Das Friedfischangeln am Kanal ist eine muntere Angelegenheit. Wenn das Futter wirkt, bekommt der Angler häufig Biss auf Biss. Aufgrund der Steinpackung, der etwas weiter draußen liegenden Kante und teilweise höheren Ufervegetation bietet sich das Angeln mit einer Bologneserute an. Mit dieser zieht Jesco Peschutter an einem warmen Sommertag los, um am Elbe-Lübeck-Kanal in Schleswig-Holstein ein paar Weißfische auf die Schuppen zu legen. Doch was sagen die Kanalfische zu den sommerlichen Temperaturen? Sind Brassen, Rotaugen & Co beim Sonnenbaden oder lassen sie sich doch noch von den köstlichen Gaben verführen? Wie der Mann mit der blauen Ringelmütze am Kanal auf Friedfische angelt und ob seine Pose dabei auf Tauchstation geht, erfahrt Ihr in folgender Bilderserie.

Angeln am Elbe-Lübeck-Kanal
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Der Elbe-Lübeck-Kanal ist lang und bietet dem begeisterten Friedfischangler viele tolle Angelplätze, um mit der Bologneserute ein paar Kanalbrassen oder Rotaugen zu fangen.

Posen zum Kanalangeln
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In meiner Jugend fischte ich viel mit der Bolo-, Feeder- oder Matchrute und liebte das Friedfischangeln. In den letzten Jahren zog ich viel zu selten mit meiner Friedfischausrüstung los. Deshalb befinden sich in meinen Boxen auch noch Posen, die mehr als 20 Jahre alt sind. Da durch die Schleusen im Kanal immer eine leichte Strömung auftritt, setze ich gerne tropfenförmige Modelle mit einer Tragkraft von zwei bis sechs Gramm ein.

Loten ist wichtig
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Bevor ich mit dem Angeln am Kanal beginne, kommt das gute, alte Lotblei an die Leine. Mit diesem kann ich den Kanalboden ganz genau erforschen und abtasten. Die Kante des Kanals befindet sich nur wenige Meter vor meinen Füßen. Hier möchte ich einen Versuch starten.

Füttern am Kanal
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Beim Friedfischangeln am Kanal ist Futter nicht wegzudenken. Mein Plan: Grobe Bestandteile im Mix sollen die Fische beschäftigen und größere Exemplare anlocken. Wichtig ist auch eine gute Bindung der Futtermischung, damit sich der Mix nicht durch den Sog der vorbeifahrenden Schiffe allzu schnell und weit verteilt. Ein paar Futterballen fliegen gleich am Anfang in den Elbe-Lübeck-Kanal. Caster und Maden sorgen für einen zusätzlichen Reiz. Während des Angelns ist stetiges Nachfüttern extrem wichtig, um die Kanalfische auf dem Platz zu halten ‒ sofern welche da sind.

Rotauge auf Maden
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Lange dauert es nicht und die Pose bewegt sich. Zwei Maden am 18er Haken bringen dieses Rotauge zum Vorschein. Die Größe ist noch ausbaufähig, aber ein Anfang ist gemacht.

Bisse am ELK
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Und schon gibt es den nächsten Biss am ELK. Die Gegenwehr ist dieses Mal deutlich stärker. Wer hängt denn da am Haken? An der fünf Meter langen Bologneserute bringt der Drill richtig Spaß.

Brassen an der Bolo-Rute
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Jetzt kommt der Friedfischkescher zum Einsatz. Ein halbstarker Brassen kämpft an der Bolo-Rute und landet gleich in den Maschen. Das Kanalfutter scheint zu wirken und nun sind auch die etwas größeren Weißfische am Spot.

Kanalbrassen beißen
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Schon wieder geht die Pose unter. Es wird richtig munter am Kanal: Ein Brassenschwarm sorgt für regelmäßige Fänge. Die Sonne brennt vom Himmel, aber das macht den Fischen nichts aus. Jetzt bloß nicht das Nachfüttern vergessen!

Beifang Neozoen
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Nach ein paar Güster am Haken erscheint ein Fisch, der eigentlich nicht in unsere Gewässer gehört: eine Schwarzmundgrundel. Leider ist dieser Einwanderer mittlerweile in immer mehr Flüssen und Kanälen zu finden ‒ auch im Elbe-Lübeck-Kanal sind die Neozoen schon angekommen.

Schiffe beim Angeln am Kanal
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Der Elbe-Lübeck-Kanal ist ein einzigartiges Gewässer zum Friedfischangeln und bietet eine unglaubliche Kulisse. Die vorbeifahrenden Schiffe können einem aber das Angeln schwer machen. Bei solchen Kähnen verteilt sich der angelegte Futterplatz und Brassen, Güster, Rotauge oder Aland gehen mit ihm auf Wanderschaft. Da hilft nur erneutes Füttern!

Nachfüttern beim Posenangeln
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Stetig ein bis zwei Futterbälle nachfüttern, heißt die Devise. Wer den Fischen keine Leckerbissen präsentiert, bekommt schnell keine Bisse mehr.

Rotaugen beim Kanalangeln
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Ein weiterer Trupp an Rotaugen erscheint auf dem Futterplatz. Größere Fische sind nicht mit dabei. Das ist aber egal, da die Frequenz stimmt und die Pose immer wieder abtaucht.

Barsch auf Made
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Nicht nur die Friedfische im Kanal lieben die angebotenen Maden am Haken der Posenmontage. Nein, auch kleinere Barsche haben die proteinhaltigen Köder zum Fressen gern und lassen sich mit der Bolo-Rute fangen.

Gelungener Angeltag mit der Bologneserute
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Am Ende der Tour beißt noch ein schicker Brassen. Mehrere Stunden am ELK zaubern eine bunte Beute in den Kescher. Am Kanal kann man eine kurzweilige Angelei mit der Bologneserute auf Friedfisch erleben.

Wie fischt Ihr am liebsten auf Friedfisch am Kanal? Schreibt mal in die Kommentare, welche Technik bei Euch zum Einsatz kommt, wenn Ihr auf Brassen, Güster, Rotaugen & Co an künstlichen Wasserstraßen fischt.

Euer
Jesco
 
Der Bericht erinnert mich an die Zeit als, heute verpönter, Wettkampfangler.;)
Auch wenn ick mich seit Jahrzehnten mehr der Kunstköderschleuderei verschrieben habe, nehme ick doch immernoch gerne die "lange Nudel" zur Hand.
Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit sind die Plötzen lecker und man fängt sie oft auch in Größen, die im Sommer seltener an den Haken gehen.



Highlight im Sommer, wenn der Planet richtig drückt, ist das abendliche Angeln im Kanal auf Karpfen mit der Bolo. Schön "altdeutsch" mit Pose, und Kartoffel oder Mais als Köder.



Auch wenn die Raubfischangelei überwiegt aber die Bolo-Angelei ist trotzdem immer wieder reizvoll.thumbsup
 
Ich fische auch überwiegend am Dortmund-Ems-Kanal mit der Bolo. Neben Grundeln gehen meistens Rotaugen an den Haken. In der Regel lasse ich den Köder über Grund schleifen (Maden/ Würmer) und bin damit erfolgreich. An guten Tagen kann man bei uns wirklich dicke Rotaugen fangen, über 40cm ist zwar seltener, aber über 30cm ist sehr häufig der Fall. Es macht einfach Spaß, gut kämpfende Fische mit der Bolo zu fangen, für mich immer die erste Wahl, vorausgesetzt der Wind spielt mit.
 
Schöner Bericht, hat mir gut gefallen thumbsup
Ich Angel zwar nicht im Kanal, zuviel fahrerei und beim fischen im Rhein bleibt die Bolo auch fast immer Zuhause.
Im Rhein ist mir die Futtermenge die ich einsetzen muss einfach viel zu hoch.
Deshalb fische ich im Fließwasser fast ausschließlich mit der Feederrute.
Dennoch muss ich eingestehen das fischen mit der Bolorute seinen ganz eigenen Reiz hat.
Im Rhein vom Buhnenkopf aus mit der Bolo zu fischen hat seine eigene Faszination wenn die Pose schön in der Futterspur läuft und dann abtauchen,dann hat das was thumbsup
Da ich gestern eh zwei neue Stellen im Rhein fürs feedern gefunden habe reizt es mich es mal wieder mit der Pose zu versuchen bevor das Jahr zu ende geht . :rolleyes::)
 
Die Bolo ist was feines. :)
Grade wenn man am Kanal oder an nem Hafengelände stellen direkt von oben gezielt abfischen will, ist die Rute der Knaller.
Mit solch ähnlichen Ruten hab ich im Anschluss an meine Stippe das Posenangeln mit Rolle gelernt. :)
 
In meinem Vereinssee macht das fischen mit der Bolorute auch richtig Laune.
Ich kann schön mit feststehender Pose fischen und das sehr schnell und effektiv.
Auch muss ich da Dank der Rolle keine Angst haben wenn mal ein Karpfen einsteigt.
Geil zu sehen wenn die 8m einen schönen Halbkreis macht.
 
In meinem Vereinssee macht das fischen mit der Bolorute auch richtig Laune.
Ich kann schön mit feststehender Pose fischen und das sehr schnell und effektiv.
Auch muss ich da Dank der Rolle keine Angst haben wenn mal ein Karpfen einsteigt.
Geil zu sehen wenn die 8m einen schönen Halbkreis macht.

Hi feederbrassen,

ja, Karpfen an der Bolo bringen echt Spaß. Hier durfte Rebecca in Mecklenburg-Vorpommern einen Spiegler mit der Bolo-Rute drillen.

Grüße
Jesco

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