Fischkopp: Danke für's Update!
Dann war ich heute Nachmittag am Fluss. Da traf ich einen, der gerade einen schönen Barsch aus der Fahrrinne zog. Nach dem Vermessen warf er ihn wieder rein. Er hätte heute auch schon einen 40er gehabt. Die durften alle wieder gehen.
Soweit heruntergekommen war ich dann doch nicht, dass ich ihn um einen seiner C&R Barsche anbettelte.
Anglerehre. Selbst die Rute ausgepackt und weiter flussaufwärts einen glitzernen blassgrünen ausgeworfen.
Irgendwann dann Hänger und Abriss.
Der nächste also: tiefgelb und etwas behindert, sein Hinterteil fehlt. Egal, der tut's noch.
Wieder Abriss.
Schließlich ein bleicher weißer aus dem Land der Toten.
Ich denke an Meerforellen. Der Fisch der 1000 Würfe sagt man. So fühle ich mich.
Nach dem schätzungsweise 27. Wurf hängt etwas dran und schüttelt sich. Es braucht eine Zeit, bis ich kapiere, dass das der ersehnte Moment ist. Muss am Älterwerden liegen.
Da ist der Moment auch schon vorbei. Allein der Gufi am Bleikopf bricht verlassen durch den Spiegel. Wieder dauert es, bis ich kapiere: Das war's!
Dann die Schmerzphase.
Und weiter geht's.
Ich treffe wieder auf den C&R Mann, versuche mein Schlucken zu verbergen, als er mir sagt, dass sich bei ihm "nicht mehr viel getan" hat. "Nur noch" drei weitere Barsche nach unserer ersten Begegnung.
Vor mir sehe ich eine Scheibe gerösteten Toast mit Butter auf einem Porzellanteller. Darauf ein Salatblatt. Darauf ein in Butter gebratenes Barschfilet, leicht gesalzen. Es ist weiß und weich und nur an den Rändern knusprig gebräunt. Darauf eine Scheibe süßsaure Gurke. Wenig Zwiebel, hauchdünn geschnitten. Etwas Mayo und Ketchup. Und oben drauf noch der Deckel aus Toast. Ich öffne die Tür zum Kinderzimmer und spreche: "Hier hast du deinen Barsch!"
Dann holt mich die Wirklichkeit ein. Ich stehe hier am Fluss. Die Taschen sind leer. Es ist gleich 18:00 Uhr.
Das Fahrrad wartet 200 Meter flussaufwärts.