Forellenpuff - moralische Stellung

Bilch

Otto-Normalangler
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Ich habe das Angeln von meinem Onkel gelernt, der aber vor allem ein leidenschaftlicher Jäger war. Die Trophäen, die er als Jagdtourist erbeutet hatte, haben ihm wenig bedeutet. Einige hundert oder tausend Euro (je nach Geweihgröße) zu zahlen, auf einen Hochstand zu klettern, und dann den Hirsch zu erschießen, den der Weidwächter zeigt, war für ihm keine Jagd. Er sage, ein guter Jäger erarbeitet sich seine Trophäen mit schweiß in freier Wildbahn.
Ich habe die selbe Meinung von Forellenpuffs. Ich will an einem Gewässer angeln, wo ich wegen der richtigen Köderwahl und richtigen Köderführung Erfolg habe, nicht weil ich irgendein Köder ins Wasser werfe und einkurble.
Außerdem glaube ich, dass gerade solche Forellenpuffangler ein schlechtes Licht auf die Angler werfen.
 

rippi

Pokemon-Trainer
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Ich will an einem Gewässer angeln, wo ich wegen der richtigen Köderwahl und richtigen Köderführung Erfolg habe, ...

Sowas kann man am Forellensee.
 

Astacus74

Well-Known Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Angelteiche sind genauso wichtig wie die Natürlichen Gewässer man stelle sich vor jeder würde in freier Natur genauso viel Fisch entnehmen wie in den Angelseen...

Da würde Kormoran und Co. Arbeitslos werden, nicht umsonst gibt es Schonmaße und Fangbegrenzungen.

Ja in Niedersachsen gibt es tatsächlich Gewässer wo man ohne Fischereischein oder Fischerprüfung Erlaubnisscheine bekommt z.B. gibt es bei mir eine Elbstrecke ich finde es zwar nicht gut ist aber leider so.

Ich habe letztens auch meinen Vorrat an Forellen aufgefrischt war ein kurzweiliges Angeln man sieht alle Varianten von Anglern vom blutigen Anfänger (das ist mein erster Fisch was mache ich jetzt) über Opa mit Enkel und den gestandenen Angler da kann man dann schön die Unterschiede sehen.

Der Schwierigskeitgrad ist unterschiedlich:

In kleinen Kiloteichen wird jeder seine Forelle fangen an kleinen Pauschalteichen wird es schon schwieriger wenn man den Teich nicht kennt, hat man aber erste Erfahrungen gesammelt läuft es.
Die Kiesgruben die Nobbi1962 erwähnt hat sind da schon eine andere Nummer, denn die erst genannten Teiche sind in der Regel recht flach und überschaubar was bei den Kiesseen nicht der Fall ist, da muß man dann den Fisch nicht nur in der Fläche sondern auch in der Tiefe suchen und zum Anbiss überreden/erarbeiten.


Gruß Frank
 
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sesticaba

New Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

@Dennis knoll: konstruktive Argumentation von dir pro Forellenteiche #6

@fischerbandit: auch dir erkläre ich gerne noch mal, dass ich keinen wegen seinen teichbesuchen verachte oder als schlechteren Angler sehe.. Ich habe lediglich meine Meinung geäußert und die anderen nach ihrer Meinung gefragt. Dazu ist doch ein Forum da?!

Und das Argument, dass sich die Angler-Lobby beim Punkt forellenpuff spaltet und deswegen nach außen hin keinen Zusammenhalt verkörpert, kann ich so nicht ganz stehen lassen, denn wie Bilch schon sagte, sollte eher die Frage gestellt werden, ob so ein konsumlastiges Angeln wie am Forellenteich unserem allgemeinen Ruf in der Öffentlichkeit nicht eher schadet... Das ist jetzt eine reine Hypothese, ich kann es nicht beurteilen, da es in meiner Gegend keine puffs gibt, aber an der Kritik könnte was dran sein. Ich hoffe jedoch nicht.

Zum Thema Besatz in anderen Gewässern:

Mir ist schon klar, dass die meisten maßigen Edelfische (insbesondere karpfen und forellen), die wir in Seen und Flüssen fangen, fast ausnahmslos besetzte Fische sind.
Aber hier einen 1 zu 1 Vergleich zu puff-fischen zu ziehen, ist doch etwas übertrieben.
Denn in einem vereinssee werden vll nur 1 bis 2 mal im Jahr Fische besetzt, die dann die ersten 1-2 Wochen etwas hemmungsloser beissen. Danach legt sich das ganze und die überlebenden werden mit der Zeit scheuer und vorsichtiger und sind nicht mehr mit Teichforellen vergleichbar.
Bei Forellenteichen hingegen wird nicht nur 1 bis 2 mal im Jahr besetzt, sondern im Schnitt eher 1 bis 2 mal pro Tag oder Woche (je nach Teich-typ). Das erhöht die Fangfrequenz enorm gegenüber anderen Gewässern und dementsprechend sind die meisten Fische, die gefangen werden, frisch besetzte, die sich nicht lange an die Umgebung akklimatisiert haben.

(Sorry für Groß- und Kleinschreibung; schreibe mit dem Handy)
 

Nemo

Heckbremser
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Ich habe lediglich meine Meinung geäußert und die anderen nach ihrer Meinung gefragt. Dazu ist doch ein Forum da?!

Die Art, wie Du Deine Meinung geäußert hast, war unangemessen. Aber das scheinst Du nicht zu verstehen, also lassen wir den Teil.
Wo genau hast Du nach anderer Leute Meinung gefragt? Du hast Dich lediglich negativ ausgekotzt.

Wieso genau soll das Forellenteichangeln ein negatives Bild auf Angler werfen? Weil man die Fische die man kauft, selbst angeln kann? Fangen, betäuben, töten, Frischegarantie. Alles besser als aus Ekelzucht aus dem Ausland und umweltschonender als jeder Fisch von den großen Trawlern und Fangflotten, Schlepp- Treibnetze etc. Selbst die norwegischen Lachse aus Aquakulturen sollen wegen der Lachsläuse pestizidbelastet sein.

Tatsächliche negative Meinungen darüber hast Du noch nicht gehört und selbst warst Du auch noch nie am Forellensee.

Ich weiß echt nicht was Du willst...

Bist Du evtl. einfach nur ein Troll?
 
Zuletzt bearbeitet:

smithie

Well-Known Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Ich dachte der Sommer samt Loch wäre vorbei?


Lustig finde ich es schon, im Thread-Titel über Moral bzw. moralische Stellung zu sprechen, im Eingangsposting wild über FoPu herzuziehen und dann zu behaupten, es gehe einem nicht um verachten bzw. besseren/schlechteren Angler. :m
 
G

Gelöschte Mitglieder 12701

Guest
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Hallo liebe Freunde,

Ich spreche dieses Thema an, weil mir beim letzten Ansitz am wilden Fluss ein mir unbekannter Angler von seinem Forellenpuff erzählte.

Da es an dem Tag am Fluss sowieso schlecht schlief (weil zu heiß), fing er an, vom Forellenpuff zu schwärmen, da dieser ja viel zuverlässiger sei als ein wildes Gewässer und man nicht umsonst das Haus verlassen würde wie am heutigen Tag....

richtig geil findet er es ja auch, dass die Betreiber bei der Ankunft von neuen Anglern noch mal einen dicken Batzen Zuchtforellen in den Teich werfen, damit man auch ja nicht das Risiko läuft, nichts zu fangen..

Hinzu kommt, dass er mir Bilder zeigt, auf denen er mit 20 Forellen (!) posiert... #q

Und angeblich gibt es Teiche, in denen extra nur Kapitale besetzt werden, damit man sein Ego so richtig schön stärken kann...#t

Hab mich dann noch mal zuhause etwas näher mit Forellenpuffs auseinander gesetzt und gesehen, dass das, was er erzählt, ja Gang und Gäbe ist:
Massenfänge... hochgezüchtete Monsterforellen...Zuchtstöre (lol)... ungefähr 10 Angler auf 10 Meter Uferlänge...sogar ne Anlage mit einem Mini-Teich gesehen, in dem nur Aale besetzt werden. Der Teich ist ohne Witz nicht größer als 50qm und da sitzen dann ehrlich 10 Leute, mehr aufeinander als nebeneinander #c...dann das Lustigste, einige Anlagen werden sogar von Leuten ohne Angelschein befischt

Naja, bin ja echt kein Spießer, aber dieses Puffangeln gehört für mich in den industriellen Sektor und hat mit dem Angelsport, wie er im klassischen Sinne definiert ist, nichts zu tun..wenn ich frischen Fisch zum Essen brauche, geh ich in ein gutes Fachgeschäft. Wenn ich aber Angeln will, geh ich in dir Natur und schalte ab. Da ist es für mich auch kein verlorener Tag, wenn mal nichts gefangen wird, so wie es der besagte Angler behauptet. Und was will man bitte mit 20 Forellen??? Sorry, finde das eher eklig..aber manche sind halt fanggeil.
Naja, solange das Geschäft läuft und es genug Leute gibt, die darauf einsteigen, wird diese komerzialisierte Form des Angelns, die für mich eher in Verkauf und Konsum einzuordnen ist, auch weiter präsent sein.

Hier treffen halt Gegensätze mit unterschiedlichen Werten aufeinander.

Für die einen bedeutet Angeln: Natur, Spannung, Ruhe, Idylle,...für andere bedeutet es halt, um jeden Preis Fisch gefangen haben zu müssen...

Möchte hier niemandem zu Nahe treten, jeder soll machen, was er mag. :)
Ich persönlich könnte das mit meiner Wertevorstellung von Angeln aber nie vereinbaren, so eine Anlage zu besuchen.

Und sagt jetzt bitte nicht " es gibt auch Tage, da fängt man am Puff nichts"...|supergri Ja mag sein, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es sich dabei um eine rein komerzialisierte Form des Angelns handelt, die rein darauf ausgelegt ist, möglichst viel Fisch zu verkaufen.

LG :)

@fischerbandit: auch dir erkläre ich gerne noch mal, dass ich keinen wegen seinen teichbesuchen verachte oder als schlechteren Angler sehe.. Ich habe lediglich meine Meinung geäußert und die anderen nach ihrer Meinung gefragt. Dazu ist doch ein Forum da?!

Ich habe Dir Deinen ersten Beitrag noch einmal reinkopiert. Der Beitrag ist in Deinen Augen also wertungsfrei? Ok, Du schreibst nicht explizit, dass Du jemanden verachtest- aber zwischen den Zeilen schon deutlich, dass das unter Deinem Niveau ist...

Am besten finde ich die Punkte

dann das Lustigste, einige Anlagen werden sogar von Leuten ohne Angelschein befischt

Das ist keine Wertung? Angler ohne Angelschein sind für Dich demnach Angler zweiter Klasse. Ich bin froh, dass wir u.a. durch Forellenseen möglichst vielen Menschen den Zugang zu unserem Hobby ohne bürokratische Hürden ermöglichen. Davon mal ab- ich bin ein Gegner der in Deutschland gültigen Regelung, da es kein Angelschein, sondern ein Naturschutzschein ist. Ich denke wir sollten die Ausbildung auch eher dem Nabu überlassen, denn die haben von Insekten, Vögeln und Pflanzen mehr Ahnung.

Naja, bin ja echt kein Spießer, aber dieses Puffangeln gehört für mich in den industriellen Sektor und hat mit dem Angelsport, wie er im klassischen Sinne definiert ist, nichts zu tun

Ich bin froh, dass Menschen wie Du unser Hobby definieren. Lässt Du uns dann bitte an DEINER Definition noch ein wenig teilhaben? Ich habe Dir aber noch einmal die Definition von Wikipedia kopiert: "Unter Angeln oder Sportfischen versteht man die Ausübung der Fischerei mit einer oder mehreren Handangeln." https://de.wikipedia.org/wiki/Angeln_(Fischfang)

wenn ich frischen Fisch zum Essen brauche, geh ich in ein gutes Fachgeschäft.

Du kommst aus Bayern, wo man alles abknüppeln muss? Du angelst in Bayern zum Spaß? Auf der anderen Seite findest Du Angler ohne Fischereischein "minderwertig"? Angeln nur zum Verzehr ist doch auch bei Euch im Süden die maxime- die klassische Definition des Angelns durch die Verbände und auch bei Euch in Bayern gültig...

Aber erkläre mir bitte noch einmal, warum ich nicht an einem Forellensee gehen darf, frische Fische fangen und zubereiten darf. Das leuchtet mir noch nicht ganz ein.

Ich war übrigens ewige Zeiten nicht an einem Forellensee- jedoch eine öffentliche Herabsetzung und Bewertung von anderen Anglern und Angelmethoden erzeugt bei mir einen Reflex, mich in solche Diskussionen einschalten zu müssen!

ANGLER SOLLTEN UND MÜSSEN ZUSAMMENSTEHEN, UNABHÄNGIG VON ANGELMETHODEN ODER FISCHEREISCHEIN; HERKUNFT ODER ANSICHTEN!
 
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Moinmoin, ich finde FoPuffs okay.

Die Teiche und Seen kann man natürlich nicht über einen Kamm scheren, was Leute oftmals tun, die in Kategorien denken wollen. Forellenpuffs sind hässlich, die Fische dumm, die Angelei anspruchslos und wider der Natur.

Meine hässlichsten Angelplätze waren übrigens nicht an Forellenpuffs. Ich habe in Häfen geangelt, in denen es nach Diesel roch, unter Zugbrücken mit munterem ICE-Verkehr, an öden Kanalen von der Spundwand... Es ist der Jagdtrieb der uns verbindet, ganz offensichtlich nicht der Ruf der Wildnis in unserer Kulturlandschaft.

Meine üppigsten Fänge hatte ich auch nicht am Forellenpuff. Bei Stippen, Barschangeln in jungen Baggerseen, Karpfenangeln auf Portionskarpfen im Weiher, Kutterangeln oder zuletzt Spinnfischen im edlen Forellenfluss war die Frequenz oftmals Wahnsinn. Mein blödester Fisch war ein Hecht, den ich in 15 Min 3x fing. Am Forellensee habe ich dutzendfach geschneidert, auch wenn Fische da waren.
Natürlich würden Puffforellen im Wildwasser nicht überleben, weil der Fluchtinstinkt gering ausgebildet ist und sie auf anderes Futter konditioniert sind. Aber wir sind Angler sind keine Fischotter und wollen Fischen Fressbares mit Haken unterjubeln und ich glaube nicht, dass ein Wildfisch schwerer zu fangen sein muss, als ein Besatzfisch, da alle Fressen müssen. Ich finde es jetzt nicht elitärer eine Bienenmade oder einen Gummifisch zu benutzen, wobei ja beides am FoPu geht.

Es ist auch nicht der Anspruch aller Angler einen besonders hohen Schwierigkeitsgrad meistern zu wollen. Jeder tut etwas dafür seine Erfolgsaussichten zu steigern, sucht Beisszeiten, Wunderköder, optimiert sein Gerät. Viel mehr vereint alle Angler der Wille Erfolg zu haben und es macht Riesenspaß auszuprobieren und sich auszutauschen. Vllt macht es daher mehr Sinn von Methoden der Forellenseeangler zu lernen, statt sich zu verschließen.

Was die Abwechslung angeht empfinde ich Forellenpuffs als sehr attraktiv. Ich kenne keine Fischart, die sich mit so einer Vielzahl von Methoden gezielt beangeln lässt. Es soll ja Angler geben, die ausschließlich mit Gufus durch die Gegend ziehen und aufs „Tock“ warten oder Tagelang Großköder in einem Boot hinter sich her ziehen. Das ist nichts für mich. Ich will tüfteln, agieren, probieren, dran bleiben. Oftmals waren Angeltage am Forellenpuff dann wunderbar Abwechslungsreich.

Ich war sehr lange nicht mehr am Forellensee, da ich inzwischen nur noch mit Anglern losziehe, die einen Schein haben und andere Gewässer meines Vereins vor der Tür habe. Die neue Vereinspolitik „Gewässerstruktur geht vor Besatz“ lässt übrigens viele Angler auf die Barrikaden gehen, die jahrzehntelange üppige Besatzmaßnahmen gewohnt waren. Offensichtlich ist es daher auch nicht der Naturschutzgedanke, der uns eint, sondern der Naturnutzgedanke.

Schön, dass es so viele Facetten des Hobbies gibt, das uns eigentlich verbinden sollte.
 

sprogoe

-Privatier- sponsert by DRV
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Die Angler in Verruf bringen diejenigen, die kapitale Fische fangen; schon im Voraus wohlwissend, sie eh´nicht einer sinnvollen Verwertung zuführen zu wollen; diese ans Ufer zerren, minutenlang nach Luft schnappend den Haken entfernen, ihn anschließend mit stolzgeschwellter Brust auch noch zur Schau stellen und dann achtlos ins Wasser zurück befördern, ohne Interesse daran, ob der Fisch überhaupt noch eine Überlebenschance hat, das Ganze mit der Kamera dokumentieren und anschließend auch noch stolz in den einschlägigen Medien posten.
Der Angler an den komerziellen Angelparks (zu denen ich mich hin und wieder auch zähle und von einigen verächtlich Forellenpuff genannt) bringt sicher die Anglerschaft nicht in Verruf.
 

jkc

Well-Known Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

...
Der Angler an den komerziellen Angelparks (zu denen ich mich hin und wieder auch zähle und von einigen verächtlich Forellenpuff genannt) bringt sicher die Anglerschaft nicht in Verruf.

Moinmoin, nunja, ich habe in kommerziellen Anlagen schon vielfach Szenen gesehen die kann kein vernünftiger Mensch nachvollziehen oder gutheißen, richtig dumm wird das dann, wenn ein Kamerateam daneben steht wie damals in Zwillbrock.
Jedoch heißt das natürlich nicht, dass jeder Puff-Angler ein solcher Typ ist und einen an der Klatsche hat.

Was hier noch gar nicht beleuchtet wurde ist das Aussetzen zum direkten Wiederfang. Das ist für mich das zweifelhafteste an dem System "Forellenpuff". Ich bin ja nun jetzt Angler, aber ich denke ein Großteil der nicht Angel-affinen kann sich da nur an den Kopf fassen, wenn man ihnen erzählen will, dass man Fische die man in einem Eimer hat und gerne essen möchte, erst mal in ein "Gewässer" schüttet um sie sofort mit der Angel wieder herauszufangen. :q

Grüße JK
 

oldhesse

Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Moinmoin, ich finde FoPuffs okay.

Die Teiche und Seen kann man natürlich nicht über einen Kamm scheren, was Leute oftmals tun, die in Kategorien denken wollen. Forellenpuffs sind hässlich, die Fische dumm, die Angelei anspruchslos und wider der Natur.

Meine hässlichsten Angelplätze waren übrigens nicht an Forellenpuffs. Ich habe in Häfen geangelt, in denen es nach Diesel roch, unter Zugbrücken mit munterem ICE-Verkehr, an öden Kanalen von der Spundwand... Es ist der Jagdtrieb der uns verbindet, ganz offensichtlich nicht der Ruf der Wildnis in unserer Kulturlandschaft.

Meine üppigsten Fänge hatte ich auch nicht am Forellenpuff. Bei Stippen, Barschangeln in jungen Baggerseen, Karpfenangeln auf Portionskarpfen im Weiher, Kutterangeln oder zuletzt Spinnfischen im edlen Forellenfluss war die Frequenz oftmals Wahnsinn. Mein blödester Fisch war ein Hecht, den ich in 15 Min 3x fing. Am Forellensee habe ich dutzendfach geschneidert, auch wenn Fische da waren.
Natürlich würden Puffforellen im Wildwasser nicht überleben, weil der Fluchtinstinkt gering ausgebildet ist und sie auf anderes Futter konditioniert sind. Aber wir sind Angler sind keine Fischotter und wollen Fischen Fressbares mit Haken unterjubeln und ich glaube nicht, dass ein Wildfisch schwerer zu fangen sein muss, als ein Besatzfisch, da alle Fressen müssen. Ich finde es jetzt nicht elitärer eine Bienenmade oder einen Gummifisch zu benutzen, wobei ja beides am FoPu geht.

Es ist auch nicht der Anspruch aller Angler einen besonders hohen Schwierigkeitsgrad meistern zu wollen. Jeder tut etwas dafür seine Erfolgsaussichten zu steigern, sucht Beisszeiten, Wunderköder, optimiert sein Gerät. Viel mehr vereint alle Angler der Wille Erfolg zu haben und es macht Riesenspaß auszuprobieren und sich auszutauschen. Vllt macht es daher mehr Sinn von Methoden der Forellenseeangler zu lernen, statt sich zu verschließen.

Was die Abwechslung angeht empfinde ich Forellenpuffs als sehr attraktiv. Ich kenne keine Fischart, die sich mit so einer Vielzahl von Methoden gezielt beangeln lässt. Es soll ja Angler geben, die ausschließlich mit Gufus durch die Gegend ziehen und aufs „Tock“ warten oder Tagelang Großköder in einem Boot hinter sich her ziehen. Das ist nichts für mich. Ich will tüfteln, agieren, probieren, dran bleiben. Oftmals waren Angeltage am Forellenpuff dann wunderbar Abwechslungsreich.

Ich war sehr lange nicht mehr am Forellensee, da ich inzwischen nur noch mit Anglern losziehe, die einen Schein haben und andere Gewässer meines Vereins vor der Tür habe. Die neue Vereinspolitik „Gewässerstruktur geht vor Besatz“ lässt übrigens viele Angler auf die Barrikaden gehen, die jahrzehntelange üppige Besatzmaßnahmen gewohnt waren. Offensichtlich ist es daher auch nicht der Naturschutzgedanke, der uns eint, sondern der Naturnutzgedanke.

Schön, dass es so viele Facetten des Hobbies gibt, das uns eigentlich verbinden sollte.


Ich bin ja normalerweise nicht der Typ der andere Beiträge "hypen" will, hier ist es aber mal sinnvoll. Gutes Statement dem ich mich voll anschließe.
 

Nick*Rivers

Well-Known Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Die Angler in Verruf bringen diejenigen, die kapitale Fische fangen; schon im Voraus wohlwissend, sie eh´nicht einer sinnvollen Verwertung zuführen zu wollen; diese ans Ufer zerren, minutenlang nach Luft schnappend den Haken entfernen, ihn anschließend mit stolzgeschwellter Brust auch noch zur Schau stellen und dann achtlos ins Wasser zurück befördern, ohne Interesse daran, ob der Fisch überhaupt noch eine Überlebenschance hat, das Ganze mit der Kamera dokumentieren und anschließend auch noch stolz in den einschlägigen Medien posten.
Der Angler an den komerziellen Angelparks (zu denen ich mich hin und wieder auch zähle und von einigen verächtlich Forellenpuff genannt) bringt sicher die Anglerschaft nicht in Verruf.


Danke für den Post. Genau das wollte ich auch gerade schreiben#6
Mir sind alle Forellenpuffangler/Heringsangler/Stintangler usw. lieber, als die z.B. "schau mal wie groß mein letzter Karpfen war" Angler.

Ist es nicht "moralisch" fragwürdiger, wochenlang Gewässer mit kiloweise Futter zu bombadieren, um einen weiteren Rekordfisch zu fangen. Anschließend gibt es ein Küsschen und tschüss....
Ich verbinde angeln mit Natur + Ruhe und freue mich, ein paar entspannte Stunden am Meer, Kanal,etc. zu verbringen.
Andere Zeitgenossen haben andere Vorstellungen...damit kann ich gut mit leben, solange man sich an die geltenden Regeln hält.
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Was hier noch gar nicht beleuchtet wurde ist das Aussetzen zum direkten Wiederfang. Das ist für mich das zweifelhafteste an dem System "Forellenpuff". Ich bin ja nun jetzt Angler, aber ich denke ein Großteil der nicht Angel-affinen kann sich da nur an den Kopf fassen, wenn man ihnen erzählen will, dass man Fische die man in einem Eimer hat und gerne essen möchte, erst mal in ein "Gewässer" schüttet um sie sofort mit der Angel wieder herauszufangen. :q

Grüße JK

Bin da deiner Meinung, aber der FoPu ist für Maßfischbesatz allen natürlichen Gewässern weit überlegen. Im Forellensee gibt es meistens keine Räuber und keine sensible Beute für die Forellen, sie machen nichts kaputt und werden nahezu vollzählig wieder ausgefangen. Am Fluss mit Refobesatz wandert oft ein Großteil der Fische binnen Wochen ab, füttert die Kormorane oder ernährt sich selbst von heimischen Jungfischen. Das wirft auch ein schlechtes Licht auf uns.
 
G

Gelöschte Mitglieder 12701

Guest
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Manchmal habe ich das Gefühl, dass viele Angler gar nicht wissen, wo die Fische herkommen oder wie die Fische in die Gewsser kommen...

Nein, das weder mit Störchen noch mit Bienen zu tun!
 

Dennis Knoll

Angeln-mit-Stil
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Außerdem glaube ich, dass gerade solche Forellenpuffangler ein schlechtes Licht auf die Angler werfen.
Es ist weder der Forellenpuffanlger, noch...
Die Angler in Verruf bringen diejenigen, die kapitale Fische fangen; schon im Voraus wohlwissend, sie eh´nicht einer sinnvollen Verwertung zuführen zu wollen;
... der Angler, der einen Fisch zurücksetzt, der uns in Verruf bringt. Es sind genau die Leute und Angler unter uns, die andere Angelarten und Einstellungen nicht tolerieren und durch bewusste negative Darstellung in ein schlechtes Licht rücken.

Wir haben es an dem Video über Zwillbroch bestens gesehen. Der Ersteller des Videos war ein Angler, die Dokumentation hat aber bewusst eine gewissen Angelart und auch den See in Verruf gebracht. Letzteres liegt zum Teil auch an den Besitzer des Sees aber das ist ein anderes Thema. Aber hätte der Ersteller des Videos es darauf anlegen wollen, die selbe Anlage und die selben Angler in ein positives Licht rücken zu wollen, dann wäre es ein toller Image-Film geworden. Wer etwas in den Dreck ziehen möchte, der schneidet nur die Bilder passend zusammen, lässt die Argumentation eindeutig negativ klingen und am besten noch düstere Musik dazu...

Schaut euch doch die Niederlande oder die ganzen anderen Angelfreundlichen Länder an. Diese Missgunst in dieser Form, wie wir sie hier erleben, hat man nur in Deutschland. Jeder ist sich der nächste, hat die negative Weisheit mit Löffeln gefressen und muss diese unbedingt in die Welt kotzen. Natürlich mit reißerischen Begriffen und genau DANN kommt unser Hobby als etwas widerliches bei den Leuten an, die sich ansonsten nicht damit auseinandersetzen. So etwas gibt es in den Niederlanden, Dänemark oder sonst wo nicht. Und auch dort sind Teichanlagen gern gesehen, genauso wie der Angler, der seinen Fisch zurücksetzt. Dort ist kein Angler in Verruf.
Komisch, dass es dort überall klappt.




Und das Argument, dass sich die Angler-Lobby beim Punkt forellenpuff spaltet und deswegen nach außen hin keinen Zusammenhalt verkörpert, kann ich so nicht ganz stehen lassen, denn wie Bilch schon sagte, sollte eher die Frage gestellt werden, ob so ein konsumlastiges Angeln wie am Forellenteich unserem allgemeinen Ruf in der Öffentlichkeit nicht eher schadet...
Schaue dir Mal Dänemark und seine Teichanlagen an. Und passend dazu den Ruf in der Gesellschaft. Und jetzt kommst du und erklärst mir, warum Teichanlagen in Verruf geraten? Ich kann es dir sagen. Dass tun diese nur dann, wenn man sie negativ anpreist und den unwissenden aber interessierten Leuten genau diese negativen Dinge schildert. Aber ihnen vielleicht erzählen, dass diese Art der angelei wesentlich Humaner ist als der Viereckfisch von den Schleppnetzen, darauf kommt keiner. Weil dann würde die Leute den Daumen heben #6

Das ist immer alles eine Sache der Betrachtung. Wer nur negatives sehen will, der wird es auch nur sehen... (und sollte dabei Mal in den Spiegel schauen... metaphorisch gesehen)
 

sprogoe

-Privatier- sponsert by DRV
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Was hier noch gar nicht beleuchtet wurde ist das Aussetzen zum direkten Wiederfang. Das ist für mich das zweifelhafteste an dem System "Forellenpuff".

Grüße JK


Dazu fällt mir ein, in unserem Vereinsbaggersee werden immer Anfang Dezember mehrere Zentner Forellen besetzt, um die Angler (alles wohlgemerkt gestandene und geprüfte Angler) ans Wasser zu locken / auch um die Frequentierung durch Kormorane in Grenzen zu halten /.
Dieses wird natürlich nicht an die große Glocke gehangen, da es ja rechtlich nicht ganz koscher ist, sondern auf unserer Webseite deklariert als "ab sofort ist Räucherfisch zu fangen".
Ihr glaubt garnicht, was da ein Run auf dieses Gewässer stattfindet, schlimmer als im FoPu.
Ich finde aber, das sollte jedem selbst überlassen werden, dieses zu tun, oder auch nicht.


Gruß Siggi
 

smithie

Well-Known Member
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Manchmal habe ich das Gefühl, dass viele Angler gar nicht wissen, wo die Fische herkommen oder wie die Fische in die Gewsser kommen...

Nein, das weder mit Störchen noch mit Bienen zu tun!
Jedenfalls kommen die Fische, ich sage jetzt mal Forellen, gar nie nicht aus einer Fischzucht, die neben einem FoPu ist, oder vielleicht am Ende noch dazugehört... #6
 

Nemo

Heckbremser
AW: Forellenpuff - moralische Stellung

Was hier noch gar nicht beleuchtet wurde ist das Aussetzen zum direkten Wiederfang. Das ist für mich das zweifelhafteste an dem System "Forellenpuff". Ich bin ja nun jetzt Angler, aber ich denke ein Großteil der nicht Angel-affinen kann sich da nur an den Kopf fassen, wenn man ihnen erzählen will, dass man Fische die man in einem Eimer hat und gerne essen möchte, erst mal in ein "Gewässer" schüttet um sie sofort mit der Angel wieder herauszufangen. :q

Grüße JK

So eine Meinung habe ich aus dem Umfeld noch nicht wahrgenommen und sehe es auch nicht so.

Du kaufst ja nicht einen speziellen Fisch, den Du dann direkt fängst. Du zahlst für Besatz, der sich nach Erfahrungswerten, der durchschnittlichen Fangmenge der Gäste richtet, so dass die Fische sich nicht stapeln. Oder der Betreiber regelt das alles und zu zahlst nach Kilo (das nimmt aber viel Spannung und Spaß raus).

In jedem Fall kriegst du nur das, was du fängst, und das macht es eben reizvoll. Das ist mal mehr, mal weniger. Gerade an großen Seen ist es wie in der Natur. Man muss das Gewässer kennenlernen die Fische finden und je nach Situation (Jahreszeit, Luft-/Wassertemperatur) mit der richtigen Technik und den richtigen Ködern fischen, um erfolgreich zu sein. An den Forellen vorbeizuangeln geht schneller als man denkt. Daher gibt es auch bei den Fangquoten große Gefälle.

Ich rede jetzt nicht von 30 Kubikmeter Betonaquarien, dass es sowas auch gibt weiß ich, würde ich aber auch nicht hingehen.
 
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