Immer weniger Fische

Kuty88

New Member
Das sich Gewässer im Laufe der Zeit von ganz alleine verändern, sollte man bei allen schnellen Schuldzuweisungen auch nicht ganz vergessen.

Der Rhein alleine wurde in den letzten Jahrzehnten signifikant sauberer, hat am Nährstoffgehalt verloren, seine durchschnittlichen Jahrespegel verändert, wurde klarer und so weiter und so fort. Das verändert auch rein zufällig die Bestände, Bestandsdichten und die Standorte der Fische.

Alles zusammengenommen kann es gar nicht nur einen Verursacher geben!

Aber ich spreize mich gegen die Behauptung, es gäbe kaum noch Fische im Fluss. Wenn man dann bei seinem alten Stiefel als Angler bleibt, mag das so erscheinen. Es ist aber nicht so. Es wurde nur anders und man hat sich selber nur nicht mit entwickelt. Den Vorwurf muss ich mir auch selber machen, weil es halt bequem ist. Was letztes Jahr gut lief, sollte auch dieses Jahr funktionieren. Tut es aber nur bedingt, wenn man nicht mitgeht.

Nicht umsonst heisst es seit der Antike panta rhei - alles fließt. Man muss schon mitfließen. ;)
:laugh2
 

rhinefisher

Wellknown Member
Aber ich spreize mich gegen die Behauptung, es gäbe kaum noch Fische im Fluss. Wenn man dann bei seinem alten Stiefel als Angler bleibt, mag das so erscheinen. Es ist aber nicht so.
Hättest Du den Rhein früher kennen gelernt, würdest Du das mit Sicherheit ganz anders sehen.
Und weder ich noch meine zig Mitangler bleiben bei "Alten Stiefeln" - aber mal so garnicht...ab65
Aber gibt ruhig mal Butter bei de Fisch - was schätzt Du denn, wieviele Kg Fisch hast Du denn persöhnlich in diesem oder letztem Jahr bei wievielen Angelstunden so angelandet..?
Ich möchte Wetten, weniger als anfang der 90er ein gutes Tandem am Wochenende..ab91
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Hätte man mich zum Fischbestand des Rheines befragt, als ich 2008 an den Fluss kam, hätte ich geantwortet: "Da war noch nie ein Fisch drin!". Ich hatte auch nicht den Hauch einer Ortskenntnis. Heute, 12 Jahre später habe ich dieses Ortskenntnis, allerdings beschränkt auf vielleicht 7 km Flussabschnitt.

Fisch ist definitiv da. Ich muss ihn nur immer wieder finden und auch fangen wollen. Wenn ich also französische Weisen trällernd heimwärts ziehe, lag es an mir und nicht am Fluss!

Ich spreche auch nicht, weil ich es gar nicht kann, vom ganzen Rhein, sondern auch nur von den paar Kilometern, die ich beackere - und die beschränken sich auch nur größtenteils auf eine, die rechte Rheinseite.

Aber in einem gebe ich euch allen Recht. Die Zeiten als man mit der linken Hand mal eben einen Zentner Klodeckel fangen und gleichzeitig mit der rechten Hand die Fangbilder im gleichen Wasser entwickeln konnte, die sind vorüber. ;)

...weil halt alles fließt. :D
 

Großmaulbarsch

New Member
Hallo Leute,
die Diskussion geht ja angeregt weiter und und es ist interessant, welche diversen Aspekte Ihr dazu einbringt. Das finde ich erstmal gut. Jetzt mal meine Meinung zu den Ausführungen von rhinefisher und RheinSpezi: Es stimmt, Schmetterlinge gab es früher deutlich mehr und andere Insekten auch. Die Ursachen für den Rückgang kennen wir alle schon und ich will das deshalb hier nicht weiter kommentieren. Jetzt aber zu den Fischen. Richtig, in den 80iger und 90iger Jahren war der Rhein deutlich stärker eutrophiert (sprich "nährstoffbelastet"). Natürlich gab es deshalb auch erheblich höhere Bestände an Brassen, Rotaugen, Ukelei usw. Ich habe damals auch gefangen wie blöde, konnte die Fische aber wegen ihres Benzin/Phenolgeschmacks leider nicht in der Küche verwerten. Durch den Rückgang der Verschmutzung ist der Fluss nahrungsärmer geworden und tatsächlich hat das auch zu einer signifikanten Verringerung der obergenannten Arten geführt (ausser in Iffezheim, siehe Ukeleizählung). Die heutigen Fische kann man aber inzwischen wieder essen, wenn man möchte. Wir sollten die Entwicklung also nicht bedauern (nach dem Motto gute alte Zeiten) sondern uns freuen, das der Rhein und andere Gewässer sich wieder dem Zustand nähern, den sie viel früher mal gehabt haben, auch wenn das einige Arten benachteiligt. Dafür kommen langsam wieder ein paar Nordseeschnäpel und Maifische und einige Lachse und MeFos wieder zum Laichen hoch. Ich kann da Andal nur zustimmen, man muß sich halt anpassen und den neuen Gegebenheiten stellen. Ich möchte nicht so argumentieren wie die Bodenseefischer, die verlangt haben, mehr Phosphate in den See zu leiten, damit die Felchenbestände wieder zunehmen (und die Seeforellen wieder verschwinden). Das kann man doch nicht im Ernst wirklich meinen!

Gruß

Großmaulbarsch


PS: Hallo rhinefisher, wo kommen die Welse denn dann her?
 

rhinefisher

Wellknown Member
...weil halt alles fließt.

Nicht fließt - fliegt muss es heissen.. ab91
Das es noch Fisch im Rhein gibt, bestreitet ja auch niemand - so 10 bis 20% gibt es noch. Oder wieder.. .
Wir haben hier so einige "Nebenerwerbsangler", die bekommen in den Läden mit der komischen Schrift 2€ pro Kg Weißfisch.
Die müssen schon seit Jahren bis nach Käseland hoch, damit sich Sprit, Vodka, Köder und Grillfleisch noch bezahlen lassen.. .
In Holland kann man auch sehr schön den Unterschied zwischen trüben/eutrophen Gewässern ohne Kormoran und klaren Gewässern mit Kormoran beobachten.. .
Ich halte es auch für ein haltloses Gerücht dass sich die Struktur des Rheins an den Rennstrecken großartig verändert - die Jungens vom Duiker Carl Straat erzählen da nämlich ganz Anderes..:whistling
 
Zuletzt bearbeitet:

rhinefisher

Wellknown Member
Richtig, in den 80iger und 90iger Jahren war der Rhein deutlich stärker eutrophiert (sprich "nährstoffbelastet"). Natürlich gab es deshalb auch erheblich höhere Bestände an Brassen, Rotaugen, Ukelei usw. Ich habe
Nö - das Wasser ist seit Anfang der 80er schon ziehmlich sauber, auf jeden Fall klar.
Und mal ab vom Rhein - auch an Rhone, Loire und Po berichten die Anreiner exakt das Gleiche.
Und wissen auch wer die Gewässer geleert hat.. .
Ganz ohne die Veränderungen des Rheins.. .
 

Aalzheimer

Well-Known Member
Klinke mich mal ein, auch wenn ich über den Rhein wenig sagen kann. Ein Punkt wird aber wohl für alle Gewässer gelten.
Denn in der Betrachtung, gerade für das Jahr 2020 , sollte der durch Corona bedingt verstärkte Angeldruck, berücksichtigt werden.
Ich habe noch nie so viele Angler am Gewässer gesehen wie in diesem Jahr. Und da nicht alle zur C&R Fraktion gehören werden, ist natürlich
auch vermehrt entnommen worden.
 

Kuty88

New Member
Klinke mich mal ein, auch wenn ich über den Rhein wenig sagen kann. Ein Punkt wird aber wohl für alle Gewässer gelten.
Denn in der Betrachtung, gerade für das Jahr 2020 , sollte der durch Corona bedingt verstärkte Angeldruck, berücksichtigt werden.
Ich habe noch nie so viele Angler am Gewässer gesehen wie in diesem Jahr. Und da nicht alle zur C&R Fraktion gehören werden, ist natürlich
auch vermehrt entnommen worden.
Da stimme ich dir zu.
 

Fishx

Active Member
Das ist ne gute Frage, ich glaube ohne Boot wie hier in NRW, kriegen wir Angler den Rhein nicht platt. Die Fische können sich ja immer in die Fahrrinne zurückziehen
 

Captain_H00k

Well-Known Member
Interessantes Topic :)
Also bestimmt sind im Vergleich zu "früher" insgesamt weniger Fische im Rhein.Ich meine damit die Zeit von der die alten Hasen hier sprechen,vor meiner eigenen Angelkarriere :laugh2
Trotzdem kann man immernoch was fangen denke ich,wenn auch vielleicht nicht mehr in dem Maße,wie zu den besten Zeiten.
Was mir generell aber echt nen Kopf macht,dieses Jahr ist für Nov wirklich sehr sehr niedriger Wasserstand :(
Hoffe das pendelt sich die nächsten Wochen noch etwas ein.Weil fischen kann man zwar,aber es macht irgendwie nicht so wirklich Freude,gerade in und an den Buhnen.
 

Fox1

Active Member
Also so ähnlich hatte ich auch schon im Kopf aber ohne jemanden auf die Füße zu treten finde ich es noch schlimmer das die Angler die ich so am Wasser treffe oder die bei Facebook posten wie viel fisch sie gefangen haben und jeden fisch auf dem Kopf schlagen. Denke eher daran kann es auch liegen das.


Nicht schon wieder:mad: Das Thema wurde hin und mehrmals gerollt. Wo für gehst du angeln? Un die Fische zu fangen sie zu küssen und zurück setzen? Wenn ich angeln gehe und einen Fisch fange den ich verwerten kann, nehme ich den mit. dabei ist mein mein Angeltag/Ausflug zu Ende. Stell dich mal auf andere Seite. Wie wäre es wenn ich dich mit einem Drilling im Mundwinkel durch die Wohnsiedlung an der Leine ziehe anschließend von dem befreie und mit einem Kuss nach hause schicke..... Geiles Gefühl!!! Ne?
 

rhinefisher

Wellknown Member
PS: Hallo rhinefisher, wo kommen die Welse denn dann her?

Hier im Rhein?
Da kann ich auch nur Vermutungen anstellen.
Größtenteils wohl durch die RMD Panzersperre..:cautious.
Es wird aber auch "Nachtbesatz" durch übermotivierte "Sportfischer" gegeben haben.
In der Loire hat das zuständige Ministerium ebenfalls einen "Nachtbesatz" an der Bevölkerung vorbei getätigt - allerdings in wirklich großem Umfang..:roflmao
Fürs Rhonesystem geht man von einer überspülten Fischzucht an der Seille als Ursprung aus.
Wer an Po und Ebro genau besetzt hat weiß ich auch nicht.
Kann man aber rausfinden..;)
 

rhinefisher

Wellknown Member
Wollte mich aufregen wegen 2 Euro pro Kilo Friedfisch und die Angler mit komischem Schrift.... Zenzur war schneller :):)

Warum denn? Ist halt so... .
Ich rege mich doch auch nicht auf...;)
Diese Jungens sind doch verglichen mit dem Vogel völlig bedeutungslos - das sollte bloß verdeutlichen dass auch die "Profis" nix fangen.
Jedenfalls verglichen mit den Anfangsjahren der Plünderung durch Menschenhand...:laugh
 

Fox1

Active Member
Warum denn? Ist halt so... .
Ich rege mich doch auch nicht auf...;)
Diese Jungens sind doch verglichen mit dem Vogel völlig bedeutungslos - das sollte bloß verdeutlichen dass auch die "Profis" nix fangen.
Jedenfalls verglichen mit den Anfangsjahren der Plünderung durch Menschenhand...:laugh
also das sind die die komische schrift lesen können? Überleg mal, 2€ pro Kilo über drei Grenzen zu fahren? Es müssen schon 40-tonner sein damit es sich lohnt!!!
Oder meinst du die die komische schrift lesen können und in DE wohnen?
 
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