Stahlvorfach direkt an die Geflochtene oder FC zwischenschalten - was meint ihr?

flo1980

Active Member
Moin Moin!

Hier mal ein Dauerbrenner und eure Meinung dazu interessiert mich.

Beim Spinnfischen in (potentiellen) Hechtgewässern benutze ich immer zumindest ein kurzes Stahl/Titanvorfach. Meistens schalte ich zwischen meine geflochtene Hauptschnur & das Vorfach ca. einen Meter FC (ca. 0,40) vor, in der guten Hoffnung, dass das die Bissrate erhöht. Ist natürlich immer mehr Gewurstel und Geknote. Inzwischen sieht man auch viele Kollegen einfach mit starkem FC fischen.

Wie seht ihr das? Macht FC vor dem Stahlvorfach Sinn (besonders wenn es auch gute Rapfen, Barsche & Zander im Fluss gibt) oder ist das total wurst. Oder würdet ihr starkem FC (z.B. 0,60) sowieso vertrauen?

Euch nen guten Tag!
Flo.
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Ob da ein kurzes Stück FC Sinn macht, ???. Ich mache es nicht. Was aber auch keinen Sinn macht ist ein kurzes Stahl oder Titanvorfach, meine sind mindestens 75 cm Lang. Auch Hechte könne sich ins Vorfach eindrehen und dann ist man über jeden Zentimeter Länge froh. Und bei einer großen Hechtdame, die kann einen 5er-Mepps schon mal tief inhalieren, da schaut dann bei einem kurzen Vorfach nicht mehr viel Stahl aus dem Maul heraus.
 

Bilch

Otto-Normalangler
Ein Stück FC hat einen gewissen Puffereffekt, was IMHO also weniger Gefahr für Schnurbruch oder Aussteiger (z.B bei einem Drillfehler) bedeutet. Vor allem beim Schleppangen, wo die Rute im Boot fixiert ist, würde ein Stück FC schon Sinn machen.
 

Orothred

Well-Known Member
Ich pack das Stahlvorfach mit nem No-Knot-Vebinder direkt an die Geflochtene. Sehe da keinen Mehrwert von zusätzlichen FC, außer, dass man FC so schön teuer verkaufen kann und deshalb in allen Medien sehr davon geschwärmt wird .-)
 

Snâsh

Well-Known Member
Ich pack das Stahlvorfach mit nem No-Knot-Vebinder direkt an die Geflochtene. Sehe da keinen Mehrwert von zusätzlichen FC, außer, dass man FC so schön teuer verkaufen kann und deshalb in allen Medien sehr davon geschwärmt wird .-)
Sehe ich genauso. Habe bis jetzt noch keinen Unterschied gemerkt zu meinen Kollegen. Habe so bereits als Beifang Seeforellen im Bergsee gefangen, obwohl ich auf Hecht aus war. Da muss mir keiner was zur Sichtbarkeit erzählen!
Wichtig ist mir nur: Das Stahlvorfach selbst zu bauen. ;)
 

PirschHirsch

Well-Known Member
Ich fische Stahl (Länge mindestens 50 cm) schon immer direkt am Geflecht (NK-Wirbel-Verbindung) ohne irgendwelche Zwischenschaltung

--> ich leide null unter Schnur-Scheuchangst
--> ich hasse ratternde Zwischenknoten in den Ringen
--> ich hasse jegliche Pufferwirkung in Spinnsystemen - das verfälscht mir die Köderkontrolle zu stark (eine Spinnrute ist eine Fernsteuerung)
--> ich hasse jeglichen unnötigen Zusatz-Firlefanz im System, der keinerlei Relevanz hat

Schnur-Scheuchangst ist reine (marketing-industriegetriebene) Kopfsache. Einfach davon verabschieden und dann entspannter angeln.

Das sehe ich so, seit ich vor Jahrzehnten als Jungangler problemlos ach so scheue Barsche mit diesen dicken ummantelten Blumendraht-Stahlvorfächern (damals gab es nichts anderes) gefangen habe.

Mir sind auch schon Forellen bei Tuning-Testläufen mit bestahlten Hechtwobblern (Chartreuse-Geflecht 25 bis 40 lbs je nach Setup, Vorfachstärke 11 bis 18 kg) im glasklaren Bach voll draufgeknallt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Peter117

Well-Known Member
Hi flo1980,
für meine ul-Spinne nutze ich das so, wie Du es beschrieben hast, in der Hoffnung, dass die Barsche etwas besser beißen.
0.08er Geflochtene, 1-1.5m 25/30er FC und ein kurzes Titanvorfach mit Albright angeknotet.
Aber nur für Mini-Köder bis ca. 7 cm.
Ob die Barsche damit besser beißen?
Keine Ahnung - ich fange relativ wenig Barsche. Aber bei den Rapfen funktioniert das gut.
Bei allen schwereren Ruten kommt das Titan direkt an die Geflochtene.
 

Naish82

Aktiver Angler
Holt das Popkorn raus…

Spass beiseite, frag 100 leute, du bekommst 100 verschiedene Antworten.

Bei meinen Hechtruten geht das Stahl direkt and die geflochtene.
Schnur und vorfach sind bei mir für kompromisslose Drills ausgelegt, der Hecht steht halt oft voll im Cover.

Bei meiner Barschrute (30gr) bin ich mal „dem Trend“ gefolgt und hab 2m FC vor ner 10cm Stahlspitze geschaltet auf Grund der Hechtgefahr in meinen Seen.
Und auch damit problemlos Hechte bis ü100 gelandet.
Ob das FC was bringt? Keine Ahnung…
 

Forelle74

Well-Known Member
Moin Moin!

Hier mal ein Dauerbrenner und eure Meinung dazu interessiert mich.

Beim Spinnfischen in (potentiellen) Hechtgewässern benutze ich immer zumindest ein kurzes Stahl/Titanvorfach.
Oder würdet ihr starkem FC (z.B. 0,60) sowieso vertrauen?

Euch nen guten Tag!
Flo.

Hallo Floh.
In Hechtgewässern traue ich reinem Fluo überhaupt nicht.
0,60 schon zweimal nicht.

Und wie schon geschrieben nehm ich mindestens ein 0,50cm Langes Stahlvorfach in angemessener Stärke.

Selbst beim Forellen und Barsch Angeln in Hechtgewässern ist immer ein Stück Stahl dabei.
Dann meist ein dünnes Stück 7x7( Flexonit).
Das kann man zwar nach einem Hecht warscheinlich wegschmeißen aber es ist sicher und Knotbar.

Bei Hecht kommt auch bei mir Stahl immer an die geflochtene ohne Chi Chi.
Grüße Michi
 

Purist

Spinner alter Schule
Ich fische Stahl (Länge mindestens 50 cm) schon immer direkt am Geflecht (NK-Wirbel-Verbindung) ohne irgendwelche Zwischenschaltung

Schnur-Scheuchangst ist reine (marketing-industriegetriebene) Kopfsache. Einfach davon verabschieden und dann entspannter angeln.

NK halte ich auch für eine marketinggetriebe Geschichte ;)
Bei Stahl stimme ich dir aber zu, da stören sich Hechte gewiss nicht und Barsche auch eher nicht daran, einzig Zander sind bei Stahlkontakt recht zickig. Bei kleineren Blinkern/Wobblern kann Stahl allerdings den Lauf völlig ruinieren, zumindest bei Blinkern ist das aber nicht schlimm, da sitzen bei Hechten bestimmt 95% im Maulwinkel. Mit Spinnern sollte man auf Stahl allerdings nie verzichten.
 

crisis

ewiger Lehrling
Bin auch der Ansicht, dass man das Stahlvorfach am besten direkt mit der Geflochtenen verbindet. Ich mache das normalerweise mit einem Wirbel, der über Quetschhülse mit den SV verbunden ist. Knoten am Stahlvorfach mag ich nicht. Ich fange damit, neben Hecht, auch regelmäßig Barsche und Döbel, auch ab und zu Bachforelle. Denke demzufolge nicht, dass eine große Scheuchwirkung vom SV ausgeht.
 

Forelle74

Well-Known Member
Bin auch der Ansicht, dass man das Stahlvorfach am besten direkt mit der Geflochtenen verbindet. Ich mache das normalerweise mit einem Wirbel, der über Quetschhülse mit den SV verbunden ist. Knoten am Stahlvorfach mag ich nicht. Ich fange damit, neben Hecht, auch regelmäßig Barsche und Döbel, auch ab und zu Bachforelle. Denke demzufolge nicht, dass eine große Scheuchwirkung vom SV ausgeht.
Ich machs genauso auch.
Ich quetsche die meisten sogar selber.

Ich meinte nur generell das man dünnes flexonit mal Knoten kann zur Not.
Es ist mir schon passiert das zwei gefertigte kaputt waren nach 5 Schniepel Hechten
Dann halt einfach geknotet.

Rein für Hecht hab ich genug in der Vorfach Tasche.
 

flo1980

Active Member
Danke für das ausführliche Feedback, Männers. Morgen werd ich mal mit nem Kumpel den Vergleich wagen. Einer mit FC+Stahl, einer Braid+Stahl. Schaumermal. Fische müssen halt auch wollen. Ärgerlich ist es halt manchmal beim Forellen/Barsch-Spinnen. Mit Stahl ist bei uns tote Hose. Ohne Stahl beisst im dümmsten Fall selbst ein Schnippel das Vorfach durch.
 

Forelle74

Well-Known Member
Ärgerlich ist es halt manchmal beim Forellen/Barsch-Spinnen. Mit Stahl ist bei uns tote Hose. Ohne Stahl beisst im dümmsten Fall selbst ein Schnippel das Vorfach durch.
Nimm mal das dünnste 7x7 was du bekommst.
Glaub mir das ist so fein wie geflochtene.
Da geht Forelle und Co. genauso drauf.
Preis ist zwar n bis happig.
Das isses mir aber Wert.
 

Forelle74

Well-Known Member
Hier ein Vergleichs Bild.
20211015_205341.jpg

Von Links nach rechts.
0,08er geflochtene Kairiki
Flexonit
Mono 0.25
 

Sensitivfischer

mach's nun auch mit Gummi
Ich schalte beim Spinnangeln, Blinkern und wobbeln gerne ein wenig Mono dazwischen, um zu puffern.
Gerade bei kampfstarken Räubern, wie Hechten der Kategorie 1Meter plus habe ich einige Male Bruch am Stahlvorfach gehabt, weil der Stahl bei Schockbelastungen durch Kopfschläge, nur einen Bruchteil der linearen Tragkraft hält.
Seither schalte ich min. 30cm Mono dazwischen, wenn ich mit Stahl unter 15kg Tragkraft angele.
Beim Jiggen lasse ich das FC, Hardmono oder Mono weg, weil mir da der direkte Köderkontakt vorgeht.
Beim gezielten Hechtangeln mit Ködern, die kaum ein anderer Fisch als Hecht Zander oder Waller nimmt, setzte ich gar nur noch Hardmono ein(Savage Gear Regenerator in 0,9mm). Nicht wegen der "Unsichtbarkeit" aber wegen der Haltbarkeit(unempfindlich bei Abrieb, Knicke, Schockbelastungen und auch widerstandsfähig gegen Zähne).
Früher war ich da skeptisch, habe aber einen Guide und Berufsfischer kennengelernt, der im Jahr mehrere hundert Hechte fängt und noch nie einen Durchbiss auf das Material hatte. Nach einigen Jahren und ebenfalls keiner gegenteiligen Erfahrung, sehe ich das genauso.
 

feko

Well-Known Member
Und zum Thema flexonit... Es ist teuer aber gut.
Ich bin dazu übergegangen nur noch sehr lange vorvächer zu bauen.
Hat den Grund das wenn es am unteren Ende doch mal kringelt das ich das stück abschneiden kann und wieder verwenden.
Bei einem 40 cm Stück nicht mehr möglich.
Mono schalte ich persönlich nicht davor.
Ist nur eine weitere Schwachstelle im System in meinen Augen.
Scheuchwirkung konnte ich bei einem guten Stahl beim spinnfischen noch nicht feststellen.
Vg
 

flo1980

Active Member
Moin Moin! Also heute Morgen mal 2h draußen gewesen. Am Wehr guten Fisch gehakt, kaum vom Grund wegbekommen, nach paar Minuten die Geflochtene (0,18er JBraid) gesprengt. Waller ist an der Stelle immer mal möglich. Über FC oder nicht FC sagt es aber mal gar nix aus. Kalt war's!
 
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