Angeln bei Wind und Wetter: Die Ausrüstung

  • Aufrufe Aufrufe: 4.052
  • Letzte Aktualisierung Letzte Aktualisierung:
  • -Anzeige-

    Wenn die Tage kürzer werden und die lauen Sommerabende dem stürmischen Herbstwind weichen müssen, kann es vor allem in den frühen Morgenstunden und am späteren Abend empfindlich kalt werden. An Dänemarks Küsten sinken die Temperaturen über Nacht bis an den Gefrierpunkt. Trotzdem zählt der Herbst zu den Lieblingsjahreszeiten vieler Angler, die sich auch von ungemütlicherem Klima nicht abschrecken lassen. Die richtige Ausrüstung darf allerdings nicht fehlen, um auch im Herbst und Winter noch Stunde um Stunde auf einen guten Fang warten zu können. Dabei soll es diesmal nicht um die typische Anglerausstattung in Form von Ruten, Ködern oder Rollen gehen, sondern um wetterfeste Kleidung und andere praktische Begleiter, mit denen es sich beinahe jeder Witterung trotzen lässt.



    Eine Extraschicht Wärme bitte

    „In der Ruhe liegt die Kraft“. Diesem Sprichwort können begeisterte Angler vieles abgewinnen, denn es braucht Ruhe und Geduld, um den perfekten Fang an Land ziehen zu können. Viele Angler schätzen diesen Sport vor allem, weil sie beim Angeln in der freien Natur zur Ruhe kommen können. Wenn die wärmenden Strahlen der Sonne allerdings an Kraft verlieren und nur noch wenige Stunden am Tag zur Verfügung stehen, kann die körperliche Ruhe dazu führen, dass die Kälte rasch in alle Knochen kriecht. Wer den Anglerherbst so richtig genießen möchte, sollte sich deshalb die eine oder andere wärmende Extraschicht an Kleidung gönnen.

    Tatsächlich ist der Zwiebellook auch für Angler die perfekte Ausstattung, denn er lässt sich einfach an Temperaturschwankungen anpassen und ist damit für jedes Wetter geeignet. Erfahrene Angler wissen: Es reicht nicht aus, sich einfach so dick wie möglich anzuziehen. Auf die einzelnen Bestandteile kommt es an und dabei vor allem auf die Materialien, aus denen die Kleidung besteht. Wer unter wenig atmungsaktiver Kleidung schwitzt, friert tatsächlich schneller als jemand, der eine dünnere aber funktionellere Schicht Kleidung angelegt hat.

    Baumwolle gehört nicht in die kalte Jahreszeit

    Baumwolle gehört heute zu den beliebtesten Materialien in Sachen Bekleidung. Tatsächlich besticht Baumwolle durch ein hohes Maß an Tragekomfort. Für nasskaltes Wetter ist sie allerdings wenig geeignet und fällt damit beim Angeln völlig aus. Baumwolle lässt nämlich die wesentliche Fähigkeit vermissen, Feuchtigkeit und Hitze gut zu regulieren und abzutransportieren. Unter Baumwolle schwitzt der Körper deshalb deutlich schneller und damit sind der klammen Kälte Tür und Tor geöffnet, denn die Feuchtigkeit leitet die Körperwärme viel besser ab als Luft dies könnte. Deshalb frieren wir in nasser Kleidung auch deutlich schneller und stärker als in trockener.

    Vor allem Socken aus Baumwolle sind beim Angeln gänzlich ungeeignet. Sie werden viel zu schnell feucht, die Feuchtigkeit kann nicht ausreichend abfließen und es kann in Stiefeln oder Wattschuhen schnell zu unangenehmen Blasen kommen. Außerdem werden schwitzende Füße sehr schnell kalt und das kann nicht nur unangenehm sein, sondern auch krank machen. Jegliche Kleidung aus Baumwolle sollte deshalb zu Hause bleiben und lieber für den gemütlichen Nachmittag auf der Couch angelegt werden.

    Thermounterwäsche als wärmende Basis

    Eine hochwertige Thermounterwäsche ist die Grundlage einer wetterbeständigen Outdoor-Bekleidung. Sie hält den Körper von Anfang an warm und sorgt außerdem für einen optimalen Feuchtigkeitsaustausch. Thermounterwäsche sollte direkt auf der Haut getragen werden und eng anliegen, damit sie optimal wärmen und gleichzeitig vor einem Hitze- und Feuchtigkeitsstau schützen kann. Die besonderen Materiellen Eigenschaften der Thermounterwäsche verleihen ihr ihre drei wesentlichen Funktionalitäten:

    -Thermounterwäsche isoliert gegen äußere Kälteeinflüsse, hält die Körperwärme fest und verhindert so ein schnelles Auskühlen.

    -Thermounterwäsche ist besonders atmungsaktiv und garantiert so einen optimalen Austausch von Hitze und Feuchtigkeit. Ein unangenehmer Hitzestau oder übermäßiges Schwitzen werden verhindert.

    -Thermounterwäsche trocknet besonders schnell, das bedeutet, dass sie Schweiß und äußere Feuchtigkeit zuverlässig aufsaugt und dem Gefühl von klammer Kälte entgegenwirken kann.


    Thermounterwäsche besteht in der Regel aus einem Materialgemisch, das optimal auf einen Außeneinsatz bei feuchtkaltem Wetter abgestimmt ist. Kunstfasern wie Polyester oder Polyamid machen den Stoff äußerst aufnahmefähig für Feuchtigkeit. Gleichzeitig sorgt ein mindestens ebenso hoher Anteil an Wolle für die wärmende Funktion. Angler sollten beim Kauf ihrer Thermounterwäsche auf einen besonders hohen Wollanteil achten, da sie viel Zeit im Ruhezustand verbringen und dabei ist die isolierende Funktion der Kleidung besonders wichtig. Optimal ist Kleidung, die außerdem noch einen gewissen Anteil an Elasthan enthält. So bietet die Thermounterwäsche höchsten Tragekomfort und passt sich hervorragend sowohl dem eigenen Körper und seinen Bewegungen als auch darüber liegenden Kleidungsschichten an. Die Vor- und Nachteile verschiedener Materialien in Thermounterwäsche sollten bei der Wahl der passenden Produkte berücksichtigt werden. Das Bergsteigermagazin bergzeit.de hat sich vor allem mit den Eigenschaften von Synthetikfasern und Merinowolle beschäftigt und erläutert im Ratgeber, worauf Sportler bei der Wahl ihrer Funktionsunterwäsche achten sollten.

    Schichtweise gegen Kälte und Nässe

    Auf die Thermounterwäsche dürfen ganz nach Belieben und persönlichem Kälteempfinden mehrere Kleidungsschichten folgen. Besonders gut geeignet sind atmungsaktive und wärmeisolierende Materialien wie Fleece oder Wolle. Auch synthetische Fasern sind eine gute Wahl. Hier sollten Angler je nach Witterung ausprobieren, worin sie sich wohl fühlen. Die einzelnen Kleidungsschichten sollten die Bewegungsfreiheit möglichst wenig einschränken und von innen nach außen immer dicker werden.

    Einteiler haben den Vorteil, dass sie den Körper lückenlos wärmen und bei Bewegungen nicht verrutschen können. Einzelteile dagegen bieten den Vorteil, dass der Zwiebellook individueller gestaltet und einfacher an Temperaturschwankungen angepasst werden kann.

    Ganz gleich, welches Schichtenprinzip bevorzugt wird, den Abschluss sollte immer eine wind- und regenfeste Schicht bilden, die Feuchtigkeit fernhält. Eine Hose und eine Jacke oder ein ganzer Anzug aus dickem und hochwertigem Neopren ist die beste Wahl. Wer beim Angeln bis zur Hüfte oder sogar tiefer im Wasser steht, sollte auf jeden Fall eine schützende Ganzkörpervariante wählen, damit keine Feuchtigkeit über Bündchen und Übergänge eindringen kann.

    Wer lieber auf dem Trockenen bleibt, kann als Abschluss der oberen Kleidungsschicht statt einer Neoprenjacke auch eine Daunenjacke wählen. Sie bietet noch einmal eine Extraportion Wärme und isoliert hervorragend gegen Wind und Kälte. Damit die Daunenjacke auch bei Regen schützen kann, sollte ein Material gewählt werden, das gegen Feuchtigkeit imprägniert werden kann. So ist auch eine Daunenjacke der perfekte Begleiter bei nasskaltem Wetter.

    Zwischendurch ein bisschen aufwärmen

    Zur optimalen Ausstattung für Angelausflüge in der kalten Jahreszeit gehört nicht nur die richtige Outdoor-Bekleidung. Auch ein paar Accessoires für das Aufwärmen zwischendurch sollten nicht fehlen. Heiße Getränke sind eine hervorragende Möglichkeit, um immer wieder ein bisschen Wärme zu tanken. Besonders gut geeignet ist heißer Tee. Einen zusätzlichen sättigenden Effekt haben heiße Milch mit Honig, Kakao oder heiße Suppe. Jede dieser Köstlichkeiten kann problemlos in einer hochwertigen Thermoskanne mitgenommen werden und bleibt so über Stunden heiß.

    Isolierkannen mit Pumpfunktion halten besonders gut die Wärme, weil der Deckel zum Ausgießen nicht komplett aufgeschraubt werden muss. Dadurch geht möglichst wenig Hitze beim Ausgießen verloren. Die perfekte Ergänzung zu einer hochwertigen Thermoskanne sind Isolierbecher und Tassen, die auch nach dem Ausgießen die Temperatur halten können. Inzwischen gibt es Isolierbecher und Tassen sogar zum Bedrucken. So bekommt die Angelausrüstung nicht nur eine praktische sondern auch eine individuelle Note. Qualitativ hochwertige Produkte sind außerdem bruchsicher und spülmaschinenfest und damit auch für den häufigen Outdoor-Einsatz geeignet.

    AB-Text-1.jpg


    Warme Füße bei jedem Wetter

    Die Füße gehören zu den Körperteilen, die besonders schnell auskühlen. Das gilt beim Angeln ganz besonders, denn bei vielen Varianten des Sportangelns stehen die Angler im Wasser. Wasserdichte Schuhe, idealerweise Wattschuhe, halten die Nässe fern. Damit die körpereigene Feuchtigkeit durch Schwitzen optimal abgeleitet wird, sollten Socken aus Polyester oder Polyamid oder aus reiner Wolle gewählt werden. Schurwolle und Merinowolle sind besonders gut geeignet, wobei Wollsocken deutlich besser gegen Kälte isolieren.

    Wer schnell kalte Füße bekommt, ist mit einer Doppelschicht Socken gut beraten. Eine Kombination aus einem Sockenpaar aus Kunstfasern und einem aus reiner Wolle ist optimal bei nasskaltem Wetter.

    Hände vor Kälte und Feuchtigkeit schützen

    Die Hände werden beim Angeln häufig besonders beansprucht. Außerdem können sie als Extremitäten ebenso leicht auskühlen wie die Füße. Mit wärmenden und gut isolierenden Handschuhen aus Wolle lässt sich viel von der unangenehmen Witterung abfangen. Wer seinen Händen beim Angeln etwas besonders Gutes tun möchte, sollte sie außerdem mit einer hochwertigen Pflegecreme versorgen. Diese sollte vor allem gut gegen Kälte isolieren und die Haut mit einer schützenden Schicht überziehen, die sie mit wertvoller Feuchtigkeit versorgt und so vor dem Austrocknen und Wundwerden schützt.

    Ganz wichtig ist allerdings, dass die Handcreme frei von Parfum oder anderen Zusatzstoffen ist, zumindest solange, bis die Köder vollständig vorbereitet sind. Gelangen Duftstoffe aus Handcremes an die Köder, kann sich dies unter Umständen negativ auf das Beißverhalten der Fische auswirken.

    Niedrige Temperaturen und ungemütliches Wetter sind noch lange kein Grund, um die Angelrute bis zum Frühjahr einzumotten. Mit der richtigen Outdoor-Ausstattung können Angler den Herbst und Winter in der freien Natur genießen und sich in jeder Saison auf die Suche nach dem perfekten Fang machen.

    Bildquelle: Abbildung 1: @ ullajj (CCO-Lizenz) / pixabay.com
Oben