Kuttersterben an der Ostsee

Wegberger

aus dem Westen
AW: Kuttersterben an der Ostsee

Hallo Teehawk,


Ich bin der Meinung, man sollte auch das Große Ganze betrachten!

Aus der aktuellen Entwicklung ist doch klar herauszulesen, dass die Lobby der industriellen Fischerei es geschafft hat, die Politik und die Wissenschaftler davon zu überzeugen, dass der Fischbestand auf einem Niveau gehalten werden sollte, der langfristig jedes Jahr den Berufsfischern die gleiche maximale Fangmenge ermöglicht. Das nennt man dann "Nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen".

Die logische Konsequenz daraus ist, dass für die Freizeitangler kein Platz bei dieser Bewirtschaftungsmethode ist, da sie ja ein unkalkulierbaren Faktor sind.
Es sei denn, man würde die Freitzeitangler streng zur Dokumentation Ihrer Fänge zwingen. Aber selbst dann stehen sie ja in Konkurrenz zur Berufsfischerei und sind dadurch unerwünscht, da sie die maximale Fangmenge der Berufsfischer um ihre Fänge reduzieren würden. Also Verlust für die Berufsfischer bedeuten!

Solange also die Öffentlichkeit nicht aufgeklärt wird, dass die Nutzung der natürlichen Ressource Fisch durch die Industrielle Fischerei ein "Verramschen" zum niedrigsten Preis darstellt, volkswirtschaftlich also einen geringen Nutzen hat und die Freizeitanglerei das genaue Gegenteil davon ist, also hoher volkswirtschaftlicher Nutzen, da aus jedem geangelten Kilo Fisch ein deutlich höherer Umsatz generiert wird, ist die Freizeitanglerei über kurz oder lang zum Aussterben durch staatliches Verbot verdammt!

Diese "breite" Aufklärung gegen die Interessen der Lobby der industriellen Fischerei, kann aber nur mit Hilfe aller Beteiligten am Umsatz der Freizeitanglerei durchgeführt werden, also Angler, Angelläden, Angelausrüstungshersteller, Angelguides, Angelvereine, Fachzeitschriftenverlage usw..

Man muss sich mal vor Augen führen, wie sehr die industrielle Fischerei Ihre Machtposition gefestigt hat, wenn Tierschützer auf Angler losgehen und Ihren Umgang mit dem Fisch anprangern, anstatt sich auf die Berufsfischer einzuschießen, die wohl aus Tierschützer-Sicht unwiderlegbar mit dem Fisch deutlich schlechter umgehen...
Toll geschrieben .... nur eine wichtige Sache fehlt mir ....genau deine kritischen Punkte sind die Kernkompetenzen von Landes- und Bundesverbänden.


Und da liegt die richtige Sauerei :

Wir Angler sind durch unsere eigenen Interessenvertreter geschädigt worden - weil sie nicht ihrer Aufgabe nachgekommen sind. Die Probleme sind nicht von Himmel gefallen ... sondern haben sich über Jahre entwickelt - wo man in Berlin, Kiel, u.a. im Tiefschlaf gelegen hat.
 

TeeHawk

Active Member
AW: Kuttersterben an der Ostsee

Wir Angler sind durch unsere eigenen Interessenvertreter geschädigt worden - weil sie nicht ihrer Aufgabe nachgekommen sind. Die Probleme sind nicht von Himmel gefallen ... sondern haben sich über Jahre entwickelt - wo man in Berlin, Kiel, u.a. im Tiefschlaf gelegen hat.

Und der Grund dafür können aus meiner Sicht nur 3 Möglichkeiten sein:

1. Inkompetenz
2. Bestechlichkeit
3. Desinteresse

Eine andere Erklärung für das Versagen der sogenannten Interessenvertreter der Freizeitangler habe ich nicht.

Aber wie gesagt, es gibt ja da noch andere in der Wertschöpfungskette, deren Existenz von den Freizeitanglern abhängt. Die sollten vielleicht auch langsam anfangen sich zu organisieren. Wobei ja auch in den Verbänden Hauptberufliche sitzen...
 
G

Gelöschte Mitglieder 12701

Guest
AW: Kuttersterben an der Ostsee

Wenn das Meeresangeln erst vollständig verboten ist, weichen sicherlich viele Angler auf Binnengewässer aus. Die meisten Binnengewässer sind in der Verantwortung von Vereinen/ Verbänden...

Nur mal so dahin geschrieben, ohne irgendjemanden etwas böses zu wollen!
 

TeeHawk

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AW: Kuttersterben an der Ostsee

Die meisten Binnengewässer sind in der Verantwortung von Vereinen/ Verbänden...

Ich würde den Satz noch um das Wort "noch" ergänzen, also:

Die meisten Binnengewässer sind noch in der Verantwortung von Vereinen/ Verbänden.

Wenn die Industrie auf den Trichter kommt, dass man ja auch Fische aus Binnengewässern für die Futterherstellung für Lachsfarmen verwenden kann, wird wohl die Nutzung der Binnengewässer an gewerbliche Nutzer vergeben werden und nicht mehr an Vereine/Verbände...

Andere Fragen:
Ist es nicht mein Recht als Bürger dieses Landes, auch die natürlichen Ressourcen nutzen zu dürfen?
Wie pervers ist es, das Interesse weniger über das Interesse vieler zu stellen?
Muss ich als "Vollstrecker" eines Gesetzes zum Verbot des Angelns an und auf der Ostsee nicht in Gewissenskonflikte kommen?
Lasse ich mich als "Aufseher" dann von der Industrie ausnutzen als deren Erfüllungsgehilfe?
Sind wir wirklich soweit, dass keiner merkt was da eigentlich läuft. Angelverbote und -Beschränkungen, eindeutig zum Wohle der Fischereiindustrie, aber geschickt verpackt in Natur- und Tierschutz...

Ich habe da ein Interview im Kopf von Kai von Kalles Angelshop, wo er erzählt, dass es schon immer so ist, dass es bei ihm Freitags selbst gefangenen Fisch aus der Ostsee gibt. Und das soll ihm genommen werden, weil irgendwelche Schlipsträger meinen, ihren Gewinn maximieren zu müssen, um sich das 5. Haus, den 6. Porsche, die 3. Luxusyacht, die 4. Geliebte kaufen zu können. Ich könnte k?tzen...
 

Wegberger

aus dem Westen
AW: Kuttersterben an der Ostsee

Hallo Teahawk,


Andere Fragen:
Ist es nicht mein Recht als Bürger dieses Landes, auch die natürlichen Ressourcen nutzen zu dürfen?
Wie pervers ist es, das Interesse weniger über das Interesse vieler zu stellen?
Muss ich als "Vollstrecker" eines Gesetzes zum Verbot des Angelns an und auf der Ostsee nicht in Gewissenskonflikte kommen?
Lasse ich mich als "Aufseher" dann von der Industrie ausnutzen als deren Erfüllungsgehilfe?
Sind wir wirklich soweit, dass keiner merkt was da eigentlich läuft. Angelverbote und -Beschränkungen, eindeutig zum Wohle der Fischereiindustrie, aber geschickt verpackt in Natur- und Tierschutz...


...auch hier sehe ich das das gar nicht so schlimm - sofern die verschiedenen Gruppen vernünftige Interessenvertreter in den jeweiligen Flughöhen haben.

|uhoh:Wenn das bei der Anglerschaft natürlich eine Null-Nummer zu sein scheint - muss man sich nicht wundern, wenn andere Gruppen profitieren. |uhoh:
 

hans albers

rollin rollin rollin
AW: Kuttersterben an der Ostsee

Nachdem die Norweger auf unsere Fänge neidisch geworden sind bekommen sie halt nur noch Geld von erfolglosen Anglern die sich freuen wenige Kilo zusammen zu bekommen. Ich könnte da in der Regel nach einem Tag heimfahren, also was soll ich da. Genauso ist es mit den Kuttern. Wer will da anreisen, übernachten und Kutter bezahlen und wenn's beisst muss er aufhören.

selten so einen blödsinn gelesen...
naja , war zu erwarten.
 

TeeHawk

Active Member
AW: Kuttersterben an der Ostsee

Fängt man in Norwegen nichts mehr? Verwunderlich ...

Nein, ich glaube er meint, dass er am ersten Tag bereits das fängt, was er zollrechtlich exportieren darf. Somit keinen Nutzen darin sieht 1 Woche nach Norwegen zu fahren, um 1 Tag zu angeln und dann sich 6 Tage zu langweilen...
 

Toni_1962

freidenkend
AW: Kuttersterben an der Ostsee

Nein, ich glaube er meint, dass er am ersten Tag bereits das fängt, was er zollrechtlich exportieren darf. Somit keinen Nutzen darin sieht 1 Woche nach Norwegen zu fahren, um 1 Tag zu angeln und dann sich 6 Tage zu langweilen...




Dann täte ja ein Baglimiit ganz gut :m
Dann ist man ja nicht sofort fertig und langweilt sich :q
 

Macker

Member
AW: Kuttersterben an der Ostsee

Wieso ist eigentlich die Blauort aus Laboe/Büsum nicht in der Veröffentlichung der Homepage "Erlebnis-Meer"? Eigentlich für mich der beste Kutter.

Weil er nicht von Fehmarn oder Heiligenhafen Fährt
Es wurde sich da auf den Kreis Ostholstein Eingeschossen

Gruß Jörg
 

BerndH

Well-Known Member
AW: Kuttersterben an der Ostsee

Das stimmt so nicht ganz Jörg,


Das wird vom Land SH unterstützt, und ist somit auch für alle Kutter aus SH zugänglich.
Die Simone und die Antje D. sind dort auch gelistet.


Gruß
-Bernd-
 
G

Gelöschte Mitglieder 12701

Guest
AW: Kuttersterben an der Ostsee

Danke Bernd, so ist es nämlich! Jeder wurde angeschrieben und konnte sich präsentieren.
 

Leihwagenmafia

Fischlos in Seattle
Heute ist von Heiligenhafen aus kein einziger Kutter gefahren. Möglicherweise gibt Hai IV auch auf. Dort wird wohl auf ein Gutachten gewartet und dann entschieden wie, bzw. Ob es weitergeht. Wäre schade drum...
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Kann hier evtl. mal einer ausführen, warum jeder Angelkutter, der aufgibt, nie wieder als Angelkutter genutzt werden kann?
Weil er dann kein Geld mehr einfährt, weil keiner Liegegebühren für nix bezahlen will? Die Dinger werden schleunigst abgewrackt, weils so am wenigsten kostet. Weg ist weg und frisst kein Brot mehr!
 

TeeHawk

Active Member
Ich hatte mal gehört, dass ein Angelkutter, der seine Zulassung verliert nie wieder eine bekommen würde und auch neue nicht zugelassen werden...
 
Zuletzt bearbeitet:

degl

Well-Known Member
Ich hätte mal gehört, dass ein Angelkutter, der seine Zulassung verliert nie wieder eine bekommen würde und auch neue nicht zugelassen werden...

Das ist eines der Probleme, wenn ein Angelkutter "weitergegeben" wird............Der neue Lizenznehmer bekommt den Kutter nur dann zugelassen, wenn er denn den aktuellen "Vorschriften und Regeln" entspricht und das kann meist der neuer Skipper/Besitzer finanz.nicht leisten und somit verschwinden die alten,von uns so geliebten Kutter......:cry2

Als "Privatmensch" kannst du einen Kutter immer weiter am Leben erhalten................nimmt man aber Fahrgäste mit, steht dir die gesamte und gewollte "Lizenzierungsbande"im Weg,
z.B. See-BG, Versicherungen und was nicht noch alles.............und gegen den "enstehenden Kostenberg" mußt du dann erstmal anfahren..............:thumbsdown

Und nicht zuletzt:.........schaut euch den Boom bei den Kleinbooten an;)

gruß degl
 

TeeHawk

Active Member
Soll heißen ein "nostalgischer" Kutter der für Angelfahrten genutzt werden soll, bekommt keine Zulassung, weil das Fahrzeug einfach von seiner Bauart her nicht mehr zeitgemäß ist und nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand aufgerüstet werden könnte.
 
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