Brandungsruten bis 350g

Hallo Freunde,
Ich möchte gerne mal wissen, warum alle brandungsruten nur noch bis 250g wurfgewicht gehen?
Bis vor ca 5 Jahren gab es doch von quantum und cormoran noch Ruten bis 300-350g.
So eine könnte ich gebrauchen

Wäre cool wenn mich mal einer aufklären könnte.
Mfg Philipp
 

basslawine

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Moin Philipp,

Die real möglichen Wurfgewichte haben nur bedingt was mit den auf der Rute aufgedruckten Zahlen zu tun. Auf allen möglichen Ruten steht -250gr WG, ich hatte aber auch schon welche, die schon mit 150gr belastungstechnisch (beim Wurf) am Ende waren, während andere selbst mit 250gr kaum aufzuladen waren und rein gefühlt noch einiges an Blei mehr vertragen könnten.

Die Engländer z.B. rechnen immer in WG + Köder, dass sind dann z.b 8Unzen (ca. 250gr) plus 80gr für ne halbe Makrele. Bei allen anderen gilt meines Wissens nach das WG für Blei inkl. Köder.

Als Anhaltspunkt: wenn eine Rute als "Rough Ground" bezeichnet wird, ist sie härter und für höhere Wurfgewichte geeignete, damit soll dann auch ein 20kg Conger über die Felskante gequält werden können. Letztendlich braucht man hierzulande solche Knüppel zum Angeln nicht (mgl. Auf Helgoland?), allerdings werden diese Modelle von den Distanzwerfern auf der Wiese benutzt, so dass man sich auf einer Wurfveranstaltung die ein oder andere Rute anschauen bzw. begrabbeln kann. Weiterer Anwendungsfall wäre als Naturköderrute vom Kutter, wo wohl auch einige Ruten den Weg nach D gefunden haben.

Allerdings drängt sich mir an dieser Stelle die Frage auf wofür du eine Rute mit dieser WG-Klasse benötigst, an deutschen Stränden habe ich noch nie mehr als 220gr drangehängt (und das auch eher aus Verzweiflung, weil die Bleie von der Strömung/Kraut weggezogen wurden).

Gruß Marco
 
Hmm das ist ja echt schade, aber schön mal eine gute Erklärung .
Ich bräuchte solche Ruten für die unterweser, bei Bremen.
200g krallenblei ist da wirklich minimum und wird leider oft mitgezogen und bleibt einfach nicht da liegen wo es soll.
Die Weser bei uns ist gut 14-15m tief und hat ca 8kmh strömungsgeschwindigkeit.
Ich würde mir erhoffen, dass das Blei dann mal in der rinne liegen bleibt.
Ich weiß nicht warum, aber ganz oft beißen nur in der fahrrinne die Aale.
 
Hi,
Ich möchte gerne mal wissen, warum alle brandungsruten nur noch bis 250g wurfgewicht gehen?
Vielleicht sind die bei uns (nicht)mehr entsprechend stark nachgefragt?
Guck doch ruhig mal bei unseren europäischen Nachbarn; da gibt es sicher was (Großbritannien, Frankreich,...). Die Versandkosten, die ich bisher innerhalb der EU für Ruten bezahlt habe, waren moderat, aber ich würde natürlich unbedingt immer vorher nochmal nachgucken was die aktuell für ggfs. welche Paketlänge verlangen.
 

basslawine

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Hallo,

Du kannst natürlich auch 350 gr an eine -250gr WG Rute hängen, wenn du nicht voll auswerfen musst.
Normalerweise können die Ruten das ab.
Wie gesagt die Wurfgewichtsangaben sind oft reines Marketing und da haben sich so ziemlich alle auf die 250gr geeinigt, und wenn man die Ruten dann in der Hand hat, gibts Ruten mit gleichem WG aber einem Verhalten vom Wabbelstock bis zum Laternenmasten, ich würd mich da gar nicht drum kümmern, sondern gezielt eine Rute für deinen Zweck erfragen, sprich:
- welche Ruten benutzt du jetzt (damit wir nen Ausgangspunkt für ne Diskussion haben)?
- wie weit musst/willst du werfen?
- Angelst du mit Mono oder geflochtener Schnur, bevorzugte Montage?
- Bisserkennung durch Rutenspitze oder Einhänger oder was auch immer ?
- Budget?
Normalerweise kriegst du hier dann den ein oder anderen Tip,was geeignet sein könnte und mit ein bischen Glück, kannst du die Rute mal bei irgendwem (Forenkollege) oder einem freundlichen Händler in die Griffel nehmen und probewerfen.
 
Also ich fische 2 shimano speedmaster turbular 425bx 225g wurfgewicht.

Wurfweite ca 100-120 Meter (also voll durch ziehen)

Schnur ist 0,18 geflochten.
Dann mit stonfo anti tangle boom, daran 200g Kralle.

Bisserkennung mit Glocke
 

basslawine

Active Member
Moin Philipp,

das sind aber doch schon ganz feine Stecken, und nicht in der Wabbelstockfraktion, soweit ich das nach den bisher von mir besessenen Shimanoruten beurteilen kann, auch wenn ich die genannte noch nicht in der Hand hatte.
wenns wie in deinem Fall härter sein soll, werden 3-teilige Ruten mit Stationärberingung tendenziell irgendwann durchgängig ziemlich steif (mit entsprechend bescheidener Bisserkennung), und ganz viele gibts da meines Wissens auch nicht (aber da werden sich hoffentlich noch die Spezialisten zu Wort melden).
Alternativ bleiben dann 2-teilige Ruten nach englischer Philosophie (ZZiplex, Century etc.), wobei sehr viele Ruten mittlerweile aus Italien stammen (Italcanna, Veret).
Die haben tendenziell sehr harte Griffstücke (da steckt die Wurfpower drin) und halbwegs sensible Spitzen zur Bisserkennung.
Vielleicht solltest du mal einen Ausflug zu einer der Distanzwurfveranstaltungen des DMV unternehmen (Termine findet man normalerweise unter kong-casting.de), Besucher sind da immer gerne gesehen (ob zum Mitwerfen oder nur zum Snacken).
In D meiner Meinung nach fast die einzige Möglichkeit, sich mal eine Auswahl der "Schwer und Weit" Ruten anzuschauen und vor allen Dingen auch mal zu werfen.
Beste Sammlung an Wissen und Infos diesbezüglich im Deutschsprachigen Raum ist der Surfcasting Blog von Dirk, lohnt auf jeden Fall.
 
Die Ruten sind klasse und liefern klasse Arbeit ab.
Ich würde mich aber nicht trauen da 250g oder gar 300g dran zu binden und volle Pulle durchzuziehen.

Da sollte ich auch mal schauen wo die hier in der Nähe ihre Veranstaltung machen.
Ein test wäre da glaube ich auch nicht verkehr, denn mit 200g schneidet man sich auch schon mal in den Finger.
Wer weiß wie viel Kraft da auf den Finger wirkt.
 
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