Giftige und Gefährliche Fische

PETERMÄNNCHEN
Die Stachelstrahlen der ersten Rückenflosse, sowie der kräftige Stachel oben an den Kiemendeckeln weisen Seitengruben mit giftigen Drüsengewebe auf. Das Gift ist für den Menschen zwar nicht tödlich, jedoch sind die Wunden äußerst Schmerzhaft und in den meisten Fällen sind Krämpfe und Entzündungen die Folge. Die Fische graben sich gerne im Sand des Flachwassers ein, wodurch sie für Badende (welche auf die Stacheln treten) eine besondere Gefahr darstellen. Das Petermännchen gehören zu Europas gefährlichsten Gifttieren. Es existiert kein bekanntes Gegengift, es sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden.


SEEWOLF (Steinbeißer)
Seewölfe ernähren sich unter anderen von Muscheln und Seeigeln, welche sie mit Ihren Gebiss aufbrechen. Häufig kommen stabile Pilker nach Kontakt mit einem Steinbeißer stark beschädigt mit komplett verformten Drillingen nach oben. Dies zeigt bereits das bei Kontakt mit diesen Tieren äußerste Vorsicht geboten ist, da sie uns problemlos das Handgelenk zerlegen oder schwere Verletzungen an den Beinen und Armen zuführen können. Aus diesen Grund ist beim Abschlagen und setzten des Kehlschnitts immer auf den Kopf der Tiere zu achten. Auf das abhaken sollte verzichtet werden, bis der Fisch wirklich keine Bewegungen mehr macht, bis dahin den Fisch nach dem töten am besten samt Vorfach in der Fischkiste ausbluten lassen.


DORNHAI
Ein kräftiger von Drüsengewebe umgebener Dorn vor jeder Rückenflosse. Eine Vergiftung durch das Toxin des Dornhais ist sehr selten, häufiger sind lokale Effekte um die Stichstelle.


ROTBARSCH
Die ersten drei Strahlen der Afterflosse sind als kräftige Stachel ausgebildet, des weiteren weisen die Tiere zahlreiche kleinere Stacheln im Kopfbereich auf. Ein Stich kann zu starken Entzündungen und Schmerzen führen. Als Gegenmittel, welches zu einer deutlich Schmerzminderung führen soll gilt das Auge des Barsches. Dazu das Fischauge aufstechen und die Augenflüssigkeit in die Wunde einreiben.


ZITTERROCHEN
Teile der Scheibenmuskeln und - nerven auf beiden Seiten des Kopfes sind zu elektrischen Organen umgewandelt. Mit diesen können sie zum Beutefang und zur Verteidigung Stromstösse von 220V und 8 Ampere abgeben.


SEETEUFEL, KNURRHAHN, GROPPEN (Seeskorpion, Seebull)
Vergiftungen werden für unwahrscheinlich betrachtet und bisher gibt es keine nachgewiesenen Fälle. Durch Hautdrüsen an den Flossen wird ein leicht giftiger Schleim produziert, dieser kann bei einen eindringen in die Haut durch einen Stich mit den meist harten und spitzen Flossenstrahlen (oder Messer, Angelhaken) teils schmerzhafte und lang anhaltende Schmerzen und Entzündungen auslösen.


CHIMÄREN (Seedrachen, Seekatzen, Seeratten)
Vor der hohen, dreieckigen ersten Rückflosse steht ein langer, massiver Giftstachel, welcher von einem Drüsengewebe umgebener. Die Schmerzen begrenzen sich meist auf die den Bereich der Stichstelle.


NEUNAUGEN, INGER
Die Tiere dieser beiden Fischfamilien produzieren in ihren Hautdrüsen giftige Stoffe, diese können Fressfeinde durch Abgabe ins Wasser abwehren. Beim Verzehr der Haut kann es zu Vergiftungen kommen. Bei den beiden genannten Arten befindet sich wahrscheinlich auch im Fleisch Giftstoffe. Bei Kontakt mit einem der Fische kann es zu lokalen Hautreizungen kommen.


DORSCH, LACHSFISCHE
Bei diesen Fischarten weisen die Geschlechtsorgane und deren Produkte Toxine auf. Besonders der Verzehr von Fischeier und Rogen stellt eine Gefahr dar. Die selbe Gefahr geht unter anderen auch von Süßwasserfischen wie Hechten und Weißfischen aus.


MEERAAL
Das Blut der Tiere enthält einen noch unbekannten Giftstoff. Die Gifte sind anfällig gegen Hitze und werden somit beim Braten oder Kochen zerstört. Vergiftungen, zu welchen es in den letzten Jahrzehnten jedoch nicht kam, sind damit nur bei dem Verzehr roher oder schlecht zubereiteter Fische möglich.


MAKRELE, SARDELLE, SCHWERTFISCH, HERING, SARDINE, STACHELMAKRELE, MAKRELENHECHTE, THUNFISCH, GOLDMAKRELE
Die genannten Fischarten sind im Normalfall nicht Giftig. Erst durch beginn der Fäulnis der toten Fische entstehen die Toxine. Bei dem Verzehr frisch gefangener oder durch eine ununterbrochene Kühlkette geschützte Tiere besteht keine Gefahr. Die Gifte werden durch Braten, Kochen oder Räuchern nicht zerstört. Ein Zeichen für einen vergifteten Fisch kann dunkel gefärbtes Muskelfleisch und ein scharfer, pfefferähnlicher Geschmack sein.





Unter den unzähligen Fischarten an Norwegens Küste gibt es auch einige wenige welche unter gewissen Umständen bei Verzehr und Verarbeitung eine Gefahr für unsere Gesund darstellen. Neben den genannten Arten gib es auch noch einige weitere welche Stachel aufweisen, jedoch besitzen diese im Regelfall keine Giftdrüsen. Je nach Empfindlichkeit des einzelnen kann es hin und wieder vorkommen das nach Verletzungen und Kontakt mit der Schleimhaut zu Rötungen und leichten Schmerzgefühl kommt. Jedoch ist dies in der Regel nichts ernsthaftes und vergeht schnell wieder. Bei den giftigen Arten sollte stets ein Kontakt mit den Stacheln vermieden werden und vor der Zubereitung sollten die entsprechenden Stellen herausgeschnitten werden. Die Abbildungen wurden uns freundlicherweise von www.uwphoto.no zur Verfügung gestellt.


Andreas Trommer
  • Veröffentlicht
    21. Januar 2019
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