf, das ist schon der größte Lustgewinn.
Der Küchengenießer schleppt vornehmlich seinen Grasgrill/Kocher und feine Zutaten, damit ist jedes Freiluftkochen ein besonders genussvolles Erlebnis durch den intensivierten Sinnengenuss.
Der mit Spaß an seinen Angelgeräten betreibt Rutentaschenschleppsport und testet die persönliche Belastungsgrenze ;), um sich damit frei austoben zu können.
Der Leichtansitzer hat das notwendige wenigstens für den langen Sitzkomfort - samt Klobeutelstuhl und so. ;)
Der Matchangler bewegt die große Sitzplattform samt allen Unterstützungsmechaniken und greift mit der Kampfplattform wahrhaft an.
Der Watangler schleppt sich langsam und genau in seiner Watbüx durch die Ufer.
Der Leichtwander hüpft behende mit sportlichem Schuhwerk und geringem Getackle, um Strecke zu machen und alle Spots zu besuchen.

Die Spielerei mit elektronischem Spielzeug und so ist eine Modewelle.
Vlt. haben einige auch zu wenig oder zu spät mit einem Fernsteuerauto gespielt oder kein Platz in der 70qm Familienwohnung ohne Vor+Hintergarten. Also Futterboot für den großen See muss her.
Andere brauchen möglichst viel Virtualität, weil sie die Realität in der Natur sonst nicht ertragen, könnten sich ja ängstigen oder gruseln. Also Beruhigungsmusik oder besser gleich ein Horrorfilm aus dem Internet nebenbei, dann ist es nicht mehr so schlimm des nachts.
Viele können sich keine 5 Minuten konzentrieren oder entspannen, trauen sich sowas nicht mehr zu. Also muss der "Biss-Nanny" oder eben Bißanzeiger her.
Anfangs finden kleine Kinder bunte Lämpchen und LEDs interessant, und lustig, größere bis späte Kinder öfter auch noch.
Später nervt das blinken und piepen eben nur noch, wie die allgegenwärtigen Klingeltönungen von den Smartphones und Handys.

Irgendwann möchte der gereizte Geist nur noch Entspannung und Ruhe, die Seele möchte am Rutenfaden baumeln und nicht dabei gestört werden.

Insofern, solange Technik-Freak-Novizen nicht gerade beim Angeln massiv stören:

Lass doch der Jugend ihren Lauf,
irgendwann hör'n sie auch wieder auf. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Da hast du etwas flasch verstanden. Klar soll jeder, wie er will. Trotzdem ist es kurzweilig, hier die Standpunkte zu lesen.
 
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