Fangbuchaufzeichnungen und Auswertungen

hecht99

3x99cm, noch keinen Meter
Hallo Leute,

mich würde mal interessieren ob ihr ein Fangbuch führt und wie genau die Aufzeichnungen darin sind? Welche Erkenntnisse habt Ihr daraus gewonnen?
Hab es früher mal für 2 Jahre gemacht und relativ ausführlich das Ganze betrachtet (rein dem Zander gewidmet). Wetter (35 Grad Tage mal ausgeklammert), Wind, Luftdruck usw. spielten bei mir keine große Rolle. Der entscheidende Faktor in meinen Gewässern war die Gewässertrübung.

Meine Aufzeichnungen pro Tag umfassten folgende Werte:

- Datum und Zeitraum
- Fangplätze mit Tiefe, Bodenbeschaffenheit und Trübheitsgrad
- Köder
- Bisse (Aggressivität)
- Gewässertrübung
- Luftdruck am Angeltag, am Tag vorher und danach
- Wetter und Lichtverhältnisse
- Windrichtung und Stärke
- vorhandene Strömungen
- Mondphase
- Wassertemperatur
- Schneidertage
- Besonderheiten

Klare Tendenzen bei Luftdruck, Mond und Wetter (Das bei viel Licht tiefer und bei wenig Licht flacher geangelt wird vorausgesetzt) waren aus den ganzen Aufzeichnungen (bei über 200 Zandern) nicht erkennbar, nur die Wassertrübung war ein durchschlagender Faktor.

Darum mein Frage: Welche Erkenntnisse habt Ihr aus euren Aufzeichnungen gewonnen und welche Einflüsse habt Ihr beachtet?
 

Pinocio

Active Member
AW: Fangbuchaufzeichnungen und Auswertungen

Ich schreibe Fangbuch (Raubfisch). Daten die ich darin aufnehme sind:
-Datum, Zeitraum
-Gewässer
-Wetter (auch Tag vorher und nachher)
-Temperatur (Wasser geschätzt meistens)
-Luftdruck (ebenfalls Tag vorher und nachher)
-Mondphase
-Wasserstand
-Wassertrübung
-eventuell Fangplatz und Köder
-sonstige Aktivität (Kleinfisch, ob es allgemein ruhig war Vögel, Tiere usw.)


Erkenntnisse daraus sind, dass es VOR Wetterumschwüngen und/oder Luftdruckschwankungen meist besser läuft, danach dafür oft echt schlecht.
Ebenfalls auffällig war doch, das an Tagen, wo es Luftdruckschwankungen gab, die Momente mit gleichbleibendem LD eine Beißzeit war.

Mondphasen kann ich schwer einschätzen, Tendenz ist aber, dass es zu Vollmond oft größere Fische gab.


Am wichtigsten war aber eigentlich die Tageszeit, besonders an klaren Tagen. Die Uhrzeit war recht genau besonders bei Zandern, die hatten letzten Herbst immer genau 1h und zwar Vormittags, die hielt auch über ein paar Wochen.



Die Erkenntnis daraus ist, dass man die Beißzeit finden muss um gut zu fangen. Und natürlich den Standplatz bzw. Fressplatz.
 

Drillsucht69

Well-Known Member
AW: Fangbuchaufzeichnungen und Auswertungen

Ich mache das auch, aber leider bis heute noch nicht ausgewertet...Gucke nur ab und zu mal rückblickend rein wenn ich mal was wissen will...

Das Wetter, Luftdruck und Vorheraufzeichnung beobachte ich jeden Morgen bei den ersten Kaffee schon ganz genau...
Ich verlasse mich dabei ganz auf meinen guten Riecher ob es heute gut oder eher schlecht wird...
Bin oft am Wasser und kann es per "Livehandlung" am besten abschätzen wie es läuft...Beißen die gut gehe ich öfter und wenn es nicht läuft wird ein Päuschen von ein paar Tagen eingelegt...
So bin ich immer auf den laufenden und kann die ganz besonderen Phasen sehr gut nutzen...


Die letzten Monate beobachte ich auch den Sauerstoffgehalt im Wasser und erhoffe mir ein zusätzlichen Nutzen für die Zukunft...
Im Winter beobachte ich die Wassertemperatur sehr genau, ab wann es sich nicht lohnt bzw. ab wann die richtig anfangen wieder zu beißen...Das kalte Wetter kann täuschen wenn das Wasser noch warm genug ist und auch umgekehrt...


Von allen anderen Faktoren die oben erwähnt sind mach ich mir ein screenshot und speicher die ab...
Vor der Auswertung graut es schon mir, vielleicht im Winter wenn alles gefroren ist und ich Langeweile habe...
Zusätzlich schreibe ich mir hin und wieder was dazu wie Stückzahlen und größe in etwa sowie besonderheiten...
Jedes Jahr ist eh meistens etwas anders...


#h...
 

Aalhunter33

Es kann nur einen geben....
AW: Fangbuchaufzeichnungen und Auswertungen

....ich halte das für vergebene Liebesmühe mit den ganzen
Einzelheiten wie : Themp. Windrichtung usw.

Ich notiere mir meine Fänge in einem Buch nur mit Datum,Gewässer,Länge des Fisches und Gewicht.
Übrg. Aale habe ich schon bei jeder Wetterlage und Monden gefangen.
 

Hechtjäger100

& Ems-Stipper
AW: Fangbuchaufzeichnungen und Auswertungen

Ich mache es mir da etwas einfacher, ich nutze die App meines Deepers die ich auf dem Tablet habe und ergänze in die vorhandenen Daten nur noch meine Fänge. Beim Stippen vermerke ich noch die Liter an Lockfutter und Köder. Beim Ansitz auf Hecht noch den verwendeten Köder.
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
AW: Fangbuchaufzeichnungen und Auswertungen

....ich halte das für vergebene Liebesmühe mit den ganzen
Einzelheiten wie : Themp. Windrichtung usw.

Ich notiere mir meine Fänge in einem Buch nur mit Datum,Gewässer,Länge des Fisches und Gewicht.
Übrg. Aale habe ich schon bei jeder Wetterlage und Monden gefangen.

Sieht bei mir ähnlich aus, lediglich der verwendete Köder kommt noch hinzu.
Mehr halte ich auch nicht für wichtig um für mich persönlich daraus irgendwelche Erkenntnisse zu gewinnen.

Bin schließlich Angler und kein Biologe.
Abgesehen davon ist jedes Jahr in irgendeiner Weise anders.;)
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Fangbuchaufzeichnungen und Auswertungen

Wann es gut und wann es schlecht lief, kann ich mir grad noch merken. Außerdem bin ich Angler und kein Buchhalter! ;) #h
 

Hechtjäger100

& Ems-Stipper
AW: Fangbuchaufzeichnungen und Auswertungen

@Andal
Das stimmt schon Anal, wir sind Angler!!!
Allerdings ist es bei mir so, dass ich mich heute ärgere nicht schon als Kind Aufzeichnungen gemacht zu haben. Heute, gut 40 Jahre nachdem ich das Angeln angefangen habe, hat sich das Gewässer kaum geändert. Werder die Trübung, noch der PH-WERT, oder sonst irgendwas. Nur fange ich an dem Gewässer heute keine Brassen mehr von 80 cm, wie es mir als Kind/Jugendlicher vergegönnt war, sondern nur noch Hechtköder.
Mich würde heute schon interessieren was dort passiert ist! An der Wettkampfangelei wie sie früher stattgefunden hat, kann es nicht nur liegen...
Ich bin auch kein Buchhalter, sondern nur Schlosser..., aber die Veränderungen interessieren mich doch! Und deshalb führe ich seit einigen Jahren Buch.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Fangbuchaufzeichnungen und Auswertungen

Was du, oder sonstwer niederschreibt, ist mir ziemlich einerlei.

Wenn ich es mir nicht mehr merken kann, dann weiß ich auch mit Aufzeichnungen nichts mehr anzufangen. Jeder soll es bitte so tun, wie er es für richtig hält. Und ich spreche immer nur für meine Person!

Aber wieso du gleich ausfallend werden musst (Anal...) verstehe ich auch nicht ganz. Es spricht nicht für dich!
 

Hechtjäger100

& Ems-Stipper
AW: Fangbuchaufzeichnungen und Auswertungen

Sorry Andreas, ich wollte dich persönlich nicht angreifen!!! Das Anal ist der Rechtschreibkorrektur meines Tablets zu verdanken.

Wenn es dir doch aber egal ist was andere Leute niederschreiben, dann verstehe ich nicht warum du diesem Dialog beiwohnst!? Du musst dich doch nicht äußern!
Und das meine Anrede an dich nicht passte stimmt! Dafür nocheinmal ein dickes SORRY!
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Fangbuchaufzeichnungen und Auswertungen

Ich dokumentiere so gut wie nichts und mache nur selten Bilder von meinen Fängen.
Mit der Zeit bereue ich das zusehens, nicht um besser zu fangen, sondern weil der ein oder andere tolle Fisch oder Angeltag ein schönes Erinnerungsfoto wert gewesen wäre.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
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Entschuldigung angenommen! #6

Es ist ja nicht so, dass ich es nicht auch mit solchen Aufzeichnungen probiert hätte. Da kann man die dollsten Programme schreiben. Nur was nützt es? Man schaut zwar rein, geht aber trotzdem angeln, weil es ja nicht so ist, dass man sich von einem Proggy etwas verschreiben lassen würde.

Was nützt es mir, wenn ich vermeintlich weiß, warum ich vor x Jahren etwas, oder nichts gefangen habe. Ich will heute gehen und gehen kann immer was. Darum gehe ich ja heute. Genau heute!

Genau das ist es doch, was solche Statistiken so sinnlos macht. Sie werden angelegt, nur um zu verstauben. Nicht mehr und nicht weniger.
 

Lajos1

Well-Known Member
AW: Fangbuchaufzeichnungen und Auswertungen

Hallo,


ich habe an einem Forellengewässer in Österreich, im Urlaub, so rund zehn Jahre Aufzeichnungen gemacht, weil ich mir einbildete, ich könne ergründen wann sie wo und auf was am besten beissen.
War vergebene Liebesmüh. An am einem Tag, wo sie nach Wasserstand, Wasser- und Lufttemperatur, sowie Bewölkung, Luftdruck und sonstnochwas in einem Jahr gut bissen, konnte das bei gleichen Bedingungen im nächsten Jahr anders sein.
Nach den etwa 10 Jahren gab ich auf, es brachte nichts, es waren daraus keine Rückschlüsse für bessere Fangergebnisse zu gewinnen.


Petri Heil


Lajos
 

Salziges Silber

Salzwassersüchtig
AW: Fangbuchaufzeichnungen und Auswertungen

ich für meinen teil dokumentiere (foto und video) so einiges.

es ist wie mit den bildern aus kindertagen, eine schöne auffrischung meiner erinnerungen.



beineiden tue ich die jenigen, die auf ihre körperinternen festplatte zugriff haben.
 

Hechtjäger100

& Ems-Stipper
AW: Fangbuchaufzeichnungen und Auswertungen

Ich gebe dir bedingt Recht Anadal!
Gehe ich jetzt Stippen oder Forellen zuppeln am Vereinsteich mit der Tremarellatechnik, gebe ich Statistiken keinen Deut an Bedeutung.
Zieht es mich aber zum Hechtansitz, dann schaue ich schon was um diese Jahreszeit gut gefangen hat. Der Tote Süsswasserköfi .am Grund, oder der Tote Meeresfisch an der Segelpose...
Ich halte mich da schon an alte Gewohnheiten und Statistiken die ich mir über Jahre erarbeitet habe.
 

Lajos1

Well-Known Member
AW: Fangbuchaufzeichnungen und Auswertungen

Ich gebe dir bedingt Recht Anadal!
Gehe ich jetzt Stippen oder Forellen zuppeln am Vereinsteich mit der Tremarellatechnik, gebe ich Statistiken keinen Deut an Bedeutung.
Zieht es mich aber zum Hechtansitz, dann schaue ich schon was um diese Jahreszeit gut gefangen hat. Der Tote Süsswasserköfi .am Grund, oder der Tote Meeresfisch an der Segelpose...
Ich halte mich da schon an alte Gewohnheiten und Statistiken die ich mir über Jahre erarbeitet habe.


Hallo,


auf "Jahreszeiten" bezogen gibt es natürlich bessere und schlechtere Zeiten, dafür brauchts aber keine Aufzeichnungen.
Aufgrund jahrzehntelanger Erfahrungen, sind Mai und Juni, sowie September und Oktober nach meiner Erfahrung die besten Hechtmonate. Danach gehts schon auch noch ganz gut, jedenfalls besser als im Juli und August, aber nie mehr so gut wie eben im Mai, Juni, September und Oktober.
Bei Forellen sinds Mai (April eventuell auch schon, aber mit Abstrichen), Juni und September. Oktober ist bei uns schon Schonzeit.


Petri Heil


Lajos
 

Hechtjäger100

& Ems-Stipper
AW: Fangbuchaufzeichnungen und Auswertungen

Das stimmt schon alles Lajos1, was du schreibst...
Aber auch zu Zeiten des Klimawandels,wo die Natur verrückt spielt, sind mir meine Aufzeichnungen gut und teuer. Es mag Zufall sein, aber ich fange in regelmäßigen Abständen gute Fische. Mag es in der Weser der Zander sein, in der Ems der Hecht... aber meiner Meinung nach immer der richtige Köder...
Mag sein dass das Aberglaube ist, ich versuche nach den gegebenen Umständen immer das Richtigean den Haken zu hängen. Und das nach meinem Fangbuch.
 

bombe20

Thomasianer
AW: Fangbuchaufzeichnungen und Auswertungen

Entschuldigung angenommen!
das hat mir gerade einen herzlichen lacher entlockt, nachdem ich vorhin von einem paar gelesen habe, die aus unwissen über vier jahre sport im zweiten gemacht haben sollen und sie nicht schwanger werden wollte.

zurück zum thema:
Erkenntnisse daraus sind, dass es VOR Wetterumschwüngen und/oder Luftdruckschwankungen meist besser läuft, danach dafür oft echt schlecht.
ähnliche erfahrung habe ich auch gemacht, allerdings nur in richtung steigenden luftdrucks in verbindung mit einer kommenden schönwertterperiode. ist bei uns ein tiefdruckgebiet im anmarsch, sieht es meistens mau aus (einbildung?). die ernüchterung erfolgt am nächsten morgen, wenn man das haus verlässt. nur zeichne ich die daten nicht auf. ungefähres wetter, beißzeiten und köder kann ich mir zum vergleich merken.

mein opa hat übrigens über jahrzehnte täglich wetteraufzeichnungen in verbindung mit der legetätigkeit von seinen hühnern gemacht. ausgewertet hat er meines wissens nie.
 

Pinocio

Active Member
Jetzt beginnt ja ein neues Jahr, wurden letztes Jahr Fangbücher ausgewertet? Was sind eure Erkenntnisse?

Habe meins mal ausgewertet, das gilt nur für Hecht, andere Fische habe ich nicht mit aufgenommen.
47 aufgezeichnete Angeltage, über 100 Hechte, 71 Stück über 60cm, 16 über 75cm, der Größte war 98cm. Die meisten Fische fing ich ab Oktober/November.
Wettertechnisch waren die besten Ergebnisse an windigen Tagen, egal ob Sonne oder Wolken. Etwas bessere Fänge vor Wetterumschwüngen. Größere Fische kamen oft um Vollmond und etwas seltener um Neumond herum.
Luftdruck hat keinen messbaren Unterschied (nur Hecht) gemacht. Ab und zu habe ich mal mit Beissindex.de abgegelichen, der sagt überhaupt nichts aus.
Dann habe ich noch ein paar Gewässerspezifische Dinge aufgeschrieben wie Fangtiefe usw. An einem See kann man Hechte überfischen, die bissen bei windlosen Tagen immer am Grund, stiegen nicht sonderlich weit auf, an windigen Tagen stiegen sie auch auf.
Köder fand ich interessant: Zalt hat die meisten Fische gebracht, aber nicht einen über 70. Die meisten größeren Hechte gingen auf Jerkbait, der größte auf einen 20cm Gummi.
Farbe war im Sommer grünlich am besten, je kühler es wurde desto besser ging orange bzw. Orangetöne.
Jedoch das was mir am wichtigsten scheint sind die Fangzeiten (Uhrzeit), die war sommers 2 geteilt, vormittags und nachmittags. Im Winter vorallem später nachmittag bis abends ins dunkle. An den ganz heißen Tagen war ich fast immer Schneider, da hatte ich allerdings 3mal Beifang (bzw. der einzige Fang) Zander.

Lehre für mich, Beisszeiten finden ist am wichtigsten, Fangplätze klar auch.
Fischgröße sollte sich ändern, weniger kleine unter 70cm fangen. Heißt für mich mehr Jerkbaits angeln.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

früher hab ich auch mal Daten gesammelt und ausgewertet, anfangs noch mit Lotus 123, dann mit access.

Da meinte ich auch, für bestimmte Gewässer bestimmter Wahrscheinlichkeiten zu erkennen.

Wobei halt aber auch öfter mal so einige Fische aus der Reihe tanzten und nicht immer die schlechtesten.

Mittlerweile sehe ich das wesentlich entspannter.

Ich gehe angeln, wenn ich die Zeit dafür habe und bleiben solange am Wasser wie ich kann/darf und Lust habe.

Ich angle mit Ködern/Montagen/Methoden die mir am meisten Spass machen, auch wenn es nicht immer die sind, die am meisten Erfolg bringen.

Aber innerhalb dieses Rahmen versuche ich mich natürlich schon an meinen Erfahrungen zu orientieren.

Ich kenne auch Kollegen, die nach exakten Zeitintervallen Köder oder Stellen wechseln und auch ihre Angeleinsätze nach Luftdruck/Mondphasen/Jahres- und Tageszeit etc. planen, mit Echo/GPS/Deeper/ColorLector etc. unterwegs sind und jeden Fang dokumentieren. Die sind auch durchaus erfolgreich.

Denen gönne ich auch ihren Erfolg.
 
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