Vintage Angeln

dawurzelsepp

2. Ükelchampion
@Bankside Dreamer

Die Tonkin wären sicherlich die beste Alternative, siehe auch meine Tonkin V3.0. Wenn alles entsprechend gerade ist hat man ne gute Basis um das ganze wider neu aufzubauen. Bei meiner geht es demnächst wider weiter, der Basislack ist jetzt entsprechend endfest.
 

Bankside Dreamer

Well-Known Member
Hallo Josef,

vielen Dank auch für deinen Hinweis.

Ich werde einmal schauen, ob ich nicht irgendwo eine solche akzeptable Tonkin-Rute bekommen kann.
Als erstes Rutenprojekt sicherlich keine schlechte Wahl, diese einfachen Ruten. Solange der Blank soweit in Ordnung bzw. ohne beeinträchtigende Risse ist und die Steckhülsen lediglich überarbeitet werden müssen, kann man glaube ich zuschlagen. Ein paar neue Rutenringe bekäme ich schon noch angewickelt und auch etwaige Macken im Korkgriff ausgebessert.
 

Chief Brolly

Well-Known Member
Wollt ihr eure Tonkin-Ruten wieder fischen oder sollen sie nur etwas für die Vitrine oder oder als Wand-Deko sein?

Wenn ihr mit ihnen wieder angeln wollt, welche Rollen hättet ihr für eure Tonkin-Ruten vorgesehen?
Ich glaube, zur Entstehungszeiten dieser hat man noch Rutenhalter aus Astgabeln verwendet, ich persönlich würde mir welche aus Bambus basteln.... :)
 

Bankside Dreamer

Well-Known Member
Wollt ihr eure Tonkin-Ruten wieder fischen oder sollen sie nur etwas für die Vitrine oder oder als Wand-Deko sein?

Wenn ihr mit ihnen wieder angeln wollt, welche Rollen hättet ihr für eure Tonkin-Ruten vorgesehen?

Ich möchte auf jeden Fall damit fischen. angler2

Eben weil ich mit meiner DAM 3200 wohl bereits eine recht passende einfache Rolle für eine solche einfache Tonkin-Rute besitze.
Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich schon am Ufer sitzen und mit dieser einfachen Combo - "Huckleberry Finn like" - ein paar schöne Rotaugen oder Barsche fangen. Durchgebundene Schnur bis zum Haken, selbstgebaute Feststellpose, ein oder zwei Bleischrote und etwas Teig oder Laubwürmer als Köder. :love

DAM 3200 Grundrolle, noch recht gut in Schuss...

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Da die Rolle aus Aluminium gefertigt ist, ist sie wirklich sehr leicht und ich benutze sie gerne zum ufernahen Angeln oder im kleinen Fluss. Eigentlich wäre an der Rückseite der Rolle noch eine Schnurführung montiert, ein einfacher gebogener Draht, diese fehlt jedoch bei meiner Rolle. Da mich diese Schnurführung beim Werfen / Fischen allerdings stören würde, macht mir das nichts aus bzw. würde ich sie sowieso demontiert haben.
 

dawurzelsepp

2. Ükelchampion
Wollt ihr eure Tonkin-Ruten wieder fischen oder sollen sie nur etwas für die Vitrine oder oder als Wand-Deko sein?

Wenn ihr mit ihnen wieder angeln wollt, welche Rollen hättet ihr für eure Tonkin-Ruten vorgesehen?
Ich glaube, zur Entstehungszeiten dieser hat man noch Rutenhalter aus Astgabeln verwendet, ich persönlich würde mir welche aus Bambus basteln.... :)

Ja sicher wird meine mal gefischt.
Also Rolle hätte ich mehrere zur Auswahl, DAM Hobby 215B, Mitchell 410, Noris Shakespeare Europa Klasse Deluxe 2200 etc. gibt ja genug die man stilvoll einsetzen könnte.
 

Chief Brolly

Well-Known Member
Prima! Wenn schon Vintage-Angeln, dann aber richtig!
Bankside, deine geplante Posen - Montage gefällt mir, würde ich genauso machen.
Ich glaube, von deiner Rolle habe ich das Vorgängermodell mit der Sechskant-Schraube, wie von "Eiszeit" bereits erwähnt.

Normal zieht man ja vor dem Auswerfen der Montage ein paar Meter Schnur ab, es sei denn, man hat eine Achs-Wenderolle!
Von so einer würde ich gerne Mal ein Bild sehen... Gab's die mal von DAM?
 

Hecht100+

Moderator
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Bankside Dreamer

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Bankside Dreamer

Well-Known Member
Ist mir gerade zur 3200 eingefallen.
@BanksideDreamer , man sieht es nicht so auf dem Foto.
Ist da zwischen dem Seegerring und der Aluspule ne Cellon-Scheibe (Art Kunststoffscheibe)?
Die soll verhindern das der metallerne Seegerring mit der Aluspule in Kontakt kommt.

Vielen Dank für diesen Hinweis. Ich habe gerade einmal nachgeschaut, an meiner DAM 3200 befindet sich zwischen dem Seeger-Ring und der Aluspule eine hauchdünne Unterlegscheibe, wohl ein Washer aus Messing. Ob das original ist weiß ich nicht, wie Kunststoff schaut es jedenfalls nicht aus. Auf jeden Fall haben Seeger-Ring und Aluspule aber keinen direkten Kontakt miteinander.

Was ist der Hintergrund dieser Cellon-Scheibe? Schlicht weil der Seeger-Ring sonst Spuren im weicheren Aluminium hinterlassen würde? Oder weil es sonst zu irgendwelchen galvanischen Strömen kommen könnte und das Aluminium an dieser Stelle schneller korrodiert? Alu ist da ja nicht gerade unempfindlich.
 

Bankside Dreamer

Well-Known Member
Yep.

Übrigens die 3200 mit Schnurführung wurde von DAM als "Einfache Alu-Spinnrolle" angeboten.

Die DAM 3200 war also auch ohne diese Schnurführung erhältlich? Ich dachte bisher, dass sie bei meiner Rolle lediglich fehlen würde, was mir wie gesagt im Grunde nichts ausmacht. Dann könnte meine Rolle also doch im Originalzustand sein? Bis auf den Messing-Washer eventuell?

Dann wäre meine Rolle wohl die DAM 3200 Grundrolle, eben weil dieser Drahtbügel zur Schnurführung fehlt. Als Grundrolle habe ich sie bisher eigentlich auch immer im Internet gefunden.

Nachtrag:
Weißt Du eigentlich wie dieses "Grund" in dem Wort Grundrolle zu deuten ist? Bedeutet das tatsächlich, dass diese Art von Rollen für das Grundangeln vorgesehen war? Oder meint der Zusatz "Grund" eher so etwas wie "Basis" - also eine "einfache" Rolle zum Angeln allgemein?
 
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Forelle74

Well-Known Member
Nachtrag:
Weißt Du eigentlich wie dieses "Grund" in dem Wort Grundrolle zu deuten ist? Bedeutet das tatsächlich, dass diese Art von Rollen für das Grundangeln vorgesehen war? Oder meint der Zusatz "Grund" eher so etwas wie "Basis" - also eine "einfache" Rolle zum Angeln allgemein?
Das ist schon als Rolle zum Grundangeln zu deuten.
Andere werden als Allround Rolle zum Fischen mit..... bezeichnet.

Spinn,Grund,Fliegen Rollen wurden auch so betietelt.
Allerdings gibt's öfter Rollen die für mehr Angelarten ausgelegt waren.
Es wurden öfter mal baugleiche (ähnliche)Rollen einmal als Fliegenrollen dann als Spinnrollen Bezeichnet.
 
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Bankside Dreamer

Well-Known Member
Das ist schon als Rolle zum Grundangeln zu deuten.
Andere werden als Allround Rolle zum Fischen mit..... gedeutet.
Sinn,Grund,Fliegen Rollen wurden auch so betietelt.
Allerdings gibt's öfter Rollen die für mehr Angelarten ausgelegt waren.
Es würden öfter mal Baugleiche (ähnliche)Rollen einmal als Fliegenrollen dann als Spinnrollen Bezeichnet.

Das Posenangeln war damals also scheinbar nicht so wirklich verbreitet oder weshalb gab es dann keine extra ausgewiesenen "Schwimmerrollen"? Spinn- und Grundrollen wurden ja als solche angepriesen / vertrieben. Wobei man die DAM 3200 Grundrolle auch super zum Posenangeln verwenden kann. Zum Trotting eignet sie sich zwar nur bedingt aber ein Wallis-Cast, für die ufernahe feine Posenangelei, ist damit problemlos möglich.

Meine beiden anderen DAM Grundrollen, die DAM Berlin 5000 und die DAM Senior 4000, sind mir aufgrund ihrer Rückwände und ihrer massiven Bauweise aber zu schwer für das feine Posenfischen. Hiermit fischt man tatsächlich am besten auf Grund oder aber man schlenzt einen dicken Köderfisch, am klassischen Korkproppen, vor das nächstgelegene Seerosenfeld. angler2
 

Lajos1

Well-Known Member
Das Posenangeln war damals also scheinbar nicht so wirklich verbreitet oder weshalb gab es dann keine extra ausgewiesenen "Schwimmerrollen"? Spinn- und Grundrollen wurden ja als solche angepriesen / vertrieben. Wobei man die DAM 3200 Grundrolle auch super zum Posenangeln verwenden kann.
Hallo,

so in den 1960ern war das Angeln mit Schwimmer sehr verbreitet (Pose sagte da niemand bei uns und viele der älteren Angler damals wussten gar nicht, dass eine Pose und ein Schwimmer dasselbe ist). Da machte man bei der Rolle auch keinen Unterschied ob man mit Schwimmer oder Grundblei (bei uns fischen mit der Bumms genannt) angelte. Je mehr ab Ende der 1950er, Anfang der 1960er die Stationärrollen zunahmen desto mehr verschwanden da die "Nottinghamrollen", bis diese dann erstmal fast total verschwunden waren.

Petri Heil

Lajos
 

Bankside Dreamer

Well-Known Member
Hallo,

so in den 1960ern war das Angeln mit Schwimmer sehr verbreitet (Pose sagte da niemand bei uns und viele der älteren Angler damals wussten gar nicht, dass eine Pose und ein Schwimmer dasselbe ist). Da machte man bei der Rolle auch keinen Unterschied ob man mit Schwimmer oder Grundblei (bei uns fischen mit der Bumms genannt) angelte. Je mehr ab Ende der 1950er, Anfang der 1960er die Stationärrollen zunahmen desto mehr verschwanden da die "Nottinghamrollen", bis diese dann erstmal fast total verschwunden waren.

Petri Heil

Lajos

Vielen Dank für deine Erläuterungen.

Ich denke auch, dass gerade weil es damals noch kein - für Otto Normal - bezahlbares Angelgerät im Überfluss gab, hat man eben das genommen was man hatte und sich nicht weiter um spezielle Einsatzzwecke geschert. Heute ist alles im Überfluss vorhanden und die Geräteindustrie hat Blut geleckt. So betrachtet müssen das damals ziemlich befriedigende / schöne Zeiten gewesen sein. Man hatte zwar nicht viel aber das war normal und man hat einfach das Beste daraus gemacht.

Für eine gewisse Rute / Rolle XYZ von der Firma DAM oder aber Shakespeare musste man damals unter Umständen lange sparen. Wenn man sie dann endlich hatte, dann war man stolz wie Oskar, hat sie für alles mögliche eingesetzt und sie später sicherlich auch feierlich dem Sohnemann überreicht. Selbst meine einfache DAM 3200 mag für den einen oder anderen Arbeiter / Angler damals schon ein toller Traum gewesen sein. Toll ist sie auch heute noch, wie ich finde.

Dass man Posen in unseren Breiten damals noch Schwimmer nannte, das habe ich mir fast gedacht. Jedenfalls finden man in älteren Büchern bzw. in Abbildungen immer wieder den Ausdruck "Schwimmer" oder aber "Floß".

Vielleicht stammt das heutige Wort "Pose" ja vom Posen bzw. Posieren ab? Bei einigen Posenbauern hat es jedenfalls den Anschein.
Aber bei mir natürlich nicht. :laugh

Wohl aber geht es lediglich darum die Position des Köders anzuzeigen, daher sicherlich irgendwann auch das heutige Kurzwort "Pose".
 
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Lajos1

Well-Known Member
Hallo @Bankside Dreamer,

ich angle (lizenziert) seit 1960. Durch die bei uns in der Jugendgruppe durchgeführte Casting-Ausbildung (wir machten da nichts anderes) kamen wir natürlich schon sehr frühzeitig mit den Stationärrollen in Kontakt. Auch mit der Multi musste trainiert werden, da in international besetzten Turnieren eine Disziplin (Multi-Skish) eben mit der Mulitrolle zu werfen war. Bedingt durch das Training waren da etliche von uns ziemlich früh schon zum Allroundangler geworden, da wir die werferischen Voraussetzungen hatten. So war bei uns in der Jugendgruppe das Spinnfischen schon früh verbreitet, als dies noch weitaus seltener war als heutzutage das Fliegenfischen und einige von uns fischten da auch schon mitunter mit der Fliege; Fliegenfischer waren damals absolute Exoten.
Das mit dem Allroundangler hielt etwa so bis 1980 an, wobei aber da schon mehr und mehr erst das Spinnfischen und dann das Fliegenfischen in den Vordergrund traten und nur noch gelegentlich bis selten das Ansitzangeln praktiziert wurde.
Die Geräte waren, der Zeit entsprechend schon ganz gut und die Rollen auf jeden Fall in Punkto Haltbarkeit den heutigen meist haushoch überlegen.
Meine Kombi für die leichte Spinnfischerei fischte ich so ungefähr 18 Jahre. Da ging nie etwas kaputt und meine erste Hechtkombi fischte ich auch so gute 10 Jahre. Beide Kombis wären ohne weiteres noch einsatzfähig. Auch meine erste Stationärrolle, eine Mitchell 304, wurde beim Casting und auch mitunter beim Angeln, jahrelang stark beansprucht. Ebenfalls noch voll funktionsfähig. Die Hersteller konnten es sich damals nicht erlauben, eine Rolle im mittleren Preissegment auf den Markt zu bringen, welche nach 5 Jahren kaputt ging. Von denen hätte keiner mehr eine Rolle gekauft :rolleyes: . Ich muss da noch sagen, dass ich in Rollenpflege eher Minimalist war und nachdem was ich hier von den Rollenexperten alles gelesen habe, auch einiges falsch machte:(.
Ich hatte hier vor Ort Glück, da gab es vermutlich das erste Angelgeräteversandunternehmen in Deutschland. Gegründet in den 1930er Jahren und wiedereröffnet (als der Besitzer aus der Kriegsgefangenschaft zurückkam) so um 1950 herum. Der hatte natürlich aufgrund seines Versandes auch ein sehr gut sortiertes Ladengeschäft, eben auch schon für Spinn- und Fliegenfischer. Zumindest kannte ich da, auch in größerem Umkreis, kein besser sortiertes Anglergeschäft. Und Ahnung hatte er auch, da selbts auch Fliegen- und Spinnfischer etc. Leider gab der sei Geschäft, als er 75 wurde 1984 auf, sehr zu meinem Bedauern.
Zum geldlichen noch, da hatte ich Glück; ich hatte eine kinderlose, gut situierte Tante, deren Lieblingsneffe ich war;). Da blieb das Eine oder Andere hängen.
Und auch meinem Vater konnte ich da schon mal etwas entlocken, obwohl die daheim (Eltern) schon sparsam waren.

Petri Heil

Lajos
 

Bankside Dreamer

Well-Known Member
@Lajos1:
Habe vielen Dank für diese kleine Exkursion in die Vergangenheit. Anglerisch ist bisher auf jeden Fall viel passiert in deinem Leben.
Junganglers Sponsoren aus der unmittelbaren Verwandtschaft, so viel hat sich aber doch nicht geändert. thumbsup
 

Dübel

Well-Known Member
....

Nachtrag:
Weißt Du eigentlich wie dieses "Grund" in dem Wort Grundrolle zu deuten ist? Bedeutet das tatsächlich, dass diese Art von Rollen für das Grundangeln vorgesehen war? Oder meint der Zusatz "Grund" eher so etwas wie "Basis" - also eine "einfache" Rolle zum Angeln allgemein?

Ich habe gerade nochmal "Der vielseitige Angler" von Max Piper zur Hand genommen.

20210212_172740.jpg


Grundangeln ist nicht als Angeln auf Grund misszuverstehen. Es wurden im wesentlichen drei Angelarten unterschieden. Spinnangeln, Fliegenfischen und eben Grundangeln.
Ansitzangeln würde man heute sagen.
Das ist grob vergleichbar mit der im UK üblichen Unterscheidung zwischen coarse fishing und game fishing. Allerdings hatten unsere deutschen Großväter und Urgroßväter weniger Hemmungen den Salmoniden ("game fish") mit Grundangelmethoden nachzustellen als ihre Sportsfreunde in Großbritannien.

Ich zitiere aus dem Kapitel "Posen, Floße, Schwimmer" aus "Der vielseitige Angler" Max Piper:

"Wenn diese Barometer an der Angel sinken, steigt die Stimmung des Anglers, und daraus kann man erkennen, wie sehr Behagen und gute Laune an diesem winzigen Ding hängen. Und dabei ist es eigentlich ein leider notwendiges Übel. Es soll, wie schon gesagt, den Köder in einer bestimmten Tiefe halten und alle Vorgänge daran sofort melden. Wenn es irgend geht, lassen wir es fort, geht es nicht, so wählen wir es so klein wie möglich."

Im Abschnitt "Welche Rolle soll der Grundangler verwenden?" schreibt Piper:

"Wer nicht weit auszuwerfen braucht, bequem und anspruchslos seinen Wurm wässert, kann mit einer ganz einfachen und zugleich billigen Rolle auskommen. Am bekanntesten sind wohl die flachen Rollen aus Kunststoff oder auch Metall mit meist ziemlich großen Trommeln, die komischerweise immer noch "Nottingham-Rollen" genannt werden, wohl weil in längst vergangenen Zeiten die ersten von ihnen aus England zu uns kamen."
 
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