Schonzeit ist Bastelzeit

David Kraushaar erklärt Euch in diesem Beitrag, auf welche Materialien er beim Bau von Raubfischvorfächern setzt und gibt Tipps zum Selberbasteln.

Text: David Kraushaar Fotos: Climax


Jetzt ist für mich die perfekte Jahreszeit, um mein Tackle zu organisieren und meine Vorfächer für die kommende Raubfisch Saison vorzubereiten.
Wer mal während einer Beißphase kein einsatzbereites Vorfach griffbereit hatte und voller Adrenalin, mit zittrigen Fingern auf einem schwankenden Boot den Stahl durch eine Quetschhülse fummeln musste, weiß, wovon ich rede. Somit sind die Vorteile der guten Vorbereitung auch schnell erklärt.

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David mit fettem Hecht. Wer seine Vorfächer gut vorbereitet hat, kann in bestimmten Situationen punkten

Welches Material?
Zum Bau meiner Vorfächer nutze ich zwei verschiedene Materialien. Zum einen das Climax Ultra Flexisteel 7x7 und zum andern das Climax Ultra Titanflex. In beiden Päckchen befinden sich praktischerweise gleich die passenden Quetschhülsen. Der sehr weiche und flexible Edelstahl Leader mit 49 ultra feinen, eng geflochtenen Stahlfäden ist auch perfekt zum Bauen von Stinger (Angsthaken) geeignet. Vorteil des weichen Material ist, dass es nicht so leicht knickt wie z.B. ein 1x7 Stahl und man es auch knoten kann, wobei ich das Klemmen mit den Quetschhülsen persönlich bevorzuge.

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Das Ultra-Programm Programm von Climax biete viele verschiedenen Raubfischvorfächer

Der Titanflex Leader Singel Wire ist für mich das perfekte Vorfach, wenn es darauf ankommt, dass sich die Köder nicht überschlagen wie z.B. beim Fischen mit schweren Jerkbaits. Durch seine Eigenschaften hat man weniger Verkutzelungen des Köders und kann somit effektiver fischen. Vor dem Zusammendrücken der Quetschhülsen fädele ich das Titanvorfach dreimal durch die Hülse. Zweimal, um die Schlaufe zu bilden und noch einmal zur Absicherung, da das Material eine glatte Oberfläche hat und es bei dem schweren Jerken enormen Belastungen ausgesetzt ist.
Wichtig für mich ist, dass beide Vorfachmaterialien rostfrei sind - also auch für den Einsatz im Salzwasser geeignet.

Die richtige Zange
Bei der Quetschhülsen-Zange habe ich die besten Erfahrungen gemacht, wenn sie mindestens 5 Druckpunkte besitzt, um eine sichere Verbindung herzustellen.
Um das Stahl- oder Titanvorfach mit der Hauptschnur zu verbinden, nutze ich am liebsten No Knots, da sie keinen signifikanten Tragkraftverlust - im Gegensatz zum Knoten - aufweisen. Wer Angst hat, sich die Rutenringe zu beschädigen, kann zur Absicherung noch eine Gummiperle auf die Hauptschnur ziehen, die das Eindrehen des No Knots verhindert.

Fluo-Vorfächer
Meine Fluorocarbon-Vorfächer bereite ich mir nicht vor, da ich sie situationsbedingt schnell binden kann und sie bei mir zum Einsatz kommen, wenn die Fische mal zickig sind.

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David vertraut auf das Climax Max Fluorocarbon


Bei den stärkeren Vorfächern, wie dem Climax Haruna Seamaster, verwende ich den Achterknoten
Hier ein Link dazu:


Das feinere Climax Max knote ich direkt mit einem einfachen Clinch-Knoten am Snap an. Der beste Knoten, um das Fluorocarbon mit der Hauptschnur zu verbinden, ist für mich der Albright-Knoten. Er hat kaum Tragkraftverlust und ist auch mit kalten Fingern noch einfach zu binden.

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Top für Verbindung zwischen Hauptschnur und Vorfach: der Albright-Knoten


Ich wünsche Euch viel Spaß beim Basteln und immer ein vorbereitetes Stahl- oder Titanvorfach in der Angelbox während einer Beißphase. Auf eine tolle Raubfisch-Saison 2019!
David Kraushaar
 
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