JDM Fantasista + Revo Studious/Deez Usertest

geomujo

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JDM Fantasista + Revo Studious/Deez Usertest

Inhalt
1. Allgemeines + Fragestellung
2. Die Fantasista-Serie
3. JDM Revo Spin
4. Fantasista Studious FSNS-62LS im Detail
5. Fantasista Deez FDNS-61L im Detail
6. Beantwortung der Eingangsfragen
7. Fazit
8. Ausblick

1. Allgemeines + Fragestellung
Dieser Usertest soll dem Interessierten einen Ein- und Überblick in das Premium-Segment von Pure-Fishing Japan bieten, vor allem aber wie es sich praktisch am Wasser macht. Der Testzeitraum betrug 1,5 Jahre für die Ruten und ein knappes Jahr für die Rollen. Zielfische waren Hechte, Barsche und bisher noch recht kleine Zander. Dabei sollen über den Kreuzvergleich zweier kontrastierender Modelle Fragen beantworten, die hier im Forum immer wieder auftauchen, die da wären:
- Solid Tip oder Tubular? Was ist besser? Ist die Frage überhaupt berechtigt?
- Was bringen Einteilige Ruten?
- Wie unterschieden sich kurze von langen Spinnruten im Realbetrieb?
- Was bringen Signatur-Modelle?
- Rechtfertigt sich der hohe Preis?

Testgegenstand sind wie im Titel schon angedeutet folgende Spin-Combo’s
Fantasista Studious Nano Spin FSNS-62LS + Revo Studious / Revo LT 2000
Fantasista Deez Nano Spin FDNS-61L + Revo Deez


2. Die Fantasista-Serie
Es handelt sich um die zweite JDM-Fantasista Generation aus dem Hause Abu Garcia. Diese Modelle kamen nach Europa und sind im Fachhandel zu beziehen. Das Blankmaterial ist in beiden Fällen das 3m-Powerlux Resin, jedoch in unbekannter Qualitätsabstufung. Alle Modelle der Reihe sind mit Fuji Micro-Guides mit Titanrahmen und SiC-Einlagen ausgestattet, einteilig und verfügen über eine JDM-typische Kork/EVA-Materialmischung am Griff nebst dem von PFJ bekanntem Cutting-Edge-Design. Typisch für Bass-Ruten ist der sehr kurze Griff. Der Vergleich zu den Shoreline-Ruten ist eklatant wie man im Bild gut erkennen kann. Zum Lieferumfang gehört neben dem Neopren-Futteral ein transparenter Tip-Saver aus Kunststoff. Das war’s dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten.

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3. JDM Revo Spin
Was würde zu einer Bass-Rute nicht besser passen als eine Bass-Rolle? Und welche würde nicht besser dazu passen als die vom Signaturgeber der Ruten ebenfalls signierten Spinn-Rollen?
Ich habe im Laufe von knapp 2 Jahren alle möglichen Kombinationen kreuz und quer durchprobiert und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass die Revo Studious NICHT zur Fantasista Studious 62LS passt. Diese Rolle war nämlich gedacht für das UL bzw.- XUL-Modell der Studious-Reihe. Mit der Revo LT 2000 ist die Studious 62LS denke ich am sinnvollsten gepaart. Bei der Deez war ich anfangs skeptisch, ob eine 210g schwere (eigentlich leichte) 2500er Rolle dafür das richtige ist. Auch hier ist anzumerken, dass die Rolle nicht für exakt dieses Modell konzipiert wurde, sondern für das Modell 66ML. Ebenfalls wie die Revo Studious mit nur einer Bremsscheibe ausgestattet, kommt sie aber mit spürbar mehr Bremskraft daher. Warum nun eine 2500er Rolle für’s Finesse-Angeln? Der Herr Aoki war wohl der Meinung, dass es für seine besonders harten Ruten auch eine etwas stabilere Rolle benötigt. Und dem kann ich auch in der Praxis folgen. Das macht durchaus Sinn da eine etwas kräftig gebautere Rolle dranzuschrauben. Der hohe Schnureinzug von 88cm ist aber doch etwas gewöhnungsbedürftig. Wem das zu schwer oder schnell ist, das kann auch zu einer 2000er Revo Yabai oder LT greifen.
Allen Modellen ist gemein, dass sie neben dem von den Ruten bekannten Cutting-Edge-Design eine ultraleichte Vollmetallkonstruktion besitzen, bei der sogar der Rotor aus Metall gefertigt wurde. Alle Modelle verfügen über die gleiche Kugellagerausstattung (9+1). Das Getriebe werkelt sehr präzise und kraftvoll und scheint auch sehr gut out-of-the-Box gefettet zu sein. Und auch sonst hat sich Pure-Fishing Japan nicht lumpen lassen bei der Entwicklung und Ausstattung dieser Rollen. Der recht hohe UVP von ca. 34000Yen für die Signatur-Modelle deuten schon an, wohin es qualitativ geht. Optisch macht das ganze ganz schön was her find ich. Ob Blau, Magenta oder Schwarz –mir gefällt alles gleichermaßen. In der Matrix zur Übersicht dieser Rollengeneration sind die unterschiedlichen Typen mal zusammengestellt.

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4. Fantasista Studious FSNS-62LS im Detail
Die Studiuous in der Version 62LS ist das Standard-Modell der, unter der Egide des japanischen PFJ-Teamanglers Tsugohiko Komori maßgeblich mitentwickelten STUDIOUS-Reihe. Schaut man sich mal einige Wettkampfvideos von dem Herrn an wird schnell klar, wie er so vom Wesen her tickt. Nämlich sehr ruhig und konzentriert, aber immer auch gut gelaunt – ein ich würde mal sagen recht ausgeglichener Mensch. Und genau diese Charaktereigenschaften lassen sich dann auch in der Rute wiederfinden. Da wäre der sehr geschmeidige mit 1,1mm recht feine Solid-Tip, der geradezu nahtlos in den Hauptblank übergeht. Durch die Volllackierung ist der Übergang zum Blank nicht sichtbar und genau das soll er wohl auch nicht. Der Übergang ist so butterweich, dass man sich fragt, ob man es wirklich mit einer Solid-Tip-Rute zu tun hat – mehr dazu später.
Das angedeutete Wurfgewicht mit 1,8g bis 5,3g empfinde ich persönlich als etwas zu niedrig angesetzt. Mit 3-8lb empfohlener Schnurklasse ist das schon eine recht kräftige Rute die kein Problem damit hat auch mal etwas schwerere Köder zu werfen. 7g-X-Rap’s ließen sich perfekt werfen und auch führen. Zum Werfen ist zu sagen, dass der Rute im Vergleich zur Deez etwas an Präzision fehlt, es sich aber allgemein sehr angenehm und entspannt wirft. Ein Wurfweitenunterschied zu den Shore-Line-Ruten über 2,20m konnte ich nicht feststellen. Das Handling ist ganz hervorragend und der Griff mit dem bekanntem VSS-Rollenhalter lassen die Rute sehr sicher und fest in der Hand liegen. Kopflastigkeit ist trotz der 93g und des Solid-Tips kein Thema. Wie ist diese Rute nun einzuordnen?
Der Solid-Tip läßt auf eine Möglichkeit zur Benutzung von leichten Gummiködern schließen. Und so ist es vom Herrn Komori sicherlich auch gedacht. Jedoch bin ich zu einem ganz anderen Ergebnis gekommen. Für mich ist es nach langem probieren ganz klar eine Hardbait-Rute! Das weiche Spitzenteil gepaart mit dem kräftigem Rückgrat prädestinieren sie gerade dazu. Es zeigte sich im Betrieb mit Jig’s, dass die Rute in Sachen Empfindlichkeit so mancher hochgezüchteter Jigge hinterher hinkt. Bisse kommen nur gedämpft rüber und das Auflösungsvermögen, das zum Unterscheiden der Kontakte nötig ist, ist nicht besonders gut ausgeprägt. Beim Einsatz von Wobblern hingegen kehrte sich das Bild komplett um. Entscheidend ist die Wahl der Rolle. Mit der von Herrn Komori empfohlenen Revo Studious ist kein sinnvoller Wobblerbetrieb an der Rute möglich. Das hat zwei wesentliche Gründe: Der erste ist die hohe Übersetzung, der andere wichtigere ist die schwache Bremse von nur 1kg mit einer Bremsscheibe. Auch beim Einsatz von Jigs empfand ich die Revo Studious als zu schwachbrüstig für die Studous 62LS. Die Bremse ständig auf Anschlag kann nicht im Sinne des Erfinders sein. Also griff ich nun entgültig zu einer Revo LT 2000. Dieses baugleiche Modell verfügt über genügend Bremspower und hat zudem die von mir für Wobbler-Anwendungen bevorzugte niedrige Übersetzung von 5,2:1 und bietet auch mehr Platz auf der Spule. Damit sind dann auch mal ein Ausflug mit den Jigs möglich, aber das ist ganz klar nicht deren Domäne. Das ist nämlich dann doch eher die Spezialität der Fantasista Deez, auf die nun näher eingegangen wird. Insgesamt würde ich sie so einstufen: ¾ Wobbler – ¼ Gummi

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geomujo

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5. Fantasista Deez FDNS-61L im Detail
Mit einem Wurfgweicht von 0,6g bis 7 gramm und 80g Gesamtgewicht schon aus den Daten erkennbar, geht diese Rute in eine ganz andere Richtung. Im Gegensatz zur mit einem Fast-Taper ausgestatteten Studious verfügt dieses Modell über einen X-Fast-Taper und einer hohlen Spitze die mit 1,25mm an der Finesse-Grenze kratzt. Der aufgedruckte Codename ‚Finesse 2‘ soll jedoch die Finesse-tauglichkeit der Rute unterstreichen.
Es erwartet den Käufer ein von Abu selbst entwickelter Air-Grip-Rollenhalter der konisch verjüngt in den Blank übergeht und zu 100 Prozent umkorkt ist. Das bekannte Cuttig-Edge-Design von Abu kommt auch hier wieder zur Anwendung – diesmal in Blau. Die Schnurklasse ist mit 2,5-5lb angegeben. Das Wurfgewicht ist hier für meine Verhältnisse eher der Realität entsprechend. Am besten machten sich 3“ Gummis am 3,5g oder 5g-Kopf. Unter 2g bin ich aber nicht gegangen und würde dies auch wurftechnisch als Grenze sehen. Denn der Blank ist äußerst hart und straff moduliert. Dazu ist er nach hinten raus sehr dünn gehalten. Man merkt sofort, das ist eine hochgezüchtete Bass-Jigge. Aus der Rute ein Peitschgeräusch im Wurf zu bekommen ist fast unmöglich, so straff ist sie. Und genau das benötige ich schließlich beim Jiggen! Der X-Fast-Taper ist trotz der kurzen Länge sehr gut ausgeprägt und verleiht der Rute in nahezu jeder Situation eine sehr hohe Präzision. Die Empfindlichkeit ist erste Sahne. Ob Bisse aus Distanz oder vor den Füßen, da ist sie ganz groß, wie auch in der Kompromisslosigkeit des Anhiebsetzens. Im Drill erlebt man dann den Fisch hautnah und bekommt fast jeden Flossenschlag mit. Die Rute reagiert da sehr direkt. Und das scheint wohl eben auch in dem Wesen des namensgebenden Signaturpaten der Deez, Daisuke Aoki, zu liegen. Ebenfalls hochkonzentriert, aber unter ständiger Anspannung stets die Herrausforderung suchend auch in Extremsituationen vorzudringen und sich da keinen Schnitzer zu leisten. Da die Rute so stark auf Gummi-Anwendungen hin konzentriert ist, machen Wobbler-Geschichten damit eigentlich kaum Spass, sind aber nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Die Schnur ist laut durch die harte Spitze, im Drill zeigt sie nur wenig bis garkeine Puffer-Reserven und der Lauf der Wobbler wird durch die Härte auch etwas beeinflusst. Das Ergebnis ist eine durch und durch hochentwickelte Bass-Rute für Leute die den gewissen Kick am Jig suchen. Als Zielfisch würde ich hier ganz klar die Stachelflosser sehen.
Die Studious macht da genau den gegenteiligen Eindruck. Eine eher gemächlich agierende Rute, deren größte Stärke sich erst im Drill zeigt. Das Drillverhalten mittelgroßer Stachelflosser ist absolut Suchtverdächtig! Wo man mit der Deez immer bangt und hofft, dass die Spannung zu Haken nicht abreißt, brilliert die Studious mit so einer überragenden suveränen Überlegenheit, dass es mir persönlich schwer fällt ihr nicht die besten Jig-Eigenschaften zusprechen zu können. Der weiche Solid-Tip, der in ein mittelweiches Mittelteil übergeht und auf Höhe des Startrings sein Ende findet lassen sowohl kleine als auch größere Fische schonend, aber dennoch dominant und mit Leichtigkeit ans Ufer dirigieren. Fluchten, insb. Wilde Kopfstöße wie sie Barsche gerne abziehen werden wunderbar abgefedert ebenso wie wilde Fluchten von Hechten.
Insgesamt würde ich sie genau gegenteilig einstufen: ¾ Gummi – ¼ Wobbler

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6. Beantwortung der Eingangsfragen

Solid Tip oder Tubular? Was ist besser? Ist die Frage überhaupt berechtigt?
Bei der Vielzahl von Solid-Tips lässt sich diese Frage einfach nicht beantworten. Es gibt harte, weiche, dünne und überbiegbare Solid-Tips. Allen ist jedoch gemein, dass die zwei spezielle physikalische Eigenschaften haben. Das erste ist die Empfindlichkeit. Auch wenn viele hier im Forum denken und meinen, ein Solid-Tip ist per se das bessere, weil empfindlichere Material wird mit diesem Kreuzvergleich eines besseren belehrt. Mitnichten ist der Solid-Tip als ein Garant für die Anwendung von Gummianwendungen zu sehen. Viel mehr sollte man mal hinterfragen, ob dieses nicht ins Reich der Märchen und Legenden gehört. Es gibt nämlich, neben der Sicht, dass eine Schwingung besser durch einen gleichformigen soliden Körper geht, auch die Sichtweise, dass der Schwingungstransport in erster Linie entlang der physikalischen Grenzfläche zwischen Festkörper, also der Rute, und der Luft erfolgt. Und da der hohle Blank über zwei solcher Oberflächen verfügt ist die Empfindlichkeit per se besser mit einer hohlen Spitze. In jedem Fall ist der Solid-Tip eine Ansammlung von Masse in der Rutenspitze. Das wird ausgenutzt um auch kleinste fast Schwerelose Köder auf Weite zu bekommen, in dem der Blank nicht aufgrund des Ködergewichtes beim Wurf in die Biegung geht, sondern es reicht bereits die Trägheit der in der Spitze konzentrierten Masse aus, um den Blank aufzuladen. Und damit kommen wir zu einem konkreten Nachteil des Solid-Tips – er zieht die Rute nach unten. Dafür ist wiederum der Solid-Tip ein Garant faür wirkliche UL-Ruten, denn nur damit erreicht man Spitzendurchmesser von unter 1,0mm, so bei tubularer Bauweise spätestens Schluss ist. Warum nun die Studious 62LS einen Solid-Tip hat, hat sich mir bis heute daher nicht erschlossen.

Was bringen Einteilige Ruten?
In erster Linie mal ein Transportproblem. Wenn man das gelöst hat, wird man dafür mit zwei positiven Eigenschaften belohnt. Die erste ist, das durch den Wegfall der Trennung auch ein Stück Masse verloren geht, dass wie eben erwähnt durch Herrn Newton auf uns als Angler wirkt. Die Trennung macht die Rute schwerer und zieht sie vorne ebenfalls ein stück weit herunter. Ein wie bei den Fantasista’s besonders kurzer Blank in einteiliger Bauart verleiht den Ruten ein federleichtes Gefühl und eine enorme Agilität. Der zweite nicht zu unterschätzende Vorteil einteiliger Ruten ist, dass man sie nicht mehr am Wasser zusammenbauen muss. Das spart Zeit die man in’s Angeln investieren kann.
Von der Aktion her spielt es meiner Einschätzung nach eine untergeordnete Rolle, ob die Rute ein- oder mehrteilig ist. Moderne Blank-Fertigungen können jede beliebige Aktion produzieren. Allenfalls bei besonders schweren Ruten sehe ich noch einen Vorteil hinsichtlich der Stabilität an der Trennung. Aber das ist definitiv eine andere Gewichtsklasse.

Wie unterschieden sich kurze von langen Spinnruten?
Auch diese Frage kann nicht so leicht beantwortet werden. Ich trenne das mal in Drill und Köderführung. Im Drill bietet die längere Rute für gewöhnlich mehr Pufferung und damit ein Stück mehr Gelassenheit. Das Modell Studious zeigt aber, dass es nicht zwingend einer langen Rute benötigt um auch im Drill mit einer kurzen Bass-Rute eine sehr gute Figur zu machen. In der eigentlichen Köderführung hingegen empfinde ich langen Ruten nachwievor als vorteilig. Gerade wenn die Witterungsbedingungen schlechter werden, der Wind nur so um einen peitschst, greife ich lieber zur langen Rute um so direkten Kontakt zur Wasseroberfläche zu haben und auch unter Sturm-Bedingungen Herr der Lage zu sein und auch einen Anhieb kraftvoll durchzubringen. Die Kürze der Ruten kommt mir vo allem im Sommer entgegen, wenn die Fische meist ufernah stehen und durch eine besonders aktive Köderführung über die Rute erst so richtig zum Beißen animiert werden.

Was bringen Signatur-Modelle?
Diese Frage ist etwas leichter zu beantworten. Die Signaturgeber der beiden Serien hatten wohl einen gewichtigen, wenn nicht sogar maßgeblichen Einflus auf die Ausgestaltung vom Blank und deren allgemeinen Aufbau bis hin zur Komponentenwahl. Es wird deutlich, dass beide Signaturgeber völlig andere Herangehensweisen bevorzugen, die sich schlussendlich in den Charaktereigenschaften der Ruten leicht wiederfinden lassen. So stelle ich mir ein wirkliches Signatur-Modell vor. Bei den Rollen schien sich die Freiheit auf die Wahl der Peripherie zu beschränken. Herr Komori wollte eine 2000er mit besonders feiner Bremse, einen speziellen ZPI-Knob und verzichtet auf eine schaltbare Rücklaufsperre. Dem Herrn Aoki war wohl in erster Linie die 2500er Größe wichtig, mit ebenfalls einer recht feinen Bremse. Somit blieb nur noch noch Wahl der Farbe und fertig ist das Signatur-Rollenmodell. Hier wird offensichtlich weniger auf die individuellen Wünsche der Signaturgeber eingegangen und das Standard-Modell lediglich außen rum etwas angepasst und farblich auf die Serie getrimmt.
Schaue ich mir aber an, was unsere deutschen Signaturgeber so ‚produzieren‘, muss ich PFJ aber schon attestieren, dass sie diese Geschichte ernster nehmen, als lediglich einen bekannten Szenenamen auf eine 0815-Allerweltsrute zu drucken. Da wäre es schön, wenn die Industrie verstärkt auf die Worte der Signaturpaten hören und mit diesen stärker zusammenarbeiten würde.

Rechtfertigt sich der hohe Preis?
Das ist die Frage der Fragen. Der UVP von 499 bzw. 449€ für die Ruten erscheint mir doch etwas hoch. Ähnlich geartete Modelle der Konkurrenz sind sicher schon ab 300€ oder weniger zu bekommen. Was ein gerechtfertigter Preis ist, kann ich leider nicht sagen. Es sind, was die Ruten betrifft durch und durch hochwertige Materialien verbaut und im praktischen Einsatz haben sich keine Material- oder verarbeitungsbedingte Schwächen gezeigt. Auch die Performance der Ruten lässt keinen Zweifel an deren hoher Qualität. Bei der Deez würde ich mir sogar ein Urteil dahingehend erlauben, dass es noch immer eine der besten am Markt befindlichen reinrassigen Jig-Ruten ist. Aber auch die Studious wirkt alles andere als schnell und billig dahingeschustert, da merkt man richtig, dass sie historisch gewachsen ist. Muss jeder selbst entscheiden, wieviel Geld einem der Aufwand wert ist.
Zu den Rollen ist zu sagen, dass sie in jedem Fall ihr Geld wert sind! Auch wenn eine Deez 150-250€ kostet, ich würde sie einer Luvias immer wieder vorziehen. Ob es allerdings Sinn macht eine Revo Studious zu ordern, sofern man überhaupt noch eine bekommt, überlasse ich mal euch.


7. Fazit
Die Fantasista-Modelle aus dem Programm von Pure-Fishing Japan machen insgesamt einen ausgezeichneten Eindruck. Kombiniert mit der richtigen Rolle erwartet dem Käufer ein ganz exklusives Angelerlebnis. Beides sind Finesse-taugliche Bass-Ruten, die ihre jeweiligen individuellen Stärken in unterschiedlichen Anwendungen haben. Die Fantasista Studious ist für mich eine Hardbait-orientierte Rute die sich auch für Gummi’s einsetzten lässt, bei der Deez ist es genau umgekehrt. Wer den Nervenkitzel sucht, greift ebenfalls lieber zur Deez; wer es lieber ruhiger und geschmeidiger mag, greift zur Studious. Die Rollen machen einen hervorragenden Eindruck, so sie denn zur Rute passen, was im Falle der Revo Studious leider nicht der Fall ist.


8. Ausblick
Für die Revo Studious schiele ich seit kurzer Zeit auf die ‚New Fantasista‘ FNS-60XULS II Codename: SHAKE. Ein Wort an Pure-Fishing-Deutschland: Ein paar Spinn-Rollen zu den Ruten mit rüber zu holen wäre ganz nett gewesen und hätte mir einiges an Aufwand erspart. Ein Wort an Pure-Fishing-Japan: Richtig gefreut hätte ich mich über eine 2000er Revo Studious mit 5,2:1 und 4-5kg-Bremse. Somit muss ich zur optisch nicht ganz passenden Revo LT 2000 greifen.


 

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Tomasz

Well-Known Member
Vielen Dank für diesen ausführlichen Testbericht und die Fotos dazu. Da steckt viel Arbeit drin, die sich aber gelohnt hat.
So in etwa stelle ich mir eine Präsentation von Angelgeräten vor, ohne lediglich die Angaben des Herstellers abzuschreiben. Hier werden Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen und es entsteht nicht der lobhudelnde Eindruck eines Werbeartikels.
Auch wenn die Ruten mir persönlich zu teuer sind, so habe ich doch nochmal mehr zu den grundsätzlichen Eigenschaften von Ruten, Rollen und deren Zusammenspiel auch mit den Ködern verstanden.
Ich finde einteilige Ruten auch vom Handling klasse, wenn da nicht das leidige Transportproblem wäre.

Gruß

Tomasz
 

geomujo

Well-Known Member
THX - Das war auch mein größtes Problem bei dieser Geschichte. Aber wenn man gut sucht und der Bestellung im Auslang nicht abgeneigt ist kommt man zum Ziel. Mich würden wharscheinlich einige steinigen wollen, wenn ich sage was ich für die Ruten bezahlt habe :)
 
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geomujo

Well-Known Member
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Minimax

Machine-Gun-Mini
Meine Güte, das ist ja fast ne Seminararbeit. Nicht ganz mein anglerisches Fachgebiet, aber sehr informativ und eine tolle Leistung, vielen Dank für Deine Mühen
hg
Minmax
 

geomujo

Well-Known Member
So, die nächste Fantasista im Anmarsch. Nachdem die Revo Studious arbeitslos wurde, da sie nicht zur Satori passt, war ich auf der Suche nach einer passenden UL-Studious. Entschieden habe ich mich für die 'New Fantasista' mit dem neuen Toray TA-1100G-Blankmaterial. Konkret wurde es die FNS-60XULS mit 0,75mm dünnem ExFast-Solid-Tip und einem Gewicht von nur 69g. Der Preis hat sich aber gewaschen! € 359,06 (Rute + Versand) hinzu kommen bestimmt nochmal an die 100€ Zoll+Steuern.

https://www.ebay.de/itm/Abu-Garcia-Fantasista-STUDIOUS-FNS-60XULS-II-Spinning-Rod-New/263857940924
Der Händler hat auch einen eigenen Shop bei dem das etwas günsziger angeboten wird.
http://north-one.jp/ec/index.php/ab...60xuls-ii-spinning-rod-new-0036282069770.html

Der hat auch die Fantasista Yabai FNS-62SULS mit 0,65mm Solid-Tip für gnadenlos 'günstige' 309US$ im Angebot nebst der Studious in der FNS-64SULS mit Regular-Taper. Besonders der Regular-Taper reizt mich. Nach dem Weggang der Veritas 722 ML hätte ich gerne mal wieder was vollparabolisches. Aber warten wir erstmal die 60XULS ab :)

Zu den Preisen: die neue Fanta liegt UVP bei 42000Yen
Die im Zusammenhang mit dem Toray TA-1100G immer gern genannte Graphiteleader 16-Vigore kost nur 34000Yen, hat keine Torzites und keine Kreuzwicklung (eine Mittelklasserute) und kostet bei NippenTackle sagenhafte 450€! Der Reale Marktpreis für die Vigore liegt in Japan bei ~ 280€ wie auch der der Fanta (~300€) - kommt man mit Versand und Steuern auf ~ 350€. Also 100€ gespart. Kann man sich ja auchrechnen, was die Fanta oder die Revo Deez/Studious (34000Yen UVP) da kosten würden. Dann weiß man das Angebot bei Ali erst so richtig zu schätzen! :)
 
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Taxidermist

Well-Known Member
Solche Barschruten sind zwar nicht gerade Objekt meiner Begierde, dennoch ein Danke für die Arbeit welche du dir gemacht hast.
Dies dürfte so ziemlich die beste, objektivste Gerätebewertung sein und vor allem auch unabhängigste, welche derzeit hier im Board zu sehen/lesen ist!
Bei den genannten Preisen, denke ich allerdings, dass da schon bauen lassen in Frage kommt, bzw. Sinn macht?

Jürgen
 

geomujo

Well-Known Member
Danke soweit :) Zwei Ruten im Kreuzverhör zu haben, dazu mit den passenden Rollen, ist natürlich auch für mich als Reviewer ein recht interessantes Thema.
http://www.purefishing.jp/product/brand/abugarcia/a_rod/fw_rod/fantasista/new_fantasisita.html
Da sind durchaus ein paar kräftige MH und XH-Teile dabei - aber dann nur als BC.

Keine Ahnung, ich hab mir noch keine aufbauen lassen. Wenn ich aber sehe, dass es von der Fantasista Deez eine streng limitierte Sonderauflage der 66ML gibt ( https://japanlureshop.com/abu-fantasista-fts-fns-66ml-ltd-finesse-max-limited-limited-to-150.html ) könnt man mal über einen Umbau nachdenken. Drum mal in die Runde gefragt:
1) Das Griffmaterial von EVA auf Kork umstellen aber nur am Hauptgriff
2) Die olle Rollenschraube gegen eine schön mit blauen Alu-Spacern und Carbonverblendung in Kreuzwicklungs-Look ausgestattete Schraube, damit man das Gewinde nicht mehr sieht. Muss dafür die Rute komplett entringt werden? Was kann man da so an Kosten insg. erwarten?

Ansonsten greife ich lieber zur Stangenrute. Kommt dann doch irgendwie billiger. Lieber hochwertiges Material und nicht ganz 100% genau passend, als perfekt passendes aber nicht erstklassiges Material. Ne Aufbau-Rute mit Premium-Material a la TA-1100 und Torzites würde die Preisfindung doch sehr auseinander klaffen lassen. So dicke hab ich's leider nicht :)
 
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geomujo

Well-Known Member
Heut Früh kam der FedEx-Zusteller und belieferte Mein Nachbarn:
Das ging insgesamt sehr sehr schnell. Dienstag Nachmittag bestellt - Montag früh zugestellt.
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Und als Combo mit der Revo Studious:
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geomujo

Well-Known Member
So, jetzt nach 3 Ausflügen mal ein paar kurze Worte zum neuen Modell. Der Empfang war ja eher verhalten und der erste Ausflug nicht sonderlich zufriedenstellend. Die Schnur, eine Spiderwire in 0,08er Stärke war einfach zu dick um 1,5g-Jigs mit 2" Köder werfen zu können. Dennoch gelang es mir ein paar Stachelflosser zu verhaften. Ich war zunächst etwas enttäuscht über die Empfindlichkeit. Aber wie sich herausstelte waren die Fische den Tag einfach voll Scheiße drauf und wollten sich kaum zum Biss überreden lassen. Dazu hatte ich mit jeder Menge Sturmdreck am Ufer zu käpfen samt seitlichem Frontalwind. Aber wenn sie gehakt wurden fuhr die New Fantasista zur Höchstform auf!
Ein derartiges Drillvermögen für so eine fast schon abartig leichte Rute ist einfach nur deliziös. Es ging bis ~35cm rauf. Im Drill bekomt man das Gefühl vermittelt, das sich auch schon bei der Satori zeigte. Gedämpfte Spitzen, nach hinten raus aber richtig Kraft - der Fisch ist nahezu Chancenlos. Bisher brauchte ich nichtmal einen Kescher. Nach 2 weiteren Tagen am Wasser zeigte sich die Rute dann auch in Sachen Empfindlichkeit von ihrer besten Seite und steht der Deez in kaum noch etwas nach. Heute gabs einen Biss auf Distanz (in dem Fall 25-30m) der so klar rüberkam dass keinerlei Zweifel über ihre Empfindlichkeit mehr vorhanden sind.
Ich werde mich nun Stück für Stück der Rute nähern und versuchen rauszufinden wo sie ihre Stärken hat. Der neue 69g leichte Toray Blank jedenfalls erfüllt seine Aufgabe bisher mit absoluter Bravour und Souveränität.
Hervorragend war übrigens auch das Zusammenspiel von Rute und Rolle. Abu hat hier ein ultraleichtes Gesamtkunstwerk abgeliefert, dass bisher in meinem Sortiment seines Gleichen sucht. Das ist eine durch und durch hochprofessionelle Combo und sicherlich für jeden UL-Freak mehr als nur eine Überlegung wert, auch wenn es tw. sehr ins Geld geht.

Setup war dann wie abgebildet + Sunline Siglon X8 in 0,10mm (PE#0.3 / 5lb / 2,1kg) + 1,8kg Gamakatsu FC
Köder: kleine Keitechs von 2-2,5" am 1,5-2g-Jigkopf
 

StrikerMS

Active Member
Wahnsinn! Tolle Arbeit! ...die Rutenspitze auf Millimeterpapier... Ich weiß gar nicht was ich sagen soll.
Da ist mit Sicherheit einiges an Zeit investiert worden. Und es hat sich gelohnt! thumbsup

Ich weiß nicht 100%ig was ich hier 'erlebt' habe, aber eins weiß ich sicher. Die Kombi(s) sind sexy af.

..und ich hol eben 500€ von der Bank.
...krasser Typ! smile01
 

geomujo

Well-Known Member
THX :) Ein bisschen Zeit braucht so ein Review zwar schon, aber wenn man das freiwillig aus freien Stücken macht und auch noch Spass dabei hat, istdas alles halb so wild wie es wirkt.
Als ich mit dem Angeln vor 4 1/2 Jahren wieder angefangen habe und der Verkäufer mich im Laden versuchen wollte von einer 300€ zu überzeugen hätte ich dem am liebsten nen Vogel gezeigt :) Mehr als n Hunni war ich eigentlich nicht bereit auszugeben. Aber irgendwie hat es sich ergeben im Laufe der Zeit immer hochwertigere Ruten anzuschaffen. Und ich muss sagen bei Ruten lohnt es sich noch mit am meisten mehr Geld auszugeben. Und noch mehr lohnt es sich, je feiner die Ruten werden. Erst dann nämlich trennt sich die Spreu vom Weizen. Es gibt keine vergleichbare Rute für 100€, wärend man aber zur einer Standard-Rocksweeper mehr als genügend günstige alternativen hat die nicht schlechter performen.

Aber je UL'iger es wird, desto mehr stechen die Qualitätsunterschiede heraus. Das geht bis hin wie im hier abgebildeten Extremfall einem fast schon haaresbreit dicken Solid Tip welcher erst die ganz speziellen Führungsformen ermöglich, welche z.B. hier kurz zu sehen sind.

Auch wenn 500€ unverschämt teuer wirken, im Vgl. zur üblichen Konkurrenz (Evergreen, Yamaga, Daiwa, Graphiteleader) bekommt man dennoch für's Geld ein deutliches Stück mehr Rute. Wer unbedingt auf Made in Japan wert legt, darf gerne nochmal 150-300€ raufpacken.
 

geomujo

Well-Known Member
Ich war mal so frei etwas mit der Bildbearbeitungssoftware rumzuspielen:
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Revo_Fantasista_UL_Studious_sw5.jpg

Revo_Fantasista_UL_Studious_sw3.jpg
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Ich war mal so frei etwas mit der Bildbearbeitungssoftware rumzuspielen:
Du liebst Die Combo sehr, wer kann´s Dir verdenken. smile01 Stell sie lieber frei, oder gib ihr einen entsprechenden Hintergrund, und benutze das colorkey weise, es gibt sicher mehr noch mehr an dem schönen Stück zu betonen als die lila Applikationen. Irre ich mich, oder könnte sie einen Hauch mehr Leine auf der Trommel vertragen?
 

geomujo

Well-Known Member
Du irrst nicht - aber es sind ganze 150m drauf. Und ja, optisch geht mir bei der Combo fast schon einer ab ;-) Mehr farbliche Akzente sucht man aber vergebens.
Die Spule ist übrigens nicht sehr tief:
RevoStudious_5tb.jpg
 

Drillsucht69

Well-Known Member
Tolle Berichte und alles schön und gut...
Habe mir die gleiche Rolle auch Anfang Mai geholt und heute fühle ich das Getriebe über die Kurbel wenn ich einleier...
Nach der Wartung sollte es sich einstellen denke ich mal so...Aber ne Rolle die keine fünf Monate hält ist für mich nicht von
guter Qualität geprägt....
Wenn man damit 2-3 Mal im Monat angelt ist es Ok, aber 2-3 mal die Woche und ein halbes Jahr lang sollte die es mit machen...
Leider bin ich sehr enttäuscht, dass die ohne Wartung kein halbes Jahr mit gemacht hat...
 

geomujo

Well-Known Member
Ein ähnliches Gefühl habe ich bei meiner Yabai, aber ees war mehr oder weniger von Anfang an. Hier kommt wohl die Abu-typische Serienstreuung zum Tragen. Ich kann bei der Rocksweeper Limited davon ein Lied singen. Meine anderen Revo's dieser Bauart sind nun schon seit über eiem Jahr im regelmäßigen Betrieb und ich muss eigentlich für alle außer der Yabai sagen, dass sie mit der Zeit immer besser laufen. Also an der Qualität der eingesetzten Materialien liegts aus meiner Sicht eher nicht, nur die Fertigung macht da immer wieder mal Probleme. Mit einer Fettung 'übertünchst' du quasi den Fehler, der so aber wohl nicht so schnell weggehen wird (ich schätze mal ein unsauber gegossenes Zahnrad o.Ä.). Garantieabwicklung, was grundsätzlich möglich ist, ist aber aben nicht ganz ohne bei so Überseeimporten. So ganz ohne Risiko ist das leider nicht - tut mir ein bisschen leid für dich.

Aber es gibt eine Alternative: du kannst auch eine neue MGX EU-Modell kaufen und da eine Studious-Spule aus dem entsprechendem Spulenkit ranschrauben. Die kostet um die 60€ Netto. Wenn mit der Rolle dann was ist, schickst du sier hier im Laden ein.
http://www.purefishing.jp/product/acc/abugarcia/abu_works/abu_works_studious_sp_kit.html
 
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geomujo

Well-Known Member
Noch ein kleiner Nachtrag zu deinen Problemen: Bei mir trat dieses, so ein Gefühl als würde man über grobes Kopfsteinpflaster fahren, bei jeder dritten Kurbelumdrehung auf. Genau drei Umdrehungen benötigt man bei der Rolle um einen vollständigen Spulenhub umzusetzen. Ich schlussfolgere daher, dass es ein 'Problem' der Spulenhubmechanik ist. Es könnte ein unwuchtiges Zahnrad sein, es könnte eine leicht verbogene Achse sein (vllt. mal runtergefallen oder gegengestoßen?) oder irgendwas an den Zähnen des Zahnrads. Vielleicht können ja mal die Rollenexperten hier noch ein Wort zur Anfälligkeit von Excentergetrieben verlieren. Ob man das beheben kann, ob es langfristig negative Auswirkungen auf die Rolle hat oder einfach nur was es damit aufsich haben könnte.

Zur neuen Fanta noch ein paar Worte. Trotzdem es eine XUL ist habe ich das Gefühl, das war noch nicht das Ende der Fahnenstange nach unten hin. Ich weiß jetzt nicht ob es an dem neuen Blank liegt aber wenn selbst Fische, die an der 40er Marke kratzen, spielend einhändig aus dem Wasser gelupft werden können und man auch im Drill das Gefühl hat, die Rute nicht annähernd an ihre Leistungsgrenzen zu bringen und den Fisch klar zu dominieren, dann muss es da doch noch was feineres geben. Okay der XFast-Taper deutet zwar schon einen kräftigen Backbone an, aber von meinem Standpunkt aus war das noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Die Empfindlichkeit betrifft das nicht, die ist wie beschrieben 1a.
Drum mal die Frage in die Runde, womit es womöglich noch filigraner geht? Vielleicht die Super Corto? :) Oder doch die Studious mit Regular-Taper (Codename: 'Super Soft'), was ich irgendwie auch sehr reizvoll finde, mir aber beim Einsatz von Gummis schwierig vorstelle.

Hayabusa_BeatRoller_1.jpg

Köder waren meist 1,8g-Köpfe bei 2 bis 2,5" Gummis und damit wurde das offizielle Wurfgewicht von 2,7g schon voll ausgereizt. Aber schon die Studious Satori vermittelte mir das Gefühl, dass das angegebene Wurfgewicht doch etwas underrated ist. Wie es aussieht trifft es auch auf das neue Modell zu. Also im direkten Vergleich mit der Deez-Serie scheint die Studious allgemein die kräftigere aber weichere Rute zu sein. Aber das WG ist mir jetzt nicht ganz so wichtig. Die Frage geht in die Richtung eines noch leichteren und weniger dominanten Blank.
 
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