Schellfisch

Melanogrammus aeglefinus

Frankreich: Églefin, Aiglefin
England: Haddock
Spanien: Eglefino
Italien: Asinello
Norwegen: Hyse, Kolje
Dänemark: Kuller
Finnland, Schweden: Kolja
Niederlande: Schelvis
Portugal: Arinca

Merkmale: Lang gestreckten Körper mit dicht beieinander stehenden, aber deutlich voneinander getrennten drei Rücken- und zwei Afterflossen. Die Seitenlinie ist auffällig schwarz gefärbt und verläuft wie beim Dorsch vom Schwanz in Richtung Kopf aufwärts geschwungen. Die Färbung des Schellfischs ist nicht einheitlich, meist lila/braun am Rücken, dunkelsilberne Flanken und weißer Bauch. Am Rücken reicht die Färbung von dunkel purpurfarben bis hin zu schwarz oder olivgrün. Zu den Flanken hin geht die Färbung in dunkel silbrig glänzend über. Der Bauch ist weiß. Der markante schwarze Fleck oberhalb der Brustflosse ist das beste Unterscheidungsmerkmal zum Dorsch. Stark unterständiges Maul mit kleiner Bartel am Unterkinn.

Lebensräume: gesamter Nordatlantik von der Biskaya bis zum Nordmeer, mit Randmeeren (u.a. Nordsee)

Lebensweise: Die Wanderungen des Schellfischs sind noch wenig bekannt. Die Jungfische in der Barentssee sind relativ ortsgebunden, während größere Fische längere Wanderungen unternehmen. Er orientiert seine Lebensweise an den für ihn optimalen Temperatur- und Nahrungsbedingungen. Der Schellfisch bevorzugt im allgemeinen küstenferne Gewässer mit Wassertemperaturen zwischen 4 und 10 Grad Celsius. Man findet ihn dort in Tiefen von 40 bis 300 Meter vor allem in Gebieten mit sandig-schlammigen Grund. Er lebt dicht über dem Grund. Ausgesüßte Gewässer, z. B. in der Nähe von Flußmündungen werden vom Schellfisch konsequent gemieden.

Nahrung: Ernährt sich von Bodentieren wie Würmer, Weich- und Krebstieren, kleineren Fischen und Fischlaich.

Größe: Die durchschnittliche Größe liegt bei 50 cm, kann bis zu 1 m groß werden; Normalgewichte bei 2 kg, möglich bis zu ca. 15 kg Gewicht. Der Rekord in Norwegen liegt bei 7,4 kg (Länge 88 cm), gefangen im März 2005 im Bjørnafjord bei Tysnes.

Alter: Maximal 20 Jahre geschätzt, dürfte aber eher bei 10 Jahren liegen.

Mindestmaß und Schonzeit: Erkundigen Sie sich bitte im Fanggebiet nach den dort geltenden Bestimmungen.

Laichzeit: Geschlechtsreif wird diese Fischart zwischen dem 3. und 8. Lebensjahr. Während der Wintermonate ziehen die Schellfische zu ihren Laichplätzen. Die wichtigsten Laichplätze liegen bei Island und den Färöern. Zwischen Februar und Mai laichen die Rogner bis zu einer Million Eier ab. Die daraus schlüpfenden etwa 5 Millimeter langen Larven lassen sich durch die Meeresströmung über weite Strecken verdriften. Nach dieser Phase, in der sich die Tiere nur treiben lassen, ziehen die 30 bis 40 Millimeter langen Jungfische ins Mittelwasser, wo sie oft in Gesellschaft von Nesselquallen leben. Genau wie junge Wittlinge suchen sie unter diesen Schutz. Nach der Laichzeit nähern sich die Schellfische wieder ihren Weideplätzen in Küstennähe.

empfohlene Köder: Gummi-Makks, Naturköder

Küchentipp / Zubereitung: Sein weißes, etwas blättriges Fleisch ist wohlschmeckend. Dazu trägt auch bei, dass Schellfisch zu den besten Magerfischen zählt: Sein Fleisch ist sehr fettarm, aber sehr eiweißreich und damit als „Schlankmacher“ bestens geeignet. Wird unter dem Namen Angelschellfisch im Handel angeboten.


Informationen: Der Schellfisch gehört zu den dorschartigen Fischen, ist aber anders als sein Bruder, der Kabeljau kein Raubfisch und Einzelgänger, sondern ein Friedfisch, der sich lieber im Schwarm und in Bodennähe aufhält. Er ist ein ständiger Wanderer zwischen den küstennäheren Weide- und den Laichplätzen im Meer. Dieser Wandertrieb beruht auf der Temperaturempfindlichkeit dieses Fisches. In den letzten Jahrzehnten ist der Fangdruck so stark gewachsen, dass er z.B. nicht mehr in den schottischen Fjorden vorkommt. Die Fischer ziehen ihm jetzt bis in die Laichgebiete hinterher - nach ihnen die Sinnflut.
  • Veröffentlicht
    21. Januar 2019
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