DAFV reicht Petition im holländischen Parlament ein

Pressemitteilung des DAFV

Der DAFV und 23 weitere Organisationen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz fordern die Netzfischerei vor der Rheinmündung zu überdenken.

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Übergabe der Petition an das holländische Parlament in Den Haag

Der Deutsche Angelfischerverband e.V. hat am 19.11.2019 mit einer Delegation eine Petition an das holländische Parlament in Den Haag übergeben. Die Petition fordert die kommerzielle Netzfischerei am Haringvlietdamm im Mündungsbereich des Rheins zu überdenken. Nach ihrem Zusammenfluss erreichen Rhein, Maas und die Nieuwe Merwede über das Haringvliet die Nordsee. Der Haringvlietdamm bildet Europas größtes Tidesperrwerk. Die Schleusen des Haringvliet sind seit dem Herbst 2018 stellenweise geöffnet und dadurch die Durchgängigkeit für Wanderfische verbessert.

Mit der weitergehenden Öffnung des Haringvliet wurde ein Teil eines gemeinsamen Masterplans der Rheinanrainerstaaten verwirklicht, damit die Fische ungehindert wandern können. In diesem Zusammenhang war aber sicherlich nicht angedacht, dass sie direkt in die Netze oder Reusen vor der Mündung wandern.

Mündung als neuralgischer Punkt
In Deutschland, Frankreich und der Schweiz gibt es zahlreiche Programme zur Wiederansiedlung von Wanderfischen, wie dem Lachs, Meerforelle oder dem Maifisch im Rhein. Auch die Erfüllung der Abwanderungsraten im Rahmen der Aalmanagementpläne spielt eine Rolle. Für eine erfolgreiche Vermehrung müssen die Fische vom Meer in den Rhein und auch wieder zurückwandern. Der Mündungsbereich ist durch die Gezeitensperre Harlingvliet nur begrenzt für Fische durchgängig. Zusätzlich müssen sich die Fische beim Übergang vom Süß- zum Salzwasser umgewöhnen. Ein sensibler Vorgang, der einige Zeit benötigt, weil sich dazu der Organismus der Fische umstellen muss.

Eine Netzfischerei an diesem neuralgischen Punkt steht aus Sicht des DAFV dem Schutzziel der Fische und damit dem Erfolg der Wiederansiedlungsprojekte, entgegen.

Gemeinsame Anstrengungen zur Wiederansiedlung
Die Nachbarstaaten haben bis 2027 mehr als 627 Millionen Euro zur Verbesserung der Fischmigration eingeplant. 75 Millionen Euro hat die Niederlande die Eröffnung des Haringvlietdamms gekostet. Allein in Nordrhein-Westfalen werden jährlich über eine Million junge Lachse im Rahmen von Wiederansiedelungsprojekten im Rheinsystem ausgesetzt. Das allein reicht aber nicht aus. Es müssen weitere finanzielle Mittel aufgewendet und viel Arbeit geleistet werden, um die Laichhabitate wiederherzustellen, Fließgewässer zu renaturieren sowie Forschung, Bestandsabschätzung, Überwachung und Schulung von Freiwilligen zu gewährleisten.

Vor diesem Hintergrund hat der DAFV und die weiteren Unterstützer der Petition das niederländische Parlament gebeten die Fischerei mit Netzen im Mündungsbereich zu überdenken.

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Dr. Rainer Hagemeyer und Stefan Jäger vor dem Haringvliet an der Rheinmündung in die Nordsee.

Parallel zu der Übergabe der Petition im Parlament gaben Dr. Rainer Hagemeyer und Stefan Jäger vom Verein „Der Atlantische Lachs“ ein Interview am Harlingvliet.

Die Petition aus Deutschland hat in Holland eine breites Presseecho erlangt. So hat das holländische öffentlich-rechtliche Fernsehen MPO1 in den Abendnachrichten (NOS-Journal) prominent über die Petition berichtet. Das holländische Parlament wird am 05. Dezember 2019 in Rahmen der Fischereikommission über die Petition und die weiteren Schritte am Harlingvliet beraten.

Die Petition des DAFV wurde von zahlreichen Organisationen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz unterstützt:

Unterstützer der Petition:

1. Deutscher Angelfischerverband e.V.
2. European Anglers Alliance
3. Wanderfische ohne Grenzen - NASF Deutschland e.V
4. World Fish Migration Foundation
5. European Rivers Network
6. Der Atlantische Lachs e.V.
7. Wanderfische Baden-Württemberg GmbH
8. Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
9. Deutscher Naturschutzring
10. WWF Schweiz
11. Schweizerischer Fischereiverband
12. Alsace Nature France
13. Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
14. WWF Deutschland
15. Aqua Viva Schweiz
16. Association Saumon-Rhin France
17. Fischereiverband Nordrhein-Westfalen e.V.
18. Verband Hessischer Fischer e.V.
19. Landesfischereiverband Baden-Württemberg e.V.
20. Stiftung Wasserlauf
21. Naturschutzbund Deutschland e.V.
22. Landesverband Westfälischer Angelfischer e.V.
23. Landesfischereiverband Westfalen und Lippe e.V.
24. Rheinischer Fischereiverband von 1880 e.V.


 
Naturschutzgedöns...
Und wieso hat man den holländischen Verband da nicht im Boot?

Der niederländische Fischereiverband tritt meines Wissens nach mit Nachdruck für die Erlaubnis des Netzfischens in der Rheinmündung ein. Das hat dort eine lange Tradition und der Fortbestand des aktuellen Zustands dürfte erheblich im Interesse der niederländischen Fischer sein.
 
Vermutl. wohl auch der Grund, aus dem der eigene Dachverband DFV
vom DAFV nicht eingespannt werden konnte.

Dafür gemeinsam Hand in Hand mit Nabu & Konsorten,
die bei jeder Gelegenheit nach Nullnutzungszonen & Angelverboten schreien :poop
Ich find's zum Kotzen.

Und wenn man eine solche PM schon raus gibt,
sollte vielleicht die Petition auch verlinkt sein,
damit man den genauen Wortlaut der Forderungen überhaupt nachvollziehen kann.
 

Und wenn man eine solche PM schon raus gibt,
sollte vielleicht die Petition auch verlinkt sein,
damit man den genauen Wortlaut der Forderungen überhaupt nachvollziehen kann.

......und damit zugleich auch der Inhalt der gesamten Pressemeldung.

Da klingt einiges schon wieder so komisch geschwurbelt und das Verhalten des DAFV in der Vergangenheit mahnt davor, leichtfertig vor dem Abend bereits vllt den Falschen zu loben.

Ist das nun eine Petition des DAFV, die von anderen unterstützt wird?
Ist es eine Petition, die von allen gemeinsam überreicht wurde?
Ist es eine Petition die auch vom DAVF unterstützt wird?
oder
Ist es eine Petition aus Deutschland?

Das Bildchen mit dem offenbar eingeschweißten DinA 4 Zettel mit dem bloßen Logo des DAFV erschöpft sich im Nichts.
Eine Übergabe sieht man dort auch nicht und wer sind die anderen "Beteiligten" auf dem Foto?
Pressemeldung DAFV
....
Die Petition aus Deutschland hat in Holland eine breites Presseecho erlangt. So hat das holländische öffentlich-rechtliche Fernsehen MPO1 in den Abendnachrichten (NOS-Journal) prominent über die Petition berichtet.

Ja, das glaub ich, die finden das meistens ja richtig toll, wenn man sich aus D-land einmischt.
Was heisst eigentlich "prominent" berichtet?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man der DAFV im eigenen Land genauso aktiv wäre wie im Ausland, Thema Flussverbauungen bei uns, dann hätten wir Beitragszahler hier weniger Probleme.
 
Jaja, heutzutage macht jeder mal gern ne Petition. Die Holländer werden es lächelnd zur Kenntnis nehmen, kurz ansprechen, und dann in die Schublade stecken.
Wie hier schon geschrieben wurde, stößt auch mir sauer auf, dass NABU und Co. mit im Rennen sind. Es hätte sich gehört, diese Konsorten außen vor zu lassen. Wundert mich, dass sie Peta nicht mit ins Boot geholt haben....

Björn
 
Eine Netzfischerei an diesem neuralgischen Punkt steht aus Sicht des DAFV dem Schutzziel der Fische und damit dem Erfolg der Wiederansiedlungsprojekte, entgegen.
Schade dass der wichtigste Punkt in der PM nur so knapp und wenig bissig formuliert wurde. Ob nun 1% oder drei Viertel der aufsteigenden Lachse in den Netzen landet, macht für die Argumentation einen riesigen Unterschied.
 
Der niederländische Fischereiverband tritt meines Wissens nach mit Nachdruck für die Erlaubnis des Netzfischens in der Rheinmündung ein. Das hat dort eine lange Tradition und der Fortbestand des aktuellen Zustands dürfte erheblich im Interesse der niederländischen Fischer sein.
Da wäre mal interessant, die Sichtweise des DAFV zu hören. *Wink an die Redaktion*
Und wie sich dieses Thema aus dem Meer an Themen, die es so zu bearbeiten gibt, heraushebt, eine Petition einzureichen mit 1/3 reinen Naturschutzverbänden im Boot.

@Testudo: Wo schreibt denn hier jemand etwas gegen den neuen Betreiber des Forums? Kritisiert wird die PM vom DAFV und dessen Inhalt.
Das liegt an der Schriftfarbe und dem Nick-Namen. Da kippt bei manchen der Schalter reflexartig um...
 
Jaja, heutzutage macht jeder mal gern ne Petition. Die Holländer werden es lächelnd zur Kenntnis nehmen, kurz ansprechen, und dann in die Schublade stecken.
Wie hier schon geschrieben wurde, stößt auch mir sauer auf, dass NABU und Co. mit im Rennen sind. Es hätte sich gehört, diese Konsorten außen vor zu lassen. Wundert mich, dass sie Peta nicht mit ins Boot geholt haben....

Björn

Ich habe für diese Aussage wirklich null Verständnis. Das Gelaber von den sog. Konsorten, mit denen man in einer bestimmten Angelszene Naturschutzverbände meint, ist im Maximum schlichte Ideologie...
 
Das Gelaber von den sog. Konsorten, mit denen man in einer bestimmten Angelszene Naturschutzverbände meint, ist im Maximum schlichte Ideologie...

Lustig, wie eine "schlichte Ideologie" für deinen Unmut sorgt?

Wobei nur klar gemacht wird, dass man sich mit ansonsten anglerfeindlichen Orgas nicht gemein machen sollte, obwohl sie wie hier zufällig und vorläufig, mal gleiche Ziele verfolgen wie die Angler.
Unterm Strich bleibt dennoch, dass die Genannten, sowie auch die mit "Konsorten" bezeichneten Organisationen das Angeln verbieten lassen werden, sobald sie politisch die Möglichkeit dazu haben.
Das war in der Vergangenheit so, wie es heute ist, als es auch zukünftig so sein wird!
Deshalb, Fxck Nabu, BUND, und Co., wie herrlich schlicht das klingt!

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Nachbarstaaten haben bis 2027 mehr als 627 Millionen Euro zur Verbesserung der Fischmigration eingeplant. 75 Millionen Euro hat die Niederlande die Eröffnung des Haringvlietdamms gekostet. Allein in Nordrhein-Westfalen werden jährlich über eine Million junge Lachse im Rahmen von Wiederansiedelungsprojekten im Rheinsystem ausgesetzt. Das allein reicht aber nicht aus. Es müssen weitere finanzielle Mittel aufgewendet und viel Arbeit geleistet werden, um die Laichhabitate wiederherzustellen, Fließgewässer zu renaturieren sowie Forschung, Bestandsabschätzung, Überwachung und Schulung von Freiwilligen zu gewährleisten.

Junge, junge.. dass ist ja nur ein Bruchteil der Kosten... und wir bezahlen den Spaß? (wie immer).. Der Sinn erschließt sich mir dabei so erstmal nicht.. Hier wird Geld "verbrannt" und einige wenige reiben sich hinterher die Hände (deren Väter und Großväter hatten sich ja zuvor bei der Begradigung und Kanalbau "saniert" ;) .. die Industrie (-ellen) das Wasser vergiftet.. Kohle- und Stahlbarone..

Kopfschüttelnd und staunend darf ich jedoch zusehen wie überall eingespart und gekürzt wird.. bei der Pflege, in der Bildung, im Sozialem..

Na den mal in die Hände gespuckt, wie steigern das Brutto...
 
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Was die Nachbarstaaten an Finanzmittel planen, die 627 Mille, wie auch die Kosten zum Haringvlietdamms sind mir egal, da dafür bei uns nichts eingespart wird.

Die Wiederansiedelung von Fischarten wie den Lachs aber begrüße ich als Angler sehr.

Kopfschüttelnd und staunend kann ich nur bemerken, dass wohl gemachte Fehler wie Flurbereinigung nicht korrigiert werden dürfen, Klassenfeind sei dank?
 
bissle Klassenkampf würde auf jeden Fall nicht schaden ;)
Du und ich werden die 2, 3 zurückkehrenden Lachse eh in diesem Leben nie beangeln dürfen..
& nicht nur die Arbeiterinnen und Arbeiter unserer Nachbarstaaten müssen die Kosten tragen, auch der deutsche Michel wird abdrücken dürfen ;)

Wer viel an Flüssen unterwegs ist, kennt sicherlich ebenfalls geschredderte Aalkadaver.. ich bezweifele, ob je ein Glasaal den Weg in die Flussoberläufe findet..
Hat hier irgendwer, je in Deutschland mal einen Maifisch gefangen?

Schau dir doch mal an, wie konsequent im kapitalistischem Musterland der vereinigten Staaten Flüsse für Wanderfische wieder passierbar gemacht werden und vergleiche dies dann mit den halb- bis viertelherzigen Maßnahmen hierzulande.. ;)
 
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