Anglerboard-Basics: Posen - von Wasserkugel bis Proppen

Fragt einmal einen professionellen Stippangler, welches Posenmodell das Beste ist! Und dann nehmt Euch ein gutes Stündchen Zeit, denn die Antwort wird recht ausführlich ausfallen! Schwimmer, wie die Bissanzeiger auch genannt werden, gibt es wie Sand am Meer – doch wie entscheiden wir uns für den Richtigen?

Tragkraft und Zielfisch
Posen gibt es in unterschiedlichsten Größen, Farben und Formen. Von knallrot bis nahezu durchsichtig finden wir Modelle aus Balsaholz, Kork oder Kunststoff beim Gerätehändler und in unseren Angelkisten. Das wichtigste Entscheidungskriterium ist für uns jedoch erst einmal die Tragkraft. Diese sagt aus, wie viel Gewicht unsere Pose trägt, bis sie untergeht. Die Spreizung ist enorm und reicht von 0,1 bis über 400 Gramm. Möchten wir große Fische wie Welse oder Hechte fangen, müssen wir auch ordentliche Happen präsentieren. Dementsprechend schwer fallen unsere Schwimmer aus. Geht's stattdessen auf vorsichtig beißende, schlaue Schleien, die wir mit einer einzelnen Made am winzigen Haken überlisten wollen, greifen wir zu einem besonders feinem Modell mit einer Tragkraft von nur wenigen Gramm.


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Feine Posen mit nur wenigen Gramm Tragkraft eigenen sich besonders für die Angelei auf Friedfische wie Schleien, Rotfedern oder Plötzen


Form und Funktion
Doch nicht nur die Tragkraft ist entscheidend – auch die Form spielt eine große Rolle! Angeln wir zum Beispiel am Fluss auf Friedfische, eignen sich Lutscherposen hervorragend dafür. Durch ihre abgeflachte Form stellen sie sich perfekt in die Strömung und bieten dieser sehr wenig Widerstand. Dadurch können wir unseren Köder besser an Ort und Stelle halten. Anders sieht es aus, wenn wir am See mit Fischchen auf Hechte angeln. Hier benötigen wir eine Pose, die zuverlässig schwimmt und unseren Verführer in der richtigen Wassertiefe hält. Ein dickes Modell – umgangssprachlich auch Proppen genannt – ist jetzt genau das Richtige.


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Der Proppen ist genau richtig für Raubfische wie Hechte oder Waller


Aber nicht nur Form und Tragkraft entscheiden über den Einsatz. Wollen wir beim Nachtangeln heimliche Aale oder Zander überlisten, brauchen wir einen Schwimmer, der in der Dunkelheit zuverlässig einen Biss anzeigt. In so einer Situation kann die Leuchtpose punkten. Sie hat eine Antenne, die ein Knicklicht aufnehmen kann. Es gibt auch Modelle mit Batterie und kleinen LED-Lämpchen. Perfekt für eine Angelei in tiefster Nacht.

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Die Knicklichtpose bringt Licht ins Dunkel und eignet sich betens fürs Nachtangeln auf Zander oder Aal


Und es gibt noch einen entscheidenden Unterschied: Lauf- oder Feststellpose? Die Laufpose gleitet auf der Hauptschnur, bis sie von einem Stopper blockiert wird. Eine Feststellpose dagegen ist an einer fixen Position auf der Schnur montiert und bleibt an Ort und Stelle.

Exoten und Sonderformen
So richtig interessant wird die Angelei mit Posen, wenn wir uns die ganzen Sonderformen anschauen! Zum Beispiel Segelposen. Sie tragen unseren Köder mit dem Wind in Entfernungen, die wir selbst als geübter Werfer nie erreichen könnten.

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Mit der Segelpose treibt unser Köder an fast unerreichbare Plätze

Unterwasserposen schwimmen nicht auf der Wasseroberfläche, sondern kommen an einer Grundmontage zum Einsatz und heben unseren Köder einige Zentimeter über den Gewässerboden – top für schlammige oder verkrautete Angelplätze.


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Mit der U-Pose bleibt unser Köder immer über dem Gewässergrund



Soll’s mit leichten Ködern weit hinausgehen, eigenen sich Wasserkugeln. Diese runden Plastikbällchen können mit Wasser befüllt werden und erhalten so ein großes Eigengewicht. Damit sind extreme Wurfweiten möglich.

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Wasserkugeln befördern sehr leichte Köder auf extreme Weiten


Ihr seht, die Welt der Posen ist riesig, doch mit ein wenig Überlegung und dem nötigen Wissen, findet Ihr bestimmt einen passenden Schwimmer!

Habt Ihr ein Lieblingsmodell? Welche Schwimmer verwendet Ihr für welche Fischarten?
Schreibt uns Eure Erfahrungen oder stellt Eure Fragen!
 
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