Hallo
@Bankside Dreamer,
ich angle (lizenziert) seit 1960. Durch die bei uns in der Jugendgruppe durchgeführte Casting-Ausbildung (wir machten da nichts anderes) kamen wir natürlich schon sehr frühzeitig mit den Stationärrollen in Kontakt. Auch mit der Multi musste trainiert werden, da in international besetzten Turnieren eine Disziplin (Multi-Skish) eben mit der Mulitrolle zu werfen war. Bedingt durch das Training waren da etliche von uns ziemlich früh schon zum Allroundangler geworden, da wir die werferischen Voraussetzungen hatten. So war bei uns in der Jugendgruppe das Spinnfischen schon früh verbreitet, als dies noch weitaus seltener war als heutzutage das Fliegenfischen und einige von uns fischten da auch schon mitunter mit der Fliege; Fliegenfischer waren damals absolute Exoten.
Das mit dem Allroundangler hielt etwa so bis 1980 an, wobei aber da schon mehr und mehr erst das Spinnfischen und dann das Fliegenfischen in den Vordergrund traten und nur noch gelegentlich bis selten das Ansitzangeln praktiziert wurde.
Die Geräte waren, der Zeit entsprechend schon ganz gut und die Rollen auf jeden Fall in Punkto Haltbarkeit den heutigen meist haushoch überlegen.
Meine Kombi für die leichte Spinnfischerei fischte ich so ungefähr 18 Jahre. Da ging nie etwas kaputt und meine erste Hechtkombi fischte ich auch so gute 10 Jahre. Beide Kombis wären ohne weiteres noch einsatzfähig. Auch meine erste Stationärrolle, eine Mitchell 304, wurde beim Casting und auch mitunter beim Angeln, jahrelang stark beansprucht. Ebenfalls noch voll funktionsfähig. Die Hersteller konnten es sich damals nicht erlauben, eine Rolle im mittleren Preissegment auf den Markt zu bringen, welche nach 5 Jahren kaputt ging. Von denen hätte keiner mehr eine Rolle gekauft
. Ich muss da noch sagen, dass ich in Rollenpflege eher Minimalist war und nachdem was ich hier von den Rollenexperten alles gelesen habe, auch einiges falsch machte
.
Ich hatte hier vor Ort Glück, da gab es vermutlich das erste Angelgeräteversandunternehmen in Deutschland. Gegründet in den 1930er Jahren und wiedereröffnet (als der Besitzer aus der Kriegsgefangenschaft zurückkam) so um 1950 herum. Der hatte natürlich aufgrund seines Versandes auch ein sehr gut sortiertes Ladengeschäft, eben auch schon für Spinn- und Fliegenfischer. Zumindest kannte ich da, auch in größerem Umkreis, kein besser sortiertes Anglergeschäft. Und Ahnung hatte er auch, da selbts auch Fliegen- und Spinnfischer etc. Leider gab der sei Geschäft, als er 75 wurde 1984 auf, sehr zu meinem Bedauern.
Zum geldlichen noch, da hatte ich Glück; ich hatte eine kinderlose, gut situierte Tante, deren Lieblingsneffe ich war
. Da blieb das Eine oder Andere hängen.
Und auch meinem Vater konnte ich da schon mal etwas entlocken, obwohl die daheim (Eltern) schon sparsam waren.
Petri Heil
Lajos