Flunder

Platichthys flesus
andere Namen: Sandbutt, Struffbutt, Butt

Frankreich: Flet, Picaud
England: Flounder
Niederlande: Bot, auch Platvis
Norwegen: Skrubbe
Dänemark: Skrubbe
Spanien: Platija (europea)
Estland: Lest
Italien: Passera pianuzza
Lettland: Ate
Litauen: Upine pleksne
Polen: Stornia (fladra)
Portugal: Solha das pedras
Finnland: Kampela
Schweden: Flundra

Merkmale: Die Flunder besitzt einen ovalen, stark abgeflachten Körper mit kleiner Mundspalte. Beide Augen liegen auf einer Seite, meist rechts. Den Körper der Flunder bedecken kleine glatte Schuppen. Entlang der Seitenlinie und an der Basis der Rücken- und Afterflosse liegen dornige Hautwarzen. Die Augenseite ist grünlich oder bräunlich gefärbt und hat häufig große schwarze und kleine braune oder gelbe Flecken. Einzeln verstreut liegen auch orangefarbene Punkte. Die Blindseite ist weißlich und dunkel bestäubt. Die Schwanzflosse ist eckig geformt. Entsprechen der Gebiete kann die Färbung abweichen, die Flunder kann sich -wie alle Plattfische- dem Untergrund anpassen. Ähnlich der Scholle hat sie schmutzig gelbe oder rote Flecken, die aber nie so leuchtend wie die der Scholle werden. Ein gutes Unterscheidungsmerkmal zur Scholle ist, das sie sich beim Streichen mit den Fingern sehr rauh anfühlt

Lebensräume: Die Flunder bewohnt die Küstengewässer des Eismeeres, der Nord- und Ostsee, des Atlantiks, des Mittelmeeres und des Schwarzen Meeres. Außerdem kommt sie im Brackwassergebiet der großen Flussmündungen vor. Der sehr küstennah lebende Plattfisch wagt sich weit in die ausgesüßten Wasserbereiche vor, so dass er sich gerne in Flussmündungen, Buchten, Fjorden und vor allem in der Ostsee aufhält. Flundern vertragen auch reines Süßwasser.

Lebensweise: Flundern sind gesellig lebende Grundfische (Form!), die die Flachwasserbereiche der Gezeitenzone sowie die Küstenbereiche bis zu 25 m Tiefe besiedeln. Die jungen Flundern wandern häufig sehr weit flussaufwärts. Flundern besiedeln am liebsten Sand-, Schlick- oder Mischgrund. Tags steht die Flunder bevorzugt im Schlamm von Flussmündungen oder Küstengewässern, mit Beginn der Dunkelheit wird sie aktiv, nähert sich dem Ufer und sucht Nahrung am von den Gezeiten aufgewirbelten Grund.

Nahrung: Im Süßwasser ernähren sie sich von Mückenlarven und Bachflohkrebsen, im Meer von Borstenwürmern, Muscheln, Garnelen und kleinen Fischen.

Größe: durchschnittliche Größe 20-30 cm, max. bis 50 cm, Gewicht bis zu 3 kg

Alter: 20 Jahre

Mindestmaß und Schonzeit: In Schleswig-Holstein haben Flundern vom 01.02. bis zum 30.04., aber nur die Rogner, Schonzeit. Wie soll man diese vom Milchner unterscheiden? Leider lässt sich dies am äußeren Erscheinungsbild nicht unterscheiden. Manchmal läuft Rogen oder Milch aus dem Weidloch - dass ist aber die einzige Methode, wie man das Geschlecht feststellen könnte. Also - im Zweifelsfall wieder zurücksetzen - leider.

Laichzeit: Liegt im Frühjahr (Januar bis April), die im Süßwasser lebenden Flundern wandern dann ins Meer zurück. Gelaicht wird in Wassertiefen um die 50 m. Die Eizahl beträgt ca. 400.000 - 2.000.000 mit einem Durchmesser von ca. 1 mm. Die Eier schweben frei im Wasser, dazu benötigen sie allerdings einen Salzgehalt von mindestens 10 o/oo, sonst sinken sie zu Boden und sterben ab. Die Jungflundern wandern dann in flachere Bereiche und ernähren sich dort von pflanzlichem und tierischem Plankton. Mit 1,5 bis 3 cm Körpergröße erfolgt die “Verwandlung” zum Plattfisch.

Geeignete Angelmethode(n): Die Flunder wird hauptsächlich, wie alle anderen Plattfischarten, mit Naturködern - in erster Linie mit Seeringel- und Wattwürmer - gefangen. Möglich ist der Fang vom Boot aus, aber auch Brandungsangeln, hier mit speziellen Brandungsgerät und -montagen, ist möglich. Beim Brandungsangeln werden spezielle “Buttvorfächer”, verziert mit bunten Perlen oder Fäden, Spinnerblättern und “Spin-o-glow” (Turbinen) verwendet.

Geräteempfehlung: Brandungsruten um die 4 m Länge, salzwasserfeste spezielle Stationärrollen (so genannte Brandungsrollen) mit besonders breiten Schnurfassungen; beim Bootsangeln ist eine normale Spinnausrüstung ausreichend. Wichtig sind langschenklige Haken, diese werden weithin “Butthaken” genannt.

empfohlene Köder: Seeringel- oder Wattwurm

Fangtipp: Als gute Reviere zum Plattfischfang gelten alle dänischen Inseln in der Ostsee, die Hohwachter Bucht, das Revier um Fehmarn, die Küste in Mecklenburg-Vorpommern zwischen Graal-Müritz und Ahrenshoop und auf Rügen die Nordküste. In der Nordsee sind die Molen auf Helgoland, die Hörns der friesischen Inseln und die Häfen der jütländischen Küste in Dänemark

Beste Fangzeit: Mai bis September in der Nacht und den Dämmerungen, tagsüber döst die Flunder meist im Sand eingebuddelt, im Winterhalbjahr auch tagsüber aktiv


Informationen: Die Flunder ist der am häufigsten gefangenen Fisch in der Brandung. In Norddeutschland wird die Flunder auch häufig Butt genannt. Die Flunder stieg früher in alle größeren Flüsse regelmäßig auf, so in die Weser bis Hameln, in die Ems bis Lingen, in die Lippe bis Datteln und über den Rhein bis in die Mosel bei Trier. Einer Verbreitungskarte der Flunder in NRW lagen 1991 3 Fundortangaben zugrunde, die sich alle auf den Rhein beziehen. Inzwischen wurde auch ein Exemplar vor der Mainmündung gefangen. In den Naturräumen Niederrhein, Kölner Bucht und Ballungsraum Rhein sind Flundern häufig, in den Regionen Westfälische Bucht, Weserbergland und Diepholzer Moorniederung, Rahder Geest und Mittelweser ist die Art dagegen verschwunden oder möglicherweise nie aufgetreten. Aufgrund der früheren starken Verschmutzung der Flussunterläufe war die Flunder in Nordrhein-Westfalen ausgestorben. Seit dem Herbst 1986 wurde die Art wieder regelmäßig im Rhein gefangen. Dies dürfte zweifellos auf die verbesserte Gewässergüte zurückzuführen sein.
  • Veröffentlicht
    21. Januar 2019
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