Qualität einer Angelrolle (Stationärrolle) beurteilen

ratzfatzab

Well-Known Member
Hallo alle, ich bin nach über vierzig Jahren wieder "Jungangler" geworden: meine Enkel wollen mit dem Opa angeln gehen. Zu "meiner Zeit" gab es vor Ort einen Angelladen der etwa drei oder vier Marken im Angebot hatte ( 1970er Jahre: Shakespeare, D.A.M und Balzer) Da war die Auswahl leicht, denn der Geldbeutel war dünn. Jetzt stehe ich vor dem Problem, dass es gefühlt hunderte Anbieter und noch mehr Modelle zum Preis von 8.99 bis mehrere hundert Euro gibt. Was braucht der Angler? Was ist nötig, was "schickimicki"? Um zu sehen, was die Mechanik haltbarer oder wertiger macht müsste man die Rollen aufschrauben und zerlegen, was nicht eben praktikabel ist. Gibt es irgendwo Sprengzeichnungen der gängigsten Rollen? Landen die teuren Rollen den Fisch gleich filetiert an?
Petri Fritz.
 

PirschHirsch

Well-Known Member
Auf welche Fische soll es denn wie genau an welchen Gewässern losgehen?

Zwecks Vorschlägen sollten wir wissen, ob es z. B. an einem stillen Weiher ohne großartige Hindernisse auf Satzkarpfen geht oder in einem großen Fluss auf Aal etc.

Ebenso, ob Ansitzen oder Spinnfischen angedacht ist. Und welche Angelmethoden bei der jeweiligen Anwendung (z. B. Ansitzen auf Grund mit Festblei oder nicht usw.).

Je nach Methode und Gewässer treten da ganz unterschiedliche Belastungen/Anforderungen auf - darum erleichtern möglichst präzise Details eine Beratung ungemein.

So lässt sich dann z. B. auch einigermaßen feststellen, ob evtl. Freilauf fürs Ansitzen Sinn macht oder nicht. Oder welches Übersetzungsverhältnis anzuraten ist.

Rein am Preis kann man da gar nichts festmachen - teuer nützt gar nichts, wenn sozusagen "falsche Rolle" für einen bestimmten Zweck.
 

PirschHirsch

Well-Known Member
und eine mit viel Platz auf der Rolle für das stärkere Zeug (z.B. Welse)

Lass die Welse bei der Aurüstungs-Auswahl mal besser weg - selbst schweres Grundangeln (z. B. auf Aal im großen Fluss) ist im Vergleich zu echtem Wallergerät noch harmlos

--> das erfordert zwei komplett verschiedene Ansätze in puncto Robustheit.

Beispielsweise eignen sich langhubige Karpfenrollen trotz hoher Schnurfassung nicht zum gezielten Wallerfischen, da die Achse viel zu lang und empfindlich dafür ist.

Reine Schnurfassung hat daher auch gar nichts zu sagen.

Grundangeln ist nicht gleich Feedern - bis heute gibt es beides. Ob nun mit Laufblei, Festblei oder Futterkorb etc. Jeweils unterschiedliche Herangehensweisen bzw. Montagen.
 

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Na klar ist das so.
Früher gab es auch nur Fahrräder. Heute spezielle Geräte für jeden Anwendungsbereich. Bestimmt fünf Kategorien nur im Bereich Mountainbike.

Die Marketingleute haben halt erkannt, dass sich mit "Zielgruppen" die Absatzzahlen steigern lassen. Überall, auch beim Angeln.
 

feko

Well-Known Member
wenn ich z.B. heute lese was man zum Angeln alles braucht verstehe ich, ehrlich gesagt nur Bahnhof: alles ist englisch (Früher Rute/ heute "Blank") und muss nachgeschlagen werden und jeder Schwanz braucht eine eigene Rute samt Rolle und Ködersortiment (kopfschüttel). Da ist in mei honnest oppininnien auch ganz ganz viel Kommerz dabei.
Also ich handhabe das so das ich für das ansitzen robuste Rollen nutze.in meinem Fall penn.
Fürs spinnfischen hingegen hab ich daiwa oder shimano.
Dort lohnt es sich tiefer in die Tasche zu greifen.
Vg
 

ratzfatzab

Well-Known Member
Da gibt es zum Bleistift eine Produktreihe von D.A.M (früher synonym für allerbeste Qualität, heute sicher wie alle in China produziert) Nova. rein von den Eckdaten her (Stationärrolle 5 zu 1, Freilauf, Heckbremse) ein Ding, nach dem wir uns früher die Finger geleckt hätten zum Preis von rund 15 Euro, sogar noch mit einer Schnur drauf. Oder eine Shimano zum 10-fachen Preis. Wo sind die Schwachpunkte (Bruchstellen, Verschleiß, Korrosion?) wo die Stärken? Klar ist, dass ich zum Beispiel für´s Angeln auf See im Salzwasser auf große Fische eine andere Rolle brauche als der Friedfischangler am Posemuckler Weiher. Worauf sollte ich beim Kauf achten? Was ich nicht finde sind zum Beispiel Prospekte wo das Innenleben gezeigt würde oder Produktbeschreibungen außer der Anzahl der verbauten Kugellager.
 

Thomas.

Heckbremser
Was ich nicht finde sind zum Beispiel Prospekte wo das Innenleben gezeigt würde oder Produktbeschreibungen außer der Anzahl der verbauten Kugellager
meistens auf den Internet Seiten der Hersteller, zumindest bei Shimano.

das mit den Rollen Empfehlungen ist sowieso ein heißes Eisen, viel hängt vom Geldbeutel, Vorlieben wie Front o. Heckbremse Marke Model wie Freilauf oder nicht usw ab.
Zum ansitzen eine Ganzmetallrolle.
da ist so ein Beispiel, wie so Ganzmetallrolle? ich selber fische seit 30 Jahren Plastik bzw. XT-7 Rollen von Shimano, bist heute keinerlei Defekte, und ich gehöre zu denen die nicht nur 10-20 mal im Jahr am Wasser sind, allerdings gehe ich mit dem Zeugs auch pfleglich um weil es hat mal Geld gekostet.
die nächsten werden dir Frontbrems Rollen empfehlen weil Heckbremsen scheiße sind, ich wiederum fische zu 95% nur Heckbremsen, andere werden dir sagen das die Marke XY Misst ist obwohl sie selber noch nie eine davon besessen haben
wie gesagt alles eine frage des Geschmacks.
 

Wasishier

Well-Known Member
Ich würde den Gang zum Fachhändler bevorzugen.

Trotz aller Möglichkeiten, die das Internet heutzutage bietet, gibt es da immer noch ein zwei Informationen mit denen man nicht rechnet.

Mein Hof- und Hauslieferant kennt auch noch die Gewässer, an denen ich angele, besser als ich. Das hilft bei der Zielfindung ungemein.

PS: Man muss für eine gute Rolle keinen Unsummen ausgeben (siehe Daiwa Ninja), aber das Ergebnis einer Investition steht in Kausalität mit seiner Anlagesumme.
 

feko

Well-Known Member
meistens auf den Internet Seiten der Hersteller, zumindest bei Shimano.

das mit den Rollen Empfehlungen ist sowieso ein heißes Eisen, viel hängt vom Geldbeutel, Vorlieben wie Front o. Heckbremse Marke Model wie Freilauf oder nicht usw ab.

da ist so ein Beispiel, wie so Ganzmetallrolle? ich selber fische seit 30 Jahren Plastik bzw. XT-7 Rollen von Shimano, bist heute keinerlei Defekte, und ich gehöre zu denen die nicht nur 10-20 mal im Jahr am Wasser sind, allerdings gehe ich mit dem Zeugs auch pfleglich um weil es hat mal Geld gekostet.
die nächsten werden dir Frontbrems Rollen empfehlen weil Heckbremsen scheiße sind, ich wiederum fische zu 95% nur Heckbremsen, andere werden dir sagen das die Marke XY Misst ist obwohl sie selber noch nie eine davon besessen haben
wie gesagt alles eine frage des Geschmacks.
Ja hast recht.meine karpfenrollen sind es auch nicht.aber shimano.
Zufall?
 

feko

Well-Known Member
Ich würde den Gang zum Fachhändler bevorzugen.

Trotz aller Möglichkeiten, die das Internet heutzutage bietet, gibt es da immer noch ein zwei Informationen mit denen man nicht rechnet.

Mein Hof- und Hauslieferant kennt auch noch die Gewässer, an denen ich angele, besser als ich. Das hilft bei der Zielfindung ungemein.

PS: Man muss für eine gute Rolle keinen Unsummen ausgeben (siehe Daiwa Ninja), aber das Ergebnis einer Investition steht in Kausalität mit seiner Anlagesumme.
Hab so ne ninja mir mal gekauft fürs leichte spinnfischen.
So überzeugt bin ich nicht mehr.
Schnurfangbügel gibt schon nach.
 

ratzfatzab

Well-Known Member
Na ja, Objektivität ist vielleicht auch zu viel verlangt. Bei Motorgeräten, Elektrowerkzeugen oder Haushaltsgeräten zum Beispiel kenne ich mich aus. Ich weis welche Marken (halbwegs) ordentliche Komponenten verbauen, wo die Ersatzteilbeschaffung gewährleistet ist und wovon man die Finger besser lassen sollte. Aber Angelrollen? Nicht den Dunst einer Ahnung habe ich da mehr... Ich hatte mir mal von einem großen Discounter, dessen Name sich auf "idel" reimt, ein Set mit einer Feederrute samt Rolle und ein bisschen Krimskrams angesehen: Die Rolle komplett aus Kunststoff gefertigt wirkte irgendwie billig, obwohl: sie funktionierte recht gut. Gut vorstellbar, dass am Innenleben gespart wurde, denn die Discounter machen ihre Marge, soviel steht fest. So, jetzt wissen wir was "billig" ist. Dann habe ich von der Shimano Stella gelesen für die man einen Tausender hinlegt. Die wird dann eher zu den teureren Exemplaren zählen und ob dass noch kausal in Zusammenhang mit dem Nutzwert steht...
 

heinzi

Well-Known Member
wenn ich z.B. heute lese was man zum Angeln alles braucht verstehe ich, ehrlich gesagt nur Bahnhof: alles ist englisch (Früher Rute/ heute "Blank") und muss nachgeschlagen werden und jeder Schwanz braucht eine eigene Rute samt Rolle und Ködersortiment (kopfschüttel). Da ist in mei honnest oppininnien auch ganz ganz viel Kommerz dabei.
Das ist für mich sehr erfrischend zu lesen. Ich, der so langsam auf die 70 zu geht, kann dein Problem sehr gut nachvollziehen. Zu meiner / unserer Anfangszeit änderte sich die Rolle für die unterschiedlichen Fische nur in der Größe, also in der Schnuraufnahme. Kleine Rollen für Rotaugen usw., große Rolle für Karpfen und Hecht. Und das war es auch schon. Die Marken waren wenige und auch alle gut bekannt. Ich bin dann, bis auf wenige Ausnahmen, bei Daiwa und ABU hängengeblieben. Aber immer hatten die Rollen ein Metall -bzw. Alugehäuse. Das sprach für mich damals wie heute schon für Qualität. Mit dem Zeug bin ich dann auch schon Mitte der 70er Jahre nach Norwegen gefahren und alles hat überlebt, z.T. bis heute. Was ich daraus gelernt habe ist, das die Qualität, auch im unteren Bereich, einfach besser war als heute. Diese doch zum Teil großen Qualitätsabstufungen die es heute gibt, gab es einfach nicht.
Ich wünsche Dir dennoch viel Spaß bei der Recherche zu den gewünschten Rollen und Ruten und das Kaufen an sich, ist ja auch schon ein großer Spaßfaktor . Klar ist, du kannst auch mit sehr preiswerten Ruten und Rollen Fische fangen. Aber wirklich Spaß macht es eben nur ab einer bestimmten Qualität und damit ab einem bestimmten Preisniveau. Leider sind die Preise ja mittlerweile nach oben hin offen, was aber nicht unbedingt die Qualität widerspiegelt. Aber eine Rolle für 100 Euro kurbelt sich einfach anders als eine Rolle für 10 Euro.
 

Thomas.

Heckbremser
dass am Innenleben gespart wurde,
das Innenleben ist auch so eine Sache, mich interessiert es wenig bis überhaupt nicht, habe mir aber einmal vor nicht all zur langer zeit die mühe gemacht bei 3 meiner Rollen die fast Baugleich sind die Produktbeschreibung und die Schematics durch zu lesen, da sind dann schon einige unterschiede zum Vorschein gekommen (material usw.), ob sich das letztendlich auf die Langlebigkeit bemerkbar macht? ich weis es nicht und wage es zumindest im Süßwasser zu bezweifeln, daher würde ich auch jedem das Günstigste Model der dreien Empfehlen zumal man mit verbundenen Augen wahrscheinlich keinen unterschied merken wird.
Die Rolle komplett aus Kunststoff gefertigt wirkte irgendwie billig, obwohl: sie funktionierte recht gut.
die meisten Rollen sind heute aus Plaste, und manchmal aber selten ist bei den Billigen auch mal ein Ausreißer dabei, eine davon habe ich auch und dann noch eine wo ich nie mit gerechnet habe.
man bekommt für um die Hundert Euro also etwas ordentliches und haltbares (?). Wenn das so der grobe Richtwert wäre, könnte ich mich ja mal in dieser Richtung umsehen...
schon für 30€, kommt immer darauf an für was du die Rolle möchtest,
auch so eine 12€ Lidel Rolle kann schon ausreichend sein wenn du nur 2-3 mal im Jahr damit angelst
(hat mir Frauchen letztens nur so vom Einkaufen mitgebracht)
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und auch bei dieser merkt man im Neuzustand und trocken Kurbeln nicht wirklich den unterschied zur einer 100€ Rolle
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
man bekommt für um die Hundert Euro also etwas ordentliches und haltbares (?).

Wenn du haltbar und günstig willst, sind die Alu-Rollen von Ryobi und auch Penn P/L Sieger.
Bei allen anderen Marken bezahlst du für vergleichbare Alurollen mehr.
 
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