Mit etwas Verspätung jetzt noch mein Bericht zu Kroatien Mitte April. (Bevor ich noch geschimpft bekomme
) Etwas geplanter als noch im Januar und mit dem Wissen, dass um die Zeit normalerweise Bonitos da sind, bin ich mit meinem Vater losgefahren. Den Stress bezüglich maximal 48h altem Test hätten wir uns schenken können, die Grenzbeamten haben sie nicht einmal angeschaut.
Auf halber Strecke haben wir noch einen halb legalen Halt in Lublijana an einem Tackle Shop gemacht und ich habe mir noch eine neue Rute gekauft die in D eher schwer erhältlich ist. Gut so, den ich habe diese Rute zu 90% in der Woche gefischt und fast alles mit ihr gefangen.
Am ersten Tag blieb nur der Abend für erste Würfe, und die sollten für die Jahreszeit eher Kurioses bringen. Aufgrund des auch in Kroatien noch sehr kalten Wetters und einer Wassertemperatur von ca 12 Grad waren die Kalmare noch immer in Ufernähe und hungrig. Außerdem auf kleine Softbaits noch einige Stöcker. Entschneidert aber noch nichts wirklich Vorzeigbares.
4 Bonitos, der größte knapp 3kg und ein Knurrhahn (gefangen auf einen 60g Stickbait
)
Obwohl der Spot nur 30m Wassertiefe hat an dem ich gefischt habe, war alles unter 50g nicht zu gebrauchen, weil der Wind sonst keinen Köderkontakt zugelassen hätte und man auch nicht die nötige Distanz werfen hätte können.
In die Nacht hinein waren außer Drachenköpfe und Stöcker beim Spinnfischen nichts zu fangen weshalb wir dann mit Sardine in der Drift und Makrele auf Grund gefischt haben. Obwohl das Wasser noch so kalt war, gab es einige passable Conger sowie einen Gabeldorsch von 2kg der sich eine ganze Makrele hat schmecken lassen. Vermutlich hatte er auch schon Kontakt mit einem kapitalen Conger, zumindest lässt seine Schwanzflosse das vermuten.
Der zweite Morgen bescherte mir noch einmal 4 Bonitos, wovon einer mich für einen Moment glauben lies, etwas wirklich kapitales dran zu haben. Ich hatte bei allen vorherigen Fischen bis auf wenige Klicks nichts von meiner Bremse gehört. Bei diesem, surrte sie immer wieder munter los und der Fisch ließ sich erst ganz zum Schluss an die Oberfläche pumpen. Bilder sagen mehr als 1000 Worte....der ein oder andere kennts vielleicht....
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Bereits an den ersten zwei Tagen war "normales" Fischen nur in den Buchten möglich, da einfach zu viel Wind war. Die nächsten 3 Tage war es dann selbst in den Buchen kaum möglich. Aufgrund der geografischen Lage der Insel, hat man vor allem in der kälteren Jahreszeit gerne Mal Wind aus 2 Richtungen....
Zwei Morgen brachten immerhin noch jeweils einen Bonito, an dem dritten war der Wind mit Starkregen gepaart und ich habe nach 3 Würfen das abgebrochen.
Haben die Zeit dann genutzt um uns an Land nach essbarem umzusehen und waren auch hier mehr oder weniger erfolgreich. Zumindest Meeresfenchel, beim wilden Spargel waren die Locals einfach schneller und hatten wohl die besseren Plätze.
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Der ein oder andere frägt sich vielleicht, was macht der mit so viel Fisch....Ich gestehe, ich bin ein Kochtopfangler, was gut schmeckt wird soweit es geht verwertet bzw haltbar gemacht. Die meisten Bonitos habe ich filetiert und gebeizt. danach lassen sie sich gut einfrieren. Aus den Karkassen habe ich sehr konzentrierte Fonds gekocht. (im kalten Zustand sind die so stark geliert, dass man sie schneiden kann) und die Bauchlappen sowie die Conger habe ich geräuchert.
Das Räuchern von Fisch ist in Kroatien am Meer ja nicht sehr verbreitet, hat bei meinen Bekannten aber sehr viel Anklang gefunden.
Der vorletzte Morgen war dann wettertechnisch eine 180 grad Drehung
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Dafür gab es dann auch noch mal 3 Bonitos und dann unter Tags noch richtig Spass beim UL-Fischen.
Eigentlich hatte ich vor unter Tags viel UL mit Micro Jigs (3-10g) zu Fischen, aber das hatte der Wind ja zunichte gemacht. Das leichtes Tackle Spass und Frequenz bringt hat der quasi letzte Tag dann gezeigt.
5 kleine Amberjacks auf einen 5g Jig (einen habe ich mitgenommen, weil ich noch nie einen gegessen hatte zuvor) und 2 Drachenköpfe.
Mein Vater der die meiste Zeit zum relaxen genutzt hatte, entpuppte sich dann am letzten Abend noch als "Schönwetter-Angler" und setzte mit seinem einzigen Fang beim Spinnfischen noch einen schönen Punkt. Das es sie auch in der Nordadria gibt wusste ich, aber meist sind sie ja doch eher sehr klein, dieser hier hatte immerhin 1.3kg
Unterm Strich war es angeltechnisch eine Erfolgreiche Woche auch wenn das Wetter Spot Technisch nur sehr wenig zugelassen hat. Aber eine Garantie für schönes Wetter gibt es halt nie und wenn die Fische trotzdem beißen, umso schöner