EFTTA-Chef Olvier Portrat gibt Statement zu Cormoran und Wels

fishhawk

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Hallo,

Zum Thema: Fische empfinden keine Schmerzen.

Falscher thread???

Hier gehts doch drum, dass Herr Portrat predigt, die Ausbreitung des Kormorans wäre eine Plage, die des Wallers aber ein Segen für die Gewässer.

Da dürften zwar einige spanische Weißfischarten des Ebro anderer Meinung sein, aber Portrat ist halt mal Raubfischangler. der nimmt dann einfach andere Köderfische her.
 

Fantastic Fishing

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Hallo,



Falscher thread???

Hier gehts doch drum, dass Herr Portrat predigt, die Ausbreitung des Kormorans wäre eine Plage, die des Wallers aber ein Segen für die Gewässer.

Da dürften zwar einige spanische Weißfischarten des Ebro anderer Meinung sein, aber Portrat ist halt mal Raubfischangler. der nimmt dann einfach andere Köderfische her.

Boah, sorry, ich hab alles in einen Topf geworfen. Ich editiere das fix. Daaaaaankeschööööööön!
 

Hanjupp-0815

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Hallo,



Kommt auf den betrachteten Zeitraum an.

Meines Wissens hat sinensis auch früher schon versucht ins Binnenland vorzudringen, wurde aber von Menschen immer wieder vertrieben.

In Preußen sollen sogar Soldaten zur Zerstörung der Kolonien abkommandiert worden sein und es gab Abschussprämien für die schwarzen Vögel.

Der sprunghafte Anstieg der Ausbreitung nach Süden kam m.W. erst nach dem europaweiten Schutzstatus.

Keine Ahnung inwieweit da nun NABU und Konsorten landesweit nachgeholfen haben sollen und ob es dafür Belege gibt.

100% richtig thumbsup.
Leider denken Menschen meist nur schwarz/weiß, heisst im Fall des Kormorans kein Schutz vs. Vollschutz.
Der Kormoran wurde, wie viele andere Arten, irgendwann aus dem Jagdgesetz entfernt. Damit entfiel die Möglichkeit die Geschichte vernünftig zu regeln.
Beispiele von Fehlentwicklungen wenn etwas ausm Jagdrecht entfernt und ins Naturschutzrecht rein gepackt wurde, gibts zuhauf. Aber sowas entscheiden nun mal nicht wir, sondern andere.
Das der NABU oder andere Naturschutzorganisationen die schwarzen Vögel aussetzen würden, halt ich übrigens für komplett hanebüchen.

und btw. was den Waller angeht ohne da zu tief einzusteigen: der "Wallererstbesatz" für den Main wurde in den frühen 80er Jahren (ziemlich sicher) unfreiwillig von einer sehr bekannten Fischzucht im Fränkischen getätigt :laugh2. Vom Main aus hat er sehr schnell den Rhein besiedelt und als die Herrn Angler sahen zu welchen Größen der "Warmwasserfisch" Wels in einem, für ihn völlig neuen Gewässersystem abwächst, wollte ihn plötzlich jeder haben.
Da braucht man nun nicht jammern, das ist einfach ein klarer Fall von Eigentor.
 

Lajos1

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Hallo,



Falscher thread???

Hier gehts doch drum, dass Herr Portrat predigt, die Ausbreitung des Kormorans wäre eine Plage, die des Wallers aber ein Segen für die Gewässer.

Da dürften zwar einige spanische Weißfischarten des Ebro anderer Meinung sein, aber Portrat ist halt mal Raubfischangler. der nimmt dann einfach andere Köderfische her.

Hallo,

die Ausbreitung des Wallers in den letzten 30/40 Jahren in Deutschland ist bestimmt kein Segen für die Gewässer, das ist teilweise katastrophal.
Wie schon erwähnt kann man ja mittlerweile in fast jeder Pissrinne Waller fangen. Aber eins muss man dem Waller lassen, er hat sich schnell auch in kleinen Gewässern zurechtgefunden, leider. Wir in Bayern haben ja den Waller aus jeglichen Schutz herausgenommen, seit etwa 8 Jahren gibts da keine Schonzeit und kein Mindestmaß mehr. Genutzt hat es allerdings nicht, die Populationen in den Gewässern sind so stark wie nie. Liegt natürlich uch daran, dass eben viele Angler keine entnehmen. Dies sollte mancher mal selbst überdenken. Übrigens schmecken Waller ausgezeichnet.

Petri Heil

Lajos
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Vom Main aus hat er sehr schnell den Rhein besiedelt

Und auch Richtung Süden die Regnitz/Rednitz plus Nebenflüsse.

Wie er es aber über ohne Hilfe die ganzen Wehre ohne Fischtreppen stromauf in die Nebengewässer geschafft haben soll bis z.B. in den Wöhrder See mitten Nürnberg oder in die ganzen geschlossenen Gewässer, bleibt ein Rätsel.

Liegt natürlich uch daran, dass eben viele Angler keine entnehmen

Mit der Angel bekommt man in den meisten Gewässern die Bestände wohl nicht mehr in den Griff, aber jeder weniger wäre natürlich trotzdem ein Beitrag zur Reduktion der Überbestände.
 

Hanjupp-0815

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Wie er es aber über ohne Hilfe die ganzen Wehre ohne Fischtreppen stromauf in die Nebengewässer geschafft haben soll bis z.B. in den Wöhrder See mitten Nürnberg oder in die ganzen geschlossenen Gewässer, bleibt ein Rätsel.
Na eingesetzt natürlich.

Wäre der Wels eine Sache von Rhein und Main geblieben, wo er nur dank der Warmwassereinleitungen der Kraftwerke überleben konnte, wärs halt so gewesen. Sind 2 Schiffahrtskanäle (auch wenn das nicht jeder wahr haben will) die dann, relativ begrenzt, Waller beherbergen. Es gab nur ganz, ganz wenige Leute die den Zusammenhang zwischen Wallervorkommen und Kraftwerkseinläufen kapiert haben. Die haben sich dann gebatteled im Aufstellen neuer Rekorde, auch mit illegalen Methoden wie unbefugtes Betreten von Kraftwerksgeländen usw.
Dies hat dann die Aufmerksamkeit von Anglern und Züchtern auf sich gezogen weil man bemerkte, daß der Fisch scheinbar doch nicht so ungeeignet für deutsche Gewässer war. Bis dahin galt der Waller als schlechter Futterverwerter und man ging davon aus, das er sich nicht reproduziert was ja ein guter Gewässerwart immer als Ziel seiner Arbeit sieht. Ich kann mich so gut an diese Geschichten erinnern, weil ich damals in der Branche gearbeitet habe.

Die Abwuchsraten im Rhein waren dann nochmal deutlich höher als im Main, die Aufmerksamkeit der Angler war geweckt und so nahm das Unglück seinen Lauf. Aus einem teuren Ladenhüter, Waller wurden damals ja nicht gezüchtet sondern aus dem Ostblock importiert, wurde ein echter Modefisch.
Jeder wollte plötzlich Waller und so rollte Tankzug um Tankzug aus Ungarn auf den Hof.

Heute braucht der Wels keine Starthilfe mehr, die Klimaerwärmung machts möglich. Dafür fängt man vielerorts aber auch keine Schleie mehr, jedenfalls waren es die Angler selbst und nicht ne Strafe von oben oder sowas.
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo,



Und auch Richtung Süden die Regnitz/Rednitz plus Nebenflüsse.

Wie er es aber über ohne Hilfe die ganzen Wehre ohne Fischtreppen stromauf in die Nebengewässer geschafft haben soll bis z.B. in den Wöhrder See mitten Nürnberg oder in die ganzen geschlossenen Gewässer, bleibt ein Rätsel.



Mit der Angel bekommt man in den meisten Gewässern die Bestände wohl nicht mehr in den Griff, aber jeder weniger wäre natürlich trotzdem ein Beitrag zur Reduktion der Überbestände.

Hallo,

in Griff kriegt man da nichts mehr, totzdem sollten da schon mehr entnommen werden.
Die Verbreitung ist schon etwas rätselhaft, vor allem mit der Geschwindigkeit, wie dies geschah. Bis Anfang der 1980er Jahre ein relativ kleines, begrenztes Verbreitunsgebiet und gut 20 Jahre später eine deutschlandweite Verbreitung. Das geht nur durch illegal massenweise Besatzmaßnahme (natürlich zwische hell-und-siehst-mich-nicht), denn offiziell hat man da nichts davon gehört.
Übrigens wurde bei uns der erste Rednitzwaller Bei Weikershof in Fürth gefangen, das war vor 1985, er hatte etwa 15 Pfund und wurde mit einem lebenden Köderfisch gefangen (dieser war ab 1985 verboten und der Wallerfänger, den ich kannte, hielt sich ziemlich genau an die Vorschriften). Dann dauerte es viele Jahre, bis da der nächste gefangen wurde. Ach ja, der "Wallerfänger" saß auf Hecht an.
Seit 1992 besteht ja über den RMD-Kanal in Main und damit in den Rhein eine Verbindung zur wallerträchtigen Donau.
Der Schied/Rapfen schaffte es ja über den Kanal auch ziemlich schnell in den Rhein. Wäre interessant, wann da die ersten Fänge gemacht wurden. Mein altes Fischbuch, von 1959, schließt ein Vorkommen von Rapfen im Main/Rheingebiet aus.

Petri Heil

Lajos
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Der Schied/Rapfen schaffte es ja über den Kanal auch ziemlich schnell in den Rhein. Wäre interessant, wann da die ersten Fänge gemacht wurden. Mein altes Fischbuch, von 1959, schließt ein Vorkommen von Rapfen im Main/Rheingebiet aus.

So ein Buch kann aber auch irren.

Meines Wissens gab es bereits im 19. Jahrhundert Berichte über Rapfen in Rhein und Main.
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo,



So ein Buch kann aber auch irren.

Meines Wissens gab es bereits im 19. Jahrhundert Berichte über Rapfen in Rhein und Main.

Hallo,

klar kann da ein Buch irren (oder besser gesagt der Autor). Aber auch Wikipedia gibt eine Verbreitung nach Westeuropa über den RMD-Kanal an.
Das "Fischlexikon" hingegen gibt einen Nachweis im Rhein seit 1985 an, dies würde widerum nicht zur RMD-Kanal-Verbreitungstheorie passen.
Jetzt sind wir so gescheit wie vorhersmile01. oder: woss gwieß wass mer net (für Nichtfranken etwas genaues weiß man nicht)

Petri Heil

Lajos
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Aber auch Wikipedia gibt eine Verbreitung nach Westeuropa über den RMD-Kanal an.

Vielleicht hatten die die gleiche Quelle?

Diese Quelle hier spricht auf Seite 3 dem Rapfen in Rheinsystem wegen mehrfacher Erwähnung in älteren Quellen den Status als heimische Art zu.


Wenn wir schon über Kanäle reden, dann dürfte man den Mittellandkanal nicht außer Acht lassen. Über den wäre theoretisch schon viel länger eine Einwanderung von Elbe/Havel her möglich gewesen.

Solche Einwanderungen dauern aber üblicherweise schon einige Zeit.

Dass da gleich zwei/drei Jahre nach Öffnung des MD-Kanals sich deshalb schon massive Rapfenbestände in Main und Rhein entwicklen, halte ich für wenig wahrscheinlich.
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Hallo,
Wenn wir schon über Kanäle reden, dann dürfte man den Mittellandkanal nicht außer Acht lassen. Über den wäre theoretisch schon viel länger eine Einwanderung von Elbe/Havel her möglich gewesen.

Da täusch dich mal nicht, denn so lange besteht die direkte Verbindung zur Havel und Elbe noch gar nicht.
Der MLK endete bis zum Bau der Trogbrücke etwas nördlich von Magdeburg, da war einfach Ende und ne Mauer, noch weit weit vor der Elbe.
Die einzige Verbindung zur Elbe bestand über Schiffshebewerke, die damals noch recht intensiv genutzt wurden.

Heute verbindet die Trogbrücke den MLK mit dem EHK (Elbe-Havel-Kanal) und damit auch die Havel. Schiffe können heute quasi durchgängig von Rhein bis Oder schippern.
Die ehemaligen Schiffshebewerke sind vielerorts heute nur noch museal, da andere schiffbare Wege geschaffen wurden.

Ich kenne aber die Zeit auch noch wo der MLK damals oben bei Glindenberg endete, damals gab es auch nur ganz spärlich Rapfen im Kanal..dafür waren Quappen zahlreicher.
Welse gab es damals auch schon im MLK, wenngleich auch nicht häufig. Mein Onkel ging in den 80ern mal "surfen" auf dem Kanal wegen so einem Wels. :laugh2
In der Elbe wurden sie in den frühen 90ern wieder angesiedelt, gab einige Jahre lang erst Befischungsverbot und dann später ne Schonzeit mit Mindestmaß.
Heute hat auch der Wels bei uns keine Schonmaße mehr, hat sich gut vermehrt in der Elbe.
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Ja indirekt, über besagte Schiffshebewerke. Die waren auch nötig um den Höhenunterschied zwischen Elbe und Kanal (die Elbe liegt deutlich tiefer wie der Kanal) zu überwinden.

Die Jahreszahl 1938 bezieht sich vielmehr auf den Beginn des Bauvorhabens einer Trogbrückenverbindung zwischen MLK und EHK, welche aber durch den Kriegsbeginn nie abgeschlossen wurde.
Das einzigste was fertiggestellt wurde war der erste Sockelpfeiler am MLK, welcher gleichzeitig eine Mauer als Abschluss darstellte...da war dann auch Schluss.
von da aus waren es aber nochmal gut 300-400m bis zur Elbe, die man eigentlich mit der Brücke überqueren wollte.

Hier auch nochmal detailierter nachzulesen ;)

Wie gesagt, ich bin dort geboren und aufgewachsen, lebe seit etwa 7 Jahren wieder dort.
Kenne also auch noch die örtlichen Gegebenheiten vor dem endgültigen Bau der jetzigen Trogbrücke noch ganz gut.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

ich kenne die Gegebenheiten vor Ort nicht. Das wirst Du schon besser wissen.

Also keine Ahnung ob Rapfen vor den 90ern tatsächlich über den MLK hätten zuwandern können.

Ob die Rapfen wirklich erst ab 1992 über den MDK in Rhein zugewandert sind oder nicht, weiß ich auch nicht, hätte aber doch so einige Zweifel.
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Theoretisch ist eine Zuwanderung sicher nicht abzuweisen.
Die Chance das dies in größeren Maßen passierte ist aber gering, eben weil es damals nur über die Schiffshebewerke ging.
Hinzukommt das die Fischbestände damals auch nicht so waren wie heute, die Elbe war ausgesprochen stark durch Eintragungen unterschiedlichster Art verseucht.
Es gab damals auch deutlich weniger Wollhandkrabben in der Elbe, im MLK kenne ich sie erst seit Mitte der 90er.
Hier in Magdeburg roch die Elbe damals ziemlich stark nach Phenol, im Prinzip kam damals alles von Tschechien bis nach Hamburg hoch, wir lagen nur etwa in der Mitte.
Der Fluss wurde nach der Wende deutlich sauberer mangels Einleitungen und sicher auch mangels Schifffahrt. Heute sieht man auf der Elbe hier bei uns quasi kaum noch Schiffe, sind eher Ausflugsdampfer. Die Kähne schippern eigentlich nur noch auf dem MLK rum.

Wie das beim Rhein ist kann ich nicht sagen, da hab ich keinerlei Ortskenntnisse.
 

rheinfischer70

Well-Known Member
Interessant ist, dass die Verbreitung des Welses mit der Verbesserung der Wasserqualität einhergeht. Am Niederrhein wurden in den 1980 zigern extrem viele Aale und Zander auf Wurm und Köderfisch gefangen. Welse gab es nie. Irgendwann in den 1990 zigern gab es plötzlich Jungwelse und dann eine Verbreitung in die Nebengewässer.
Mich als Wallerangler freut das sehr und ich kenne leider einige, die mit Eimerbesatz nachgeholfen haben.
Jetzt ist der Wels fast ein lächendeckendes Faktum und wir sollten dies als Bereicherung und nicht als Fluch sehen.

Ändern können wir sowieso nichts mehr, auch der Entnahmezwang bringt nicht viel und führt zur Spaltung der Angler
 

rheinfischer70

Well-Known Member
Nein, bei uns am Niederrhein waren Anfang der 1990 ziger ohne Ende Zander. Habe oft geflucht, weil ich unbedingt einen der wenigen Großhechte fangen wollte. Ging mit Köderfisch von Buhne zu Buhne und hatte fast überall Zander dran, die meinen Köderfisch zerfetzten und die ich nicht fangen wollte.
Aale, Schnürsenkel, tagsüber an kleinen Buhnen mit Steinschüttung am Rand mit Rotwurm an Winkelpicker in großen Mengen.
Beim Anfüttern an der Steinschüttung mit einer kurzen Posenrute massig Ukeleis, Rotaugen, Brassen, Aalande, oft mit roten Flecken und sehr dicker Schleimschicht. Keine Rapfen, keine Waller, keine Grundeln, keine Barben.

Anfang der 2000er dann massig fingerlange Rapfen, Wallerfänge an den Warmwasserausläufen und kleine Waller überall am Rhein, aber eher selten. Gleichzeitig mehr Barben, dramatisch weniger Rotaugen, dramatisch weniger Aale, viel weniger Zander.

Seit 5 Jahren mehr Barsche, mehr kleine Zander und viele Grundeln.

Aber das sind nur persönliche Beobachtungen.
 
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