AW: Muldestausee
Hallo zusammen|wavey:
Ich bin Poucher und kenne den See seit meiner frühesten Kindheit. Ich dachte, deshalb gebe ich mal meine Eindrücke zum Thema Zander im und dem Muldestausee im Allgemeinen ab.
Wirklich gute Fangzahlen an Zandern gab es meines Wissens erst ab Mitte der 90er Jahre. Vorher kann ich mich an sehr gute Fänge von hauptsächlich Spiegelkarpfen und kapitalen Aalen erinnern. Auch der Bestand an amerikanischen Flusskrebsen war beeindruckend.
Gründlinge und Kaulbarsche gab es massenhaft und Welse so gut wie überhaupt nicht. Ich kann mich noch an den Hype im ortsansässigen Verein erinnern, als ein Mitglied einen Wels von knapp 90cm fing und damit intern den "Fisch des Jahres" im Kescher hatte.
Diese Situation hat sich in der gesamten vereinigten Mulde allerdings leider komplett geändert. Auf Grund viel zu intensiver Schutzmaßnahmen und den, in der Vergangenheit, zeitweise sehr ausgedehnten Schonzeiten, ist die Welspopulation förmlich explodiert. Selbst wenn Angler und auch der Fischer ihren Anteil daran haben mögen, ist für mich der Wels der Hauptgrund für den Rückgang der Zanderfänge. Parallel dazu reduzierten sich die Bestände an Aalen, Kaulbarschen, Gründlingen, Krebsen,... Alles größtenteils Grundbewohner und mit dem Anstieg des Welsanteils stark zurückgegangen. Da wird es auch dem Zander schwer fallen, mag er sein Nest noch so gut verteidigen, sich den Welsen zu entziehen.
Meine lang ersehnte "Aalnacht" gestern an der Mulde, etwa 500m oberhalb vom Muldestausee, brachte 0 Aale, 1 kleine Barbe und 14 Welse zwischen 15 und 40cm auf sämtliche Köder. Da geht einem schnell der Ködervorrat und die Lust am Hobby verloren. Einige Sportfreunde haben sich jetzt deshalb dem gezielten Ansitz auf Großwels verschrieben. Da ich aber auch gern mal was für die Räuchertonne fange, ist das nicht mein Zielfisch und wird's auch nie werden.
Auch wenn es viele abstreiten und dagegen argumentieren, ich denke die Viecher sind wie die Pest für unsere Gewässer.
Noch kurz zum Thema nichtweidmannisches Verhalten:
30.05.2018
Zelte in Zweiereihen auf den Sandbänken am Einlauf, Ruten fertig montiert und 2 Tage warten bis der Stachelritter endlich freigegeben ist...
Hier herrscht jetzt übrigens bis 01.06. allgemeines Angelverbot in diesem Bereich und auch Bootsverbot auf dem gesamten See. Ich persönlich begrüße das sehr und würde sogar noch weiter gehen und diesen Bereich zur Schonstrecke erklären.
Regelmäßige Kontrollen werden nun endlich auch durchgeführt.
01.06.
Anstehen an der Slipanlage und 15-20 Boote am Einlauf.
Für die welche die Gegebenheiten vor Ort nicht kennen, wir reden hier von einem Bereich von 200m mal 200m, welcher hauptsächlich beangelt wird. Da fahr ich lieber U-Bahn zur Rush Hour...
Nach wie vor ist die Mulde, einschließlich See, aber trotzdem das Gewässer an dem ich groß geworden bin und meine Leidenschaft für's Angeln entwickelt habe und als Einheimischer kennt man auch noch die ein oder andere Stelle, welche sich auch lohnt zu beangeln#6