Spinnrute für Hecht (Welche Rolle hätten´s denn gerne)

DaBoom

Member
Hallo liebe Boardies,

bevor jemand fragt: JA, ich habe die Suchfunktion benutzt, hab aber anscheinend die falschen Stichwörter benutzt.

Ich spiele mit dem Gedanken mir eine Spinnrute für Hecht zu besorgen. Hab mir überlegt die soll so 270cm lang sein und ein Wurfgewicht von ca. 100gr+ haben. Die Rute selber ist auch nicht direkt das Problem, da gibt es genug auswahl in allen Preiskategorien. Nein, ich mach mir Gedanken welche Rolle da drauf kommt. Hab mal iregndwo gehört (wahrscheinlich Youtube) das bei größeren Ködergewichten Multirollen sinn machen. Stimmt das so, könnt ihr das so unterschreiben? Auch ist mir aufgefallen, das die ganzen Baitcast Ruten eher kürzer sind wie normale Spinnruten. Das verunsichert mich nochmehr.

Vielleicht auch noch wichtig: Ich fische zu 90% vom Ufer aus, mein Hausgewässer ist bis zu 5m tief. Evtl werde ich im Winter oder nächstes Jahr mal am Main Angeln. Mit viel Glück nächstes Jahr mal an einer größeren Talsperre. Und ich hab noch nie mit einer Baitcaster/Multirolle geworfen.

Sagt mir mal eure Meinung dazu, was würdet ihr euch holen, oder wie wäre euer Lösung.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Hab mal iregndwo gehört (wahrscheinlich Youtube) das bei größeren Ködergewichten Multirollen sinn machen. Stimmt das so,

Das ist wohl richtig, obwohl es auch mit der Statio geht.
Mit einer Multi hat man eben nicht diese Umlenkung über den Schnurfangbügel, sondern die Schnur wird linear abgeben und aufgespult.
Dies ergibt ein direkteres Ködergefühl, obwohl das in der Gewichtsklasse zu vernachlässigen ist, aber das System arbeitet einfach robuster, weil Getriebe und Achse nicht so belastet werden wie bei einer Statio.
Nachteil wäre für mich, die etwa 1/3 geringere Wurfweite der Multi im Vergleich zur Statio.
Ich weiß da werden jetzt Leute kommen, die das Gegenteil behaupten, aber bei mir ist dies einfach so!
Und wenn ich Stausee höre, gerade dort kommt es darauf an Strecke zu machen und diese Big Baits sind nun mal sowieso keine Weitenjäger.
Über echte 50m kann man sich da schon freuen!
Mein Equipment für diesen Zweck wäre eine 2,70er Rute mit ca.150gr. Wurfgewicht und eine stabile Stationärrolle mit Metallbody und ca. 400gr. Eigengewicht.
Beispiel, 3500er Daiwa BG, oder Quantum Cabo 850.
Zudem würde ich mich auf Ködergewichte um die 100gr. beschränken, größer wird auch deutlich anstrengender und gibt garantiert dicke Arme, wenn du die nicht im besten Fall ohnehin schon hast.
Wenn du wirklich noch deutlich schwerer und vor allem ausdauernd fischen willst, dann doch eher mit der Multi.
Und ich schreibe hier ausdrücklich Multi und nicht Baitcaster, weil ich damit Roundprofil Multis meine!
Abu Ambassadeur 6000/5000er JB, oder Shimano Calcutta 301, ok eine Abu Toro tuts auch, was dann wieder eine Baitcaster ist.

Nachtrag:
Noch etwas, wenn du 100gr. Ködergewicht fischen willst, sollte die Rute dafür auch mindestens 150gr.-180gr. Wurfgewicht haben!
Die ganzen Ahnungslosen, nicht nur hier, glauben nämlich immer:
"Ich will 100gr. Köder fischen, also nehme ich eine Rute mit 100gr. WG."
und merken dann recht schnell, das diese dabei dann in die Knie geht.

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:

jkc

Well-Known Member
Moin, für mich würde es auch stark darauf ankommen was und wie gefischt werden soll.
Wurfweite der Multi ist etwas geringer, wobei ich bei mir so etwa 10%-20% schätzen würde, mache Köder lassen sich dafür praktisch an der Statio nicht werfen.
Bei 100g maximalem WG ist man meiner Meinung nach noch in einem Bereich der gut mit Stationärrolle zu machen ist, vermutlich würde ich diese bevorzugen.

Was für Köder willst Du denn Angeln und wie animieren?

Aber machen wir uns nix vor, Du brauchst eh beides.:roflmao

Grüße JK
 

PirschHirsch

Well-Known Member
Moin, für mich würde es auch stark darauf ankommen was und wie gefischt werden soll.

Genau. Angedachte Angeltechnik(en), reale Ködergewichte (bei Gummiködern inkl. Bleikopf), Druckentwicklung (z. B., ob auch derbe Tieflauf-Wobbler, Spinnerbaits etc. gefischt werden sollen).

Köderlängen in Zentimetern uninteressant, da nicht aussagekräftig (= es gibt wüste/schwere/kleine und harmlose/leichte/große Köder, reine Länge somit irrelevant).
 

DaBoom

Member
Vielen Dank erstmal für die vielen Antworten,
Ich sollte auch noch dazu sagen, dass ich das Spinnangeln dieses Jahr erst für mich entdeckt habe, also geht es hier mehr um Grundnahrung als um Spezialitäten.
Das mit dem Köder Gewicht ist mein Problem, habe Im Moment ne Daiwa Ballistic mit max. 55gr. Wurfgewicht. Jetzt habe ich mal so einen 15cm Gummifisch mit 15 gr Bleikopf gewogen und komm je nach Modell auf 40gr.. Da ist wenig Luft nach oben für größere Modelle. Hab hier einen der kommt mit Haken und Kopf auf genau 55gr. Den hab ich genau einmal gefischt und mir gedacht das ist auf Dauer nicht gut.
 

DaBoom

Member
Die meisten Köder in meiner Box sind Gummifische und Wobbler. Jetzt hab ich mal so ein paar Jerkbaits und größere Wobbler (Mike the Pike) auf meine Amazon Wunschliste gesetzt. D. H. Da muss was Stabileres her. Wenn man den Bereich bis 100gr. mit einer stabilen Statinärrolle abdecken kann ist mir schon sehr geholfen.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Wenn man den Bereich bis 100gr. mit einer stabilen Statinärrolle abdecken kann ist mir schon sehr geholfen.

Das kannst du definitiv und bei einer dann XH Rute (100gr. WG), reicht auch eine 3000er Daiwa BG oder eine 8400 Cabo zB. aus.
Die 3500er hat nur mehr Schnurfassung, welche bei der Verwendung mit mehr Ködergewicht nötig wäre (dickere Schnur).
Eine 3000er Daiwa Größe entspricht in etwa einer 4000er Shimanogröße (Schnurfassung).
Bei einer Rute die z.B. von 30-100gr. angegeben ist, liegt der optimale Ködergewichtsbereich dann etwa in der Mitte dieser beiden Werte, also bei ca.60-70gr..
Dies ist dann der Bereich wo die Rute beim Wurf optimal auflädt und auch eine vernünftige Köderführung gewährleistet ist.
Natürlich kann man auch mal echte 100gr. fischen, aber du wirst schon merken das dies dann nicht optimal ist.
Genau wie du ja bei deiner jetzigen Rute bemerkt hast, dass es nicht schön ist die Rute ständig an der Belastungsgrenze zu quälen.

Jürgen
 
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Inni

Active Member
Ich hab auf der 3500er BG 150m Sunline 30lb. (15kg) und musste noch gut unterfüttern. Das ist eine RiesenRolle, eher vergleichbar mit einer 5000er Shimano. Also ich wäre wohl auch mit der 3000 zufrieden gewesen, die ist auch 100g leichter und kleiner. Wobei hier vielleicht größer(schwerer) eventuell = haltbarer ist? Man weiß es nicht, ich habe keinen direkten Vergleich.
Hier siehst du auch die Rolle im vergleich zum Rest:
https://www.anglerboard.de/index.ph...uer-hecht-vom-boot.342745/page-2#post-4867664

Und hier eine tolle Hechrute, absolut neuwertig:
https://www.anglerboard.de/index.php?threads/vk-neuwertige-shimano-sustain-2-59m-wg-45g-135g.343344/
 

DaBoom

Member
Sehr gut, jetzt weiß ich schon mal so ungefähr was ich will und kann das mal dem Händler meines Vetrauens erzählen.
Der wird sich freuen, mein Geldbeutel weniger.
 

Pinocio

Active Member
Im Prinzip kannst du das alles mit einer Stationären abdecken. Auf Dauer werden aber Köder schwerer als 100g unangenehm zu werfen (Finger der die Schnur beim Wurf hält), man zieht irgendwann nicht mehr ganz durch und die Wurfweite leidet wieder.
Man kann natürlich auch größere Köder einfach in leicht kaufen (z.B. McRubber Shad). Mit der Stationären kann man auch Jerks animieren, wenn man es einfach über Rolle macht.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen es geht mit einer Stationärrolle (hab eine Penn Battle 4000er), die ist stabil genug. Auf lange Sicht kann ich ebenfalls aus Erfahrung sagen steigt man irgendwann auf Multirolle um, es wirft sich deutlich angenehmer (Ü100g), die Wurfweiten sind mit Übung auch akzeptabel. War neulich mit einem Kumpel der eine 2,7m 100gr Rute + Stationärrolle hatte und ich mit einer 2,60m Swimbaitrute mit Multirolle, die Wurfweiten waren bei ähnlichen Ködern nahezu identisch, im Prinzip konnte ich aber die schwereren Dinger weiter rauswerfen, da ich keine Angst haben musste meinen Finger einzuschneiden. Auch hatte ich nicht so früh Kreuzschmerzen, mit Multi wirft man etwas runder, das scheint Rückenschonender zu sein.

Wenn ich dann mal richtig rausfeuern will, nehme ich sowieso nicht solche unaerodynamischen Schlappen sondern richtige Wurfköder (schmale schwere Blinker z.B., kleine Jerks fliegen auch ziemlich gut) und dementsprechend anderes Gerät.
 

DaBoom

Member
Jetzt muss ich doch noch mal fragen : Baitcaster (also die flachen) sind nicht für so Gewichte bis 100 gr geeignet? Hab bis jetzt immer gedacht die tun sich eher mit den leichten Ködern schwer.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Auf Dauer werden aber Köder schwerer als 100g unangenehm zu werfen (Finger der die Schnur beim Wurf hält), man zieht irgendwann nicht mehr ganz durch und die Wurfweite leidet wieder.

Für alles über 100gr. benutze ich einen Wurfhandschuh, ich hab ich den hier:
https://www.germantackle.de/Gamakat...MIsN_SxZ353gIVh-F3Ch3piQWaEAQYAiABEgLW6vD_BwE
Aber auch wenn die Finger aufgeweicht sind, z.b. im Regen, ist der ganz nützlich!

@DaBoom, hier hast du mal eine Übersicht zu den Wurfgewichten von Multis:
https://barsch-junkie.de/08/09/2012/baitcast-datenbank/

Jürgen
 

jkc

Well-Known Member
Mit
Jetzt muss ich doch noch mal fragen : Baitcaster (also die flachen) sind nicht für so Gewichte bis 100 gr geeignet? Hab bis jetzt immer gedacht die tun sich eher mit den leichten Ködern schwer.

Moin, die Bauform allein sagt nicht zwingend was über die Verträglichkeit hoher Gewichte aus. Ich meine von den drei Großen hat jeder Anbieter Low-Profile Rollen die mit deutlich über 100g zurecht kommen. (Shimano Tranx, Abu Toro, Daiwa Lexa sind die Rollen an die ich da denke.)

Grüße JK
 

DaBoom

Member
Hab mir die Tabelle mal angeschaut, kann man ja gut nach wurfgewicht sortieren.
Leider sprengen die Baitcaster mit denen man entsprechend Gewicht werfen kann den €-Rahmen.
Es wird also wahrscheinlich eine Stabile Statio werden. Es sein denn der Händler hat noch irgenwas was weg muss.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Es sein denn der Händler hat noch irgenwas was weg muss.

Das hat erfahrungsgemäß jeder Händler, nur ob das dann für deine Zwecke auch geeignet ist, steht noch mal auf einem anderen Blatt?
Grundsätzlich machst du es aber richtig, dich vorher zu informieren, um dann gezielt im Einzelhandel zu kaufen.
Uninformiert bekommt man dann doch schon mal Ladenhüter, oder auch unpassendes angedreht.
Selbst kaufe ich gerne im Einzelhandel, auch wenn dort die Preise etwas über I-Net Niveau liegen.
Man hat so bei Reklamationen einen direkten Ansprechpartner und kann Gerätschaften selbst in Augenschein nehmen und auf Gefallen überprüfen.
Besonders beim Rutenkauf spielt doch der persönliche Geschmack und die Haptik/Aktion eine große Rolle, so wie auch das zusammenpassen der Komponenten Rute und Rolle getestet werden kann.
Es hätte hier einiges erleichtert, wenn du gleich von Anfang an dein Budget preis gegeben hättest, erst so hätte man dich auch gezielt beraten können?
Ich hoffe dennoch bei der Entscheidungsfindung geholfen zu haben.

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:

DaBoom

Member
Danke, mir ist schon sehr geholfen. Bis da hin hab ich ja gedacht das würde nicht mit einer Stationärrolle funktionieren.
Selbst kaufe ich gerne im Einzelhandel, auch wenn dort die Preise etwas über I-Net Niveau liegen.

Bei den großen Sachen sprich Rute/Rolle gar nicht mal, hab zum Beispiel für die Balistic Rute 99€ bezahlt, und die ist vielen Onlineshops nicht günstiger.
Beim Kleinkram dagegen ... UiUiUi.
 

Inni

Active Member
Hi,
noch ein Denkanstoß:
Ich hatte mir auch überlegt eine Baitcast fürs Bigbait fischen zu holen. Habe es zum Glück nicht getan.
1. Musst Du immer voll konzentriert sein beim Werfen. Mein Nebenmann auf dem Boot, mit Baitcast, darf regelmäßig Perücken fitzen, wenn wir mal (zu 4t) auf dem Boot quatschen und rum blödeln. Er hält auch den Bootsrekord in abgerissenen Ködern :laugh2
2. Bedenke, das wenn Du bei den jetzigen Temp mit der Baitcast fischst, Du immer eine nasse Hand hast. Da Du ja mit dem Daumen die Schnur bremst. Das wird eklig kalt, wenn dann noch Wind dabei ist.

Ich mache mir übrigens Pflaster auf den Zeigefinger zum Werfen. Schneidet nix ein, die Schnur kann gefühlt leichter frei gegeben werden und ich habe ein besseres gefühl zur Schnur beim Werfen. Der Druck wird besser verteilt. Hätte ich so nicht erwartet. Hatte beim ersten mal ein Schlatz am Finger vom Hecht, deshalb zu getaped. Seit dem nun immer, wenn es mit Bigbaits aufs Boot geht.
 
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