Macht Jerkbait Spass?

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Macht Jerkbait Spass?

Um diese Fische schonend zurückzusetzen muss der Drill kurz sein (Hecht über 1,20 cm 1-2 min) sonst sterben sie speziell wenn die Wassertemperatur über 18 Grad ist.

Richtig und die kurze Drillzeit ergibt sich eigentlich schon daraus, dass zum Jerken sehr kräftige Schnüre verwendet werden und ebenso die verwendeten Rollen dies ermöglichen.
Längere Drillzeiten sind daher eher künstlich herbeigeführt, um eben auch seinen Spass, bei der Bezwingung des "Ungeheuers" zu finden!
Die von dir genannten 1-2 Minuten, benötigt der normale Releaser ja alleine schon zum "Posen"!
Für mich ist Jerken eine schöne ,spannende Methode, die aber nicht zwingend das Releasen beinhaltet, nur weil manche diese Philosophie gerne verbreitet sehen möchten!

Jürgen
 

Bressi

New Member
AW: Macht Jerkbait Spass?

@ Schlepplugi

Vielen Dank für diesen interessanten Hinweis, das leuchtet mir ein. Das mit den Gr0ßen raus habe ich auch so gelernt und bis heute geglaubt. 40cm-Köder? Ui, da hat sich Einiges geändert!!|bigeyes
Grüsse, Bressi
 
AW: Macht Jerkbait Spass?

Ja es ist schade das viele Leute das immer noch glauben, weil es jahrzehnte lang so kommuniziert wurde.

Ich selbst konnte es schon an zwei Gewässern beobachten die quasi leer gefischt waren und sich in den letzten 15 Jahren wieder zu tollen Hechtgewässern entwickelt haben. Heute gibts wieder genug kleine und genug große (120+) Exemplare und wenn ich einen zum essen brauch nehme ich mir halt einen 60er der schmeckt auch super.

Zum Glück sind die Ruten und Rollen heuzutage auch um einiges besser damit ist es kein Problem auch Köder von über 200g Gewicht stundenlang zu fischen, ein bisschen Übung und Training vorrausgesetzt.

LG Christian
 
AW: Macht Jerkbait Spass?

Hallo,

da sich viele Jerkbaits im Zick-Zack bewegen muss man ein Gefühl dafür bekommen ob der Hecht den Köder tatsächlich im Maul hat. Ich fische bevorzugt flach laufende Jerks (meine Gewässer sind durchweg recht flach): allerdings ist es wahnsinnig spannend die Bisse zu beobachten. Aber eben mit der Prämisse, dass man mit dem Anschlag schon warten sollte, bis man den Hecht auch in der Rute spürt.

Was sollte man sonst noch beachten? Harte, kurze Ruten und Geflecht können (!) gerade bei Anfängern schnell zu Fischverlusten führen: ich würde daher immer empfehlen 1-1,5m Fluo vor das Stahlvorfach/ Spinnstange zu schalten um einen gewissen Puffer im Drill zu haben.

Wenn ich an meine Anfänge zurück denke...was habe ich im 1. Jahr mit Geflecht Fische verloren, weil plötzlich keinerlei Pufferzone mehr da war |bigeyes.

Ansonsten ist das Jerken eine durchaus schöne Geschichte: ob dir das Spaß macht, musst du alllerdings selber rausfinden. Ich persönlich fische nicht gerne mit Multis/ BCs, da man permanent nasse Hände hat. Das wird mir gerade zu Jahreszeiten, in denen ich große Köder brauche doch schnell unangenehm: eine nette Alternative sind Softjerks, die auch in großen Ausführungen weit weniger wiegen als der klassische Jerkbait und sich auch deinem "normalen" Spinngerät fischen lassen.
 

DaBass

Member
AW: Macht Jerkbait Spass?

Ein weiterer Rollentipp stellt auch die Cardiff 201 dar. Besonders wenn es für den Anfang günstig bleiben soll - nichtsdestotrotz ein super Röllchen.

Vllt doch noch mal was zu den Knüppelruten - da gibt es heutzutage schon einige Alternativen - wenn ich mir meine erste Jerke anschaue kam ich mir wirklich vor als würde ich mit einem Besenstiel losziehen - meine aKtuelle Piketime II wirkt dagegen schon filigran und ist super leicht !
 

Leif-Jesper

Member
AW: Macht Jerkbait Spass?

2. Als Jungangler wurde mir noch gesagt das große Raubfische schädlich fürs Gewässer sind und deswegen raus gehören. Heute weiß man das es genau umgekehrt ist. Große Fische sollten unbedingt wieder zurückgesetzt werden da sie die beste Ei Qualität besitzen, große Nachkommen zeugen und bei weitem am wenigsten fressen. Um diese Fische schonend zurückzusetzen muss der Drill kurz sein (Hecht über 1,20 cm 1-2 min) sonst sterben sie speziell wenn die Wassertemperatur über 18 Grad ist.

Deswegen muss man aber noch lange nicht auf Hechtfleisch verzichten einfach lieber mehr kleine mitnehmen und dafür die großen wieder zurücksetzen.

LG Christian


|good:
Sehe das mit der Bestandserhaltung genauso (So ein großer Hecht hat nicht umsonst alle anderen überwachsen und hat vermutlich etwas mehr auf'm Kasten als seine Brüder und Schwestern) und werde zu diesem Zweck ab diesem Jahr meine Hechtfänge (released oder nicht) genau vermessen, also Länge und Umfang, wiegen und dokumentieren.
Dies werde ich dann mit dem Gewässerwart zusammen auswerten, in anderen Ländern durchaus üblich, hier leider nicht sehr verbreitet :(
Meinen Eigennutzen, zwecks "besserer" Köderwahl etc. will ich hier auch gar nicht außer acht lassen |rolleyes
Ich habe mir zu diesem Zweck extra ein ebenfalls in anderen Ländern sehr verbreitetes "Cradle" als Landehilfe besorgt.
Zumindest sollte es aber ein wirklich großer, gummierter (Fox Rage Speedflow z.B.) Kescher sein #6
Ich ärgere mich immer wieder über Leute, die sich für hunderte € Ruten und Rollen kaufen um gezielt Großfische zu beangeln (egal ob mit oder ohne Zähnen) und diese auch zu releasen, dann aber die paar € für vernünftige Landehilfen einsparen, alte oder zu dünne Schnur fischen oder sonst irgendwelche "Fischhenker" einbauen und dann auch noch tatsächlich denken, sie würden waidgerecht handeln |krach:#q#q#q:c:c:c

FISH SAFETY FIRST!!!

Eins verstehe ich nicht so ganz: Warum sollte ein großer Hecht (ein kleiner nicht |kopfkrat) sterben, wenn man ihn nicht binnen max. 2 Min. (aus-)drillt?
Und wie hängt dies mit der Wassertemperatur zusammen?
Bitte nicht falsch verstehen, es interessiert mich wirklich um dies ggbfs. bei meinem Vorhaben zu berücksichtigen.
Wäre daher über eine Erklärung sehr dankbar.
Wenn ich da an Karpfendrills denke, die gern mal 10 Min. oder so dauern, gibt es dort ja auch keine Probleme.
Ich spreche da aus Erfahrung, was die Karpfen angeht.

Zu den Ruten und Ködern: Anfangs gab es hierzulande eine leider nur sehr begrenzte Auswahl an Jerkgeschirr.
Mittlerweile geht der Trend zu (hohlen) Kunststoffjerks, die um einiges leichter sind als ihre hölzernen Vorväter.
Die Ruten sind heutzutage dank modernsten Materialien trotz ihrer Steifheit seeeehr leicht und feinfühlig.
Bei mir gehen diese Saison zwei Greys Prowla Platinum Jerks an den Start, einmal -50 und einmal -110g Wurfgewicht.
Zumindest der Trockentest im Laden hat mich überzeugt.
Die leichte, und ich meine auch das Rutengewicht an sich (148g!!!), ist wunderbar steif bei der Köderführung, sobald jedoch ein Fisch einsteigt, verneigen sich die vorderen 2/3 herrlich :l
So zumindest die Theorie, ob's dann auch tatsächlich so ist, wird sich in der Praxis zeigen.
Die mit dem höheren Wurfgewicht (laut Katalog lediglich 21g schwerer als die Leichte) ist schon ein recht steifer Besen, aber auch hier ist Aktion vorhanden und sie ist überhaupt nicht vergleichbar mit einer alten Glasfaserrute, die ein ähnliches WG aufweisen würde.
Ich denke, dass der Drill auch hier gut übertragen wird, eben etwas anders als bei vollparabolischen Ruten.
Ich hatte mir vor Jahren mal eine Muskyrute, die eig. für groooße Bucktails und lebende Köderfische (pfündige Forellen) gedacht war zugelegt und dazu die größten Salmo Slider etc., die ich bekommen konnte.
Dies geschah aus jugendlicher Naivität und Fehlinformationen aus der Presse und vom Händler heraus.
So habe ich das Jerken dann auch sehr schnell wieder niedergelegt und alles wieder verhökert, es machte einfach keinen Spass.
Nun hoffe ich, dass ich dieses Jahr wieder Freude daran finden kann :m
Der Muskyrute trauere ich dennoch hinterher, denn sie wäre zum Bigbait-Schleppen ideal #q
Was ich mit großer Begeisterung seit 2 Jahren betreibe.
 
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er2de2

Krauler
AW: Macht Jerkbait Spass?

Mal im ernst, im Normalfall erinnert eine ausreichende Köderführung bei optimal austarrierten Jerkbaits eher an die "Faulenzer-Methode". 90-95 % (abhängig vom Ködertyp) der Führung kommt über die Rolle. Je mehr mit der Rute "gearbeitet" wird, umso indirekter wird (durch die lose Schnur und den Schnurbogen) die Köderführung und uneffektiver der Anhieb. Von der losen Schnur auf einer Baitcaster (gerne bei Anfängern ;+) nicht zu sprechen... Da ist ein Backlash garantiert.

Das finde ich nicht, es mag bei dir so sein, aufgrund deiner überwiegenden Rollenführung. Ergo müsste man diese Köderführung Kurbeln und nicht Jerken nennen.
Nicht jeder Jerkbait hat das gleiche Laufverhalten und selbst wenn, kann man ein Laufverhalten durch entsprechende Schläge und Twitches variieren, ob nun hart oder mäßig bzw. in der Kombination der Anzahl der Rutenschläge. Ich bin mir sicher, diese Fischerei ist bei weitem variationsreicher und kann einen Räuber aus der Reserve locken. Aber das ist jedem selbst überlassen, wer fängt hat recht.
Die Köderführung kann man auch beim eigentlichen Jerken und Twitchen so gestalten, dass die lose Schnur zwischen Köder und Jerke (Rute mit Rolle) marginal ist. Beim Anfänger ist das zugegebenermaßen nicht so, aber das lernt man. Selbst ein Jigger oder Faulenzer hatte zu Beginn nicht gleich seine Technik und Fingerfertigkeit auf Optimum. Zwischendurch ist es für einen Jerk-Rookie auch ganz hilfreich, den Köder einfach nur auszuwerfen und einfach nur einzukurbeln ggf. auch durch die Finger am Rutenblank laufen zu lassen um etwas mehr Spannung zu geben. Uferangler könnne auch ihren Köder mal in den Baum oder Strauch hängen um dann einige Meter Schnur zu lassen und um diese anschließend wieder straff aufzuwickeln. Als Fortgeschrittener braucht man das dann gar nicht oder eher selten durchführen.
 
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